Stiftung Lebendige Stadt

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Stiftung Lebendige Stadt
Rechtsform gemeinnützige Stiftung
Tätigkeitsbereich Förderung europäischer Städte in den Bereichen Kultur sowie der Pflege der Erhaltung von Kulturwerten, Wissenschaft und Forschung, Sport sowie Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz
Gründungsdatum 2000
Hauptsitz Saseler Damm 39, 22395 Hamburg,Tel: 040/ 60876162
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse http://www.lebendige-stadt.de

Die Stiftung ist eine Initiative von Alexander Otto, dem Gesellschafter und vorsitzenden Geschäftsführer der ECE Projektmanagement (zum Otto-Konzern gehörig). Die Stiftung ist formal unabhängig, aber eng mit dem Shoppingcenter-Betreiber ECE verbunden. Sie dient insbesondere der Image- und Netzwerkpflege des Unternehmens, dessen zahlreiche Immobilienprojekte immer wieder auf gesellschaftlichen Widerstand stoßen.

Kurzdarstellung und Geschichte

Die Stiftung wurde 2000 von Alexander Otto gegründet, der Gesellschafter und vorsitzender Geschäftsführer der ECE Projektmanagement ist.

Organisationsstruktur und Personal

Die Stiftung ist eng mit dem ECE-Konzern und dessen Eigentümer verbunden und wird von diesem in wesentlichen Fragen kontrolliert. Der Stifter Alexander Otto bestellt laut Satzung sowohl die Mitglieder des Kuratoriums als auch des Vorstands. Er selbst ist Kuratoriumsvorsitzender, der Vorstand wird von einem ECE-Geschäftsführer geleitet. Der Stiftungsrat als drittes Gremium (ohne ECE-Vertreter) ist nur beratend tätig.[1]

Vorstand: [2]

Die Besetzung der weiteren Gremien, u.a. mit Ex-Verkehrs- und Bau Minister Wolfgang Tiefensee:

Verbindungen

Mitgliedschaften in anderen Organisationen, Kooperationen o.ä.

Finanzen

Die Stiftung wurde 2000 mit einem Vermögen von 1 Mio. DM gegründet, das entspricht 511.291,88 Euro. Das Stiftungskapital hat sich bis heute nicht verändert. Neben Erträgen aus dem Stiftungskapital wirbt die Stiftung Spenden ein. Von ECE und ihr nahestehenden Gesellschaften erhielt sie in den Jahren 2006 bis 2010 nach eigenen Angaben 3,5 Mio. Euro[5]. Die Verzinsung des Stiftungskapitals macht also nur einen Bruchteil der Mittel aus, die der Stiftung zur Finanzierung ihrer Tätigkeit zur Verfügung stehen.

Lobbystrategien und Einfluss

Zu den Aktivitäten gehören ein alljährlicher Stiftungskongress, ein jährlicher Stiftungspreis, Förderprojekte und Publikationen etc.

Fallstudien und Kritik

Stuttgart 21

Vorlage:Baulobby-Box Im Kontext von Stuttgart 21 kam die Stiftung in die Diskussion, weil in ihren Gremien wichtige EntscheidungsträgerInnen oder Unterstützer von Stuttgart 21 saßen:

  • Im Vorstand der Stiftung sitzt seit 2005 Friederike Beyer, die heutige Lebensgefährtin des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Die Stiftung verweist in ihrer Verteidigung darauf, dass Beyer aber erst seit 2008 mit Oettinger liiert sei.[6]
  • Im Stiftungsrat saßen Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und die baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner. Schuster trat nach Stern-Recherchen im September 2010 von dem Gremium zurück, "um jeglichen Anschein eines Interessenkonflikts zu vermeiden". Tanja Gönner lässt ihre Mitgliedschaft seit dem 11. Oktober 2010 ruhen, nachdem das Handelsblatt über ihre Verbindung zur Stiftung berichtet hatte. Weiter im Stiftungsrat sitzt der Architekt des geplanten neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs, Christoph Ingenhoven.[7]

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Satzung der Stiftung „Lebendige Stadt”, Stiftungswebseite, zuletzt abgerufen am 28.10.2010
  2. Der Vorstand, Webseite der Stiftung, abgerufen am 16.10.2010
  3. Impressum der ECE-Webseite, abgerufen am 16.10.2010
  4. Lebenslauf, Abgeordneten-Webseite von Heinemann, abgerufen am 28.10.2010
  5. Auskunft der Stiftung auf Anfrage von LobbyControl, 26.10.2010
  6. Stiftung von Großinvestor wehrt sich gegen Filz-Vorwurf, Handelsblatt Online vom 12.10.2010, abgerufen am 16.10.2010. Originalquelle: Stiftung „Lebendige Stadt“ tritt falschen Behauptungen entgegen, Pressemitteilung der Stiftung vom 11.10.2010, abgerufen am 28.10.2010
  7. Monopoly 21, Stern vom 14.10.2010, in gekürzter Form auch online erschienen; Mappus, S21 und die "Spätzle-Connection", Handelsblatt Online vom 11.10.2010, abgerufen am 14. Oktober 2010; CDU-Ministerin zieht Konsequenz aus Filz-Vorwurf, Handelsblatt Online vom 11.10.2010, abgerufen am 14. Oktober 2010.

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Diskussionen