Klaus F. Zimmermann

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Klaus F. Zimmermann (2. Dezember 1952 in Göttingen), ist Direktor des Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Professor für Wirtschaftswissenschaftliche Staatswissenschaften an der Universität Bonn, Honorarprofessor der Freien Universität Berlin und Honorarprofessor der Renmin University of China. Im Jahr 2000 wurde Zimmermann Präsident des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das er mit umstrittenen Methoden auf einen neoliberalen Kurs brachte. Nach diversen Skandalen, dem Ausschluss des DIW von der Gemeinschaftsdiagnose und der Kritik des Landesrechnungshofes Berlin am DIW und an Zimmermann trat dieser im Februar 2011 unter massivem Druck zurück.

Zimmermann vertritt arbeitgebernahe Positionen und wirkt in Organisationen der Arbeitgeber mit. Er ist Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Mitglied des Beirats von "bda-pro-job.de" . Weiterhin ist er Autor im ÖkonomenBlog der Arbeitgeber-Organisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Zu den Policy Fellows des IZA gehören die INSM-Kuratoren/Botschafter Johann Eekhoff, Florian Gerster, Oswald Metzger und Thomas Straubhaar sowie der ehemalige INSM-Geschäftsführer Tasso Enzweiler. Policy Fellows sind auch Nico Fickinger vom INSM-Finanzier Gesamtmetall und Karen Horn, die als wichtige Koordinatorin neoliberaler Netzwerke fungiert.


Karriere

(Quelle: [1])

Klaus F. Zimmermann studierte Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Universität Mannheim, wo er als Diplom-Volkswirt abschloß, promovierte und habilitierte. Von 1989-1998 war er Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie an der Universität München und Direktor des SELAPO Center for Human Resources; von 1993-1995 war er zugleich Dekan der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Universität München. Begründer und Secretary der European Society for Population Economics (ESPE), 1986-1992. Präsident 1994 der European Society for Population Economics. Programmdirektor für "Human Resources" (1991-1998) und "Labour Economics" (1998-2001) des CEPR (Centre for Economic Policy Research) in London. Lange Jahre Mitglied des Vorstandes der European Economic Association, der European Society for Population Economics, des Vereins für Socialpolitik, Vorsitzender des Beirates des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e.V. (ARGE) (2005-2011). Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin, 2000-2011). Berater der Weltbank, des Präsidenten der EU-Kommission (2001-2003 und 2005-2009), des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen (2008-2010) sowie zahlreicher nationaler Regierungen (darunter Deutschland, Frankreich, UK, USA, China, Österreich, Slovakei und Schweden), deutsche Länderregierungen und Abteilungen der EU-Kommission.

Verbindungen / Netzwerke

(Quelle: [2])

  • Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
  • Mitglied des Beirats von "bda-pro-job.de" der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
  • Autor ÖkonomenBlog der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
  • Begründer der European Society for Population Economics (ESPE)
  • Research Fellow des Centre for Economic Policy Research (CEPR
  • Associate Research Fellow des Centre for European Economic Policy (CEPS) in Brüssel.
  • Research Associate des Center for Comparative Immigration Studies (CCIS) der University of California-San Diego.
  • Mitglied der Sektion "Ökonomik und empirische Sozialforschung" der Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften) in Halle.
  • Research Fellow der European Economic Association (EEA)
  • Berater der Kommission "Zukunft Soziale Marktwirtschaft" des Bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer
  • Consultant des Europäischen Parlaments, Brüssel, zu Fragen der Migrationspolitik
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Landesregierung von NRW

Wirken

Umstrittene Tätigkeit als Präsident des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Als Präsident des DIW (2000 - 2011) hat Zimmermann mit allen Mitteln und einem autokratischen Führungsstil versucht, das ehemals keynesianisch ausgerichtete DIW in ein neoliberal orientiertes Forschungsinstitut umzuwandeln. Maßnahmen hierzu waren z. B.

  • die Entlassung von Gustav Horn (Chef der Konjunkturabteilung) im Jahre 2004, nachdem dieser abweichend von Zimmermanns Meinung die Agenda 2010 überwiegend kritisch beurteilt hatte. Gegen die Entlassung protestierten führende europäische Wirtschaftsforschungsinstitute und DIW-Mitarbeiter (darunter auch die früheren Präsidenten Lutz Hoffmann und Hans-Jürgen Krupp).[3][4][5]
  • die Einbindung von profilierten Köpfen aus Politik und Wirtschaft als "Distinguished Fellows". Erster "Distinguished Fellow" wurde im November 2004 Oswald Metzger[6], der damals noch Mitglied der Grünen war (seit 2008 ist er CDU-Mitglied), jedoch als Kurator der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INMS) bereits dezidiert neoliberale Positionen vertrat.[7] Metzger ist Botschafter der INSM sowie Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung und des Konvent für Deutschland. Zimmermann ist Autor des ÖkonomenBlog der INSM.
  • Studien des DIW, deren Ergebnisse seinen Erwartungen nicht entsprachen, passend zu machen. So wurde nach einem Bericht des Spiegel vom18. November 2010 eine Studie eines Arbeitsmarktexperten des DIW zum Fachkräftemangel, die den Fachkräftemangel als "Fata Morgana" bezeichnet hatte, von vorn bis hinten durchgebürstet - und der Linie des Präsidenten angepasst.[8]

2007 wurde das DIW von der Beratung der Bundesregierung in der halbjährlichen Gemeinschaftsdiagnose zur Konjunkturentwicklung mit der Begründung ausgeschlossen, das Angebot des DIW bei der Ausschreibung sei im Hinblick auf die zu erwartende Qualität und Zweckmäßigkeit hinter den besten vier Angeboten eingeordnet worden.[9] Nachdem der Landesrechnungshof Berlin dem DIW und Zimmermann Ende 2009 Fehlverwendung öffentlicher Mittel vorgeworfen hatte, kündigte Zimmermann im Februar 2011 an, sein Amt bis Jahresmitte 2011 zur Verfügung zu stellen.[10]


Fall B

Zitate

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

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