WMP Eurocom
WMP EUROCOM AG | |
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Rechtsform | |
Tätigkeitsbereich | Beratung in den Bereichen Wirtschaft, Medien und Politik |
Gründungsdatum | |
Hauptsitz | Katharina-Heinroth-Ufer 1, 10787 Berlin |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | wmp-ag.de/ |
Die WMP EuroCom AG ist eine Lobby- und PR-Agentur, die ihren Klienten durch ihr weites Netzwerk aus Kontakten Zugang zu politischen Entscheidungsträgern verschafft. Gleichzeitig verfügt sie über sehr gute Verbindungen in die deutsche Medienlandschaft.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Lobbystrategien und Einfluss
- 2 Fallbeispiele und Kritik
- 2.1 Lobbyarbeit für Saudi Arabien
- 2.2 Beziehung zum Deutschen Digital Institut
- 2.3 2016-2020: PR-Aktivitäten im Zusammenhang mit der kritischen Berichterstattung über Wirecard
- 2.4 2014 und 2015: Rechtsstreit mit dem stern-Journalisten Hans-Martin Tillack
- 2.5 2012: Tiedje verteidigt Steinbrück in Bild-Kommentar
- 2.6 2009: Lobbying gegen staatliche Unterstützung für Karstadt
- 2.7 2003: Vergabeaffäre der Bundesagentur für Arbeit
- 2.8 2003: Imagekampagne für die Wirtschaft in Sachsen
- 2.9 2001: Lobbying für BP bei der Aral-Übernahme und bei der E.on-Ruhrgas-Übernahme
- 2.10 2000: Übernahme der Bewag durch Vattenfall
- 3 Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen
- 4 Kunden (Auswahl)
- 5 Geschichte
- 6 Weiterführende Informationen
- 7 Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
- 8 Einzelnachweise
Lobbystrategien und Einfluss
Kernpunkt der Lobbyarbeit der WMP EuroCom ist die Vermittlung von exklusiven Treffen der Klienten mit den relevanten politischen Entscheidungsträgern. Hierbei wird dem Kunden die Möglichkeit gegeben, in kleinen und vor allem geschlossenen Kreisen "Überzeugungsarbeit" für das jeweilige Projekt zu leisten.[1] Nach eigenen Angaben verfügt die WMP dazu über "persönliche und vertrauensvolle Verbindungen zu Entscheidern in Medien, Wirtschaft, Verbänden, Politik und Verwaltung".[2]
Die zweite Säule der Lobbyarbeit der WMP ist das Lancieren von wohlgesonnenen Medienberichten.[1] Essentiell hierfür ist die hervorragende Vernetzung der WMP, bzw. ihrer Mitarbeiter, mit diversen Leitmedien.
„Ziel unserer Arbeit ist es, journalistisch interessante Botschaften unserer Partner bzw. Kunden der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir arbeiten mit den Medien zusammen. Wir finden und formulieren diese Botschaften. Dabei geht es weder um Imagekosmetik noch um Illusionsbildung. Als vormalige oder noch aktive leitende Redakteure sowie als Publizisten sind wir strikt journalistischen Grundsätzen und Überzeugungen verpflichtet. Nur so werden wir von den Blattmachern und Sender-Verantwortlichen sowie anderen Ansprechpartnern der Medien akzeptiert.“[3]
So werden beispielsweise Kommentare oder ausführliche Portraits in Leitmedien verbreitet, in denen die Kunden die Möglichkeit haben, ihre "Sicht" einer breiten Öffentlichkeit darzulegen und so unter dem Deckmantel eines vermeintlich seriösen Journalismus Kampagnenarbeit zu leisten.[1]
Die WMP-Tochterfirma TV-Media produziert u.a. für den MDR. So können beispielsweise in Talkshows Kunden oder zumindest deren Interessenvertreter platziert werden. In der von TV-Media produzierten Show „Ein Kessel DDR“ saß zum Beispiel Hans-Dietrich Genscher als Gast auf dem Sofa. Laut Spiegel war auch der ehemalige MDR-Intendant Udo Reiter der WMP über einen persönlichen Beratervertrag verbunden.[4]
Die WMP verfügt über 2 von der CDU bereitgestellte Hausausweise für den Deutschen Bundestag.[5] Seit einer Änderung der Lobbyregeln im Jahr 2016, können Lobbyakteure jedoch keine Hausausweise mehr über die Fraktionen erhalten.[6]
Fallbeispiele und Kritik
Lobbyarbeit für Saudi Arabien
Von 2015 bis November 2018 arbeitete WMP Eurocom für Saudi Arabien. Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zahlten die Saudis eine sechsstellige Summe, damit die Agentur das Image des Königreiches in Deutschland verbessere.[7] Laut "Tagesspiegel" ist das nur ein Bruchteil dessen, was das Land jedes Jahr in Country Branding investiert: Auch in Washington, London und Brüssel habe das Königshaus demzufolge zahlreiche PR-Agenturen angeheuert, allein in den USA seit den Terroranschlägen vom 11. September 2011 etwa 100 Millionen Dollar ausgegeben. [8]
Wie im Oktober 2018 bekannt wurde, hatte WMP Dieter Haller als Seniorberater eingestellt. Haller war von 2011 bis 2014 und dann nochmals von 2016 bis zum Juli 2018 deutscher Botschafter in Saudi-Arabien. Mit Hallers Verpflichtung wolle WMP Eurocom „ihr Auslandsgeschäft ankurbeln“, schrieb damals das Fachmagazin „PR Report“. [9] Zum 30.10.2020 schied Dieter Haller bei WMP aus.
Nach dem von Saudi Arabien Mitte Oktober 2018 eingestandenen Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi gab es verstärkt Kritik an der Arbeit von WMP für die Golfdiktatur. Im November zitierte die "Bild am Sonntag" aus einem internen WMP-Bericht, der offenbar für seine Kunden bestimmt war. Darin rühmte sich die Agentur ihrer guten Kontakte zu deutschen Journalisten und behauptete, durch ihre Arbeit seien in mindestens einem Fall „positive Artikel“ über Saudi-Arabien erschienen. Zugleich warb die Agentur mit einem Netzwerk, das „einen schnellen Zugang“ zum Kanzleramt, zum Bundespräsidenten, zu Ministerien, dem Deutschen Fußball-Bund oder Wirtschaftskonzernen wie Airbus garantiere. [10]
Als Reaktion auf die Medienberichte verkündete WMP im November 2018, seine Arbeit für das saudische Königshaus zu beenden. „Nach der schrecklichen Tat müssen wir heute feststellen, dass sowohl unsere Mittlerrolle als auch die Möglichkeiten, die Reformkräfte zu unterstützen, von der deutschen Öffentlichkeit nicht mehr gesehen und von uns deshalb nicht vertreten werden können“, begründete WMP-Chef Michael Inacker den Schritt. [11]
Im August 2020 trat der damalige Vorstandsvorsitzende der WMP Michael Inacker zurück.[12] In der Folge kam es zu einer vollständigen Neubesetzung des Vorstandes. Zum 1. Januar 2021 übernahm der frühere Wirtschaftsjournalist und Kommunikationschef des DAX-Konzerns Linde Ulrich Porwollik den Posten des Vorstandsvorsitzenden.[13] Sein Nachfolger ist der frühere Journalist und Leiter der Unternehmenskommunikation verschiedener Unternehmen Dr. Immo von Fallois.[14]
Beziehung zum Deutschen Digital Institut
Das Deutsche Digital Institut (DDI) ist mit der WMP EuroCom eng verbunden: Der Beiratsvorsitzende des DDI, Bernd Schiphorst, ist ein ehemaliges Vorstandsmitglied der WMP. DDI und die WMP haben die gleiche Anschrift, die Domainadresse des DDI gehört der WMP.[15] Wegen dieser Verflechtungen warf der Stern-Journalist Hans-Martin Tillack der WMP vor, unter dem Deckmantel eines vermeintlich unabhängigen Forschungsinstituts zu agieren.[16] Zudem finden sich auf der Homepage des DDI Google-kritische Pressemeldungen wie etwa „Such-Alternativen: Meine Woche ohne Google“ (November 2014) oder „Profilbildung: Datenschützer droht Google mit Zwangsgeld“ (September 2014).[17]
Da einer der Kunden der WMP der Google-Konkurrent Microsoft ist, entstand der Verdacht der verdeckten PR-Arbeit. Außerdem gab Torsten Fricke, der laut Stern bei der WMP zuvor den Kunden Microsoft betreute, im April 2015 das Buch "Die Akte Google – Wie der US-Konzern Daten missbraucht, die Welt manipuliert und Jobs vernichtet" heraus, welches sich hauptsächlich der Kritik an der Macht von Google widmet.[18] WMP-Chef Inacker betonte im April 2016 hingegen, dass seine Agentur keine verdeckte PR mache.[19]
2016-2020: PR-Aktivitäten im Zusammenhang mit der kritischen Berichterstattung über Wirecard
WMP bot Wirecard im Dezember 2016 weitreichende PR-Aktivitäten an, die mit einem Basishonorar von 420.000 Euro pro Jahr vergütet wurden. Die Arbeit von WMP bestand darin, die Berichterstattung in der Presse über Wirecard zu beobachten, relevante Medienvertreter aufzuführen („black list“/„white list“), sowie bei Hintergrundgesprächen und Interviews zu unterstützen. Unter dem Titel „´Drachenblut` für Wirecard“ bot WMP Leistungen an, welche die Reputation von Wirecard stärken und das Unternehmen „unverwundbar“ machen sollten. In Absprache mit Wirecard wollte WMP den durch Journalisten aufgegriffenen undurchsichtigen Geschäftszahlen mit einer „konsistenten Corporate Story“ begegnen und „diese bei den relevanten Medien an den Finanzplätzen in Deutschland und Großbritannien“ platzieren. [20]
2014 und 2015: Rechtsstreit mit dem stern-Journalisten Hans-Martin Tillack
Im Herbst 2014 verklagte der damalige WMP-Geschäftsführer Hans-Hermann Tiedje den stern-Journalisten Hans-Martin Tillack wegen Verdachts der üblen Nachrede. Tillack hatte zuvor in seinem Blog mögliche Indizien dafür beschrieben, dass die Kampagne "Tolles Thüringen" während des Wahlkampfes 2009 ein Beispiel für versteckte Parteienfinanzierung gewesen wäre, bei der auch die WMP mitgewirkt hätte.[21] Nachdem Tiedje eine Beteiligung der WMP verneinte, griff Tillack diese Aussage ironisch in seinem Blog auf, woraufhin Tiedje Anzeige erstellte. Die Staatsanwaltschaft Berlin stellte die Ermittlungen gegen Tillack im November 2014 ein.[22] In einem 2. Rechtsstreit zwischen Tiedje und Tillack ging es um Tillacks Aussage, dass die WMP für den französischen Ölkonzern Total arbeite. Im Mai 2015 einigten sich Tiedje und Tillack auf einen Vergleich und Tillack verpflichtete sich, nicht mehr zu erklären, dass Total zum Kundenkreis der WMP gehöre. Tillack wies darauf hin, diesen Schluss einst gezogen zu haben, da es bei der WMP über Monate einen Betreuer für Total gegeben habe.[23]
2012: Tiedje verteidigt Steinbrück in Bild-Kommentar
Nachdem Peer Steinbrück für seine Einnahmen aus Redneraufträgen in die Kritik geraten war, verteidigte Tiedje ihn in einem Bild-Kommentar. Seiner Meinung nach habe Steinbrück "nichts falsch gemacht", sondern werde in einer "Gesellschaft des Neides" fälschlicherweise verurteilt.[24] Dabei erwähnte Tiedje jedoch nicht, dass die WMP Steinbrück im selben Jahr einen Rednerauftrag der Stufe 3, also in Höhe von über 7.000 Euro, vermittelt hatte.[25]
2009: Lobbying gegen staatliche Unterstützung für Karstadt
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens von Karstadt betonte Eckhard Cordes, Aufsichtsratsmitglied der WMP, dass Karstadt als Ganzes keine wirtschaftlichen Perspektiven habe. Stattdessen plädierte er für eine Fusion von Kaufhof und Karstadt und die Bildung einer "Deutschen Warenhaus AG".[26] Cordes wurde vorgeworfen, in seiner damaligen Funktion als Metro-Chef mit seinen Vorschlägen nicht eine Branchenlösung anzustreben, sondern eigene Konzerninteressen der Metro-Tochter Galeria Kaufhof zu verfolgen.[27] Für seine Fusionsidee erhielt er Gehör von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie vom damaligen Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.[28][29] Darüber hinaus warb Cordes bei seinen Gesprächen mit hochrangigen Politikern erfolgreich dafür, Karstadts Bitte um eine Staatsbürgschaft nicht nachzukommen.[30] Die Bundesregierung lehnte die Staatsbürgschaft für Karstadt im Juni 2009 ab.[31]
2003: Vergabeaffäre der Bundesagentur für Arbeit
Im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Vergaberecht in der Bundesagentur für Arbeit (BA) geriet Ende 2003 auch die WMP in die Schlagzeilen. Die BA hatte hier einen 1,3-Millionen-Euro-Auftrag rechtswidrig ohne Ausschreibung an die WMP vergeben.[32] Darüber hinaus wurde bekannt, dass BA-Chef Florian Gerster schon vorher mit der WMP zusammengearbeitet und sich mindestens einmal bereiterklärt hatte, angeblich kostenlos, als Gastredner für eine Image-Veranstaltung eines WMP-Kunden aufzutreten.[33] Gerster wurde im Zusammenhang mit der BA-Affäre entlassen.
2003: Imagekampagne für die Wirtschaft in Sachsen
Im Zusammenhang mit einer Imagekampagne für das Land Sachsen musste der damalige Vorstand der WMP, Hans-Erich Bilges, im November 2003 vor dem sogenannten Sachsenring-Untersuchungsausschuss aussagen. Die PDS warf der sächsischen Staatsregierung vor, mit der von der WMP geleiteten PR-Kampagne „Sachsen den Sachsen“ eine versteckte CDU-Wahlkampagne initiiert zu haben und nicht, wie von Seiten der CDU behauptet, eine „Imagekampagne“ für die sächsische Wirtschaft.
Im Untersuchungsausschuss räumte Bilges ein, er habe sich im Vorfeld der Kampagne mit mehreren Vertretern der Staatsregierung getroffen. Auch wurden die PDS und die SPD als "Gegner" genannt.[34] Die WMP musste sich allerdings 2003 wieder aus dem mit 200.000 Euro dotierten Beratervertrag zurückziehen, weil bekannt wurde, dass der Vertrag nicht öffentlich ausgeschrieben wurde.[35]
2001: Lobbying für BP bei der Aral-Übernahme und bei der E.on-Ruhrgas-Übernahme
Bei der geplanten Übernahme der Tankstellenkette Aral durch den Ölkonzern BP war die WMP involviert. BP plante von E.ON die Tankstellenkette Aral zu übernehmen und E.ON war im Gegenzug an den BP-Anteilen von Ruhrgas interessiert. Da die Übernahme von Aral vor dem Kartellamt hätte scheitern können, versuchte BP schon im Vorfeld der Übernahme die öffentliche Wahrnehmung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Hierzu organisierte WMP Gespräche und Treffen zwischen dem BP-Chef Lord John Browne mit Fraktionsvorsitzenden, Ausschussvorsitzenden und Ministerialbeamten. Auch ein Lunch mit politischen Eliten, inklusive Dinner-Speech von Browne, wurde von WMP initiiert.[1] Gleichzeitig lancierte eine Medienkampagne. Hierzu organisierte die WMP ein Interview mit Browne im Spiegel und ein ausführliches Portrait in der Welt am Sonntag.[1]
Um E.ON in der Ruhrgas-Übernahme zu unterstützen, versuchte die WMP ebenfalls über die Medien positive Assoziationen zu generieren. Beispielsweise sprach sich Günther Rexrodt (FDP), ehemaliger Wirtschaftsminister, in einem Artikel in Die Welt für die geplante E.ON-Ruhrgas-Übernahme aus. Rexrodt war gleichzeitig Finanzvorstand von WMP, die zu dieser Zeit von BP bezahlt wurde.[1]
2000: Übernahme der Bewag durch Vattenfall
Im Jahr 2000 plante Vattenfall den Berliner Energieversorger Bewag zu übernehmen. Der damalige Eigner der Bewag, E.ON, einigte sich mit Vattenfall Anfang August 2000 auf die Übernahme, ohne jedoch das Mitspracherecht des Berliner Senats zu beachten. Hier blockierten die beiden CDU Senatoren Peter Kurth und Wolfgang Branoer die Übernahme durch Vattenfall mit einer einstweiligen Verfügung, weil sich der Senat schon auf einen anderen Investor geeinigt hatte. Daraufhin schaltete Vattenfall die WMP ein. Deren Vorstand, Hans-Erich Bilges, traf sich mit dem damaligen Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU), der hierauf sagte, alles würde für Vattenfall sprechen. Der Berliner Senat zog auf Druck Diepgens die einstweilige Verfügung zurück. Die WMP arrangierte zusätzlich weitere Treffen zwischen dem Vattenfall-Vorstandschef Josefsson und dem damaligen sächsischen Wirtschaftsminister Kajo Schommer (CDU) sowie mit dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos).[1] Durch das intensive Lobbying der WMP und die "Empfänglichkeit" der jeweiligen Politiker kam schließlich die Übernahme der Bewag durch Vattenfall zu Stande.
Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen
Unternehmen der Gruppe und Großaktionäre
Zur WMP Gruppe gehören die folgenden Unternehmen: WMP EUROCOM AG, WMP FINANZKOMMUNIKATION GMBH, WMP HEALTHCARE GMBH, GPA GERMAN PUBLIC AFFAIRS GMBH und TV MEDIA MEDIEN MANAGEMENT GMBH. Größte Anteilseigner der Gruppe sind Hans-Hermann Tiedje und Wendelin Wiedeking.[36]
Vorstand
- Dr. Immo von Fallois, CEO, u.a. früherer Leiter Kommunikation und Marketing bei Alstom in Nord- und Osteuropa und früherer Chef der Abteilung Medien und Marketingkommunikation des Bahntechnikkonzerns Bombardier Transportation, vormals Redaktionsleiter der "Berliner Zeitung"[37]
- Moritz Barckhausen, Chief Financial Officer (CFO), seit 2021 Finanzvorstand der WMP-Gruppe
- Henning Marten, Chief Operating Officer (COO), ehem. TV-Produzent und Medienberater, zuvor Büroleiter im Deutschen Bundestag
Stand: Juli 2023, Quelle: Internetauftritt WMP Eurocom [38]
Aufsichtsrat
- Prof. Dr Bernhard Link, Vorsitzender, ehemaliger stellv. Vorstandsvorsitzender der Münchner Bank, Honorarprofessor für Betriebswirtschaftslehre
- Dr. Jürgen Gerdes, früheres Mitglied im Vorstand der Deutschen Post AG, ehemaliger Geschäftsführer der Porta Holding, während seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Deutschen Post warf ihm das Bundeskartellamt Wettbewerbsverstöße und illegale Geschäfte mit Bertelsmann vor[39]
- Ulrich Marseille, Aufsichtsratsvorsitzender der Marseille Kliniken AG, der 2010 vom Landgericht Halle wegen Bestechung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt wurde[40][41]
- Dr. Frank-B. Werner, deutscher Verleger und Wirtschaftsjournalist, Gründer der Börsenzeitschrift Börse Online und Mitbegründer des Finanzen Verlags, früherer Chefredakteur der Zeitschriften Euro und Euro am Sonntag
- Kristin Schwarz, Unternehmerin in der Lebensmittel- und Fleischwarenindustrie (Schwarz Cranz)
- Max von Waldenfels, Jurist, Gründer und Geschäftsführer der Caspar-Health Goreha GmbH, vormals Gründer von MyLorry/Food Express
Stand: Juli 2023, Quelle: Internetauftritt WMP Eurocom[42]
Ehemalige Mitglieder:
- bis 2005: Hans Erich Bilges [43]
- bis 2006: Hans-Dietrich Genscher (†)
- bis 2016: Roland Berger, Gründungsmitglied; Gründer der Roland Berger Holding GmbH, vormals Mitglied des Kuratoriums der Alfred Herrhausen Gesellschaft[44]
Stand: Juli 2023
Senior Advisors
- Friedrich-Wilhelm Kramer, vormaliger ARD-Korrespondent in Warschau, Chefredakteur NDR Hörfunk, Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, heute: Lehrbeauftragter für Medien und Politik in Hamburg und Riga
- Klaus Kimmel, ehemaliger Sportjournalist, u.a. für Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung und WELT, später stellvertretender Chefredakteur der BILD-Zeitung
- Louis Hagen, vormals Mitglied der BILD-Chefredaktion, vormals Gastdozent für Medienwissenschaften an der Technischen Universität Berlin, heute Kolumnist bei der BILD
Stand: Juli 2023, Quelle: Internetauftritt WMP Eurocom[45]
Kunden (Auswahl)
Marseille Kliniken: Nachdem der Journalist Günter Wallraff in einem Pflegeheim des Marseille-Konzerns verdeckt ermittelt hatte, erstattete der Konzern Anzeige gegen RTL mit dem Vorwurf heimlicher Bild- und Tonaufnahmen. Katrin Dahm, aktuelles Vorstandsmitglied der WMP EuroCom, erklärte im Namen der Marseille Kliniken, man habe "das nicht zuletzt zum Schutz der Bewohner getan". Laut RTL wurde das Pflegeheim in Oldenburg ausgewählt, weil Wallraff mehrfach auf die Essensqualität in den Häusern der Marseille Kliniken hingewiesen worden wäre.[46]
Kleidungskette KiK: WMP-Geschäftsführer Inacker sprach davon, dass KiK mit einem innovativen Konzept die Branche verändert habe. Kik waren in der Vergangenheit oft Billiglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen in den Zuliefererländer vorgeworfen worden. Inacker sagte zu der neuen Kommunikationsstrategie für KiK: "KiK ist ein Unternehmen mit einem Gesicht – und zwar einem sympathischen. Das werden wir gemeinsam vermitteln.“[47]
Katar: Wie Tiedje 2014 in einem Interview bestätigte, berät die WMP Katar.[48]
Microsoft: Lt. stern zählt der Software- und Hardwarehersteller Microsoft zur Kundenliste von WMP.[49]
Krankenkasse KKH: Die kaufmännische Krankenkasse KKH ist seit 2013 Kunde bei der WMP. Im Jahr zuvor hatte WMP Peer Steinbrück als Redner für ein KKH-Allianz-Forum vermittelt.[50]
Geschichte
Die Idee zur Gründung der WMP EuroCom entstand auf der Terasse von Hans-Dietrich Genschers Privathaus, welcher selbst als Aktionär und Aufsichtsratschef in die Unternehmung mit einstieg. Der ebenfalls anwesende Bundesbankpräsident a.D., Karl Otto Pöhl, förderte das Vorhaben durch Empfehlungsschreiben.[1] Einer der weiteren Gründer war der ehemalige Chefredakteur der "Bild", Hans-Erich Bilges, der Ende 2005 ausstieg, um im Januar 2006 die Kommunikationsberatungsfirma Consultum Communications zu gründen.[51] Consultum Communications arbeitet allerdings weiterhin eng mit der WMP zusammen.[52]
Weiterführende Informationen
- Hans-Martin Tillack: Die geheimen Kunden der Lobbyisten, stern.de vom 07.01.2016
- Public Affairs: Das Netz, Zeit online 2002, abgerufen am 05.04.2016
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Public-Affairs: Das Netz Die Zeit 50/2002, abgerufen am 01. Februar 2012. Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „zeit1“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ WMP - Das Gesamtprofil, abgerufen am 29.03.2016
- ↑ WMP - Das Know-How, abgerufen am 29.03.2016
- ↑ Beraten und Verkauft Der Spiegel 49/2003, abgerufen am 29.03.2016.
- ↑ Liste der Hausausweise, S.13, abgeordnetenwatch.de, abgerufen am 24.03.16
- ↑ Lobbyregeln seit 2016, abgeordnetenwatch.de, abgerufen am 03.07.23
- ↑ So werben deutsche Lobbyisten für den Saudi-Prinzen, Bild am Sonntag, abgerufen am 27.11.2018
- ↑ Die Lobbyisten der Saudis, Tagesspiegel, abgerufen am 27.11.2018
- ↑ Dieter Haller arbeitet für WMP Eurocom, PR Report, abgerufen am 27.11.2018
- ↑ So werben deutsche Lobbyisten für den Saudi-Prinzen, Bild am Sonntag, abgerufen am 27.11.2018
- ↑ WMP-Chef Inacker kritisiert “Blut-Scheich”-Enthüllung der BamS, meedia, abgerufen am 27.11.2018
- ↑ Rücktritt Inacker, W&V, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ Ulrich Porwollik, businessinsider, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ Dr. Immo von Fallois, meedia, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ WMP ist Domaininhaber der Webseite des DDI, abgerufen am 07.04.2016
- ↑ Ließ Microsoft den Rivalen Google schlechtmachen?, stern vom 16.12.2015, abgerufen am 07.04.2016
- ↑ Pressebereich des Deutschen Digital Instituts, abgerufen am 07.04.2016
- ↑ "Die Akte Google: Wie der US-Konzern Daten missbraucht, die Welt manipuliert und Jobs vernichtet" bei Amazon, abgerufen am 07.04.2016
- ↑ Interview mit WMP-Chef Michael Inacker, PR Report vom 03.04.2016, abgerufen am 07.04.2016
- ↑ PR-Agentur bot Wirecard an, Journalisten auf eine "schwarze Liste" zu setzen stern.de, vom 29.01.2021, abgerufen am 16.02.2022
- ↑ Das Millionenspiel mit "Tolles Thüringen", Stern vom 29.08.2014, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Keine üble Nachrede gegen Tiedje: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen stern-Mann Tillack ein, Meedia am 10.11.2014, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Tiedje, Tillack und der Prozess um die „Total-Falschberichterstattung“, Meedia am 20.05.2015, abgerufen am 29.03.2016
- ↑ Steinbrück und der Neid, Bild vom 08.10.2012, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Die Steinbrück-Liste: Alle Nebenjobs des SPD-Manns, Focus online vom 09.10.2012, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Metro-Chef gibt Karstadt keine Chance, Focus vom 14.12.2009, abgerufen am 23.03.2016
- ↑ Die taktischen Spielchen von Eick und Cordes, WirtschaftsWoche vom 25.05.2009, abgerufen am 23.03.2016
- ↑ Treffen mit Merkel: Metro erwägt Karstadt-Übernahme, Spiegel online vom 04.06.2009, abgerufen am 23.03.2016
- ↑ Arcandor-Krise: Guttenberg favorisiert Karstadt-Kaufhof-Fusion Spiegel online am 04.06.2009, abgerufen am 23.03.2016
- ↑ Die taktischen Spielchen von Eick und Cordes, WirtschaftsWoche vom 25.05.2009, abgerufen am 23.03.2016
- ↑ Bund lehnt Staatsbürgschaft für Arcandor ab, Welt vom 08.06.2009, abgerufen am 07.04.2016
- ↑ BA-Verwaltungsrat entzieht Gerster Vertrauen Netzzeitung vom 24. Januar 2004, abgerufen am 01. Februar 2012.
- ↑ Bundesanstalt für Arbeit: Gersters teure BMW-Flotte Spiegel Online vom 06. Dezember 2003, abgerufen am 01. Februar 2012.
- ↑ Sachsenring: Gut für die Wirtschaft, schlecht fürs Image Manager Magazin vom 26. November 2003, abgerufen am 01. Februar 2012
- ↑ LOBBYING: „Bewerber abgeschossen“ Focus vom 01. Dezember 2003, abgerufen am 01. Februar 2012
- ↑ Große Persönlichkeiten schrieben die Erfolgsgeschichte, wmp-ag.de, abgerufen am 09.10.2017
- ↑ Werdegang Dr. Immo von Fallois, linkedin, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ Vorstand, wmp-ag.de, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ Praktiken des Ex Post-Vorstandes, handelsblatt, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ Oberlandesgericht Naumburg - Pressemitteilung vom 6. Juli 2011, archive.is, abgerufen am 09.10.2017
- ↑ Ulrich Marseille tritt zurück, manager.magazin vom 20.07.2011, abgerufen am 09.10.2017
- ↑ Aufsichtsrat, wmp-ag.de abgerufen am 03.07.2023
- ↑ WMP Eurocom: Der ehemalige Grünen-Politiker Rezzo Schlauch fängt bei Agentur von Ex-Bild-Chef Tiedje an Meedia.de am 24.11.2016, abgerufen am 30.11.2016
- ↑ WMP EuroCom AG expandiert und übernimmt die Cortent Kommunikation AG] PR Journal am 07.10.2016, abgerufen am 30.11.2016
- ↑ Senior Advisors und Büroleitung, wmp-ag.de, abgerufen am 03.07.2023
- ↑ Undercover-Recherche in der Oldenburger Großküche, NWZ online vom 09.06.2015, abgerufen am 29.03.2016
- ↑ Tiedje-Firma WMP-Eurocom soll Image vom Billig-Klamottenladen KiK aufpolieren, Meedia am 27.01.2016, abgerufen am 23.03.2016
- ↑ „Meine Moral? Wir arbeiten nicht mit Mädchen- und Waffenhändlern zusammen“, Meedia am 09.09.2014, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Die geheimen Kunden der Lobbyisten, stern am 07.01.2016, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Die geheimen Kunden der Lobbyisten, stern vom 07.01.2016, abgerufen am 24.03.2016
- ↑ Consultum Communications - Geschäftsführung abgerufen am 01.02.2012
- ↑ Hans-Erich Bilges: Ex-"Bild"-Chef gründet Berater-Firma Manager Magazin vom 03. Januar 2006, abgerufen am 01. Februar 2012.