Rezzo Schlauch

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(* 4. Oktober 1947 in Gerabronn); Jurist und Politiker, ab 2005 tätig als Unternehmensberater, Wirtschaftsvermittler sowie Beirats- und Aufsichtsratsmitglied in verschiedenen Unternehmen, ehemals prominenter Grüner Politiker schwäbischer Herkunft.

Karriere

  • ab 2008 Aufsichtsratsmitglied bei Cortent Kommunikation AG
  • 2006–2008 Aufsichtsratsmitglied der sprd.net AG
  • ab 2005 Rechtsanwalt bei der Kanzlei Prof. Mayer, Kambli, Schlauch & Kollegen
  • ab Oktober 2005 Beiratsmitglied bei EnBW
  • 2002–2005 Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium unter Wolfgang Clement
  • 1998–2002 Bundesfraktionsvorsitzender der Grünen
  • ab 1994 Mitglied des Bundestages
  • 1990–1992 Vorsitzender der Landtagsfraktion
  • 1984–1994 Mitglied der Grünen des Landtages von Baden-Württemberg
  • ab 1980 Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen
  • seit 1975 selbständiger Rechtsanwalt

Weitere Funktionen (Stand 06.04.2010):

Wirken

Seitenwechsel

Unmittelbar nach Ablauf seines letzten politischen Mandats fand Rezzo Schlauch berufliche Anbindung in der Wirtschaft. Unter anderem wurde er Beiratsmitglied bei dem Energieriesen Energie Baden-Württemberg (EnBW). Das Unternehmen gehört zur Hälfte dem französischen Atomstromkonzern EDF und betreibt in Deutschland zwei Atomkraftwerke. Der Atomkraftgegner Schlauch möchte sich in dieser Funktion angeblich für regenerative Energien stark machen.

Das mehrfache Aufsichtsratsmitglied sitzt seit 2008 auch im Aufsichtsrat von Cortent, einer Berateragentur für Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Auf seiner Homepage erklärt er seine post-politischen Berufsmotive damit, dass er seine „Wirtschaftskontakte im In- und Ausland“ nutzt, „um Türen zu öffnen und die zusammenzubringen, die spannende Verbindungen bilden und voneinander profitieren können.“[1]

Nähe zur Autoindustrie

Im Rahmen seiner Kandidatur zum Stuttgarter Oberbürgermeister 1996 äußerte sich Schlauch zur standortprägenden Automobilindustrie der badenwürttembergischen Landeshauptstadt. Während seine Partei die ansässige Branche meist kritisch betrachtet, wies er darauf hin, dass die Firma Daimler-Benz nicht nur große Luxuskarossen baue, sondern auch Kleinwagen produziere.[2]

Im Jahr 2000 provozierte er seine damalige Partei als Fraktionsvorsitzender im Bundestag, indem er umstrittene Thesen zur Auto-Frage nachlegte. So müsse der "emotionale Anti-Reflex" der Grünen zum Auto überwunden werden und das Auto als Verkehrsmittel Nummer 1 akzeptiert werden.

Schlauch ist inzwischen keine Ausnahme mehr: Im Jahr 2009 wurde der grüne Ex-Außenminister Joschka Fischer Berater für BMW.

Einzelnachweise

  1. Homepage von Rezzo Schlauch, abgerufen am 06. April 2010
  2. „Nicht mehr David Schlauch gegen Goliath Rommel“, Stuttgarter Zeitung, 24. August 1996, zitiert in: Dissertation von Markus Hoecker (2005), S. 78, abgerufen am 06. April 2010

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Diskussionen