European Crop Protection Association

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Version vom 19. August 2014, 14:56 Uhr von E. Martin (Diskussion | Beiträge) (Fallstudien und Kritik)
European Crop Protection Association (ECPA)
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Rechtsform
Tätigkeitsbereich Förderung der europäischen agrochemischen Industrie
Gründungsdatum
Hauptsitz Avenue E. Van Nieuwenhuyse B-1160 Brussels Belgium
Lobbybüro
Lobbybüro EU Avenue E. Van Nieuwenhuyse B-1160 Brussels Belgium
Webadresse www.ecpa.eu


Kurzdarstellung und Geschichte

Die European Crop Protection Association (ECPA) ist der europäische Verband der agrochemischen Industrie (Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung, Biotechnologie). Ihr Tätigkeitsschwerpunkt besteht darin, die europäische Gesetzgebung und Verwaltungspraxis über Kontakte zur EU-Kommission und zu EU-Parlamentariern im Interesse ihrer Mitglieder auszugestalten. Laut Eintrag im Transparenz-Register der EU beschäftigt EPCA 13 Lobbyisten, von denen zwei für den Zugang zu Räumlichkeiten des Europäischen Parlaments akkreditiert sind.[1]

Organisationsstruktur und Personal

Team

Die Mitglieder des Teams sind hier abrufbar. Zu ihnen gehören u.a.:

  • JEAN-PHILIPPE AZOULAY (Präsident)
  • JEAN-CHARLES BOCQUET (Generaldirektor), für Zugang zu den Räumlichkeiten des EU-Parlaments akkreditiert
  • AURELIE DHAUSSY (Regulatory Affairs Manager)
  • EUROS JONES (Director Regulatory Affairs)
  • Angel Martin (Governmental Affairs Senior Manager)
  • Jess O'Flynn (Governmental Affairs Manager), für Zugang zu den Räumlichkeiten des EU-Parlaments akkreditiert
  • Doris Schernhammer (Trade & CEE Affairs Manager)

Mitglieder

Zu den Mitgliedern gehören alle europäischen Großunternehmen und alle nationalen Verbände, die im Bereich der Agrochemie tätig sind.

"Corporate Member Companies" sind: BASF, Bayer CropScience, Dow AgroSciences, DuPont, Adama, Monsanto Europe und Syngenta

"Associate & SME Member Companies" sind hier abrufbar.

Verbände der EU-Mitgliedsstaaten

Mitglied ist u. a. der deutsche Industrieverband Agrar e.V.

Verbindungen

Die EPCA ist Mitglied in den folgenden Organisationen:

Finanzen

Geschätzte Kosten der direkten Lobbyarbeit bei den EU-Organen von 1/2013 - 10/2013 lt. EU Transparenz-Register: 100 Tsd. - 150 Tsd. Euro

Lobbystrategien und Einfluss

Ziele, Interessen, Ausrichtung (national vs. europ/internat.), Politkfelder; erkennbare Konstanten, Einflussstrategien; Abschätzung des Einflusses; Wichtigkeit des Akteurs

Fallstudien und Kritik

Kampagne gegen ein Teilverbot von Bienenkiller-Pestiziden

Neonicotinoide sind nach Auffassung von Greenpeace wahre Bienenkiller, die das zentrale Nervensystem der Tiere schädigen .[2] Sie können zu einer chronischen Vergiftung führen und haben oft  tödliche Folgen für einzelne Individuen oder gar ganze Bienenvölker. Nachdem Anfang 2012 mehrere unabhängige Studien die Gefahr von Neonicotinoiden für Bienen belegt und mehrere EU-Regierungen entsprechende Schutzmaßnahmen gefordert hatten, beauftragte die EU-Kommission die European Food Safety Authority (EFSA), zu diesem Thema Stellung zu nehmen.[3] Auf das von der EFS empfohlene Teilverbot für Neonicotinoide reagierte die Pestizid-Industrie mit einer Kampagne unter Federführung der Hersteller Bayer und Syngenta sowie der EPCA (Mitglieder: Bayer und Syngenta), in der die Aussagekraft der unabhängigen Studien in Frage gestellt und unrealistisch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft beschworen wurden. Die Mittel, mit denen auf die EU-Kommission Druck aufgebaut wurde, werden in der zitierten Recherche von CORPORATE EUROPE OBSERVATORY detailliert beschrieben. Die Kampagne wurde mit angeblich unabhängigen Studien wirtschaftsnaher Institute unterfüttert. Die ECPA behauptete in einer Stellungnahme, die vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen könnten zu Ertragseinbußen von bis zu 10% bei Raps und Getreide, von 30 % bei Zuckerrüben und 50 % bei Mais führen.[4] Im Mai 2013 hat die EU-Kommission nach Angaben von Greenpeace die drei schlimmsten bienenschädlichen Neonicotinoide in allen 27 Mitgliedstaaten teilweise verboten – allerdings nur vorübergehend.

EU-Kommission fordert ECPA zu positiver Stellungnahme zum Freihandelsabommen Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) auf

Die für die Verhandlungen zuständige Generaldirektion Handel der EU-Kommission hat die ECPA mit e-mail vom 26. Oktober 2012 aufgefordert, die positiven Auswirkungen des TTIP - möglichst gemeinsam mit ihrem US-Partnerverband CropLife America - darzulegen: "I would thus encourage you to share with us your innovative ideas as to the possible improvements that could be made in the context of a trade agreement".[5] Wenige Wochen später reichte EPCA gemeinsam mit CropLife America die erbetene Stellungnahme ein.[6]

Weiterführende Informationen


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

  1. Profil im Transparenz-Register, Webseite abgerufen am 18. 8. 2014
  2. Kampagne "Pestizide töten Bienen Die Bienen brauchen unsere Hilfe, Webseite Greenpeace, abgerufen am 18. 8. 2014
  3. [ http://corporateeurope.org/agribusiness/2013/04/pesticides-against-pollinators Recherche von CORPORATE EUROPE OBSERVATORY "Pesticides against pollinators", 11. April 2013, Corporate Europe Observatory], Webseite corporateeurope, abgerufen am 18. 8. 2014
  4. Shreiben an Kommissar Dalli vom 13. Juni 2012 Webseite corporateeurope
  5. e-mail von Geraldine Emberger an Friedhelm Schmider. veröffentlicht auf der Webseite von CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, Webseite abgerufen am 19. 8. 2014
  6. Schreiben von CropLife und ECP vom 13. November 2012, veröffentlicht auf der Webseite von CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, Webseite abgerufen am 19. 8. 2014

Anhänge

Diskussionen