Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung: Unterschied zwischen den Versionen
(→Kurzdarstellung und Geschichte)
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(→Parlamentarische Kontrolle der FMSA und des SoFFin)
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Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) ist ein Sondervermögen des Bundes.[1] Es wurde im Herbst 2008 von der Bundesregierung als "Rettungsschirm" ins Leben gerufen, um das Finanzsystem Bankensystem in Deutschland zu stabilisieren.
Der SoFFin soll der deutschen Finanzbranche mit bis zu 480 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Im Frühjahr 2010 belaufen sich - laut Handelsblatt - die deutschen Banken zugesagten Garantien auf einen Kreditrahmen von 147,7 Mrd. Euro. Zudem soll der Soffin 28 Mrd. Euro als frisches Eigenkapital an Banken vergeben haben.[1]
Die Garantien des Soffin laufen - nach Informationen der Soffin-Pressestelle - in der Regel über 3 Jahre, in Ausnahmefällen über 5 Jahre. Der Fonds ist zeitlich begrenzt und soll am 31. Dezember 2010 geschlossen werden, besteht dann aber weiter, um sein Vermögen zu verwalten, Garantien zu überwachen etc.
Der Fonds ist eine mächtige Institution, in der stützen, welches infolge der Lehman-Pleite in die Finanzkrise geraten war.
Mittel des SoFFin sind Kapitalhilfen und Garantien, welche die Banken in Anspruch nehmen können.
In diesem Fonds trifft ein kleiner Kreis von Entscheidungsträgern weitreichende Entscheidungen über enorme öffentliche Mittel treffen. Sowohl in der Entstehung des Fonds als auch in der Mittelvergabe Milliarden Euro an Steuergelden. Darüber gibt es nur eine geringe parlamentarische Kontrolle, obwohl die vom SoFFin gemachten Schulden die Bürgerinnen und Bürger wahrscheinlich lange belasten werdenschwache parlamentarische Kontrolle durch das 9-köpfige Finanzmarktgremium des Deutschen Bundestages.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Kurzdarstellung und Geschichte
- 2 StrukturOrganisationsstruktur und Personal
- 3 Wirken des SoFFin Beteiligung an Pleite-Kandidaten und Milliardenverlust
- Deponie für Schrott-Papiere
- Rüge gegen Soffin4 Zitate Soffin
- 4 Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
- 5 Einzelnachweise
Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) verwaltet den SoFFin.
Historischer Überblick über die Maßnahmen des SoFFin | Quelle: | |
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17.10.2008 | Errichtung des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) und der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) durch das Finanzmarktstabilisierungsgesetz (FMStG) | [1] |
Herbst 2008 |
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[2] |
04.05.2009 | SoFFin hält nach Ablauf der Annahmefrist für das freiwillige Übernahmeangebot 47,31 % an der Hypo Real Estate Holding AG (HRE) | 02.06[1] |
23.07.2009 | SoFFin hält nach Kapitalerhöhung 90 % an der HRE Mit dem "Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung" erhielt der SoFFin am 23. Juli 2009 weitere Kompetenzen. Er kann sogenannte "Bad Banks" ins Leben rufen, in welchen Banken ihre faulen Risikopapiere entsorgen können. | |
13.10.2009 | Vollständige Übernahme der HRE durch den SoFFin | [1] |
31.12.2010 | Zunächst keine neuen Leistungen des SoFFin mehr möglich. Auf bestehenden Stabilisierungsmaßnahmen beruhende Verantwortlichkeiten nimmt er weiter wahr. | [1] |
Oktober 2011 | Bis Oktober 2011 gab es bei den Garantien keine Ausfälle. Für die Garantien müssen die Banken Gebühren von 1-2% pro Jahr zahlen. Damit erzielte die FMSA 2010 Einnahmen von rund 900 Millionen Euro. | [2] |
01.03.2012 | "Wiedereröffnung" des SoFFin bis Ende 2012 |
(Stand: März 2013) Quelle: [2]
Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) ist ein Sondervermögen des Bundes Er wurde am 17. Oktober 2008 errichtet. [2]
Die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) verwaltet den Sonderfonds.Der Lenkungsausschuss der FMSA und der Leitungsausschuss bestimmen den Soffin
Wirken des SoFFin[1] | ||
Ende 2012 |
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[3] |
01.01.2013 | Es wird die Möglichkeit geschaffen, bis Ende 2014 Maßnahmen nach dem Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz (FMStFG) zu gewähren. | [4] |
15.05.2013 | Der Soffin senkt den Anteil am Aktienkapital der Commerzbank von gut 25% auf 17% | [5] |
30.06.2013 | Zu diesem Stichtag stützte der SoFFin die Banken immer noch mit rund 18,2 Milliarden Euro. | [6] |
Stand:
31.12.2012 |
Historischer Überblick über die Maßnahmen des SoFFin in Darstellung der FMSA |
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Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beteiligung an Pleite-Kandidaten und MilliardenverlustDer SoFFin wird vom Lenkungsausschuss des SoFFin und dem Leitungsausschuss der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) geleitet.
Mitglieder des Leitungsausschusses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Frühjahr 2010 ist der Soffin inzwischen einziger Eigentümer des insolventen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate, und hält Beteiligungen an der Commerzbank, der WestLB und der Aareal Bank. 2009 hat der SoFFin laut Handelsblatt einen Verlust von bis zu vier Milliarden Euro gemacht: "Die Belastung stamme zum größten Teil aus dem Engagement beim angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE), der vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung bislang frisches Kapital in Höhe von 6,3 Mrd. Euro bekommen hat, sagen regierungsnahe Kreise."[1]
Laut Interview mit Florian Toncar soll der 25-Prozent-Aktienanteil des Soffin an der Commerzbank im Januar 2010 knapp 2 Milliarden Euro wert gewesen sein. Er diene der Absicherung der vom Soffin gleichzeitig in die Bank eingebrachten stillen Einlage im Wert von 16,4 Mrd. Euro. Toncar sagte am 9. Januar 2010 wörtlich: "Schätzungsweise 50 Prozent der Wertberichtigungen stehen noch aus, wobei einige Institute davon stärker betroffen sind und andere kaum. 2010 werden durch Insolvenzen auch die Ausfälle im klassischen Kreditgeschäft zunehmen." [3]
Deponie für Schrott-Papiere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem "Bad-Bank-Gesetz" (Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung) erhielt der Soffin am 23. Juli 2009 weitere Kompetenzen. Er kann sogenannte "Bad Banks" ins Leben rufen, in welchen Banken ihre faulen Risikopapiere entsorgen können.
Dafür waren zwei Modelle (teilrechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts) vorgesehen, die vom Soffin errichtet werden können:
A) Die Zweckgesellschaft (Das Zeitfenster zur Beantragung endete am 22. Januar 2010, ohne dass das Modell genutzt wurde)
B) Die Abwicklungsanstalt (Frist endet am 31. Dezember 2010)
Am 11. Dezember 2009 wurde das erste Institut dieser Art, die sog. "Erste Abwicklungsanstalt", für die WestLB gegründet. Die Süddeutsche stellt den Vorgang wie folgt dar: "Dadurch soll das Institut von der WestLB bis Ende April ein Portfolio im Nennwert von 85 Milliarden Euro übernehmen. Neben der Festlegung des Statuts wurden auch die Verwaltungsratsmitglieder und der vorläufige Vorstand bestellt. In einem ersten Schritt geht es um Papiere im Volumen von rund 6 Milliarden Euro. Darunter befinden sich strukturierte Finanzierungen sowie Anleihen von Staaten, Unternehmen und Finanzinstituten. Enthalten ist auch die Refinanzierung einer Zweckgesellschaft, in die die WestLB bereits Anfang 2008 risikoreiche Papiere im Volumen von 23 Milliarden Euro ausgelagert hatte. Diese Zweckgesellschaft in Irland gilt als eigentliche Bad Bank der WestLB. Sie schrumpft durch die jetzige Abspaltung um ein Drittel. Ende November (2009) hatten die WestLB-Eigentümer und der Bund ein Rettungspaket für die nordrhein-westfälische Landesbank geschnürt. Der Bund gibt eine Kapitalspritze von bis zu 4 Milliarden Euro für die Kernbank. Die NRW-Sparkassen und das Land NRW tragen Garantien in Höhe von einer Milliarde Euro für die Bad Bank und müssen außerdem auch unerwartete Verluste der Bad Bank übernehmen[4]
Rüge gegen Soffin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der SoFFin wurde im Jahr 2010 vom Bundesrechnungshof gerügt, aufgrund der intransparenten Auftragsvergabe und des Einsatzes externer Beratern bei der Finanzmarktstabilisierung, die dem Soffin angeblich über 70 Millionen Euro in Rechnung stellten. In der Printausgabe vom 7. April 2011 berichtet der Stern von einer Liste, die kurz vor der Jahreswende den Bundesrechnungshof verließ, jedoch bis heute unter Verschluss im Bundesministerium von Wolfgang Schäuble (CDU) sei. Ebenso gebe es eine interne Aufstellung vom 28. Februar 2011, die zeige, wie stark Anwaltskanzleien und Beratungsfirmen von der Finanzkrise profitiert haben.[5]
Der ehemalige Unions-Fraktionschef Friedrich Merz habe mit seiner internationalen Wirtschaftskanzlei Mayer Brown allein elf Millionen Euro für die Rechtsberatung der WestLB gefordert, heißt es. Für die Auftragsvergabe von externen Dienstleistern unterliegt der SoFFin den Regeln der öffentlichen Auftragsvergabe. In der Satzung der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung vom 12. Juli 2010 heißt es auf Seite 875 in § 2 Absatz 4: „Bei der Vergabe von Aufträgen an Dritte sind die für die öffentliche Auftragsvergabe geltenden Vorschriften einzuhalten.“ [6] Zu den allgemeinen Grundsätzen von Vergaberichtlinien zählt laut § 97 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung Absatz 1 die Vorschrift: „Öffentliche Auftraggeber beschaffen Waren, Bau- und Dienstleistungen [...] im Wettbewerb und im Wege transparenter Vergabeverfahren.“ [7]
Im Fall der Kanzlei Mayer Brown sei dieses transparente Vergabeverfahren, dem Bericht des Stern zu folge, vom Bundesrechnungshof kritisiert worden. Eine faire, öffentliche Ausschreibung habe zudem ebenfalls nicht stattgefunden. Aus den Unterlagen des Bundesrechnungshofes wird zitiert: „Da waren Akten unvollständig, Vergabevermerke undatiert, und die Vertragsgestaltung habe der Soffin oft im Wesentlichen seinen Auftraggebern überlassen. Den Unterlagen ließ sich gar zum Teil laut Rechnungshof nicht entnehmen, warum man für die Aufgaben überhaupt einen externen Berater benötige“. Angeblich, so das Finanzministerium auf Nachfrage des Stern, seien jedoch allein die Ausschreibungskriterien für Mayer Brown entscheidend gewesen und nicht etwa die CDU-Nähe des Mitarbeiters Friedrich Merz.
Zitate Soffin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Wir müssen der Öffentlichkeit klar sagen, dass die Rettung von Banken kein Geschäft ist.“ Florian Toncar, Vorsitzender des Soffin-Kontrollgremiums. [1]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Finanzmarktstabilisierungsgesetz
Herbert Walter (Vorsitzender) |
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Günter Borgel |
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Jutta Dönges |
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(Stand: Januar 2015) Quelle: [1]
Folgende Personen sind Mitglied im Lenkungsausschuss des SoFFin:
- Thomas Steffen (Vorsitzender des Lenkungsausschusses), Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen
- Bernhard Heitzer (Stellv. Vorsitzender), Beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung
- Birgit Grundmann, Beamtete Staatssekretärin im Bundesjustizministerium
- Lars-Hendrik Röller, Bundeskanzleramt, zuvor Präsident der privaten Managerschule European School of Management and Technology (ESMT), Mitglied im Vorstand des Brüsseler Wirtschafts-Thinktanks Bruegel
- Dieter Althaus, Vertreter der Bundesländer, Interessenvertreter des Automobilzulieferer Magna International, Ex-Ministerpräsident Thüringens
Beratende Mitglieder:
- Tammo Diemer, Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH
- Bernd Loewen, Kreditanstalt für Wiederaufbau
- Carl-Ludwig Thiele, Deutsche Bundesbank, Gründungsmitglied des Fördervereins der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), Mitglied des Kuratoriums des Institut Finanzen und Steuern
(Stand: Mai 2013) Quelle:[9]
Bei Gründung des SoFFin im Herbst 2008 waren im Lenkungsausschuss vertreten:
- Jörg Asmussen, damals Staatssekretär im Bundesfinanzministerium
- Jens Weidmann, damals Abteilungsleiter Wirtschaft im Bundeskanzleramts
- Lutz Diwell, Justizstaatssekretär
- Walther Otremba, Wirtschaftsstaatssekretär
- Kurt Biedenkopf als Vertreter der Bundesländer
Quelle: [10]
Parlamentarische Kontrolle der FMSA und des SoFFin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Mitglieder des sogenannten Gremiums zum Finanzmarktstabilisierungsfonds (Finanzmarktgremium) üben die parlamentarische Kontrolle über die FMSA, den SoFFin sowie den Restrukturierungsfonds aus. In das Finanzmarktgremium sind 9 Mitglieder des Bundestages gewählt:[11]
- Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU, Vorsitzender)
- Roland Claus (Die Linke, stellv. Vorsitzender)
- Metin Hakverdi (SPD)
- Bartholomäus Kalb (CDU/CSU)
- Volkmar Klein (CDU/CSU)
- Hans-Ulrich Krüger (SPD)
- Gerhard Schick (Bündnis90/Die Grünen)
- Carsten Sieling (SPD)
- Antje Tillmann (CDU/CSU)
(Stand: Januar 2015) Quelle: [1]
Das parlamentarische Kontrollgremium tagt nicht öffentlich. Nur die 9 Abgeordnete erhalten wöchentlich Auskunft über Entscheidungen des Sonderfonds, fast immer von der Spitze des SoFFin persönlich. Die Politiker dürfen aber über das, was sie hören, in der Öffentlichkeit nicht reden.[10]
Wirken des SoFFin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2008-2012: SoFFin zahlte an externe Berater 100 Millionen Euro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zeitraum Oktober 2008 bis Dezember 2012 flossen fast 100 Millionen Euro an Beratungshonoraren von der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) an Geldhäuser wie die Deutsche Bank, Rothschild und Goldman Sachs. Ebenfalls auf der Empfängerliste: Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater wie KPMG oder Roland Berger sowie Top-Anwaltskanzleien wie Freshfields Bruckhaus Deringer, Hengeler Mueller und White & Case. Das geht aus einer streng vertrauliche Liste aus dem Bundesfinanzministerium hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.[12]
Die Kosten der Beratungsleistungen müssten die Geldhäuser, denen geholfen wurde, allerdings selbst tragen, teilte die FMSA mit.[13]
2008-2012: Fragwürdige externe Beratung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einem Bericht des Handelsblatts aus Kreisen der FMSA wurden nahezu alle Beratungsleistungen, die sich auf mehr als 100 Millionen Euro summieren, nicht öffentlich ausgeschrieben. „Rund 90 Prozent“ der Verfahren seien „wegen Eilbedürftigkeit und aus Geheimhaltungsgründen“ freihändig vergeben worden, heißt es dazu bei der FMSA. Die Behörde, die den Bankenrettungsfonds SoFFin verwaltet, rechtfertigt die freihändige Vergabe, bei der sie selbst die Unternehmen aussucht, die ein Angebot machen dürfen, mit dem Unterschreiten betragsmäßiger Schwellenwerte. Bei anderen Mandaten habe sie von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht, die bei „dringlichen zwingenden Gründen“ eine Vergabe ohne Wettbewerb erlaube. Nach Informationen des Handelsblatts aus gut informierten Kreisen sollen jedoch einige der Honorare im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gelegen haben – und damit deutlich über dem ausschreibefreien Schwellenwert. Experten bezweifelten zudem, dass sich die FMSA bei der Auftragsvergabe in einer zeitlichen Zwangslage befunden habe.[14]
Bereits Ende Dezember 2010 rügte der Bundesrechnungshof den SoFFin in einem vertraulichen Bericht wegen dem massiven Einsatz von externen Beratern. "Die Vertragsgestaltung" habe der SoFFin "oft im Wesentlichen" seinen Auftragnehmern überlassen, bemängelte der Rechnungshof. Den Unterlagen habe sich zum Teil "nicht entnehmen" lassen, warum man für die Aufgaben überhaupt "einen externen Berater benötigte". Überdies habe der SoFFin bei einzelnen Aufträgen "vergaberechtlich fragwürdig" gehandelt und etwa auf Ausschreibungen verzichtet. Es sei auch "nicht immer" gelungen, "den Anschein von Interessenkonflikten" zu vermeiden.[15]
2010: Verkaufsauftrag für die WestLB an Friedrich Merz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der ehem. CDU-Politiker und Rechtsanwalt Friedrich Merz fungierte ab Juni 2010 auf Betreiben der EU-Wettbewerbskommission als so genannter "Verkaufsbeauftragter" im Namen der WestLB-Eigentümer und des Bankenrettungsfonds SoFFin. Dabei assistierten ihm seine eigene Anwaltskanzlei Mayer Brown und dazu Morgan Stanley. Wie "Welt Online" aus Finanzkreisen erfuhr, hat Mayer Brown im Jahr 2010 rund 2 Mio. Euro im Zusammenhang mit Merz' Auftrag von den WestLB-Eigentümern überwiesen bekommen. Merz hatte die WestLB im Herbst 2010 als Ganzes zum Verkauf ausgeschrieben.[16] Der angestrebte Komplettverkauf der WestLB blieb erfolglos, da Friedrich Merz trotz intensiver Suche keinen geeigneten Käufer finden konnte.[17] Die WestLB wurde zum 30.06.2012 aufgespalten.
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Milliardenverlust bei Rettungsfonds Soffin", Handelsblatt, 25. Februar 2010-
1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Webseite FMSA - Hintergrund FMSA abgerufen am 29.03.2013 Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „fmsa1“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 2,0 2,1 Schockwellen im Bankensystem sueddeutsche.de vom 10. Oktober 2011, abgerufen am 08.04.2013
- ↑ Langwierige Rettungsaktion taz.de vom 28.12.2012, abgerufen am 02.04.2013
- ↑ Webseite FMSA -
- Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) abgerufen am 29.03.2013
- ↑
- Bund verliert mit der Commerzbank 2,5 Milliarden Euro faz.net vom 15.05.2013, abgerufen am 21.05.2013
- ↑ Banken bekommen immer noch Milliarden-Hilfen Wirtschaftswoche vom 16.07.2013, abgerufen am 21.07.2013
- ↑ 7,0 7,1 Pressemitteilung der FMSA vom 17. Dezember 2014, abgerufen am 16.01.2014
- ↑ Lebenslauf Günter Borgel im PDF-Format (pdf, 24,04 KB) abgerufen am 28.03.2013
- ↑ E-Mail-Antwort der FMSA vom 08.05.2013 auf Anfrage von Autor Hendrik Lenk
- ↑ 10,0 10,1 Happy Birthday, Soffin ftd.de vom 15.10.2009, abgerufen am 10.04.2013
- ↑ Webseite FMSA - Struktur abgerufen am 28.03.2013
- ↑ Mitverursacher der Krise kassierten Millionen Handelsblatt vom 05.03.2013, abgerufen am 29.03.2013
- ↑ Soffin-Berater: Krisenverursacher bekamen Millionen Spiegel-Online vom 06.03.2013, abgerufen am 29.03.2013
- ↑ Bankenretter haben Millionen-Aufträge freihändig vergeben Handelsblatt vom 27.03.2013, abgerufen am 29.03.2013
- ↑ Berater kassieren bei Bankenrettung ab stern.de vom 6. April 2011, abgerufen am
- 31.03.2013
- ↑
- Berater der WestLB kassierten Millionenhonorare Welt Online vom 06.06.2011, abgerufen am
- 31.03.2013
- ↑ Besiegelt: EU gibt grünes Licht für WestLB-Zerschlagung juve.de vom 21.12.2011, abgerufen am 31.03.2013
Der '''Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)''' ist ein Sondervermögen des Bundes.<ref name="fmsa1" /> Es wurde im Herbst 2008 von der Bundesregierung als "[[Rettungsschirm]]" ins Leben gerufen, um das FinanzsystemBankensystem in Deutschland zu stabilisieren.<br /> Der SoFFin soll der deutschen Finanzbranche mit bis zu 480 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Im Frühjahr 2010 belaufen sich - laut Handelsblatt - die deutschen Banken zugesagten Garantien auf einen Kreditrahmen von 147,7 Mrd. Euro. Zudem soll der Soffin 28 Mrd. Euro als frisches Eigenkapital an Banken vergeben haben.<ref name="Milliardenverlust">[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/hre-belastet-milliardenverlust-bei-rettungsfonds-soffin;2535847 "Milliardenverlust bei Rettungsfonds Soffin"], Handelsblatt, 25. Februar 2010</ref> Die Garantien des Soffin laufen - nach Informationen der Soffin-Pressestelle - in der Regel über 3 Jahre, in Ausnahmefällen über 5 Jahre. Der Fonds ist zeitlich begrenzt und soll am 31. Dezember 2010 geschlossen werden, besteht dann aber weiter, um sein Vermögen zu verwalten, Garantien zu überwachen etc. Der Fonds ist eine mächtige Institution, in der ein kleiner Kreis von Entscheidungsträgern weitreichende Entscheidungen über enorme öffentliche Mittel treffen. Sowohl in der Entstehung des Fonds als auch in der Mittelvergabe gibt es nur eine geringe parlamentarische Kontrolle, obwohl die vom SoFFin gemachten Schulden die Bürgerinnen und Bürger wahrscheinlich lange belasten werden. == Kurzdarstellung und Geschichte== {| style="" cellpadding="5" cellspacing="0" border="1" |- | 17.10.2008 | Errichtung des [[Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung]] (SoFFin) und der [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) |- | stützen, welches infolge der [[Lehman]]-Pleite in die Finanzkrise geraten war.<br /> Mittel des SoFFin sind Kapitalhilfen und Garantien, welche die Banken in Anspruch nehmen können.<br /> In diesem Fonds trifft ein kleiner Kreis von Entscheidungsträgern weitreichende Entscheidungen über Milliarden Euro an Steuergelden. Darüber gibt es nur eine schwache parlamentarische Kontrolle durch das 9-köpfige Finanzmarktgremium des Deutschen Bundestages. == Kurzdarstellung und Geschichte== *Die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) verwaltet den SoFFin. {| style="" cellpadding="5" cellspacing="0" border="1" ! style="background-color: beige;"| ! style="background-color: beige;"| Historischer Überblick über die Maßnahmen des SoFFin ! style="background-color: beige;"|Quelle: |- | style="background-color: beige;"|17.10.2008 | Errichtung des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) und der [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) durch das [[Finanzmarktstabilisierungsgesetz]] (FMStG) | <ref name="fmsa1">[http://www.fmsa.de/de/presse/hintergrund-fmsa/ Webseite FMSA - Hintergrund FMSA] abgerufen am 29.03.2013</ref> |- | style="background-color: beige;"|Herbst 2008 | *Ausgestattet wurde der SoFFin im Herbst 2008 mit einem Volumen von 480 Milliarden Euro. Dabei entfielen 400 Mrd. € auf '''Garantien''', die die Banken etwa für die Ausgabe neuer Anleihen nutzen konnten. Weitere 80 Mrd. € bestanden aus '''Kapitalhilfen'''; dies waren vor allem stille Einlagen, aber auch die Beteiligung bei der [[Commerzbank]]. *Das Maximalvolumen wurde von den Banken nie ausgeschöpft. Sie nahmen weniger als die Hälfte der angebotenen Leistungen in Anspruch. | <ref name="sd1">[http://www.sueddeutsche.de/geld/steuerzahler-in-der-krise-was-die-rettung-der-banken-kostet-1.1158138 Schockwellen im Bankensystem] sueddeutsche.de vom 10. Oktober 2011, abgerufen am 08.04.2013</ref> |- | style="background-color: beige;"|04.05.2009 | SoFFin hält nach Ablauf der Annahmefrist für das freiwillige Übernahmeangebot 47,31 % an der [[Hypo Real Estate]] Holding AG (HRE) |- | 02.06.2009 | SoFFin hält nach Kapitalerhöhung 90 % an der [[HRE]] |- | <ref name="fmsa1" /> |- | style="background-color: beige;"|23.07.2009 | Mit dem ''"Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung"'' erhielt der SoFFin am 23. Juli 2009 weitere Kompetenzen. Er kann sogenannte "Bad Banks" ins Leben rufen, in welchen Banken ihre faulen Risikopapiere entsorgen können. | |- | style="background-color: beige;"|13.10.2009 | Vollständige Übernahme der [[HRE]] durch den SoFFin |- | <ref name="fmsa1" /> |- | style="background-color: beige;"|31.12.2010 | Zunächst keine neuen Leistungen des SoFFin mehr möglich. Auf bestehenden Stabilisierungsmaßnahmen beruhende Verantwortlichkeiten nimmt er weiter wahr. |- | 01.03.2012 | "Wiedereröffnung" des SoFFin bis Ende 2012 |} (Stand: März 2013) Quelle: <ref name="fmsa1">[http://www.fmsa.de/de/presse/hintergrund-fmsa/ Webseite FMSA - Hintergrund FMSA] abgerufen am 29.03.2013</ref> == Struktur == Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) ist ein Sondervermögen des Bundes Er wurde am 17. Oktober 2008 errichtet. <ref name="fmsa1" /> Die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) verwaltet den Sonderfonds. Der Lenkungsausschuss der FMSA und der Leitungsausschuss bestimmen den Soffin == Wirken des SoFFin == === Beteiligung an Pleite-Kandidaten und Milliardenverlust === Im Frühjahr 2010 ist der Soffin inzwischen einziger Eigentümer des insolventen Immobilienfinanzierers [[Hypo Real Estate]], und hält Beteiligungen an der [[Commerzbank]], der [[WestLB]] und der [[Aareal Bank]]. 2009 hat der SoFFin laut Handelsblatt einen Verlust von bis zu vier Milliarden Euro gemacht: "Die Belastung stamme zum größten Teil aus dem Engagement beim angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE), der vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung bislang frisches Kapital in Höhe von 6,3 Mrd. Euro bekommen hat, sagen regierungsnahe Kreise."<ref name="Milliardenverlust"/> Laut Interview mit Florian Toncar soll der 25-Prozent-Aktienanteil des Soffin an der Commerzbank im Januar 2010 knapp 2 Milliarden Euro wert gewesen sein. Er diene der Absicherung der vom Soffin gleichzeitig in die Bank eingebrachten stillen Einlage im Wert von 16,4 Mrd. Euro. Toncar sagte am 9. Januar 2010 wörtlich: "Schätzungsweise 50 Prozent der Wertberichtigungen stehen noch aus, wobei einige Institute davon stärker betroffen sind und andere kaum. 2010 werden durch Insolvenzen auch die Ausfälle im klassischen Kreditgeschäft zunehmen." <ref>[http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Interview-Neuer-Soffin-Chefkontrolleur-fordert-Banken-Stresstest-724339 "Neuer Soffin-Chefkontrolleur fordert Banken-Stresstest"], finanzen.net, 9. Januar 2010</ref> === Deponie für Schrott-Papiere === Mit dem "[[Bad-Bank]]-Gesetz" ([[Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung]]) erhielt der Soffin am 23. Juli 2009 weitere Kompetenzen. Er kann sogenannte "Bad Banks" ins Leben rufen, in welchen Banken ihre [[Schrott-Papiere | faulen Risikopapiere]] entsorgen können. Dafür waren zwei Modelle (teilrechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts) vorgesehen, die vom Soffin errichtet werden können: A) Die [[Zweckgesellschaft]] (Das Zeitfenster zur Beantragung endete am 22. Januar 2010, ohne dass das Modell genutzt wurde) B) Die [[Abwicklungsanstalt]] (Frist endet am 31. Dezember 2010) Am 11. Dezember 2009 wurde das erste Institut dieser Art, die sog. "Erste Abwicklungsanstalt", für die WestLB gegründet. Die Süddeutsche stellt den Vorgang wie folgt dar: "Dadurch soll das Institut von der WestLB bis Ende April ein Portfolio im Nennwert von 85 Milliarden Euro übernehmen. Neben der Festlegung des Statuts wurden auch die Verwaltungsratsmitglieder und der vorläufige Vorstand bestellt. In einem ersten Schritt geht es um Papiere im Volumen von rund 6 Milliarden Euro. Darunter befinden sich strukturierte Finanzierungen sowie Anleihen von Staaten, Unternehmen und Finanzinstituten. Enthalten ist auch die Refinanzierung einer Zweckgesellschaft, in die die WestLB bereits Anfang 2008 risikoreiche Papiere im Volumen von 23 Milliarden Euro ausgelagert hatte. Diese Zweckgesellschaft in Irland gilt als eigentliche Bad Bank der WestLB. Sie schrumpft durch die jetzige Abspaltung um ein Drittel. Ende November (2009) hatten die WestLB-Eigentümer und der Bund ein Rettungspaket für die nordrhein-westfälische Landesbank geschnürt. Der Bund gibt eine Kapitalspritze von bis zu 4 Milliarden Euro für die Kernbank. Die NRW-Sparkassen und das Land NRW tragen Garantien in Höhe von einer Milliarde Euro für die Bad Bank und müssen außerdem auch unerwartete Verluste der Bad Bank übernehmen<ref>[http://www.sueddeutsche.de/finanzen/268/497571/text/ "Die erste ''Bad Bank'' postiert sich"], Süddeutsche, 14. Dezember 2009</ref> === Rüge gegen Soffin === Der SoFFin wurde im Jahr 2010 vom [[Bundesrechnungshof]] gerügt, aufgrund der intransparenten Auftragsvergabe und des Einsatzes externer Beratern bei der Finanzmarktstabilisierung, die dem Soffin angeblich über 70 Millionen Euro in Rechnung stellten. In der Printausgabe vom 7. April 2011 berichtet der ''Stern'' von einer Liste, die kurz vor der Jahreswende den Bundesrechnungshof verließ, jedoch bis heute unter Verschluss im Bundesministerium von [[Wolfgang Schäuble]] ([[CDU]]) sei. Ebenso gebe es eine interne Aufstellung vom 28. Februar 2011, die zeige, wie stark Anwaltskanzleien und Beratungsfirmen von der Finanzkrise profitiert haben.<ref>[http://www.stern.de/wirtschaft/news/ruege-vom-rechnungshof-berater-kassieren-bei-bankenrettung-ab-1671577.html, "Berater kassieren bei Bankenrettung ab"] stern.de vom 6. April 2011, abgerufen am 13. Mai 2011</ref> Der ehemalige Unions-Fraktionschef [[Friedrich Merz]] habe mit seiner internationalen Wirtschaftskanzlei [[Mayer Brown]] allein elf Millionen Euro für die Rechtsberatung der WestLB gefordert, heißt es. Für die Auftragsvergabe von externen Dienstleistern unterliegt der SoFFin den Regeln der öffentlichen Auftragsvergabe. In der Satzung der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung vom 12. Juli 2010 heißt es auf Seite 875 in § 2 Absatz 4: ''„Bei der Vergabe von Aufträgen an Dritte sind die für die öffentliche Auftragsvergabe geltenden Vorschriften einzuhalten.“ '' <ref>Satzung der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung, ausgegeben zu Bonn am 12. Juli 2010, abgerufen am 9. Mai 2011</ref> Zu den allgemeinen Grundsätzen von Vergaberichtlinien zählt laut § 97 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung Absatz 1 die Vorschrift: ''„Öffentliche Auftraggeber beschaffen Waren, Bau- und Dienstleistungen [...] im Wettbewerb und im Wege transparenter Vergabeverfahren.“ '' <ref>[http://www.buzer.de/s1.htm?g=GWB&a=97, "Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen"], abgerufen am 9. Mai 2011</ref> Im Fall der Kanzlei [[Mayer Brown]] sei dieses ''transparente Vergabeverfahren'', dem Bericht des Stern zu folge, vom Bundesrechnungshof kritisiert worden. Eine faire, öffentliche Ausschreibung habe zudem ebenfalls nicht stattgefunden. Aus den Unterlagen des Bundesrechnungshofes wird zitiert: ''„Da waren Akten unvollständig, Vergabevermerke undatiert, und die Vertragsgestaltung habe der Soffin oft im Wesentlichen seinen Auftraggebern überlassen. Den Unterlagen ließ sich gar zum Teil laut Rechnungshof nicht entnehmen, warum man für die Aufgaben überhaupt einen externen Berater benötige“''. Angeblich, so das Finanzministerium auf Nachfrage des ''Stern'', seien jedoch allein die Ausschreibungskriterien für [[Mayer Brown]] entscheidend gewesen und nicht etwa die CDU-Nähe des Mitarbeiters Friedrich Merz. == Zitate Soffin == <blockquote>„Wir müssen der Öffentlichkeit klar sagen, dass die Rettung von Banken kein Geschäft ist.“ Florian Toncar, Vorsitzender des Soffin-Kontrollgremiums. <ref name="Milliardenverlust" /></blockquote> == Einzelnachweise == [[Finanzmarktstabilisierungsgesetz]] [[Rettungsschirm]] <ref name="fmsa1" /> |- | style="background-color: beige;"| Oktober 2011 | Bis Oktober 2011 gab es bei den Garantien keine Ausfälle. Für die Garantien müssen die Banken Gebühren von 1-2% pro Jahr zahlen. Damit erzielte die [[FMSA]] 2010 Einnahmen von rund 900 Millionen Euro. | <ref name="sd1" /> |- | style="background-color: beige;"|01.03.2012 | "Wiedereröffnung" des SoFFin bis Ende 2012 | <ref name="fmsa1" /> |- | style="background-color: beige;"| Ende 2012 | *Ende 2012 stützte der SoFFin die Banken immer noch mit rund 22,9 Milliarden Euro. Der Großteil sind die Eigenkapitalhilfen. Sie verteilen sich auf: **[[Hypo Real Estate]] **[[Commerzbank]] **die [[WestLB]]-Nachfolgerin Portigon **den Immobilienfinanzierer [[Aareal Bank]]. *Bis Ende November 2012 nutzten Garantien in Höhe von rund 4,1 Milliarden Euro: **die [[Düsseldorfer Hypothekenbank]] **die [[IKB]] **die [[Sicherungsgesellschaft deutscher Banken]], der die [[FMSA]] eine Garantie gewährte, um eine zeitnahe Entschädigung der [[Lehman]]-Gläubiger zu ermöglichen. | <ref>[http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2012%2F12%2F28%2Fa0176&cHash=5f33b050af65dfbddb800670f5003359 Langwierige Rettungsaktion] taz.de vom 28.12.2012, abgerufen am 02.04.2013</ref> |- | style="background-color: beige;"|01.01.2013 | Es wird die Möglichkeit geschaffen, bis Ende 2014 Maßnahmen nach dem ''Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz (FMStFG)'' zu gewähren. | <ref>[http://www.fmsa.de/de/fmsa/soffin/index.html Webseite FMSA - Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin)] abgerufen am 29.03.2013</ref> |- | style="background-color: beige;"|15.05.2013 | Der Soffin senkt den Anteil am Aktienkapital der [[Commerzbank]] von gut 25% auf 17% | <ref>[http://www.faz.net/aktuell/finanzen/rettungsfonds-soffin-bund-verliert-mit-der-commerzbank-2-5-milliarden-euro-12184246.html Bund verliert mit der Commerzbank 2,5 Milliarden Euro] faz.net vom 15.05.2013, abgerufen am 21.05.2013</ref> |- | style="background-color: beige;"|30.06.2013 | Zu diesem Stichtag stützte der SoFFin die Banken immer noch mit rund 18,2 Milliarden Euro. | <ref>[http://www.wiwo.de/unternehmen/banken/rettungsfonds-soffin-banken-bekommen-immer-noch-milliarden-hilfen/8502188.html Banken bekommen immer noch Milliarden-Hilfen] Wirtschaftswoche vom 16.07.2013, abgerufen am 21.07.2013</ref> |} {| style="" cellpadding="5" cellspacing="0" border="1" ! style="background-color: beige;"| Stand:<br /> 31.12.2012 ! style="background-color: beige;"| [http://www.fmsa.de/export/sites/standard/downloads/sonstige/2012-12-31_FMSA_Historischer_Ueberblick.pdf Historischer Überblick über die Maßnahmen des SoFFin] in Darstellung der [[FMSA]] ! style="background-color: beige;"| |} == Organisationsstruktur und Personal == Der SoFFin wird vom Lenkungsausschuss des SoFFin und dem Leitungsausschuss der [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) geleitet. ===Mitglieder des Leitungsausschusses=== {| class="lptable" |- ! ! |- | Herbert Walter (Vorsitzender) | * bis 2009 Vorstandsvorsitzender der [[Dresdner Bank]] * ehem. Mitglied des Vorstands der [[Allianz]] SE <ref name=pm1>[http://www.fmsa.de/de/presse/pressemitteilungen/2014/20141217_pressemitteilung_fmsa.html Pressemitteilung der FMSA vom 17. Dezember 2014, abgerufen am 16.01.2014]</ref> |- | Günter Borgel | * 1989-2009 Partner bei [[PricewaterhouseCoopers]] AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<ref>[http://www.fmsa.de/export/sites/standard/downloads/lebenslaeufe/201206_Lebenslauf_Borgel.pdf Lebenslauf Günter Borgel im PDF-Format (pdf, 24,04 KB)] abgerufen am 28.03.2013</ref> |- | Jutta Dönges | * bis 12/2013 Geschäftsführerin für den Bereich Corporate Finance Deutschland bei der schwedischen Bank [[SEB]] AG, * davor beschäftigt bei [[Goldman Sachs]] Deutschland<ref name=pm1 /> |} (Stand: Januar 2015) Quelle: <ref name="fmsa1">[http://www.fmsa.de/de/presse/hintergrund-fmsa/ Webseite FMSA - Hintergrund FMSA] abgerufen am 16.01.2015</ref> Folgende Personen sind Mitglied im Lenkungsausschuss des SoFFin: *[[Thomas Steffen]] (Vorsitzender des Lenkungsausschusses), Beamteter Staatssekretär im [[Bundesministerium der Finanzen]] *[[Bernhard Heitzer]] (Stellv. Vorsitzender), Beamteter Staatssekretär im [[Bundeswirtschaftsministerium]], Mitglied der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]] *[[Birgit Grundmann]], Beamtete Staatssekretärin im [[Bundesjustizministerium]] *[[Lars-Hendrik Röller]], [[Bundeskanzleramt]], zuvor Präsident der privaten Managerschule [[European School of Management and Technology]] (ESMT), Mitglied im Vorstand des Brüsseler Wirtschafts-Thinktanks [[Bruegel]] *[[Dieter Althaus]], Vertreter der Bundesländer, Interessenvertreter des Automobilzulieferer [[Magna International]], Ex-Ministerpräsident Thüringens Beratende Mitglieder: *[[Tammo Diemer]], Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH *[[Bernd Loewen]], [[Kreditanstalt für Wiederaufbau]] *[[Carl-Ludwig Thiele]], [[Deutsche Bundesbank]], Gründungsmitglied des Fördervereins der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), Mitglied des Kuratoriums des [[Institut Finanzen und Steuern]] (Stand: Mai 2013) Quelle:<ref>E-Mail-Antwort der FMSA vom 08.05.2013 auf Anfrage von Autor Hendrik Lenk</ref> Bei Gründung des SoFFin im Herbst 2008 waren im Lenkungsausschuss vertreten: * [[Jörg Asmussen]], damals Staatssekretär im [[Bundesfinanzministerium]] * [[Jens Weidmann]], damals Abteilungsleiter Wirtschaft im Bundeskanzleramts * [[Lutz Diwell]], Justizstaatssekretär * [[Walther Otremba]], Wirtschaftsstaatssekretär * [[Kurt Biedenkopf]] als Vertreter der Bundesländer Quelle: <ref name="ftd1">[http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:agenda-happy-birthday-soffin/50023546.html?page=2 Happy Birthday, Soffin] ftd.de vom 15.10.2009, abgerufen am 10.04.2013</ref> ===Parlamentarische Kontrolle der FMSA und des SoFFin=== Die Mitglieder des sogenannten '''Gremiums zum Finanzmarktstabilisierungsfonds''' (Finanzmarktgremium) üben die parlamentarische Kontrolle über die [[FMSA]], den SoFFin sowie den Restrukturierungsfonds aus. In das Finanzmarktgremium sind 9 Mitglieder des Bundestages gewählt:<ref name="fs2">[http://www.fmsa.de/de/fmsa/organisation/struktur/ Webseite FMSA - Struktur] abgerufen am 28.03.2013</ref> * Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU, Vorsitzender) * Roland Claus (Die Linke, stellv. Vorsitzender) * Metin Hakverdi (SPD) * Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) * Volkmar Klein (CDU/CSU) * Hans-Ulrich Krüger (SPD) * Gerhard Schick (Bündnis90/Die Grünen) * Carsten Sieling (SPD) * Antje Tillmann (CDU/CSU) (Stand: Januar 2015) Quelle: <ref name="fmsa1" /> Das parlamentarische Kontrollgremium tagt nicht öffentlich. Nur die 9 Abgeordnete erhalten wöchentlich Auskunft über Entscheidungen des Sonderfonds, fast immer von der Spitze des SoFFin persönlich. Die Politiker dürfen aber über das, was sie hören, in der Öffentlichkeit nicht reden.<ref name="ftd1" /> == Wirken des SoFFin == ===2008-2012: SoFFin zahlte an externe Berater 100 Millionen Euro=== Im Zeitraum Oktober 2008 bis Dezember 2012 flossen fast 100 Millionen Euro an Beratungshonoraren von der [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) an Geldhäuser wie die [[Deutsche Bank]], [[Rothschild]] und [[Goldman Sachs]]. Ebenfalls auf der Empfängerliste: Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater wie [[KPMG]] oder [[Roland Berger]] sowie Top-Anwaltskanzleien wie [[Freshfields Bruckhaus Deringer]], [[Hengeler Mueller]] und [[White & Case]]. Das geht aus einer streng vertrauliche Liste aus dem [[Bundesfinanzministerium]] hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/beratungshonorare-mitverursacher-der-krise-kassierten-millionen/7883886.html Mitverursacher der Krise kassierten Millionen] Handelsblatt vom 05.03.2013, abgerufen am 29.03.2013</ref> <br /> Die Kosten der Beratungsleistungen müssten die Geldhäuser, denen geholfen wurde, allerdings selbst tragen, teilte die [[FMSA]] mit.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/krisenverursacher-kassierten-100-millionen-euro-fuer-bankenrettung-a-887216.html Soffin-Berater: Krisenverursacher bekamen Millionen] Spiegel-Online vom 06.03.2013, abgerufen am 29.03.2013</ref> ===2008-2012: Fragwürdige externe Beratung === Nach einem Bericht des Handelsblatts aus Kreisen der [[FMSA]] wurden nahezu alle Beratungsleistungen, die sich auf mehr als 100 Millionen Euro summieren, nicht öffentlich ausgeschrieben. „Rund 90 Prozent“ der Verfahren seien „wegen Eilbedürftigkeit und aus Geheimhaltungsgründen“ freihändig vergeben worden, heißt es dazu bei der FMSA. Die Behörde, die den Bankenrettungsfonds SoFFin verwaltet, rechtfertigt die freihändige Vergabe, bei der sie selbst die Unternehmen aussucht, die ein Angebot machen dürfen, mit dem Unterschreiten betragsmäßiger Schwellenwerte. Bei anderen Mandaten habe sie von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht, die bei „dringlichen zwingenden Gründen“ eine Vergabe ohne Wettbewerb erlaube. Nach Informationen des Handelsblatts aus gut informierten Kreisen sollen jedoch einige der Honorare im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gelegen haben – und damit deutlich über dem ausschreibefreien Schwellenwert. Experten bezweifelten zudem, dass sich die FMSA bei der Auftragsvergabe in einer zeitlichen Zwangslage befunden habe.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/soffin-bankenretter-haben-millionen-auftraege-freihaendig-vergeben/7990512.html Bankenretter haben Millionen-Aufträge freihändig vergeben] Handelsblatt vom 27.03.2013, abgerufen am 29.03.2013</ref> <br /> Bereits Ende Dezember 2010 rügte der [[Bundesrechnungshof]] den SoFFin in einem vertraulichen Bericht wegen dem massiven Einsatz von externen Beratern. "Die Vertragsgestaltung" habe der SoFFin "oft im Wesentlichen" seinen Auftragnehmern überlassen, bemängelte der Rechnungshof. Den Unterlagen habe sich zum Teil "nicht entnehmen" lassen, warum man für die Aufgaben überhaupt "einen externen Berater benötigte". Überdies habe der SoFFin bei einzelnen Aufträgen "vergaberechtlich fragwürdig" gehandelt und etwa auf Ausschreibungen verzichtet. Es sei auch "nicht immer" gelungen, "den Anschein von Interessenkonflikten" zu vermeiden.<ref>[http://www.stern.de/wirtschaft/news/ruege-vom-rechnungshof-berater-kassieren-bei-bankenrettung-ab-1671577.html Berater kassieren bei Bankenrettung ab] stern.de vom 6. April 2011, abgerufen am 31.03.2013</ref> ===2010: Verkaufsauftrag für die WestLB an Friedrich Merz=== Der ehem. CDU-Politiker und Rechtsanwalt [[Friedrich Merz]] fungierte ab Juni 2010 auf Betreiben der EU-Wettbewerbskommission als so genannter "Verkaufsbeauftragter" im Namen der WestLB-Eigentümer und des Bankenrettungsfonds SoFFin. Dabei assistierten ihm seine eigene Anwaltskanzlei [[Mayer Brown]] und dazu [[Morgan Stanley]]. Wie "Welt Online" aus Finanzkreisen erfuhr, hat Mayer Brown im Jahr 2010 rund 2 Mio. Euro im Zusammenhang mit Merz' Auftrag von den WestLB-Eigentümern überwiesen bekommen. Merz hatte die WestLB im Herbst 2010 als Ganzes zum Verkauf ausgeschrieben.<ref>[http://www.welt.de/wirtschaft/article13415366/Berater-der-WestLB-kassierten-Millionenhonorare.html Berater der WestLB kassierten Millionenhonorare] Welt Online vom 06.06.2011, abgerufen am 31.03.2013</ref> Der angestrebte Komplettverkauf der WestLB blieb erfolglos, da Friedrich Merz trotz intensiver Suche keinen geeigneten Käufer finden konnte.<ref>[http://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2011/12/besiegelt-eu-gibt-grunes-licht-fur-westlb-zerschlagung-allen-overy-kommt-fur-arbeitsrecht-neu-ins-mandat Besiegelt: EU gibt grünes Licht für WestLB-Zerschlagung] juve.de vom 21.12.2011, abgerufen am 31.03.2013 </ref> Die WestLB wurde zum 30.06.2012 aufgespalten. {{spendenbanner}} == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie:Finanzlobby]] [[Kategorie:Institution]]
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− | Der '''Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)''' wurde im Herbst 2008 ins Leben gerufen, um das |
+ | Der '''Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)''' ist ein Sondervermögen des Bundes.<ref name="fmsa1" /> Es wurde im Herbst 2008 von der Bundesregierung als "[[Rettungsschirm]]" ins Leben gerufen, um das Bankensystem in Deutschland zu stützen, welches infolge der [[Lehman]]-Pleite in die Finanzkrise geraten war.<br />
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Mittel des SoFFin sind Kapitalhilfen und Garantien, welche die Banken in Anspruch nehmen können.<br /> |
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+ | In diesem Fonds trifft ein kleiner Kreis von Entscheidungsträgern weitreichende Entscheidungen über Milliarden Euro an Steuergelden. Darüber gibt es nur eine schwache parlamentarische Kontrolle durch das 9-köpfige Finanzmarktgremium des Deutschen Bundestages. |
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*Die [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) verwaltet den SoFFin. |
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*Ausgestattet wurde der SoFFin im Herbst 2008 mit einem Volumen von 480 Milliarden Euro. Dabei entfielen 400 Mrd. € auf '''Garantien''', die die Banken etwa für die Ausgabe neuer Anleihen nutzen konnten. Weitere 80 Mrd. € bestanden aus '''Kapitalhilfen'''; dies waren vor allem stille Einlagen, aber auch die Beteiligung bei der [[Commerzbank]].
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*Das Maximalvolumen wurde von den Banken nie ausgeschöpft. Sie nahmen weniger als die Hälfte der angebotenen Leistungen in Anspruch.
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| <ref name="sd1">[http://www.sueddeutsche.de/geld/steuerzahler-in-der-krise-was-die-rettung-der-banken-kostet-1.1158138 Schockwellen im Bankensystem] sueddeutsche.de vom 10. Oktober 2011, abgerufen am 08.04.2013</ref>
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| Zunächst keine neuen Leistungen des SoFFin mehr möglich. Auf bestehenden Stabilisierungsmaßnahmen beruhende Verantwortlichkeiten nimmt er weiter wahr. |
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| "Wiedereröffnung" des SoFFin bis Ende 2012 |
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+ | * ehem. Mitglied des Vorstands der [[Allianz]] SE <ref name=pm1>[http://www.fmsa.de/de/presse/pressemitteilungen/2014/20141217_pressemitteilung_fmsa.html Pressemitteilung der FMSA vom 17. Dezember 2014, abgerufen am 16.01.2014]</ref> |
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+ | * 1989-2009 Partner bei [[PricewaterhouseCoopers]] AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<ref>[http://www.fmsa.de/export/sites/standard/downloads/lebenslaeufe/201206_Lebenslauf_Borgel.pdf Lebenslauf Günter Borgel im PDF-Format (pdf, 24,04 KB)] abgerufen am 28.03.2013</ref> |
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* bis 12/2013 Geschäftsführerin für den Bereich Corporate Finance Deutschland bei der schwedischen Bank [[SEB]] AG, |
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* davor beschäftigt bei [[Goldman Sachs]] Deutschland<ref name=pm1 /> |
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(Stand: Januar 2015) Quelle: <ref name="fmsa1">[http://www.fmsa.de/de/presse/hintergrund-fmsa/ Webseite FMSA - Hintergrund FMSA] abgerufen am 16.01.2015</ref> |
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*[[Thomas Steffen]] (Vorsitzender des Lenkungsausschusses), Beamteter Staatssekretär im [[Bundesministerium der Finanzen]]
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+ | *[[Bernhard Heitzer]] (Stellv. Vorsitzender), Beamteter Staatssekretär im [[Bundeswirtschaftsministerium]], Mitglied der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]] |
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+ | *[[Birgit Grundmann]], Beamtete Staatssekretärin im [[Bundesjustizministerium]] |
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+ | *[[Lars-Hendrik Röller]], [[Bundeskanzleramt]], zuvor Präsident der privaten Managerschule [[European School of Management and Technology]] (ESMT), Mitglied im Vorstand des Brüsseler Wirtschafts-Thinktanks [[Bruegel]] |
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+ | *[[Dieter Althaus]], Vertreter der Bundesländer, Interessenvertreter des Automobilzulieferer [[Magna International]], Ex-Ministerpräsident Thüringens |
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+ | Beratende Mitglieder: |
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+ | *[[Tammo Diemer]], Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH |
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+ | *[[Bernd Loewen]], [[Kreditanstalt für Wiederaufbau]] |
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+ | *[[Carl-Ludwig Thiele]], [[Deutsche Bundesbank]], Gründungsmitglied des Fördervereins der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), Mitglied des Kuratoriums des [[Institut Finanzen und Steuern]] |
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(Stand: Mai 2013) Quelle:<ref>E-Mail-Antwort der FMSA vom 08.05.2013 auf Anfrage von Autor Hendrik Lenk</ref>
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* [[Jörg Asmussen]], damals Staatssekretär im [[Bundesfinanzministerium]]
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+ | * [[Jens Weidmann]], damals Abteilungsleiter Wirtschaft im Bundeskanzleramts |
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+ | * [[Lutz Diwell]], Justizstaatssekretär |
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+ | * [[Walther Otremba]], Wirtschaftsstaatssekretär |
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+ | * [[Kurt Biedenkopf]] als Vertreter der Bundesländer |
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Quelle: <ref name="ftd1">[http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:agenda-happy-birthday-soffin/50023546.html?page=2 Happy Birthday, Soffin] ftd.de vom 15.10.2009, abgerufen am 10.04.2013</ref>
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+ | ===Parlamentarische Kontrolle der FMSA und des SoFFin=== |
+ | Die Mitglieder des sogenannten '''Gremiums zum Finanzmarktstabilisierungsfonds''' (Finanzmarktgremium) üben die parlamentarische Kontrolle über die [[FMSA]], den SoFFin sowie den Restrukturierungsfonds aus. In das Finanzmarktgremium sind 9 Mitglieder des Bundestages gewählt:<ref name="fs2">[http://www.fmsa.de/de/fmsa/organisation/struktur/ Webseite FMSA - Struktur] abgerufen am 28.03.2013</ref> |
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* Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU, Vorsitzender)
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* Roland Claus (Die Linke, stellv. Vorsitzender)
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+ | * Metin Hakverdi (SPD) |
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* Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) |
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* Volkmar Klein (CDU/CSU)
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+ | * Hans-Ulrich Krüger (SPD) |
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* Gerhard Schick (Bündnis90/Die Grünen)
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+ | * Carsten Sieling (SPD) |
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* Antje Tillmann (CDU/CSU)
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(Stand: Januar 2015) Quelle: <ref name="fmsa1" /> |
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Das parlamentarische Kontrollgremium tagt nicht öffentlich. Nur die 9 Abgeordnete erhalten wöchentlich Auskunft über Entscheidungen des Sonderfonds, fast immer von der Spitze des SoFFin persönlich. Die Politiker dürfen aber über das, was sie hören, in der Öffentlichkeit nicht reden.<ref name="ftd1" /> |
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+ | == Wirken des SoFFin == |
+ | ===2008-2012: SoFFin zahlte an externe Berater 100 Millionen Euro=== |
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+ | Im Zeitraum Oktober 2008 bis Dezember 2012 flossen fast 100 Millionen Euro an Beratungshonoraren von der [[Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung]] (FMSA) an Geldhäuser wie die [[Deutsche Bank]], [[Rothschild]] und [[Goldman Sachs]]. Ebenfalls auf der Empfängerliste: Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater wie [[KPMG]] oder [[Roland Berger]] sowie Top-Anwaltskanzleien wie [[Freshfields Bruckhaus Deringer]], [[Hengeler Mueller]] und [[White & Case]]. Das geht aus einer streng vertrauliche Liste aus dem [[Bundesfinanzministerium]] hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/beratungshonorare-mitverursacher-der-krise-kassierten-millionen/7883886.html Mitverursacher der Krise kassierten Millionen] Handelsblatt vom 05.03.2013, abgerufen am 29.03.2013</ref> <br />
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Die Kosten der Beratungsleistungen müssten die Geldhäuser, denen geholfen wurde, allerdings selbst tragen, teilte die [[FMSA]] mit.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/krisenverursacher-kassierten-100-millionen-euro-fuer-bankenrettung-a-887216.html Soffin-Berater: Krisenverursacher bekamen Millionen] Spiegel-Online vom 06.03.2013, abgerufen am 29.03.2013</ref>
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+ | ===2008-2012: Fragwürdige externe Beratung ===
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+ | Nach einem Bericht des Handelsblatts aus Kreisen der [[FMSA]] wurden nahezu alle Beratungsleistungen, die sich auf mehr als 100 Millionen Euro summieren, nicht öffentlich ausgeschrieben. „Rund 90 Prozent“ der Verfahren seien „wegen Eilbedürftigkeit und aus Geheimhaltungsgründen“ freihändig vergeben worden, heißt es dazu bei der FMSA. |
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+ | Die Behörde, die den Bankenrettungsfonds SoFFin verwaltet, rechtfertigt die freihändige Vergabe, bei der sie selbst die Unternehmen aussucht, die ein Angebot machen dürfen, mit dem Unterschreiten betragsmäßiger Schwellenwerte. Bei anderen Mandaten habe sie von einer Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht, die bei „dringlichen zwingenden Gründen“ eine Vergabe ohne Wettbewerb erlaube. Nach Informationen des Handelsblatts aus gut informierten Kreisen sollen jedoch einige der Honorare im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gelegen haben – und damit deutlich über dem ausschreibefreien Schwellenwert. Experten bezweifelten zudem, dass sich die FMSA bei der Auftragsvergabe in einer zeitlichen Zwangslage befunden habe.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/soffin-bankenretter-haben-millionen-auftraege-freihaendig-vergeben/7990512.html Bankenretter haben Millionen-Aufträge freihändig vergeben] Handelsblatt vom 27.03.2013, abgerufen am 29.03.2013</ref> <br /> |
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+ | Bereits Ende Dezember 2010 rügte der [[Bundesrechnungshof]] den SoFFin in einem vertraulichen Bericht wegen dem massiven Einsatz von externen Beratern. "Die Vertragsgestaltung" habe der SoFFin "oft im Wesentlichen" seinen Auftragnehmern überlassen, bemängelte der Rechnungshof. Den Unterlagen habe sich zum Teil "nicht entnehmen" lassen, warum man für die Aufgaben überhaupt "einen externen Berater benötigte". Überdies habe der SoFFin bei einzelnen Aufträgen "vergaberechtlich fragwürdig" gehandelt und etwa auf Ausschreibungen verzichtet. Es sei auch "nicht immer" gelungen, "den Anschein von Interessenkonflikten" zu vermeiden.<ref>[http://www.stern.de/wirtschaft/news/ruege-vom-rechnungshof-berater-kassieren-bei-bankenrettung-ab-1671577.html Berater kassieren bei Bankenrettung ab] stern.de vom 6. April 2011, abgerufen am 31.03.2013</ref> |
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+ | ===2010: Verkaufsauftrag für die WestLB an Friedrich Merz=== |
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Der ehem. CDU-Politiker und Rechtsanwalt [[Friedrich Merz]] fungierte ab Juni 2010 auf Betreiben der EU-Wettbewerbskommission als so genannter "Verkaufsbeauftragter" im Namen der WestLB-Eigentümer und des Bankenrettungsfonds SoFFin. Dabei assistierten ihm seine eigene Anwaltskanzlei [[Mayer Brown]] und dazu [[Morgan Stanley]]. Wie "Welt Online" aus Finanzkreisen erfuhr, hat Mayer Brown im Jahr 2010 rund 2 Mio. Euro im Zusammenhang mit Merz' Auftrag von den WestLB-Eigentümern überwiesen bekommen. Merz hatte die WestLB im Herbst 2010 als Ganzes zum Verkauf ausgeschrieben.<ref>[http://www.welt.de/wirtschaft/article13415366/Berater-der-WestLB-kassierten-Millionenhonorare.html Berater der WestLB kassierten Millionenhonorare] Welt Online vom 06.06.2011, abgerufen am 31.03.2013</ref>
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Der angestrebte Komplettverkauf der WestLB blieb erfolglos, da Friedrich Merz trotz intensiver Suche keinen geeigneten Käufer finden konnte.<ref>[http://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2011/12/besiegelt-eu-gibt-grunes-licht-fur-westlb-zerschlagung-allen-overy-kommt-fur-arbeitsrecht-neu-ins-mandat Besiegelt: EU gibt grünes Licht für WestLB-Zerschlagung] juve.de vom 21.12.2011, abgerufen am 31.03.2013 </ref> |
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+ | Die WestLB wurde zum 30.06.2012 aufgespalten. |
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+ | == Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Finanzlobby]] |
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[[Kategorie:Institution]] |
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