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VNG AG
1920px-VNG AG logo.svg.png
Branche Energieversorgung
Hauptsitz Braunstraße 7, 04347 Leipzig, Deutschland
Lobbybüro Deutschland Taubenstr. 19, 10117 Berlin (Mitte)
Lobbybüro EU <text>
Webadresse http://www.vng.de/

Die VNG AG mit Sitz in Leipzig ist ein europaweit aktiver Gashandelskonzern mit den Geschäftsbereichen Handel und Vertrieb, Transport, Speicher und Biogas. Zu den Konzerngesellschaften gehören u.a. die VNG Handel & Vertrieb GmbH und die VNG Speicher GmbH. Mehrheitsgesellschafter von VNG ist EnBW. VNG gehört zu den umsatzstärksten Unternehmen Ostdeutschlands. [1]

Die VNG AG hatte jahrzehnte lange enge Verbindungen zum russischen Konzern Gazprom. Diese Verbindung entsprang auch aus der Geschichte des Konzerns als ursprünglich VEB Verbundnetz Gas. Gemeinsam haben die beiden Konzerne das inzwischen aufgelöste Deutsch-Russische Rohstoffforum (DRRF) initiiert, welches als Knotenpunkt der Deutsch-Russischen Gaslobbynetzwerke galt.

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lobbytätigkeit konzentriert sich auf den Hochlauf von Wasserstoff, also die Transformation hin zu grünen Gasen.[2] Projekte in diesem Bereich werden laut Eintrag im Lobbyregister vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Vorstandsmitglied Hans-Joachim Polk saß noch bis September 2023 für den Bereich Infrastruktur im Beirat der bundeseigenen GmbH „NOW - Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“[3]. Diese Stelle hat nun Timm Kehler übernommen, Vorstandsvorsitzender des Lobbyverbands Zukunft Gas, in welchem VNG ebenfalls seit Gründung Mitglied ist. [4][5][6]

Lobbyausgaben, Zahl der Lobbyist:innen, Treffen mit der Bundesregierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im deutschen Lobbyregister gibt die VNG AG an, (Stand: 08.12.2023) im Jahr 2022 140.001 bis 150.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 11 bis 20 Lobbyist:innen zu beschäftigen .[7]Die Lobbyausgaben der VNG Handel & Vertrieb GmbH lagen 2022 zwischen 80.001 und 90.000 Euro, die der VNG Gasspeicher GmbH zwischen 290.001 und 300 Tsd. Euro. 2022 trafen sich VNG-Vertreter:innen 39 mal mit der Bundesregierung.[8]

Cheflobbyisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Kaltefleiter, Direktor der Unternehmenskommunikation, Mitglied der Lenkungsausschüsse Kommunikation sowie Umwelt- und Energiepolitik des BDEW, war zwischen 1995 und 2000 im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit als Referent für Bergbau, später als Referent für Energie tätig. Außerdem war er Vorsitzender des inzwischen aufgelösten Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums e. V.
  • André Deichsel, Lobbyist mit Fokus auf die Bundesebene und die ostdeutschen Länder, war 2008 Projektmanager bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e.V.
  2. Atlantik-Brücke e.V.
  3. BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
  4. Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein
  5. DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
  6. Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V.
  7. Gaskoalition
  8. Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft e.V.
  9. Stifterverband der Deutschen Wissenschaft e.V.
  10. Wirtschafts-Club Leipzig e.V.
  11. Wirtschaftsrat der CDU e.V.
  12. Zukunft Gas e.V.
  13. BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.

Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sächsisch-Russisches Gaslobbynetzwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rund um den Leipziger Gaskonzern VNG AG, hat sich ein Lobbynetzwerk aus CDU/CSU-Politiker:innen und der beteiligten Gasunternehmen gebildet.[9] Darunter fällt z.B. der russische Gaskonzern Gazprom, welcher bis 2015 etwa 10 Prozent der VNG-Anteile hielt.[10]Matthias Warnig vertrat die Interessen von Gazprom im Aufsichtsrat der VNG AG. Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine waren VNG und Gazprom über gemeinsame Gasinfrastruktur wie den Erdgasspeicher Katharina in Sachsen-Anhalt und langfristige Lieferverträge eng miteinander verbunden.[9]Die VNG wiederum steht der CDU nahe, sie ist regelmäßiger Sponsor der sächsischen CDU und der einflussreichen Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT). Das Unternehmen ist Mitglied im Lobbyverband „Wirtschaftsrat der CDU“ und sponsert regelmäßig dessen Veranstaltungen. Als VNG-Chef Ulf Heitmüller 2019 einen langlaufenden Liefervertrag mit Gazprom-Chef Alexej Miller unterzeichnete, pries der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer dies auf Twitter als „Vertrauensbeweis für die engen Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und Russland.“[11] Der CDU-Politiker traf sich auch selbst mit Präsident Putin und forderte anschließend einen Abbau der EU-Sanktionen infolge der russischen Krim-Annexion.[12] Auch als sich im Februar 2022 der russische Angriffskrieg auf die Ukraine abzeichnete, betonte VNG Chef Ulf Heitmüller in einem Interview, dass man sich um den Konflikt keine Sorgen machte: "Die VNG AG habe fast 50 Jahre Geschäftsbeziehungen zu Gazprom [...] Die Russen sind verlässliche Vertragspartner".[13] Wenige Wochen später blieben Gaslieferungen aus und der Konzern musste Staatshilfe beantragen.[14]

Deutsch-Russisches Rohstoffforum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zentrum des sächsisch-russischen Lobby-Netzwerks stand das inzwischen aufgelöste [15]Deutsch-Russische Rohstoffforum (DRRF). Offiziell initiiert wurde es von zwei Hochschulen in Sachsen und St. Petersburg. Das Forum organisierte seit 2007 im jährlichen Wechsel in Deutschland und Russland Rohstoffkonferenzen [16], die nach außen als wissenschaftliche Veranstaltungen erschienen. [16]Für die Öffentlichkeit blieb unsichtbar, dass das Forum von dem Leipziger Gashandelskonzern VNG und Gazprom initiiert und zu einem großen Teil von VNG finanziert und inhaltlich mitkonzipiert wurde.[9] Gazprom beteiligte sich regelmäßig als Sponsor der Konferenzen.[9] Auch in den Gremien des DRRF war die Union sehr präsent: Schirmherr des Rohstoffforums war der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer. [17] Die sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich[18] und Michael Kretschmer[19] (beide CDU) traten ebenfalls als Schirmherren auf. Mitglied des Präsidiums war der ehemalige CSU-Chef Edmund Stoiber.[20] Hier pflegten hochrangige Vertreter:innen der russischen und deutschen Gasindustrie den Austausch mit Politiker:innen aus beiden Ländern. Alexander Medwedew, Generaldirektor von Gazprom Export, trat bei Veranstaltungen des Forums ebenso auf wie der damalige Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) oder Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff.[21] Auch die SPD Politiker wie der damalige Außenministers Sigmar Gabriel[22] oder der damaligen Brandenburgischer Ministerpräsident Matthias Platzeck waren dabei.[21] Offiziell ging es bei den Konferenzen um die Transformation der Energiebeziehungen in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Hauptinteresse der Veranstalter dürfte aber wohl gewesen sein, wie sich die deutsch-russische Rohstoff-Kooperation weiter vertiefen lässt. Da Russland in seiner Energiepolitik vor allem auf seine fossilen Rohstoffe setzte, betrieb die russische Gasindustrie intensive Lobbyarbeit für die Rolle dieser Rohstoffe in der Klimaschutzpolitik. [23] Unter anderem durften auf einer Konferenz des DRRF im April 2021 russische Energiemanager ihre Pläne unterbreiten, wie Wasserstoff aus Kohle und Atom zum Klimaschutz beitragen sollte. [9]

Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften und rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der 2022 einen Umsatz von über 36 Mrd. Euro erzielte.[24] 2022 beliefen sich die Verluste auf 337 Mio. Euro. Der Konzern betätigt sich als Gasimporteur und Großhändler sowie als Betreiber von kritischer Gasinfrastruktur und verfolgt einen Pfad für einen Markthochlauf erneuerbarer und dekarbonisierter Gase wie Biogas und Wasserstoff. Die Tochtergesellschaften sind hier abrufbar. VNG sorgt auch dafür, dass LNG über das Terminal Wilhelmshaven direkt nach Deutschland importiert wird.[25] Ob VNG selbst das LNG-Transportschiff chartert oder andere das tun, sei zunächst einmal weniger relevant.

VNG beliefert gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Stadtwerke, Regionalversorger und Industrieunternehmen mit Erdgas in Deutschland, Italien, Österreich, Polen und Tschechien. Ihre Tochter VNG Gasspeicher ist mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 2,2 Mrd. m³ der drittgrößte Speicherbetreiber Deutschlands.[26]Die Tochter Ontras Gastransport GmbH stellt Deutschlands zweitlängstes Ferngasleitungsnetz bereit.[27] An das ONTRAS-Netz sind auch Biogasanlagen angeschlossen. Zudem speisen zwei Power-to-Gas-Anlagen Wasserstoff und synthetisches Methan in das ONTRAS-Netz ein.

Aufgrund der jahrzehnte langen engen Beziehungen zu Russland als Hauptgaslieferer für VNG , traf der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen das Gasunternehmen besonders stark. Zeitweilig soll VNG täglich Verluste im zweistelligen Millionenbereich verzeichnet haben. Der Konzern selber bezifferte die Verluste Gesamtverluste mit einer Milliarde Euro für 2022. Diese Verluste/Einbüßen/Einschläge konnten nicht länger von dem Haupteigentümer [[EnBW] (74%) , sowie den acht ostdeutschen Kommunen (22 % der Geschäftsanteile) abgefangen werden, weshalb VNG am 09.September 2022 einen Antrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Staatshilfen nach § 29 Energiesicherungsgesetz stellte. VNG war verantwortlich für 20% der gesamten Gasversorgung Deutschlands, damit drittgrößter Gasversorger des Landes und belieferte 400 Stadtwerke und Industrien, gerade in Ostdeutschland sind sie Gashauptversorger.[28]Die Hilfen des Staates beliefen sich auf eine dreistellige Millionensumme asu aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond. [29] VNG beteuerte nach Beendigung der Zusammenarbeit, Lieferbeziehungen mit Norwegen und Holland zu vertiefen , sowie verstärkt in Wasserstoff und Biogase investieren zu wollen, wobei der Konzernchef Ulf Heitmüller auch betont, dass die Abhängigkeit von Erdgas (und damit auch die Versorgung durch VNG) noch einige Jahre andauern wird. [30] Fürs Jahr 2023 verbucht der Konzern erneut Millionengewinne.

Leitungsgremien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder sind hier abrufbar. Vorstandsvorsitzender ist Ulf Heitmüller, Vizepräsident des BDEW, Mitglied des Lenkungskreises Gas des BDEW, Mitglied im Vorstand von EUROGAS, Mitglied im Präsidium des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Vorstandsvorsitzender der inzwischen aufgelösten Stiftung Deutsch-Russisches Rohstoff-Forum.

Aufsichtsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder sind hier abrufbar. Vorsitzender ist Dirk Güsewell, Vorstand Systemkritische Infrastruktur bei der EnBW. Zu den weiteren Mitgliedern gehört Antonio Hurtado, Leiter des Instituts für Energietechnik an der TU Dresden.

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. LBBW Studie Die Top 100 Mitteldeutschlands, S.7, lbbw.de, abgerufen am 27.11.2023
  2. Wasserstoff für ein klimaneutrales Energiesystem, vng.de, abgerufen am 24.07.2023
  3. Homepage NOW GmbH, now-gmbH.de, abgerufen am 08.12.2023
  4. Homepage NOW GmbH, now-gmbh.de, abgerufen am 08.12.2023
  5. Homepage Zukunft Gas, gas.info.de, abgerufen am 08.12.2023
  6. Mitglieder Zukunft Gas, gas.info.de, abgerufen am 08.12.2023
  7. Eintrag im Lobbyregister, lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 08.12.2023
  8. Pipelines in die Politik S.82, lobbycontrol.de, abgerufen am 10.03.2023
  9. 9,09,19,29,39,4 Russlands Gas-Netzwerk in Sachsen background.tagesspiegel.de vom 20.06.22, abgerufen am 27.11.2023
  10. EnBW übernimmt Leipziger Gasversorger VNG von Oldenburger EWE, focus.de vom 16.10.2015, abgerufen am 27.11.2023
  11. Twitter Post von Michael Kretschmer, twitter.com vom 07.06.2019, abgerufen am 08.11.022
  12. „Ende der Russland-Sanktionen?: Darum ist die Nachsicht mit Putin in Ostdeutschland so groß“ tagesspiegel.de vom 11.06.2019, abgerufen am 08.11.2022
  13. Gashandelskonzern VNG: "Die Russen sind verlässliche Vertragspartner" mdr.de vom 04.02.2022. abgerufen am 27.11.2023
  14. Florian Güßgen: "Streit um Rettung der EnBW-Tochter VNG " wiwo.de, vom 9. September 2022, abgerufen am 11.11.2022
  15. WTZ Mitteilung zur Auflösung des DRRF, wtz.de vom 29.03.2022, abgerufen am 08.12.2023
  16. 16,016,1 Rohstoff Forum, rohstoff-forum.org, abgerufen am 28.11.2023
  17. „Auch die Union hat ein Russlandproblem“, spiegel.de vom 17.06.2022, abgerufen am 28.11.2023
  18. 7. Rohstoff-Konferenz 2014 in Dresden rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive
  19. 13. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023
  20. 12. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive
  21. 21,021,1 11. Deutsch-Russische Rohstoff Konferenz in Potsdam 2018 rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive
  22. 9. Rohstoff-Konferenz 2016 in Düsseldorf rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive
  23. „Gazprom sucht Rolle in der Wasserstoffzukunft“ background.tagesspiegel.de vom 17.02.2020 abgerufen am 09.11.2022
  24. Finanzinformationen, vng.de, abgerufen am 24.07.2023
  25. Geschäftsbericht 2022, vng.de, abgerufen am 24.07.2023
  26. VNG Gasspeicher GmbH, vng.de, abgerufen am 25.07.2023
  27. ONTRAS Gastransport GmbH, vng.de, abgerufen am 25.07.2023
  28. Bundes­regierung unter Zugzwang: Was hinter dem Hilferuf nach Staats­anleihen des Gasimporteurs VNG steckt, rnd.de vom 09.09.2022, abgerufen am 08.12.2023
  29. Millionen-Entschädigung für Gasimporteur VNG, merkur.de vom 04.12.2022, abgerufen am 08.12.2023
  30. Gashändler VNG: Mit vollen Speichern wieder in die Gewinnzone, mdr.de vom 27.08.2023, abgerufen am 08.12.2023
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        | Name             = VNG AG
        
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        | Hauptsitz             = Braunstraße 7, 04347 Leipzig, Deutschland
        
        | Lobbybüro Deutschland = Taubenstr. 19, 10117 Berlin (Mitte)
        
        | Lobbybüro EU = <text>
        
        | Homepage         = http://www.vng.de/
        
        }}Die '''VNG AG''' mit Sitz in Leipzig ist ein europaweit aktiver Gashandelskonzern mit den Geschäftsbereichen Handel und Vertrieb, Transport, Speicher und Biogas. Zu den Konzerngesellschaften gehören u.a. die VNG Handel & Vertrieb GmbH und die VNG Speicher GmbH. Mehrheitsgesellschafter von VNG ist [[EnBW]]. VNG gehört zu den umsatzstärksten Unternehmen Ostdeutschlands. <ref>[https://www.lbbw.de/konzern/research/2023/studien/20230629-lbbw-top100-mitteldeutschland_agrpr8wfdv_m.pdf?origin=/top-100-mitteldeutschland LBBW Studie Die Top 100 Mitteldeutschlands, S.7], lbbw.de, abgerufen am 27.11.2023</ref> 
        

        Die VNG AG hatte jahrzehnte lange enge Verbindungen zum russischen Konzern [[Gazprom]]. Diese Verbindung entsprang auch aus der Geschichte des Konzerns als ursprünglich VEB Verbundnetz Gas. Gemeinsam haben die beiden Konzerne das inzwischen aufgelöste Deutsch-Russische Rohstoffforum (DRRF) initiiert,  welches als Knotenpunkt der Deutsch-Russischen Gaslobbynetzwerke galt. 
        

        ==Lobbystrategien und Einfluss==
        
        Die Lobbytätigkeit konzentriert sich auf den Hochlauf von Wasserstoff, also die Transformation hin zu grünen Gasen.<ref>[https://www.vng.de/wasserstoff Wasserstoff für ein klimaneutrales Energiesystem], vng.de, abgerufen am 24.07.2023</ref> Projekte in diesem Bereich werden laut [https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche?q=VNG&searchReferer=%2Fstartseite&filter%5Bactivelobbyist%5D%5Btrue%5D=true Eintrag im Lobbyregister] vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Vorstandsmitglied Hans-Joachim Polk saß noch bis September 2023 für den Bereich Infrastruktur im Beirat der bundeseigenen GmbH „NOW - Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“<ref>[http://web.archive.org/web/20230924213520/https://www.now-gmbh.de/ueber-uns/struktur/ Homepage NOW GmbH], now-gmbH.de, abgerufen am 08.12.2023</ref>. Diese Stelle hat nun Timm Kehler übernommen, Vorstandsvorsitzender des Lobbyverbands [[Zukunft Gas]], in welchem VNG ebenfalls seit Gründung Mitglied ist. <ref>[https://www.now-gmbh.de/ueber-uns/struktur/ Homepage NOW GmbH], now-gmbh.de, abgerufen am 08.12.2023</ref> <ref>[https://gas.info/verband-zukunft-gas Homepage Zukunft Gas], gas.info.de, abgerufen am 08.12.2023</ref> <ref>[https://gas.info/verband-zukunft-gas/mitglieder Mitglieder Zukunft Gas], gas.info.de, abgerufen am 08.12.2023</ref>
        
        ===Lobbyausgaben, Zahl der Lobbyist:innen, Treffen mit der Bundesregierung===
        
        Im deutschen Lobbyregister gibt die VNG AG an, (Stand: 08.12.2023) im Jahr 2022 140.001 bis 150.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 11 bis 20 Lobbyist:innen zu beschäftigen .<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R002373 Eintrag im Lobbyregister], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 08.12.2023</ref>Die Lobbyausgaben der VNG Handel & Vertrieb GmbH lagen 2022 zwischen 80.001 und 90.000 Euro, die der VNG Gasspeicher GmbH zwischen 290.001 und 300 Tsd. Euro. 2022 trafen sich VNG-Vertreter:innen 39 mal mit der Bundesregierung.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/wp-content/uploads/gaslobby-studie-lobbycontrol.pdf Pipelines in die Politik S.82], lobbycontrol.de, abgerufen am 10.03.2023</ref>
        
        === Cheflobbyisten  ===
        
        *[[Bernhard Kaltefleiter]], Direktor der Unternehmenskommunikation, Mitglied der Lenkungsausschüsse Kommunikation sowie Umwelt- und Energiepolitik des [[BDEW]], war zwischen 1995 und 2000 im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit als Referent für Bergbau, später als Referent für Energie tätig. Außerdem war er Vorsitzender des inzwischen aufgelösten Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums e. V.
        
        *[[André Deichsel]], Lobbyist mit Fokus auf die Bundesebene und die ostdeutschen Länder, war 2008 Projektmanager bei der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)]]
        

        === Mitgliedschaften  ===
        

        # <span class="">Arbeitgeberverband energie- und versorgungswirtschaftlicher Unternehmen e.V.</span>
        
        # <span class="">[[Atlantik-Brücke|Atlantik-Brücke e.V.]]</span>
        
        # <span class="">[[Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft|BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.]]</span>
        
        # <span class="">Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein</span>
        
        # <span class="">DIN Deutsches Institut für Normung e.V.</span>
        
        # <span class="">Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V.</span>
        
        # <span class="">[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R004786 Gaskoalition]</span>
        
        # <span class="">Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft e.V.</span>
        
        # <span class="">Stifterverband der Deutschen Wissenschaft e.V.</span>
        
        # <span class="">Wirtschafts-Club Leipzig e.V.</span>
        
        # <span class="">[[Wirtschaftsrat der CDU]] e.V.</span>
        
        # <span class="">[[Zukunft Gas]] e.V.</span>
        
        # <span class="">BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.</span>
        

        ==Fallbeispiele und Kritik==
        
        === Sächsisch-Russisches Gaslobbynetzwerk ===
        
        Rund um den Leipziger Gaskonzern VNG AG, hat sich ein Lobbynetzwerk aus [[CDU]]/[[CSU]]-Politiker:innen und der beteiligten Gasunternehmen gebildet.<ref name="background">[https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/russlands-gas-netzwerk-in-sachsen Russlands Gas-Netzwerk in Sachsen] background.tagesspiegel.de vom 20.06.22, abgerufen am 27.11.2023</ref> Darunter fällt z.B. der russische Gaskonzern [[Gazprom]], welcher bis 2015 etwa 10 Prozent der VNG-Anteile hielt.<ref>[https://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/enbw-uebernimmt-leipziger-gasversorger-vng-von-oldenburger-ewe_id_5019200.html EnBW übernimmt Leipziger Gasversorger VNG von Oldenburger EWE], focus.de vom 16.10.2015, abgerufen am 27.11.2023</ref>[[Matthias Warnig]] vertrat die Interessen von Gazprom im Aufsichtsrat der VNG AG. Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine waren VNG und [[Gazprom]] über gemeinsame Gasinfrastruktur wie den Erdgasspeicher Katharina in Sachsen-Anhalt und langfristige Lieferverträge eng miteinander verbunden.<ref name="background"/>Die VNG wiederum steht der [[CDU]] nahe, sie ist regelmäßiger Sponsor der sächsischen CDU und der einflussreichen [[Mittelstands- und Wirtschaftsunion|Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT)]]. Das Unternehmen ist Mitglied im Lobbyverband „[[Wirtschaftsrat der CDU]]“ und sponsert regelmäßig dessen Veranstaltungen. Als VNG-Chef Ulf Heitmüller 2019 einen langlaufenden Liefervertrag mit Gazprom-Chef [[Alexej Miller]] unterzeichnete, pries der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer dies auf Twitter als ''„Vertrauensbeweis für die engen Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und Russland.“''<ref>[https://twitter.com/mpkretschmer/status/1136967752261033984?lang=de Twitter Post von Michael Kretschmer], twitter.com vom 07.06.2019, abgerufen am 08.11.022</ref> Der CDU-Politiker traf sich auch selbst mit Präsident Putin und forderte anschließend einen Abbau der EU-Sanktionen infolge der russischen Krim-Annexion.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/darum-ist-die-nachsicht-mit-putin-in-ostdeutschland-so-gross-4646671.html „Ende der Russland-Sanktionen?: Darum ist die Nachsicht mit Putin in Ostdeutschland so groß“] tagesspiegel.de vom 11.06.2019, abgerufen am 08.11.2022</ref> Auch als sich im Februar 2022 der russische Angriffskrieg auf die Ukraine abzeichnete, betonte VNG Chef Ulf Heitmüller in einem Interview, dass man sich um den Konflikt keine Sorgen machte: "Die VNG AG habe fast 50 Jahre Geschäftsbeziehungen zu Gazprom [...] Die Russen sind verlässliche Vertragspartner".<ref>[https://web.archive.org/web/20220204152714/https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/ukraine-russland-ergasversorgung-deutschland-100.html Gashandelskonzern VNG: "Die Russen sind verlässliche Vertragspartner"] mdr.de vom 04.02.2022. abgerufen am 27.11.2023</ref> Wenige Wochen später blieben Gaslieferungen aus und der Konzern musste Staatshilfe beantragen.<ref>[https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/energiekrise-streit-um-rettung-der-enbw-tochter-vng/28671276.html Florian Güßgen: "Streit um Rettung der EnBW-Tochter VNG "] wiwo.de, vom 9. September 2022, abgerufen am 11.11.2022</ref>
        

        === Deutsch-Russisches Rohstoffforum ===
        
        Im Zentrum des sächsisch-russischen Lobby-Netzwerks stand das inzwischen aufgelöste <ref>[https://wtz.org/de/veranstaltungen/15-beendete-projekte/25-rohstoff-forum.html WTZ Mitteilung zur Auflösung des DRRF], wtz.de vom 29.03.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>Deutsch-Russische Rohstoffforum (DRRF). Offiziell initiiert wurde es von zwei Hochschulen in Sachsen und St. Petersburg. Das Forum organisierte seit 2007 im jährlichen Wechsel in Deutschland und Russland Rohstoffkonferenzen <ref
            
            name="Rohstoff Forum">[http://web.archive.org/web/20220518071841/https://www.rohstoff-forum.org/rohstoff-forum/ Rohstoff Forum], rohstoff-forum.org, abgerufen am 28.11.2023</ref>, die nach außen als wissenschaftliche Veranstaltungen erschienen. <ref
            
            name="Rohstoff Forum"/>Für die Öffentlichkeit blieb unsichtbar, dass das Forum von dem Leipziger Gashandelskonzern VNG und [[Gazprom]] initiiert und zu einem großen Teil von VNG finanziert und inhaltlich mitkonzipiert wurde.<ref name="background"/> Gazprom beteiligte sich regelmäßig als Sponsor der Konferenzen.<ref name="background"/> Auch in den Gremien des [[DRRF]] war die Union sehr präsent: Schirmherr des Rohstoffforums war der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer.
        <ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/auch-die-union-hat-ein-russland-problem-a-3a0f19cd-4c80-404f-b481-699718acba7a „Auch die Union hat ein Russlandproblem“], spiegel.de vom 17.06.2022, abgerufen am 28.11.2023<br /></ref>
        
        Die sächsischen Ministerpräsidenten [[Stanislaw Tillich]]<ref>[http://web.archive.org/web/20230313075229/https://www.rohstoff-forum.org/conference/7-rohstoff-konferenz-2014-in-dresden// 7. Rohstoff-Konferenz 2014 in Dresden] rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive</ref> und [[Michael Kretschmer]]<ref>[http://web.archive.org/web/20230207190644/https://www.rohstoff-forum.org/conference/13-deutsch-russische-rohstoff-konferenz/ 13. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz]  rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023</ref> (beide CDU) traten ebenfalls als Schirmherren auf. Mitglied des Präsidiums war der ehemalige CSU-Chef [[Edmund Stoiber]].<ref>[http://web.archive.org/web/20230207172109/https://www.rohstoff-forum.org/conference/12-deutsch-russische-rohstoff-konferenz/ 12. Deutsch-Russische Rohstoff-Konferenz] rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive</ref> Hier pflegten hochrangige Vertreter:innen der russischen und deutschen Gasindustrie den Austausch mit Politiker:innen aus beiden Ländern. Alexander Medwedew, Generaldirektor von [[Gazprom]] Export, trat bei Veranstaltungen des Forums ebenso auf wie der damalige Wirtschaftsminister [[Peter Altmaier]] ([[CDU]]) oder Sachsen-Anhalts Ministerpräsident [[Rainer Haseloff]].<ref
            
            name="11DRRK">[http://web.archive.org/web/20230313090038/http://www.rohstoff-forum.org/conference/11-deutsch-russische-rohstoff-konferenz-in-potsdam-2018/ 11. Deutsch-Russische Rohstoff Konferenz in Potsdam 2018] rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive</ref> Auch die [[SPD]] Politiker wie der damalige Außenministers [[Sigmar Gabriel]]<ref>[http://web.archive.org/web/20230313080630/https://www.rohstoff-forum.org/conference/9-rohstoff-konferenz-2016-in-duesseldorf/ 9. Rohstoff-Konferenz 2016 in Düsseldorf] rohstoff-forum.org, abgerufen am 08.12.2023 aus WebArchive</ref> oder der damaligen Brandenburgischer Ministerpräsident [[Matthias Platzeck]] waren dabei.<ref
            
            name="11DRRK"/>  Offiziell ging es bei den Konferenzen um die Transformation der Energiebeziehungen in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Hauptinteresse der Veranstalter dürfte aber wohl gewesen sein, wie sich die deutsch-russische Rohstoff-Kooperation weiter vertiefen lässt. Da Russland in seiner Energiepolitik vor allem auf seine fossilen Rohstoffe setzte, betrieb die russische Gasindustrie intensive Lobbyarbeit für die Rolle dieser Rohstoffe in der Klimaschutzpolitik.
        <ref>[https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/gazprom-sucht-rolle-in-der-wasserstoffzukunft „Gazprom sucht Rolle in der Wasserstoffzukunft“] background.tagesspiegel.de vom 17.02.2020 abgerufen am 09.11.2022<br /></ref> Unter anderem durften auf einer Konferenz des [[DRRF]] im April 2021 russische Energiemanager ihre Pläne unterbreiten, wie Wasserstoff aus Kohle und Atom zum Klimaschutz beitragen sollte. <ref name="background"/>
        

        ==Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen==
        
        VNG ist ein europaweit aktiver Unternehmensverbund mit über 20 Gesellschaften und rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der 2022 einen Umsatz von über 36 Mrd. Euro erzielte.<ref>[https://www.vng.de/de/newsroom/finanzinformationen Finanzinformationen], vng.de, abgerufen am 24.07.2023</ref> 2022 beliefen sich die Verluste auf 337 Mio. Euro. Der Konzern betätigt sich als Gasimporteur und Großhändler sowie als Betreiber von kritischer Gasinfrastruktur und verfolgt einen Pfad für einen Markthochlauf erneuerbarer und dekarbonisierter Gase wie Biogas und Wasserstoff. Die Tochtergesellschaften sind [https://www.vng.de/de/wer-wir-sind/vng-unternehmen-auf-einen-blick hier] abrufbar. VNG sorgt auch dafür, dass LNG über das Terminal Wilhelmshaven direkt nach Deutschland importiert wird.<ref>[https://www.vng.de/sites/default/files/2023-04/VNG_Geschaeftsbericht_2022_schreibgesch%C3%BCtzt.pdf Geschäftsbericht 2022], vng.de, abgerufen am 24.07.2023</ref> Ob VNG selbst das LNG-Transportschiff chartert oder andere das tun, sei zunächst einmal weniger relevant.
        

        VNG beliefert gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Stadtwerke, Regionalversorger und Industrieunternehmen mit Erdgas in Deutschland, Italien, Österreich, Polen und Tschechien. Ihre Tochter VNG Gasspeicher ist mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 2,2 Mrd. m³ der drittgrößte Speicherbetreiber Deutschlands.<ref>[https://www.vng.de/de/vng-gasspeicher-gmbh VNG Gasspeicher GmbH], vng.de, abgerufen am 25.07.2023</ref>Die Tochter Ontras Gastransport GmbH stellt Deutschlands zweitlängstes Ferngasleitungsnetz bereit.<ref>[https://www.vng.de/de/ontras-gastransport-gmbh ONTRAS Gastransport GmbH], vng.de, abgerufen am 25.07.2023</ref> An das ONTRAS-Netz sind auch Biogasanlagen angeschlossen. Zudem speisen zwei Power-to-Gas-Anlagen Wasserstoff und synthetisches Methan in das ONTRAS-Netz ein.
        

        Aufgrund der jahrzehnte langen engen Beziehungen zu Russland als Hauptgaslieferer für VNG, traf der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen das Gasunternehmen besonders stark. Zeitweilig soll VNG täglich Verluste im zweistelligen Millionenbereich verzeichnet haben. Der Konzern selber bezifferte die VerlusteGesamtverluste mit einer Milliarde Euro für 2022. Diese Verluste/Einbüßen/Einschläge konnten nicht länger von dem Haupteigentümer [[EnBW] (74%), sowie den acht ostdeutschen Kommunen (22 % der Geschäftsanteile) abgefangen werden, weshalb VNG am 09.September 2022 einen Antrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Staatshilfen nach § 29 Energiesicherungsgesetz stellte. VNG war verantwortlich für 20% der gesamten Gasversorgung Deutschlands, damit drittgrößter Gasversorger des Landes und belieferte 400 Stadtwerke und Industrien, gerade in Ostdeutschland sind sie Gashauptversorger.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/gasimporteur-vng-braucht-staatshilfe-was-steckt-dahinter-S2HMFY6FZZEANMZU6ZC7MUDLUA.html Bundes­regierung unter Zugzwang: Was hinter dem Hilferuf nach Staats­anleihen des Gasimporteurs VNG steckt], rnd.de vom 09.09.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>Die Hilfen des Staates beliefen sich auf eine dreistellige Millionensumme asuaus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond. <ref>[https://www.merkur.de/wirtschaft/millionen-entschaedigung-fuer-gasimporteur-vng-zr-91953996.html  Millionen-Entschädigung für Gasimporteur VNG], merkur.de vom 04.12.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>
        
        VNG beteuerte nach Beendigung der Zusammenarbeit, Lieferbeziehungen mit Norwegen und Holland zu vertiefen, sowie verstärkt in Wasserstoff und Biogase investieren zu wollen, wobei der Konzernchef Ulf Heitmüller auch betont, dass die Abhängigkeit von Erdgas (und damit auch die Versorgung durch VNG) noch einige Jahre andauern wird. <ref>[https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/gashaendler-vng-interview-heitmueller-speicher-gewinn-100.html Gashändler VNG: Mit vollen Speichern wieder in die Gewinnzone], mdr.de vom 27.08.2023, abgerufen am 08.12.2023</ref>
        
        Fürs Jahr 2023 verbucht der Konzern erneut Millionengewinne. 
        

        ==Leitungsgremien==
        
        ===Vorstand===
        
        Die Mitglieder sind [https://www.vng.de/de/wer-wir-sind/der-vorstand#:~:text=Der%20Vorstand%20der%20VNG%20AG,Polk%20und%20Bodo%20Rodestock%20an. hier] abrufbar. Vorstandsvorsitzender ist [https://www.bdew.de/documents/3856/vng_curriculum_vitae_ulf_heitmueller_sept2018_de.pdf Ulf Heitmüller], Vizepräsident des [[BDEW]], Mitglied des Lenkungskreises Gas des [[BDEW]], Mitglied im Vorstand von EUROGAS, Mitglied im Präsidium des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Vorstandsvorsitzender der inzwischen aufgelösten Stiftung Deutsch-Russisches Rohstoff-Forum.
        

        ===Aufsichtsrat===
        
        Die Mitglieder sind [https://www.vng.de/de/wer-wir-sind/zusammensetzung-des-aufsichtsrats-der-vng-ag hier] abrufbar. Vorsitzender ist Dirk Güsewell, Vorstand Systemkritische Infrastruktur bei der [[EnBW]]. Zu den weiteren Mitgliedern gehört Antonio Hurtado, Leiter des Instituts für Energietechnik an der TU Dresden.
        

        ==Weiterführende Informationen==
        

        *…
        

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        ==Einzelnachweise==
        <references />
        

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VNG beliefert gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Stadtwerke, Regionalversorger und Industrieunternehmen mit Erdgas in Deutschland, Italien, Österreich, Polen und Tschechien. Ihre Tochter VNG Gasspeicher ist mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 2,2 Mrd. m³ der drittgrößte Speicherbetreiber Deutschlands.<ref>[https://www.vng.de/de/vng-gasspeicher-gmbh VNG Gasspeicher GmbH], vng.de, abgerufen am 25.07.2023</ref>Die Tochter Ontras Gastransport GmbH stellt Deutschlands zweitlängstes Ferngasleitungsnetz bereit.<ref>[https://www.vng.de/de/ontras-gastransport-gmbh ONTRAS Gastransport GmbH], vng.de, abgerufen am 25.07.2023</ref> An das ONTRAS-Netz sind auch Biogasanlagen angeschlossen. Zudem speisen zwei Power-to-Gas-Anlagen Wasserstoff und synthetisches Methan in das ONTRAS-Netz ein.
 
VNG beliefert gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften Stadtwerke, Regionalversorger und Industrieunternehmen mit Erdgas in Deutschland, Italien, Österreich, Polen und Tschechien. Ihre Tochter VNG Gasspeicher ist mit einem Arbeitsgasvolumen von rund 2,2 Mrd. m³ der drittgrößte Speicherbetreiber Deutschlands.<ref>[https://www.vng.de/de/vng-gasspeicher-gmbh VNG Gasspeicher GmbH], vng.de, abgerufen am 25.07.2023</ref>Die Tochter Ontras Gastransport GmbH stellt Deutschlands zweitlängstes Ferngasleitungsnetz bereit.<ref>[https://www.vng.de/de/ontras-gastransport-gmbh ONTRAS Gastransport GmbH], vng.de, abgerufen am 25.07.2023</ref> An das ONTRAS-Netz sind auch Biogasanlagen angeschlossen. Zudem speisen zwei Power-to-Gas-Anlagen Wasserstoff und synthetisches Methan in das ONTRAS-Netz ein.
   
Aufgrund der jahrzehnte langen engen Beziehungen zu Russland als Hauptgaslieferer für VNG, traf der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen das Gasunternehmen besonders stark. Zeitweilig soll VNG täglich Verluste im zweistelligen Millionenbereich verzeichnet haben. Der Konzern selber bezifferte die Verluste mit einer Milliarde Euro für 2022. Diese Verluste konnten nicht länger von dem Haupteigentümer [[EnBW] (74%), sowie den acht ostdeutschen Kommunen (22 % der Geschäftsanteile) abgefangen werden, weshalb VNG am 09.September 2022 einen Antrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Staatshilfen nach § 29 Energiesicherungsgesetz stellte. VNG war verantwortlich für 20% der gesamten Gasversorgung Deutschlands, damit drittgrößter Gasversorger des Landes und belieferte 400 Stadtwerke und Industrien, gerade in Ostdeutschland sind sie Gashauptversorger.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/gasimporteur-vng-braucht-staatshilfe-was-steckt-dahinter-S2HMFY6FZZEANMZU6ZC7MUDLUA.html Bundes­regierung unter Zugzwang: Was hinter dem Hilferuf nach Staats­anleihen des Gasimporteurs VNG steckt], rnd.de vom 09.09.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>Die Hilfen des Staates beliefen sich auf eine dreistellige Millionensumme asu dem Wirtschaftsstabilisierungsfond. <ref>[https://www.merkur.de/wirtschaft/millionen-entschaedigung-fuer-gasimporteur-vng-zr-91953996.html  Millionen-Entschädigung für Gasimporteur VNG], merkur.de vom 04.12.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>
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Aufgrund der jahrzehnte langen engen Beziehungen zu Russland als Hauptgaslieferer für VNG traf der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die darauf folgenden Sanktionen das Gasunternehmen besonders stark. Zeitweilig soll VNG täglich Verluste im zweistelligen Millionenbereich verzeichnet haben. Der Konzern selber bezifferte die Gesamtverluste mit einer Milliarde Euro für 2022. Diese Verluste/Einbüßen/Einschläge konnten nicht länger von dem Haupteigentümer [[EnBW] (74%) sowie den acht ostdeutschen Kommunen (22 % der Geschäftsanteile) abgefangen werden, weshalb VNG am 09.September 2022 einen Antrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Staatshilfen nach § 29 Energiesicherungsgesetz stellte. VNG war verantwortlich für 20% der gesamten Gasversorgung Deutschlands, damit drittgrößter Gasversorger des Landes und belieferte 400 Stadtwerke und Industrien, gerade in Ostdeutschland sind sie Gashauptversorger.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/gasimporteur-vng-braucht-staatshilfe-was-steckt-dahinter-S2HMFY6FZZEANMZU6ZC7MUDLUA.html Bundes­regierung unter Zugzwang: Was hinter dem Hilferuf nach Staats­anleihen des Gasimporteurs VNG steckt], rnd.de vom 09.09.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>Die Hilfen des Staates beliefen sich auf eine dreistellige Millionensumme aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond. <ref>[https://www.merkur.de/wirtschaft/millionen-entschaedigung-fuer-gasimporteur-vng-zr-91953996.html  Millionen-Entschädigung für Gasimporteur VNG], merkur.de vom 04.12.2022, abgerufen am 08.12.2023</ref>
VNG beteuerte nach Beendigung der Zusammenarbeit Lieferbeziehungen mit Norwegen und Holland zu vertiefen, sowie verstärkt in Wasserstoff und Biogase investieren zu wollen, wobei der Konzernchef Ulf Heitmüller auch betont, dass die Abhängigkeit von Erdgas (und damit auch die Versorgung durch VNG) noch einige Jahre andauern wird. <ref>[https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/gashaendler-vng-interview-heitmueller-speicher-gewinn-100.html Gashändler VNG: Mit vollen Speichern wieder in die Gewinnzone], mdr.de vom 27.08.2023, abgerufen am 08.12.2023</ref>
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VNG beteuerte nach Beendigung der Zusammenarbeit, Lieferbeziehungen mit Norwegen und Holland zu vertiefen sowie verstärkt in Wasserstoff und Biogase investieren zu wollen, wobei der Konzernchef Ulf Heitmüller auch betont, dass die Abhängigkeit von Erdgas (und damit auch die Versorgung durch VNG) noch einige Jahre andauern wird. <ref>[https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/gashaendler-vng-interview-heitmueller-speicher-gewinn-100.html Gashändler VNG: Mit vollen Speichern wieder in die Gewinnzone], mdr.de vom 27.08.2023, abgerufen am 08.12.2023</ref>
 
Fürs Jahr 2023 verbucht der Konzern erneut Millionengewinne.  
 
Fürs Jahr 2023 verbucht der Konzern erneut Millionengewinne.  
   

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