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(→Mitgliedsunternehmen ILSI Europe (Auswahl))
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International Life Sciences Institute | |
---|---|
Rechtsform | Gemeinnützige Organisation (USA) |
Tätigkeitsbereich | |
Gründungsdatum | 1978 |
Hauptsitz | Washington D.C., USA |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | Avenue E. Mounier 83, Box 6, 1200 Brüssel |
Webadresse | ilsi.org/Europe |
Das International Life Sciences Institute (ILSI) ist eine einflussreiche Lobbyorganisation im Lebensmittelbereich.
Finanziert wird sie weitgehend durch , die von Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie gegründet worden ist. Sie ist wegen ihrer Die Mitgliedsunternehmen treffen die Grundsatzentscheidungen, wählen den Vorstand und finanzieren das Institut zum ganz überwiegenden Teil.
Wegen seiner Industrienähe und der Verflechtungen mit staatlichen Aufsichtsbehörden ist das ISLI in die Kritik geraten.
Die Vorsitzende des EFSA-Verwaltungsrats, Diana Banati wechselte im Mai 2012 zurück zur ILSI als Geschäftsführerin.[1] Banati war 18 Monate zuvor von ihrem Posten als Vorstand beim International Life Sciences Institute ( ILSI ) zurückgetreten – da ihre Lobbytätigkeit offensichtlich in Konflikt mit ihren Aufgaben bei der EFSA stand. Ende 2018 beendete Banati ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin.
Hans-Ulrich Grimm bezeichnet ISLI in seinem Buch "Food War" (München 2020) als exklusiven Lobby-Club für das Ungesunde, für die Multimilliardengeschäfte mit der ultraverarbeitenden Nahrung.
Wissenschaftlicher BeiratInhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In ihrer Selbstdarstellung beschreibt sie, die Zusammenarbeit von Experten aus Wissenschaft, Regierungen und Industrie zu verbessern und zwar in den Feldern Ernährung und Gesundheitsförderung, Lebensmittelsicherheit, Risikobewertung und Umwelt.[2]
Gründung, Gründer, Motive, lobbyrelevante Veränderungen
Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vorstand ILSI Europe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
aus der Industrie:
- Reg Fletcher (Vorsitzender), Kellogg Europe
- Geoff Thompson (Stellv. Vorsitzender), Danone
- Mike Knowles, The Coca-Cola Company
- Gunhild Kozianowski, Südzucker/BENEO Group
- Gert Meijer, Unilever
- Mariusz Michalik, PepsiCo International
- John O’Brien, Nestlé
- Colette Shortt, McNeil Nutritionals
- Julian Stowell, DuPont Nutrition & Health
- Peter Weber, DSM
-
nicht aus der Industrie:
- Gerhard Eisenbrand (Präsident von ILSI Europe), Uni Kaiserslautern, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), bis 2011 Vorsitzender der Kommission für genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel des BfR[3]
- Alan Boobis, Imperial College London
- Philip Calder, University of Southampton
- Corrado Lodovico Galli, University of Milan
- Alain Grynberg, INRA - University Paris 13
- Richard Hurrell, Federal Institute of Technology – ETH
- Gerhard Rechkemmer, Präsident des Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut, MRI)
- Viktor Tutelyan, National Nutrition Institute
- Gregorio Varela-Moreiras, University San Pablo-CEU of Madrid
(Stand: Mai 2012) Quelle: [4]
- Einfluss
-
2 Fallstudien und Kritik
- 2.1 "Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues" (JMPR): Interessenkonflikt von Alan Boobis
- 2.2 2016: Glyhosat Unbedenklichkeit
- 2.3 2016: Verdeckte Förderung einer Studie, nach der Coca-Cola light gesünder ist als Wasser
- 2.4 2015: Hinweise auf Versuche, Einfluss auf die WHO zu nehmen
- 2.5 Verstrickung mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
- 2.6 Der Präsident des Max Rubner-Instituts als ILSI-Aktivist
-
3 Organisationsstruktur und Personal
- 3.1 Kuratorium (Board of Trustees) von ILSI Global
- 3.2 Generalversammlung ("General Assembly") ILSI Europe
- 3.3 Vorstand (Board of Directors) ILSI Europe
- 3.4 Wissenschaftlicher Beirat (Scientific Advisory Committee) ILSI Europe
- 3.5 Geschäftsführung ILSI Europe
- 3.6 Mitgliedsunternehmen ILSI Europe (Auswahl)
- 4 Finanzen
- 5 ILSI Health and Environmental Sciences Institute (HESI)
- 6 Weiterführende Informationen
- 7 Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
- 8 Einzelnachweise
Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das ISLI, das bestreitet, eine Lobbyorganisation zu sein, bringt Wissenschaftler aus der Industrie mit Wissenschaftlern aus Regulierungsbehörden in ihren Gremien sowie Arbeits- und Exspertengruppen zusammen. Dadurch erhält es die Möglichkeit, Gesetze, Verordnungen und Empfehlungen, die die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen berühren, mittelbar zu beinflussen.[2][3] So erklärt sich das erhebliche finanzielle Engagement der Industrie beim ILSI. ISLI Europe war 2019 an 4 Projekten der EU beteiligt. [4] Dazu gehört das Horizon 2020-finanzierte Projekt „SWEET“, das die Auswirkungen von Süßstoff und Geschmacksverstärkern auf Gesundheit, Fettleibigkeit, Unschädlichkeit und Nachhaltigkeit untersucht. Ein Vorteil dieser Partnerschaft bestehe darin, über die entsprechenden Expertengruppen und Workshops in ständigem Kontakt mit Vertretern der EU-Kommission, der EFSA, der WHO, der FAO und nationalen Behörden zu stehen.
ISLI-Arbeitsgruppen (Task Forces) werden gebildet, wenn der Vorschlag vom Vorstand (Board of Directors) bestätigt wird und die Unterstützung von mindestens fünf Mitgliedsunternehmen erhält.[5] Sie werden von den unterstützenden Mitgliedsunternehmen finanziert und werden aufgelöst, wenn das Programm beendet ist oder wenn sie nicht mehr von mindestens fünf Mitgliedsunternehmen unterstützt werden. Damit können die Mitgliedsunternehmen - und nicht die Wissenschaftler - Arbeitsgruppen initiieren und auflösen, falls ihnen die Ergebnisse nicht genehm sind.
Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues" (JMPR): Interessenkonflikt von Alan Boobis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alan Boobis, Professor am Imperial College in London, ist in den folgenden Gremien von ISLI und deren Tochtergesellschaft Health and Environmental Sciences Institute (HESI) tätig:
- Vorsitzender des Kuratoriums („Board of Trustees“) von ISLI Global[6]
- Vizepräsident des „Board of Directors“ von ILSI Europe, dessen Aufgabe darin besteht, das Management von ILSI Europe zu leiten und zu kontrollieren.[7]
- Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des HESI, von dem letzteres geleitet wird[8]
Gleichzeitig ist er Experte und Co-Vorsitzender der Experten des WHO-Fachgremiums Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR).[9], das Glyphosat für unbedenklich erklärt hat. Die WHO erläutert unter „Frequently asked questions“ unter Q6 zu Interessenkonflikten von Experten, diese seien im universitären Bereich oder in Behörden tätig und handelten nicht als Vertreter ihrer Regierungen oder Organisationen.[10] Unter Q7 erklärt die WHO, einige Experten seien zwar in die Aktivitäten von ISLI involviert, jedoch sei keiner von ihnen in einer leitenden Funktion tätig („None of the experts involved in the JMPR lead or co-lead ILSI“). Erwähnt wird dann lediglich die Teilnahme an ILSI-Arbeitsgruppen oder Beratertätigkeiten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Boobis als Kuratoriumsvorsitzender von ILSI Global, Vizepräsident von ILSI Europe und Kuratoriumsmitglied der ILSI-Tochter HESI zumindest eine „Co-Lead“-Funktion bei ILSI ausübt. Bei der Beschreibung von ISLI wird beschönigend davon gesprochen, dass dieses Zuschüsse von Regierungen, der Industrie und anderen Quellen erhält. Dabei stammten 2015 ca. 66 % (ca. 11,7 Mio. $) der ILSI-Einnahmen von den Mitgliedsunternehmen und ca. 19 % (ca. 3,3 Mio. $) entfielen auf Spenden von Unternehmen.[11] Die Zuschüsse von Regierungen betrugen nur bei 8,5 % (ca. 1 Mio. $). Zu den Mitgliedern gehören auch Unternehmen, die Glyphosat herstellen.
Laut seinem Profil bei der WHO ist Boobis in mehreren weiteren Beratergremien vertreten. So ist er u. a. Vorsitzender des "Committee on Toxicity" sowie Mitglied der WHO "Study Group on Tobacco Product Regulation" (TobReg) und "JECFA (veterinary residues)".[12]
2016: Glyhosat Unbedenklichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Mai gab das WHO-Fachgremium Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR) bekannt, das umstrittene Pflanzengift Glyphosat sei unbedenklich. 2 Mitglieder des JMPR, Alan Boobis und Angelo Moretto haben hohe Positionen beim ILSI. Boobis ist u.a. Vize-Präsident des ILSI Europe. Moretto ist Vorstandsmitglied eines zu ILSI gehörenden Instituts. [13] Während Alan Boobis und Angelo Moretto vor einigen Jahren aufgrund ihrer engen industriellen Verbindung aus der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ausgeschlossen wurden, sind sie trotz ihrer Nähe zur Industrie weiterhin Teil des JMPR.[14] Im Jahr 2012 erhielt ILSI rund eine Million US$ an Zuwendungen von dem Glyphosathersteller Monsanto und vom Weltdachverband der Gentechnik- und Agrochemieindustrie, CropLife International.[15] Aufgrund dieses massiven Einflusses auf Gremien und Wissenschaft ist eine kritische und unabhängige Risikobewertung von Glyphosat seitens des Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues nicht zu erwarten.
2016: Verdeckte Förderung einer Studie, nach der Coca-Cola light gesünder ist als Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einem Bericht des „Independent“ sponserte ILSI Europe eine Studie der Bristol University, die zum Ergebnis kam, dass Diät-Erfrischungsgetränke besser als Wasser dazu geeignet sind, um sein Gewicht zu reduzieren.[16] Professor Rogers, der die Studie im Wesentlichen verfasst hat, ist Co-Vorsitzender der ISLI-Task Force „Eating behaviour and energy balance“. Weder aus der Studie selbst noch aus der Presseerklärung der Bristol University geht hervor, dass die Studie über die ISLI mittelbar von der Getränkeindustrie gesponsert wurde. Der Kardiologe Dr. Asseem Malhotra, Berater des "National Obesity Forum", erklärte gegenüber dem „Independent“: “To suggest that diet drinks are more healthy than drinking water is laughable unscientific nonsense.”
2015: Hinweise auf Versuche, Einfluss auf die WHO zu nehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geleakte e-mails aus dem Jahr 2015 zeigen, dass der Präsident von ILSI sich mit einem Vertreter der US-Regierung in Verbindung setzte, um eine erneute Zusammenarbeit der WHO mit ILSI zu erreichen und die WHO zu bewegen, nicht nur zuckerhaltige Nahrungsmittel als Ursache von Fettleibigkeit zu betrachten, sondern auch Änderungen der Lebensweise zu berücksichtigen.[17][18]
Verstrickung mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mehrere Mitglieder der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stehen bzw. standen in engem Kontakt zu der ILSI, etwa Diána Bánáti, Milan Kovác, Harry Kuiper, Gijs Kleter und Alfonso Lampen. Diese personellen Verflechtungen lassen an der Objektivität der Agentur EFSA Zweifel aufkommen und wecken die Befürchtung, dass ILSI durch seine industrienahen Experten die Risikobewertungen von EFSA in eine für Verbraucher bedenkliche Richtung beeinflusst.[19]
Der Präsident des Max Rubner-Instituts als ILSI-Aktivist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gerhard Rechkemmer war bis Ende August 2016 Präsident des Max Rubner-Institut (MRI), dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, das das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) berät. Forschungsschwerpunkt des MRI ist der gesundheitliche Verbraucherschutz im Ernährungsbereich. Zugleich war Präsident Rechkemmer hoher Funktionär bei der Lobbyorganisation ILSI. Seit 2012 sitzt er im „Board of Directors“ von ILSI Europe und seit 2013 ist er Mitglied des "Board of Trustee" von ILSI Global. [20] Weiterhin ist er Mitglied in der ILSI-„Task Force“ für Gesundheitsnahrung („Functional Food“). [21] Weitere Mitglieder waren Ende 2015 mit einer Ausnahme Vertreter der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie.
Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Global Network des 1978 gegründeten ISI umfasst 17 regionale oder länderspezifische Branchen, das ILSI Health and Environmental Sciences Institute (HESI) und die ILSI Research Foundation.[22][23] Der Sitz von ILSI Global ist Washington, DC. Das 1986 gegründete ILSI Europe residiert in Brüssel.
Kuratorium (Board of Trustees) von ILSI Global[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Mitglieder sind hier abrufbar.
Generalversammlung ("General Assembly") ILSI Europe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gerhard Eisenbrand (Vorsitzender), Uni Kaiserslautern
- Rolf Bos, FrieslandCampina
- Bjarke B. Christensen, Danish Institute for Food & Veterinary Research
- Roberto Ciati, Barilla G. & R. Fratelli
- Anne Franck, Cargill
- Stephen French, Mars
- Klaus Grunert, Aarhus School of Business
- Helga Gunnlaugsdottir, MATIS - Food Research, Innovation & Safety
- Jana Hajslova, Institute of Chemical Toxicology
- Anne-Mette Jensen, European Commission - JRC
- Dietrich Knorr, TU Berlin, Institut für Lebensmitteltechnologie und -chemie
- Hubert Kolb, evalomed Institut für Gesundheitsforschung GmbH
- Alfredo Martínez, University of Navarra
- Diederick Meyer, Sensus
- Hervé Nordmann, Ajinomoto
- Bizhan Pourkomailian, McDonald's Europe
- Benjamin Smith, Firmenich
- Bernhard Watzl, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut, MRI)
- Stéphane Vidry, ILSI Europe
(Stand: Mai 2012) Quelle: [5]
MitgliedsunternehmenIn der Generalversammlung ("General Assembly"), in der ausschließlich die Mitgliedsunternehmen vertreten sind, werden die grundlegenden Entscheidungen getroffen. Sie wählt auch den Vorstand ("Board of Directors"), der seinerseits die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats ("Scientific Advisory Committee") ernennt.
Vorstand (Board of Directors) ILSI Europe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Name | Funktion |
Philip Calder (Präsident) |
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Alan Boobis |
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Stephan Bischoff |
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sowie weitere 9 Mitglieder
Stand: April 2020[31]
Wissenschaftlicher Beirat (Scientific Advisory Committee) ILSI Europe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(Auswahl)
- BASF
- Bayer CropScience BioScience
- Coca-Cola Europe
- Danone
- Dow Europe
- Merck Consumer Healthcare
- Nestlé
- Monsanto Europe
- Pfizer Consumer Healthcare
- Südzucker
- Unilever
Quelle:[6]
Mitglieder, Mitgliederorganisationen (Verbände) Organisationsstruktur, Rechtsform, zentrale Entscheidungsgremien, Sitz und Lobbybüros der Organisation
wichtige Personen (aktuell und ehemalig), z.B. Präsidium oder Cheflobbyisten (in Berlin/Brüssel)
Name | Funktion |
Philip Calder (Vorsitzender) |
|
Alan Boobis |
|
sowie weitere 17 Mitglieder
Stand: April 20120[33]
Geschäftsführung ILSI Europe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mitgliedschaften in anderen Organisationen, Kooperationen o.ä.
FinanzenGeschäftsführer ist Ignacio Garamendi[34]
Stand: April 2020
Mitgliedsunternehmen ILSI Europe (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden
Lobbystrategien und Einfluss[- Danone Nutricia Research
- Dow Europe
- DSM
- Fresenius Kabi
- Mayr-Melnhof Karton
- PepsiCola International
- Pfizer Consumer Healthcare
- Südzucker
- The Coca-Cola Company
Stand: April 2020[35]
Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ziele, Interessen, Ausrichtung (national vs. europ/internat.), Politkfelder erkennbare Konstanten, Einflussstrategien Abschätzung des Einflusses, Wichtigkeit des Akteurs
Fallstudien und KritikDie Gesamteinnahmen von ISLI betrugen 2018 ca. 12,9 Mio. $, wovon der ganz überwiegende Teil auf Mitgliederbeiträge und Spenden entfällt.[36] Laut EU Transparenz-Register lag das Gesamtbudget von ISLI Europe bei 2,5 Mio. Euro. Von EU-Organen stammen davon ca. 79 Tsd. Euro.
ILSI Health and Environmental Sciences Institute (HESI)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verstrickung mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist eine der über 30 Agenturen der Europäischen Union. Sie bewertet und kommuniziert die Sicherheit von Lebensmitteln für die EU und soll daher möglichst objektiv und unabhängig sein.[7] Die Denkfabrik ILSI hingegen wird von zahlreichen Unternehmen der Lebensmittelbranche finanziert - darunter Coca Cola, Nestlé, Danone und McDonalds - und ist somit von deren Interessen geleitet.[8] Das Institut ILSI setzt sich etwa für weniger strenge, und vor allem für die Industrieunternehmen kostengünstiger Bewertungsverfahren unserer Lebensmittel ein.
Mehrere Mitglieder der EFSA stehen bzw. standen in engem Kontakt zu der ILSI, etwa Diána Bánáti, Milan Kovác, Harry Kuiper, Gijs Kleter und Alfonso Lampen. Diese personellen Verflechtungen lassen an der Objektivität der Agentur EFSA Zweifel aufkommen und wecken die Befürchtung, dass ILSI durch seine industrienahen Experten die Risikobewertungen von EFSA in eine für Verbraucher bedenkliche Richtung beeinflusst.[9] Das Health and Environmental Sciences Institute (HESI) ist 1989 von ILSI gegründet worden, um Wissenschaftler und Regierungsinstitutionen in die Forschungskoordinierung und Netzwerkbildung in den Bereichen Gesundheit, Toxikologie, Risikobewertung und Umwelt einzubinden. Das Institut wird hauptsächlich von der Industrie gesponsert, erhält jedoch auch finanzielle Unterstützung von US- und internationalen Behörden.[37] Zu den Partnern gehören akademische Institutionen, Behörden (z.B. Helmholtz Centre for Environmental Research, Austrian Agency for Health and Food Safety, Irish Medicines Board, Europäische Kommission/Joint Research Center, European Food Safety Authority, Umweltbundesamt), Unternehmen (z.B. BASF, Bayer, Boehringer), Berater (z.B. Altamira LLC, DLW Consulting Services, LLC) und andere Organisationen des öffentlichen Bereichs (z.B. Hamner Institutes for Health Sciences).[38]Leitungsorgan ist der Board of Trustees, dem 16 Vertreter des öffentlichen Sektors und 15 Vertreter der Industrie angehören.[39] Vorsitzender ist Timothy P. Pastoor, Präsident von Syngenta (Stand: März 2017).
Zur Risikobewertung gibt es das Risk Assessment in the 21st Century (RISK21) Committee.[40] Zu den sich 2015-2016 beteiligenden Organisationen gehören u.a. BASF, Bayer CropScience, Monsanto und die US Environmental Protection Agency.[41] Mitglied des RISK21 Steering Team ist David Bell, Senior Scientist (Toxicology) bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA).[42]
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Andrew Jacobs: A Shadowy Industry Group Shapes Food Policy Around the World, New York Times vom 16. September 2019
- Das ILSI bei Sourcewatch
- The International Life Sciences Institute (ILSI), a corporate lobby group Corporate Europe Observatory vom Mai 2012
- Andreas Bauer-Panskus & Christoph Then: Der lange Arm der Industrie: Einflussnahme auf Forschung und Behörden in Deutschland im Bereich Gentechnik und Lebensmittelsicherheit, Hrsg. Test Biotech, Veröffentlichungsjahr: 2015
- Helmut Butscher-Schaden, Peter Clausing und Claire Robinson: Glyphosat und Krebs: Gekaufte Wissenschaft, Hrsg. GLOBAL 2000 Friends of the Earth Austria, März 2017
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ EFSA Management Board Chair resigns abgerufen am 25.05.2012
- ↑
- 26.
- 03.
- 2016
- ↑ The International Life Sciences Institute (ILSI), a corporate lobby group Corporate Europe Observatory - May 2012, corporateeurope.org, abgerufen am 13.
- 04.
- 2016
- ↑
- EU Projects Overview, ilsi.eu, abgerufen am
- 19.
- 04.
- 2020
- ↑
- Task Forces, Webseite ILSI. abgerufen am
- 13.
- 04.
- 2016
- ↑ Leadership & Financial Support, ilsu.org, abgerufen am 17.12.2017
- ↑ About Us Members of the Board of Directors, ilsi.eu, abgerufen am 17.12.2017
- ↑ Governance, hesiglobal.org, abgerufen am 17.12.2017
- ↑ Joint FAO/WHO Meeting on Pesticides Residues (JMPR) -12/21 September 2017 List of experts, who.int, abgerufen am 17.12.2017
- ↑ Frequently asked questions, who.int vom 27.12.2016, abgerufen am 17.12.2017
- ↑ ILSI Annual Report 2017, ilsi.org, abgerufen am
- 17.
- 12.
- 2017
- ↑ Joint FAO/WHO Meeting on Pesticides Residues (JMPR) -12/21 September 2017 List of experts, who.int, abgerufen am 17.12.2017
- ↑ Möglicher Interessenskonflikt bei Pflanzenschutzmittel-Bewertung Zeit-Online vom 18.05.2016, abgerufen am 19.05.2016
- ↑ Glyphosat - Wissenschaft als Spielball der Industrie PM von TestBiotech vom 31.05.2016, abgerufen am 03.06.2016
- ↑ UN/WHO panel in conflict of interest row over glyphosate cancer risk The Guardian vom 17.05.2016, abgerufen am 03.06.2016
- ↑ Jonathan Owen: A recent study that said Diet Coke can help you to lose weight war quietly funded by Coca-Cola, independent.co.uk 17.01.2016, abgerufen am 02.08.2016
- ↑ 9. International Life Sciences Institute Europe (ILSI Europe) in: A spoonful of sugar, July 2016, corporateeurope.org, abgerufen am 03.08.2016
- ↑ Peters, John C, usrtk.org, abgerufen am 03.08.2016
- ↑ Conflicts on the Menu, www.corporateeurope.org, aufgerufen am 17.09.2012
- ↑ Präsident, Webseite MRI, abgerufen am 04.12.2015
- ↑ Functional Foods Task Force Members, Webseite ISLI, abgerufen am 04.12.2015
- ↑ Global Network, ilsi.org, abgerufen am 26.03.2017
- ↑ One ILSI, ilsi.org, abgerufen am 26.03.2017
- ↑ A Busy May for Professor Boobis, 16.05.2016, corporateeurope.org, abgerufen am 26.04.2017
- ↑ Optifast Therapiezentrum, optifast.de, abgerufen am 16.04.2020
- ↑ Hans Ulrich Grimm: Food War, München 2020, S. 104
- ↑ Die Optifast-Diät, bild.de vom 27.11.2019, abgerufen am 16.04.2020
- ↑ Abnehmprogramm in Hohenheim, stuttgarter-nachrichten.de vom 11.01.2016, abgerufen am 16.04.2020
- ↑ Schlankheitsmittel „Optifast“, verbraucherzentrale.de vom 21.01.2016, abgerufen am 16.04.2020
- ↑ Therapiezentren, optifast.de, abgerufen am 16.04.2020
- ↑ About us, ilsi.org, abgerufen am 17.04.2020
- ↑ A Busy May for Professor Boobis, 16.05.2016, corporateeurope.org, abgerufen am 26.04.2017
- ↑ About us, ilsi.org, abgerufen am 18.04.2020
- ↑ About Us, ilsi.eu, abgerufen am 18.04.2020
- ↑ About us, ilsi.org, abgerufen am 18.04.2020
- ↑ ILSI Annual Report 2019
- ↑ About, hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017
- ↑ Partners, hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017
- ↑ Board of Trustees, hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017
- ↑ Risk Assessment in the 21st Century (RISK21) Committee, hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017
- ↑ HESI Technical Committee, hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017
- ↑ RISK21 Steering Team, risk21.org, abgerufen am 27.03.2017
{{unvollstaendig}} {{BoxOrganisation | Name = International Life Sciences Institute | Logo = | Rechtsform = Gemeinnützige Organisation (USA) | Tätigkeitsbereich = | Gründungsdatum = 1978 | Hauptsitz = Washington D.C., USA | Lobbybüro Deutschland = | Lobbybüro EU = Avenue E. Mounier 83, Box 6, 1200 Brüssel | Homepage = [http://www.ilsi.org/Europe ilsi.org/Europe] }} Das '''International Life Sciences Institute (ILSI)''' ist eine einflussreiche Lobbyorganisation im Lebensmittelbereich.<br /> Finanziert wird sie weitgehend durch , die von Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie. Sie ist wegen ihrer gegründet worden ist. Die Mitgliedsunternehmen treffen die Grundsatzentscheidungen, wählen den Vorstand und finanzieren das Institut zum ganz überwiegenden Teil. Wegen seiner Industrienähe und der Verflechtungen mit staatlichen Aufsichtsbehörden ist das ISLI in die Kritik geraten.<br /> Die Vorsitzende des [[EFSA]]-Verwaltungsrats, [[Diana Banati]] wechselte im Mai 2012 zurück zur ILSI als Geschäftsführerin.<ref>[http://www.efsa.europa.eu/en/press/news/120509.htm EFSA Management Board Chair resigns] abgerufen am 25.05.2012</ref> Banati war 18 Monate zuvor von ihrem Posten als Vorstand beim International Life Sciences Institute (ILSI)ILSI zurückgetreten – da ihre Lobbytätigkeit offensichtlich in Konflikt mit ihren Aufgaben bei der EFSA stand. == Kurzdarstellung und Geschichte== In ihrer Selbstdarstellung beschreibt sie, die Zusammenarbeit von Experten aus Wissenschaft, Regierungen und Industrie zu verbessern und zwar in den Feldern Ernährung und Gesundheitsförderung, Lebensmittelsicherheit, Risikobewertung und Umwelt.Ende 2018 beendete Banati ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin. Hans-Ulrich Grimm bezeichnet ISLI in seinem Buch "Food War" (München 2020) als exklusiven Lobby-Club für das Ungesunde, für die Multimilliardengeschäfte mit der ultraverarbeitenden Nahrung. ==Lobbystrategien und Einfluss== Das ISLI, das bestreitet, eine Lobbyorganisation zu sein, bringt Wissenschaftler aus der Industrie mit Wissenschaftlern aus Regulierungsbehörden in ihren Gremien sowie Arbeits- und Exspertengruppen zusammen. Dadurch erhält es die Möglichkeit, Gesetze, Verordnungen und Empfehlungen, die die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen berühren, mittelbar zu beinflussen.<ref>[https://www.greenpeace-magazin.de/was-treibt-ilsi-mit-efsa Hans-Ulrich Grimm: Was treibt die ILSI mit EFS, Greenpeace-Magazin Ausgabe 5.12], abgerufen am 26. 03. 2016</ref><ref>[http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/ILSI-article-final.pdf The International Life Sciences Institute (ILSI), a corporate lobby group Corporate Europe Observatory - May 2012], corporateeurope.org, abgerufen am 13.04.2016</ref> So erklärt sich das erhebliche finanzielle Engagement der Industrie beim ILSI. ISLI Europe war 2019 an 4 Projekten der EU beteiligt. <ref>[https://ilsi.eu/eu-projects/eu-projects-overview/ EU Projects Overview], ilsi.eu, abgerufen am 19.04.2020</ref> Dazu gehört das Horizon 2020-finanzierte Projekt „SWEET“, das die Auswirkungen von Süßstoff und Geschmacksverstärkern auf Gesundheit, Fettleibigkeit, Unschädlichkeit und Nachhaltigkeit untersucht. Ein Vorteil dieser Partnerschaft bestehe darin, über die entsprechenden Expertengruppen und Workshops in ständigem Kontakt mit Vertretern der EU-Kommission, der [[EFSA]], der [[WHO]], der [[FAO]] und nationalen Behörden zu stehen. ISLI-Arbeitsgruppen (Task Forces) werden gebildet, wenn der Vorschlag vom Vorstand (Board of Directors) bestätigt wird und die Unterstützung von mindestens fünf Mitgliedsunternehmen erhält.<ref>[http://www.ilsi.org/Europe/Pages/AboutILSITask-Force-List.aspx About ILSI], ILSI-Webseite, abgerufen am 24.5.2012</ref> Gründung, Gründer, Motive, lobbyrelevante Veränderungen == Organisationsstruktur und Personal == === Vorstand ILSI Europe === * aus der Industrie: ** Reg Fletcher (Vorsitzender), Kellogg Europe ** Geoff Thompson (Stellv. Vorsitzender), Danone ** Mike Knowles, The Coca-Cola Company ** Gunhild Kozianowski, Südzucker/BENEO Group ** Gert Meijer, Unilever ** Mariusz Michalik, PepsiCo International ** John O’Brien, Nestlé ** Colette Shortt, McNeil Nutritionals ** Julian Stowell, DuPont Nutrition & Health ** Peter Weber, DSM * nicht aus der Industrie: ** [[Gerhard Eisenbrand]] (Präsident von ILSI Europe), Uni Kaiserslautern, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des [[Bundesinstitut für Risikobewertung]] (BfR), bis 2011 Vorsitzender der Kommission für genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel des BfR<ref>[http://www.testbiotech.de/node/669 Verdeckte Einflussnahme durch „Gen-Lobby“ in Deutschland] Webseite Testbiotech vom 24. Mai 2012, abgerufen am 13.06.2012</ref> ** Alan Boobis, Imperial College London ** Philip Calder, University of Southampton ** Corrado Lodovico Galli, University of Milan ** Alain Grynberg, INRA - University Paris 13 ** Richard Hurrell, Federal Institute of Technology – ETH ** [[Gerhard Rechkemmer]], Präsident des Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut, MRI) ** Viktor Tutelyan, National Nutrition Institute ** Gregorio Varela-Moreiras, University San Pablo-CEU of Madrid (Stand: Mai 2012) Quelle: <ref>[http://www.ilsi.org/Europe/Documents/BoD%20Members%202AP12.pdf ILSI EUROPE BOARD OF DIRECTORS] abgerufen am 25.05.2012</ref> ===Wissenschaftlicher Beirat ILSI Europe=== *[[Gerhard Eisenbrand]] (Vorsitzender), Uni Kaiserslautern *Rolf Bos, FrieslandCampina *Bjarke B. Christensen, Danish Institute for Food & Veterinary Research *Roberto Ciati, Barilla G. & R. Fratelli *Anne Franck, Cargill *Stephen French, Mars *Klaus Grunert, Aarhus School of Business *Helga Gunnlaugsdottir, MATIS - Food Research, Innovation & Safety *Jana Hajslova, Institute of Chemical Toxicology *[[Anne-Mette Jensen]], European Commission - JRC *[[Dietrich Knorr]], TU Berlin, Institut für Lebensmitteltechnologie und -chemie *[[Hubert Kolb]], evalomed Institut für Gesundheitsforschung GmbH *Alfredo Martínez, University of Navarra *Diederick Meyer, Sensus *Hervé Nordmann, Ajinomoto *Bizhan Pourkomailian, McDonald's Europe *Benjamin Smith, Firmenich *[[Bernhard Watzl]], Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut, MRI) *Stéphane Vidry, ILSI Europe (Stand: Mai 2012) Quelle: <ref>[http://ilsi.org/Europe/Documents/list%20SAC%20memb%2004my12.pdf ILSI EUROPE SCIENTIFIC ADVISORY COMMITTEE] abgerufen am 25.05.2012</ref> ===Mitgliedsunternehmen ILSI Europe=== (Auswahl) * [[BASF]] * [[Bayer]] CropScience BioScience * Coca-Cola Europe * Danone * Dow Europe * [[Merck]] Consumer Healthcare * [[Nestlé]] * [[Monsanto]] Europe * Pfizer Consumer Healthcare * Südzucker * Unilever Quelle:Task Forces], Webseite ILSI. abgerufen am 13.04.2016</ref> Sie werden von den unterstützenden Mitgliedsunternehmen finanziert und werden aufgelöst, wenn das Programm beendet ist oder wenn sie nicht mehr von mindestens fünf Mitgliedsunternehmen unterstützt werden. Damit können die Mitgliedsunternehmen - und nicht die Wissenschaftler - Arbeitsgruppen initiieren und auflösen, falls ihnen die Ergebnisse nicht genehm sind. ==Fallstudien und Kritik== ==="Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues" (JMPR): Interessenkonflikt von Alan Boobis=== [[Alan Boobis]], Professor am Imperial College in London, ist in den folgenden Gremien von ISLI und deren Tochtergesellschaft [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) tätig: *Vorsitzender des Kuratoriums („Board of Trustees“) von ISLI Global<ref>[http://ilsi.org/about/leadership-support/ Leadership & Financial Support], ilsu.org, abgerufen am 17.12.2017</ref> *Vizepräsident des „Board of Directors“ von ILSI Europe, dessen Aufgabe darin besteht, das Management von ILSI Europe zu leiten und zu kontrollieren.<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About Us Members of the Board of Directors], ilsi.eu, abgerufen am 17.12.2017</ref> *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des HESI, von dem letzteres geleitet wird<ref>[http://hesiglobal.org/governance/ Governance], hesiglobal.org, abgerufen am 17.12.2017</ref> Gleichzeitig ist er Experte und Co-Vorsitzender der Experten des WHO-Fachgremiums [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR).<ref>[http://www.who.int/foodsafety/areas_work/chemical-risks/Bios-experts2017.pdf?ua=1 Joint FAO/WHO Meeting on Pesticides Residues (JMPR) -12/21 September 2017 List of experts], who.int, abgerufen am 17.12.2017</ref>, das Glyphosat für unbedenklich erklärt hat. Die WHO erläutert unter „Frequently asked questions“ unter Q6 zu Interessenkonflikten von Experten, diese seien im universitären Bereich oder in Behörden tätig und handelten nicht als Vertreter ihrer Regierungen oder Organisationen.<ref>[http://www.who.int/foodsafety/faq/en/ Frequently asked questions], who.int vom 27.12.2016, abgerufen am 17.12.2017</ref> Unter Q7 erklärt die WHO, einige Experten seien zwar in die Aktivitäten von ISLI involviert, jedoch sei keiner von ihnen in einer leitenden Funktion tätig („None of the experts involved in the JMPR lead or co-lead ILSI“). Erwähnt wird dann lediglich die Teilnahme an ILSI-Arbeitsgruppen oder Beratertätigkeiten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Boobis als Kuratoriumsvorsitzender von ILSI Global, Vizepräsident von ILSI Europe und Kuratoriumsmitglied der ILSI-Tochter HESI zumindest eine „Co-Lead“-Funktion bei ILSI ausübt. Bei der Beschreibung von ISLI wird beschönigend davon gesprochen, dass dieses Zuschüsse von Regierungen, der Industrie und anderen Quellen erhält. Dabei stammten 2015 ca. 66 % (ca. 11,7 Mio. $) der ILSI-Einnahmen von den Mitgliedsunternehmen und ca. 19 % (ca. 3,3 Mio. $) entfielen auf Spenden von Unternehmen.<ref>[http://ilsi.org/wp-content/uploads/2017/02/ILSI_AnnualReport_2016.pdf ILSI Annual Report 2017], ilsi.org, abgerufen am 17.12.2017</ref> Die Zuschüsse von Regierungen betrugen nur bei 8,5 % (ca. 1 Mio. $). Zu den Mitgliedern gehören auch Unternehmen, die Glyphosat herstellen. Laut seinem Profil bei der WHO ist Boobis in mehreren weiteren Beratergremien vertreten. So ist er u. a. Vorsitzender des "Committee on Toxicity" sowie Mitglied der WHO "Study Group on Tobacco Product Regulation" (TobReg) und "JECFA (veterinary residues)".<ref>[http://www.who.int/foodsafety/areas_work/chemical-risks/Bios-experts2017.pdf?ua=1 Joint FAO/WHO Meeting on Pesticides Residues (JMPR) -12/21 September 2017 List of experts], who.int, abgerufen am 17.12.2017</ref> ===2016: Glyhosat Unbedenklichkeit=== Im Mai gab das WHO-Fachgremium [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR) bekannt, das umstrittene Pflanzengift Glyphosat sei unbedenklich. 2 Mitglieder des JMPR, [[Alan Boobis]] und [[Angelo Moretto]] haben hohe Positionen beim ILSI. Boobis ist u.a. Vize-Präsident des ILSI Europe. Moretto ist Vorstandsmitglied eines zu ILSI gehörenden Instituts. <ref>[http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-05/glyphosat-pflanzenschutzmittel-who-forscher-studie Möglicher Interessenskonflikt bei Pflanzenschutzmittel-Bewertung] Zeit-Online vom 18.05.2016, abgerufen am 19.05.2016</ref> Während [[Alan Boobis]] und [[Angelo Moretto]] vor einigen Jahren aufgrund ihrer engen industriellen Verbindung aus der [[Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit | Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit]] ausgeschlossen wurden, sind sie trotz ihrer Nähe zur Industrie weiterhin Teil des JMPR.<ref>[http://www.testbiotech.org/node/1649 Glyphosat - Wissenschaft als Spielball der Industrie] PM von TestBiotech vom 31.05.2016, abgerufen am 03.06.2016</ref> Im Jahr 2012 erhielt ILSI rund eine Million US$ an Zuwendungen von dem Glyphosathersteller Monsanto und vom Weltdachverband der Gentechnik- und Agrochemieindustrie, CropLife International.<ref>[http://www.theguardian.com/environment/2016/may/17/unwho-panel-in-conflict-of-interest-row-over-glyphosates-cancer-risk UN/WHO panel in conflict of interest row over glyphosate cancer risk] The Guardian vom 17.05.2016, abgerufen am 03.06.2016</ref> Aufgrund dieses massiven Einflusses auf Gremien und Wissenschaft ist eine kritische und unabhängige Risikobewertung von Glyphosat seitens des [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] nicht zu erwarten. ===2016: Verdeckte Förderung einer Studie, nach der Coca-Cola light gesünder ist als Wasser=== Nach einem Bericht des „Independent“ sponserte ILSI Europe eine Studie der Bristol University, die zum Ergebnis kam, dass Diät-Erfrischungsgetränke besser als Wasser dazu geeignet sind, um sein Gewicht zu reduzieren.<ref>[http://www.independent.co.uk/news/science/study-that-said-diet-fizzy-drunks-can-help-weight-loss-was-quietly-funded-by-coca-cola-and-pepsi-a6817686.html Jonathan Owen: A recent study that said Diet Coke can help you to lose weight war quietly funded by Coca-Cola], independent.co.uk 17.01.2016, abgerufen am 02.08.2016</ref> Professor Rogers, der die Studie im Wesentlichen verfasst hat, ist Co-Vorsitzender der ISLI-Task Force „Eating behaviour and energy balance“. Weder aus der Studie selbst noch aus der Presseerklärung der Bristol University geht hervor, dass die Studie über die ISLI mittelbar von der Getränkeindustrie gesponsert wurde. Der Kardiologe Dr. Asseem Malhotra, Berater des "National Obesity Forum", erklärte gegenüber dem „Independent“: “To suggest that diet drinks are more healthy than drinking water is laughable unscientific nonsense.” ===2015: Hinweise auf Versuche, Einfluss auf die WHO zu nehmen=== Geleakte e-mails aus dem Jahr 2015 zeigen, dass der Präsident von ILSI sich mit einem Vertreter der US-Regierung in Verbindung setzte, um eine erneute Zusammenarbeit der WHO mit ILSI zu erreichen und die WHO zu bewegen, nicht nur zuckerhaltige Nahrungsmittel als Ursache von Fettleibigkeit zu betrachten, sondern auch Änderungen der Lebensweise zu berücksichtigen.<ref>[http://corporateeurope.org/sites/default/files/a_spoonful_of_sugar_final.pdf 9. International Life Sciences Institute Europe (ILSI Europe) in: A spoonful of sugar], July 2016, corporateeurope.org, abgerufen am 03.08.2016</ref><ref>[http://usrtk.org/wp-content/uploads/2016/06/Bowman-Malaspina-1-USRTK_00580.pdf Peters, John C], usrtk.org, abgerufen am 03.08.2016</ref> ===Verstrickung mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)=== Mehrere Mitglieder der [[Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit|Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit]] (EFSA) stehen bzw. standen in engem Kontakt zu der ILSI, etwa [[Diana_Banati|Diána Bánáti]], [[Milan Kovác]], [[Harry Kuiper]], [[Gijs Kleter]] und [[Alfonso Lampen]]. Diese personellen Verflechtungen lassen an der Objektivität der Agentur [[EFSA]] Zweifel aufkommen und wecken die Befürchtung, dass ILSI durch seine industrienahen Experten die Risikobewertungen von [[EFSA]] in eine für Verbraucher bedenkliche Richtung beeinflusst.<ref name="menu">[http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/publications/Conflicts_%20on_the_menu_final_0.pdf Conflicts on the Menu], www.corporateeurope.org, aufgerufen am 17.09.2012</ref> ===Der Präsident des Max Rubner-Instituts als ILSI-Aktivist=== [[Gerhard Rechkemmer]] war bis Ende August 2016 Präsident des [[Max Rubner-Institut]] (MRI), dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, das das [[Bundeslandwirtschaftsministerium]] (BMEL) berät. Forschungsschwerpunkt des MRI ist der gesundheitliche Verbraucherschutz im Ernährungsbereich. Zugleich war Präsident Rechkemmer hoher Funktionär bei der Lobbyorganisation ILSI. Seit 2012 sitzt er im „Board of Directors“ von ILSI Europe und seit 2013 ist er Mitglied des "Board of Trustee" von ILSI Global. <ref>[http://www.mri.bund.de/de/personen/praesident.html Präsident, Webseite MRI], abgerufen am 04.12.2015</ref> Weiterhin ist er Mitglied in der ILSI-„Task Force“ für Gesundheitsnahrung („Functional Food“). <ref>[http://www.ilsi.org/Europe/Pages/currentmembers.aspx ILSI Europe Membership], ilsi.org, abgerufen am 16. Mai. 2012</ref> Mitglieder, Mitgliederorganisationen (Verbände) Organisationsstruktur, Rechtsform, zentrale Entscheidungsgremien, Sitz und Lobbybüros der Organisation<br /> wichtige Personen (aktuell und ehemalig), z.B. Präsidium oder Cheflobbyisten (in Berlin/Brüssel) ===Verbindungen=== Mitgliedschaften in anderen Organisationen, Kooperationen o.ä. == Finanzen== Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden == Lobbystrategien und Einfluss== Ziele, Interessen, Ausrichtung (national vs. europ/internat.), Politkfelder erkennbare Konstanten, Einflussstrategien Abschätzung des Einflusses, Wichtigkeit des Akteurs == Fallstudien und Kritik == '''Verstrickung mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit''' Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ([[EFSA]]) ist eine der über 30 [[EU-Agenturen|Agenturen]] der Europäischen Union. Sie bewertet und kommuniziert die Sicherheit von Lebensmitteln für die EU und soll daher möglichst objektiv und unabhängig sein.<ref>[http://www.efsa.europa.eu/de/aboutefsa/efsawhat.htm EFSA: Was wir tun], www.efsa.europa.eu, aufgerufen am 14.09.2012</ref> Die Denkfabrik ILSI hingegen wird von zahlreichen Unternehmen der Lebensmittelbranche finanziert - darunter Coca Cola, Nestlé, Danone und McDonalds - und ist somit von deren Interessen geleitet.<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-2142150/EU-watchdog-forced-links-Frankenstein-food-firms.html EU watchdog forced out over links to 'Frankenstein food' firms], www.dailymail.co.uk, aufgerufen am 14.09.2012</ref> Das Institut ILSI setzt sich etwa für weniger strenge, und vor allem für die Industrieunternehmen kostengünstiger Bewertungsverfahren unserer Lebensmittel ein. Mehrere Mitglieder der [[EFSA]] stehen bzw. standen in engem Kontakt zu der ILSI, etwa [[Diana_Banati|Diána Bánáti]], [[Milan Kovác]], [[Harry Kuiper]], [[Gijs Kleter]] und [[Alfonso Lampen]]. Diese personellen Verflechtungen lassen an der Objektivität der Agentur [[EFSA]] Zweifel aufkommen und wecken die Befürchtung, dass ILSI durch seine industrienahen Experten die Risikobewertungen von [[EFSA]] in eine für Verbraucher bedenkliche Richtung beeinflusst.<ref name="menu">[http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/publications/Conflicts_%20on_the_menu_final_0.pdf Conflicts on the Menu], www.corporateeurope.org, aufgerufen am 17.09.2012</ref> == Weiterführende Informationen == * Functional-Foods-Task-Force-Members.aspx Functional Foods Task Force Members, Webseite ISLI], abgerufen am 04.12.2015</ref> Weitere Mitglieder waren Ende 2015 mit einer Ausnahme Vertreter der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie. ==Organisationsstruktur und Personal== Das Global Network des 1978 gegründeten ISI umfasst 17 regionale oder länderspezifische Branchen, das ILSI [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) und die ILSI Research Foundation.<ref>[http://ilsi.org/about/global-network/ Global Network], ilsi.org, abgerufen am 26.03.2017</ref><ref>[http://ilsi.org/one/ One ILSI], ilsi.org, abgerufen am 26.03.2017</ref> Der Sitz von ILSI Global ist Washington, DC. Das 1986 gegründete ILSI Europe residiert in Brüssel. ===Kuratorium (Board of Trustees) von ILSI Global=== Die Mitglieder sind [https://ilsi.org/about/staff-leadership/ hier] abrufbar. ===Generalversammlung ("General Assembly") ILSI Europe=== In der Generalversammlung ("General Assembly"), in der ausschließlich die Mitgliedsunternehmen vertreten sind, werden die grundlegenden Entscheidungen getroffen. Sie wählt auch den Vorstand ("Board of Directors"), der seinerseits die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats ("Scientific Advisory Committee") ernennt. ===Vorstand (Board of Directors) ILSI Europe=== {| class="lptable" |- |Name |Funktion |- |Philip Calder (Präsident) | *Professor für Nutritional Immunology within Medicine an der University of Southampton *Präsident der Nutrition Society *Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats von ILSI Europe |- |[[Alan Boobis]] | *Professor für Biochemical Pharmacology am Imperial College London *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) von ISLI Global *Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von ISLI Europe *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) *Mitglied und Mitvorsitzender des [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR) *Mitglied des „Concerned Toxicologists for Better Science and Regulation“<ref>[https://corporateeurope.org/food-and-agriculture/2016/05/busy-may-professor-boobis A Busy May for Professor Boobis], 16.05.2016, corporateeurope.org, abgerufen am 26.04.2017</ref> |- |[[Stephan Bischoff]] | *Inhaber des Lehrstuhls für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim *Betreiber des Zentrums für Klinische Ernährung Stuttgart an der Universität Hohenheim (ZKES), das mit einer Nestlé-Tochtergesellschaft kooperiert. Seit 2010 werden am ZKES Optifast-Programme zur Gewichtsabnahme mit Optifast-Produkten der Nestlé Health Care Nutrition GmbH angeboten.<ref>[https://www.optifast.de/therapiezentren/adipositas-zentrum-stuttgart Optifast Therapiezentrum], optifast.de, abgerufen am 16.04.2020</ref><ref>Hans Ulrich Grimm: Food War, München 2020, S. 104</ref><ref>[https://www.bild.de/ratgeber/diaet/abnehmen/die-optifast-diaet-abnehmen-mit-shakes-und-sport-64784864.bild.html Die Optifast-Diät], bild.de vom 27.11.2019, abgerufen am 16.04.2020</ref> Die Programme sehen u.a. vor, dass Teilnehmer wochenlang nur die Optifast-Nahrung von Nestlé essen.<ref>[https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.abnehmprogramm-in-hohenheim-ein-sack-zement-fehlt-auf-der-waage.d852fb56-c4a7-4ea8-90d2-73615729b561.html Abnehmprogramm in Hohenheim], stuttgarter-nachrichten.de vom 11.01.2016, abgerufen am 16.04.2020</ref><ref>[https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/schlankheitsmittel-und-diaeten/schlankheitsmittel-optifast-10371 Schlankheitsmittel „Optifast“], verbraucherzentrale.de vom 21.01.2016, abgerufen am 16.04.2020</ref> Das ZKES ist eines der 30 Optifast Therapiezentren in Deutschland und Österreich.<ref>[https://www.optifast.de/therapiezentren Therapiezentren], optifast.de, abgerufen am 16.04.2020</ref> |} sowie weitere 9 Mitglieder Stand: April 2020<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About us], ilsi.org, abgerufen am 17.04.2020</ref> ===Wissenschaftlicher Beirat (Scientific Advisory Committee) ILSI Europe=== {| class="lptable" |- |Name |Funktion |- |Philip Calder (Vorsitzender) | *Professor für Nutritional Immunologie within Medicine an der University of Southhampton *Präsident der Nutrition Society *Präsident von ILSI Europe |- |[[Alan Boobis]] | *Professor für Biochemical Pharmakologe am Imperial College *Mitglied des Kuratoriums ("Board of Trustees") von ILSI Global *Mitglied des Vorstands von ISLI Europe *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) *Mitglied und Mitvorsitzender des [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR) *Mitglied der „Concerned Toxicologists for Better Science and Regulation“<ref>[https://corporateeurope.org/food-and-agriculture/2016/05/busy-may-professor-boobis A Busy May for Professor Boobis], 16.05.2016, corporateeurope.org, abgerufen am 26.04.2017</ref> |} sowie weitere 17 Mitglieder Stand: April 20120<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About us], ilsi.org, abgerufen am 18.04.2020 </ref> ===Geschäftsführung ILSI Europe=== Geschäftsführer ist Ignacio Garamendi<ref>[https://ilsi.eu/about-us/ About Us], ilsi.eu, abgerufen am 18.04.2020</ref> Stand: April 2020 ===Mitgliedsunternehmen ILSI Europe (Auswahl)=== *[[Danone]] Nutricia Research *[[Dow]] Europe *[[DSM]] *Fresenius Kabi *Mayr-Melnhof Karton *PepsiCola International *[[Pfizer]] Consumer Healthcare *Südzucker *The Coca-Cola Company Stand: April 2020<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About us], ilsi.org, abgerufen am 18.04.2020</ref> ==Finanzen== Die Gesamteinnahmen von ISLI betrugen 2018 ca. 12,9 Mio. $, wovon der ganz überwiegende Teil auf Mitgliederbeiträge und Spenden entfällt.<ref>[https://ilsiweb.s3.amazonaws.com/ilsi/wp-content/uploads/2020/01/AR/index.html#20 ILSI Annual Report 2019]</ref> Laut [https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=241834336293-06 EU Transparenz-Register] lag das Gesamtbudget von ISLI Europe bei 2,5 Mio. Euro. Von EU-Organen stammen davon ca. 79 Tsd. Euro. ==ILSI Health and Environmental Sciences Institute (HESI)== Das [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) ist 1989 von ILSI gegründet worden, um Wissenschaftler und Regierungsinstitutionen in die Forschungskoordinierung und Netzwerkbildung in den Bereichen Gesundheit, Toxikologie, Risikobewertung und Umwelt einzubinden. Das Institut wird hauptsächlich von der Industrie gesponsert, erhält jedoch auch finanzielle Unterstützung von US- und internationalen Behörden.<ref>[http://hesiglobal.org/whatwedo/ About], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Zu den Partnern gehören akademische Institutionen, Behörden (z.B. Helmholtz Centre for Environmental Research, Austrian Agency for Health and Food Safety, Irish Medicines Board, Europäische Kommission/Joint Research Center, European Food Safety Authority, Umweltbundesamt), Unternehmen (z.B. [[BASF]], [[Bayer]], [[Boehringer]]), Berater (z.B. Altamira LLC, DLW Consulting Services, LLC) und andere Organisationen des öffentlichen Bereichs (z.B. Hamner Institutes for Health Sciences).<ref> [http://hesiglobal.org/partner/our-partners/ Partners], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref>Leitungsorgan ist der Board of Trustees, dem 16 Vertreter des öffentlichen Sektors und 15 Vertreter der Industrie angehören.<ref>[http://hesiglobal.org/who-we-are/ Board of Trustees], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Vorsitzender ist Timothy P. Pastoor, Präsident von Syngenta (Stand: März 2017). Zur Risikobewertung gibt es das Risk Assessment in the 21st Century (RISK21) Committee.<ref>[http://hesiglobal.org/risk-assessment-in-the-21st-century-risk21/ Risk Assessment in the 21st Century (RISK21) Committee], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Zu den sich 2015-2016 beteiligenden Organisationen gehören u.a. [[BASF]], [[Bayer]] CropScience, [[Monsanto]] und die US Environmental Protection Agency.<ref>[http://hesiglobal.org/wp-content/uploads/sites/11/2016/06/RISK21-Committee-Fact-Sheet.pdf HESI Technical Committee], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Mitglied des RISK21 Steering Team ist David Bell, Senior Scientist (Toxicology) bei der [[Europäische Chemikalienagentur|Europäischen Chemikalienagentur]] (ECHA).<ref>[http://www.risk21.org/?page_id=82 RISK21 Steering Team], risk21.org, abgerufen am 27.03.2017</ref> ==Weiterführende Informationen== *[https://www.nytimes.com/2019/09/16/health/ilsi-food-policy-india-brazil-china.html Andrew Jacobs: A Shadowy Industry Group Shapes Food Policy Around the World, New York Times vom 16. September 2019] *[http://www.sourcewatch.org/index.php?title=International_Life_Sciences_Institute Das ILSI bei Sourcewatch] * [http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/ILSI-article-final.pdf The International Life Sciences Institute (ILSI), a corporate lobby group] Corporate Europe Observatory vom Mai 2012 == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie:Organisation]] [[Kategorie:Unvollständig*[https://www.testbiotech.org/sites/default/files/Langer_Arm_der_Industrie.pdf Andreas Bauer-Panskus & Christoph Then: Der lange Arm der Industrie: Einflussnahme auf Forschung und Behörden in Deutschland im Bereich Gentechnik und Lebensmittelsicherheit, Hrsg. Test Biotech, Veröffentlichungsjahr: 2015] *[https://www.global2000.at/sites/global/files/Glyphosat_Gekaufte_Wissenschaft-D.pdf Helmut Butscher-Schaden, Peter Clausing und Claire Robinson: Glyphosat und Krebs: Gekaufte Wissenschaft, Hrsg. GLOBAL 2000 Friends of the Earth Austria, März 2017] {{spendenbanner}} ==Einzelnachweise== <references /> [[Kategorie:Organisation]] [[Kategorie:Agrar und Ernährung]]
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+ | Das '''International Life Sciences Institute (ILSI)''' ist eine einflussreiche Lobbyorganisation im Lebensmittelbereich, die von Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie gegründet worden ist. Die Mitgliedsunternehmen treffen die Grundsatzentscheidungen, wählen den Vorstand und finanzieren das Institut zum ganz überwiegenden Teil. |
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Wegen seiner Industrienähe und der Verflechtungen mit staatlichen Aufsichtsbehörden ist das ISLI in die Kritik geraten. Die Vorsitzende des [[EFSA]]-Verwaltungsrats, [[Diana Banati]] wechselte im Mai 2012 zurück zur ILSI als Geschäftsführerin.<ref>[http://www.efsa.europa.eu/en/press/news/120509.htm EFSA Management Board Chair resigns] abgerufen am 25.05.2012</ref> Banati war 18 Monate zuvor von ihrem Posten als Vorstand beim ILSI zurückgetreten – da ihre Lobbytätigkeit offensichtlich in Konflikt mit ihren Aufgaben bei der EFSA stand. Ende 2018 beendete Banati ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin. |
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− | Die Vorsitzende des [[EFSA]]-Verwaltungsrats, [[Diana Banati]] wechselte im Mai 2012 zurück zur ILSI.<ref>[http://www.efsa.europa.eu/en/press/news/120509.htm EFSA Management Board Chair resigns] abgerufen am 25.05.2012</ref> Banati war 18 Monate zuvor von ihrem Posten als Vorstand beim |
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Hans-Ulrich Grimm bezeichnet ISLI in seinem Buch "Food War" (München 2020) als exklusiven Lobby-Club für das Ungesunde, für die Multimilliardengeschäfte mit der ultraverarbeitenden Nahrung. |
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Das ISLI, das bestreitet, eine Lobbyorganisation zu sein, bringt Wissenschaftler aus der Industrie mit Wissenschaftlern aus Regulierungsbehörden in ihren Gremien sowie Arbeits- und Exspertengruppen zusammen. Dadurch erhält es die Möglichkeit, Gesetze, Verordnungen und Empfehlungen, die die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen berühren, mittelbar zu beinflussen.<ref>[https://www.greenpeace-magazin.de/was-treibt-ilsi-mit-efsa Hans-Ulrich Grimm: Was treibt die ILSI mit EFS, Greenpeace-Magazin Ausgabe 5.12], abgerufen am 26. 03. 2016</ref><ref>[http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/ILSI-article-final.pdf The International Life Sciences Institute (ILSI), a corporate lobby group Corporate Europe Observatory - May 2012], corporateeurope.org, abgerufen am 13.04.2016</ref> So erklärt sich das erhebliche finanzielle Engagement der Industrie beim ILSI. ISLI Europe war 2019 an 4 Projekten der EU beteiligt. <ref>[https://ilsi.eu/eu-projects/eu-projects-overview/ EU Projects Overview], ilsi.eu, abgerufen am 19.04.2020</ref> Dazu gehört das Horizon 2020-finanzierte Projekt „SWEET“, das die Auswirkungen von Süßstoff und Geschmacksverstärkern auf Gesundheit, Fettleibigkeit, Unschädlichkeit und Nachhaltigkeit untersucht. Ein Vorteil dieser Partnerschaft bestehe darin, über die entsprechenden Expertengruppen und Workshops in ständigem Kontakt mit Vertretern der EU-Kommission, der [[EFSA]], der [[WHO]], der [[FAO]] und nationalen Behörden zu stehen.
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ISLI-Arbeitsgruppen (Task Forces) werden gebildet, wenn der Vorschlag vom Vorstand (Board of Directors) bestätigt wird und die Unterstützung von mindestens fünf Mitgliedsunternehmen erhält.<ref>[http://www.ilsi.org/Europe/Pages/Task-Force-List.aspx Task Forces], Webseite ILSI. abgerufen am 13.04.2016</ref> Sie werden von den unterstützenden Mitgliedsunternehmen finanziert und werden aufgelöst, wenn das Programm beendet ist oder wenn sie nicht mehr von mindestens fünf Mitgliedsunternehmen unterstützt werden. Damit können die Mitgliedsunternehmen - und nicht die Wissenschaftler - Arbeitsgruppen initiieren und auflösen, falls ihnen die Ergebnisse nicht genehm sind.
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− | + | *Vorsitzender des Kuratoriums („Board of Trustees“) von ISLI Global<ref>[http://ilsi.org/about/leadership-support/ Leadership & Financial Support], ilsu.org, abgerufen am 17.12.2017</ref>
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+ | *Vizepräsident des „Board of Directors“ von ILSI Europe, dessen Aufgabe darin besteht, das Management von ILSI Europe zu leiten und zu kontrollieren.<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About Us Members of the Board of Directors], ilsi.eu, abgerufen am 17.12.2017</ref>
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− | + | *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des HESI, von dem letzteres geleitet wird<ref>[http://hesiglobal.org/governance/ Governance], hesiglobal.org, abgerufen am 17.12.2017</ref> |
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Gleichzeitig ist er Experte und Co-Vorsitzender der Experten des WHO-Fachgremiums [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR).<ref>[http://www.who.int/foodsafety/areas_work/chemical-risks/Bios-experts2017.pdf?ua=1 Joint FAO/WHO Meeting on Pesticides Residues (JMPR) -12/21 September 2017 List of experts], who.int, abgerufen am 17.12.2017</ref>, das Glyphosat für unbedenklich erklärt hat. Die WHO erläutert unter „Frequently asked questions“ unter Q6 zu Interessenkonflikten von Experten, diese seien im universitären Bereich oder in Behörden tätig und handelten nicht als Vertreter ihrer Regierungen oder Organisationen.<ref>[http://www.who.int/foodsafety/faq/en/ Frequently asked questions], who.int vom 27.12.2016, abgerufen am 17.12.2017</ref> Unter Q7 erklärt die WHO, einige Experten seien zwar in die Aktivitäten von ISLI involviert, jedoch sei keiner von ihnen in einer leitenden Funktion tätig („None of the experts involved in the JMPR lead or co-lead ILSI“). Erwähnt wird dann lediglich die Teilnahme an ILSI-Arbeitsgruppen oder Beratertätigkeiten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Boobis als Kuratoriumsvorsitzender von ILSI Global, Vizepräsident von ILSI Europe und Kuratoriumsmitglied der ILSI-Tochter HESI zumindest eine „Co-Lead“-Funktion bei ILSI ausübt. Bei der Beschreibung von ISLI wird beschönigend davon gesprochen, dass dieses Zuschüsse von Regierungen, der Industrie und anderen Quellen erhält. Dabei stammten 2015 ca. 66 % (ca. 11,7 Mio. $) der ILSI-Einnahmen von den Mitgliedsunternehmen und ca. 19 % (ca. 3,3 Mio. $) entfielen auf Spenden von Unternehmen.<ref>[http://ilsi.org/wp-content/uploads/2017/02/ILSI_AnnualReport_2016.pdf ILSI Annual Report 2017], ilsi.org, abgerufen am 17.12.2017</ref> Die Zuschüsse von Regierungen betrugen nur bei 8,5 % (ca. 1 Mio. $). Zu den Mitgliedern gehören auch Unternehmen, die Glyphosat herstellen.
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Laut seinem Profil bei der WHO ist Boobis in mehreren weiteren Beratergremien vertreten. So ist er u. a. Vorsitzender des "Committee on Toxicity" sowie Mitglied der WHO "Study Group on Tobacco Product Regulation" (TobReg) und "JECFA (veterinary residues)".<ref>[http://www.who.int/foodsafety/areas_work/chemical-risks/Bios-experts2017.pdf?ua=1 Joint FAO/WHO Meeting on Pesticides Residues (JMPR) -12/21 September 2017 List of experts], who.int, abgerufen am 17.12.2017</ref>
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+ | ===2016: Glyhosat Unbedenklichkeit=== |
− | + | Im Mai gab das WHO-Fachgremium [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR) bekannt, das umstrittene Pflanzengift Glyphosat sei unbedenklich. |
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+ | 2 Mitglieder des JMPR, [[Alan Boobis]] und [[Angelo Moretto]] haben hohe Positionen beim ILSI. Boobis ist u.a. Vize-Präsident des ILSI Europe. Moretto ist Vorstandsmitglied eines zu ILSI gehörenden Instituts. |
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<ref>[http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-05/glyphosat-pflanzenschutzmittel-who-forscher-studie Möglicher Interessenskonflikt bei Pflanzenschutzmittel-Bewertung] Zeit-Online vom 18.05.2016, abgerufen am 19.05.2016</ref> Während [[Alan Boobis]] und [[Angelo Moretto]] vor einigen Jahren aufgrund ihrer engen industriellen Verbindung aus der [[Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit | Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit]] ausgeschlossen wurden, sind sie trotz ihrer Nähe zur Industrie weiterhin Teil des JMPR.<ref>[http://www.testbiotech.org/node/1649 Glyphosat - Wissenschaft als Spielball der Industrie] PM von TestBiotech vom 31.05.2016, abgerufen am 03.06.2016</ref> Im Jahr 2012 erhielt ILSI rund eine Million US$ an Zuwendungen von dem Glyphosathersteller Monsanto und vom Weltdachverband der Gentechnik- und Agrochemieindustrie, CropLife International.<ref>[http://www.theguardian.com/environment/2016/may/17/unwho-panel-in-conflict-of-interest-row-over-glyphosates-cancer-risk UN/WHO panel in conflict of interest row over glyphosate cancer risk] The Guardian vom 17.05.2016, abgerufen am 03.06.2016</ref> Aufgrund dieses massiven Einflusses auf Gremien und Wissenschaft ist eine kritische und unabhängige Risikobewertung von Glyphosat seitens des [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] nicht zu erwarten. |
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+ | ===2016: Verdeckte Förderung einer Studie, nach der Coca-Cola light gesünder ist als Wasser=== |
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Nach einem Bericht des „Independent“ sponserte ILSI Europe eine Studie der Bristol University, die zum Ergebnis kam, dass Diät-Erfrischungsgetränke besser als Wasser dazu geeignet sind, um sein Gewicht zu reduzieren.<ref>[http://www.independent.co.uk/news/science/study-that-said-diet-fizzy-drunks-can-help-weight-loss-was-quietly-funded-by-coca-cola-and-pepsi-a6817686.html Jonathan Owen: A recent study that said Diet Coke can help you to lose weight war quietly funded by Coca-Cola], independent.co.uk 17.01.2016, abgerufen am 02.08.2016</ref> Professor Rogers, der die Studie im Wesentlichen verfasst hat, ist Co-Vorsitzender der ISLI-Task Force „Eating behaviour and energy balance“. Weder aus der Studie selbst noch aus der Presseerklärung der Bristol University geht hervor, dass die Studie über die ISLI mittelbar von der Getränkeindustrie gesponsert wurde. Der Kardiologe Dr. Asseem Malhotra, Berater des "National Obesity Forum", erklärte gegenüber dem „Independent“: “To suggest that diet drinks are more healthy than drinking water is laughable unscientific nonsense.”
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+ | ===2015: Hinweise auf Versuche, Einfluss auf die WHO zu nehmen=== |
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Geleakte e-mails aus dem Jahr 2015 zeigen, dass der Präsident von ILSI sich mit einem Vertreter der US-Regierung in Verbindung setzte, um eine erneute Zusammenarbeit der WHO mit ILSI zu erreichen und die WHO zu bewegen, nicht nur zuckerhaltige Nahrungsmittel als Ursache von Fettleibigkeit zu betrachten, sondern auch Änderungen der Lebensweise zu berücksichtigen.<ref>[http://corporateeurope.org/sites/default/files/a_spoonful_of_sugar_final.pdf 9. International Life Sciences Institute Europe (ILSI Europe) in: A spoonful of sugar], July 2016, corporateeurope.org, abgerufen am 03.08.2016</ref><ref>[http://usrtk.org/wp-content/uploads/2016/06/Bowman-Malaspina-1-USRTK_00580.pdf Peters, John C], usrtk.org, abgerufen am 03.08.2016</ref>
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+ | ===Verstrickung mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)===
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Mehrere Mitglieder der [[Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit|Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit]] (EFSA) stehen bzw. standen in engem Kontakt zu der ILSI, etwa [[Diana_Banati|Diána Bánáti]], [[Milan Kovác]], [[Harry Kuiper]], [[Gijs Kleter]] und [[Alfonso Lampen]]. Diese personellen Verflechtungen lassen an der Objektivität der Agentur [[EFSA]] Zweifel aufkommen und wecken die Befürchtung, dass ILSI durch seine industrienahen Experten die Risikobewertungen von [[EFSA]] in eine für Verbraucher bedenkliche Richtung beeinflusst.<ref name="menu">[http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/publications/Conflicts_%20on_the_menu_final_0.pdf Conflicts on the Menu], www.corporateeurope.org, aufgerufen am 17.09.2012</ref>
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− | + | ===Der Präsident des Max Rubner-Instituts als ILSI-Aktivist=== |
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[[Gerhard Rechkemmer]] war bis Ende August 2016 Präsident des [[Max Rubner-Institut]] (MRI), dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, das das [[Bundeslandwirtschaftsministerium]] (BMEL) berät. Forschungsschwerpunkt des MRI ist der gesundheitliche Verbraucherschutz im Ernährungsbereich. Zugleich war Präsident Rechkemmer hoher Funktionär bei der Lobbyorganisation ILSI. Seit 2012 sitzt er im „Board of Directors“ von ILSI Europe und seit 2013 ist er Mitglied des "Board of Trustee" von ILSI Global. <ref>[http://www.mri.bund.de/de/personen/praesident.html Präsident, Webseite MRI], abgerufen am 04.12.2015</ref> Weiterhin ist er Mitglied in der ILSI-„Task Force“ für Gesundheitsnahrung („Functional Food“). <ref>[http://www.ilsi.org/Europe/Pages/Functional-Foods-Task-Force-Members.aspx Functional Foods Task Force Members, Webseite ISLI], abgerufen am 04.12.2015</ref> Weitere Mitglieder waren Ende 2015 mit einer Ausnahme Vertreter der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie.
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− | + | ==Organisationsstruktur und Personal== |
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Das Global Network des 1978 gegründeten ISI umfasst 17 regionale oder länderspezifische Branchen, das ILSI [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) und die ILSI Research Foundation.<ref>[http://ilsi.org/about/global-network/ Global Network], ilsi.org, abgerufen am 26.03.2017</ref><ref>[http://ilsi.org/one/ One ILSI], ilsi.org, abgerufen am 26.03.2017</ref> Der Sitz von ILSI Global ist Washington, DC. Das 1986 gegründete ILSI Europe residiert in Brüssel. |
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− | + |
===Kuratorium (Board of Trustees) von ILSI Global=== |
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− | + |
Die Mitglieder sind [https://ilsi.org/about/staff-leadership/ hier] abrufbar. |
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− | == Einzelnachweise == |
+ | ===Generalversammlung ("General Assembly") ILSI Europe=== |
− | <references/> |
+ | In der Generalversammlung ("General Assembly"), in der ausschließlich die Mitgliedsunternehmen vertreten sind, werden die grundlegenden Entscheidungen getroffen. Sie wählt auch den Vorstand ("Board of Directors"), der seinerseits die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats ("Scientific Advisory Committee") ernennt. |
+ | |||
+ | ===Vorstand (Board of Directors) ILSI Europe=== |
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+ | {| class="lptable" |
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+ | |- |
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+ | |Name |
||
+ | |Funktion |
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+ | |- |
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+ | |Philip Calder (Präsident) |
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+ | | |
||
+ | *Professor für Nutritional Immunology within Medicine an der University of Southampton |
||
+ | *Präsident der Nutrition Society |
||
+ | *Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats von ILSI Europe |
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+ | |- |
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+ | |[[Alan Boobis]] |
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+ | | |
||
+ | *Professor für Biochemical Pharmacology am Imperial College London |
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+ | *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) von ISLI Global |
||
+ | *Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von ISLI Europe |
||
+ | *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) |
||
+ | *Mitglied und Mitvorsitzender des [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR) |
||
+ | *Mitglied des „Concerned Toxicologists for Better Science and Regulation“<ref>[https://corporateeurope.org/food-and-agriculture/2016/05/busy-may-professor-boobis A Busy May for Professor Boobis], 16.05.2016, corporateeurope.org, abgerufen am 26.04.2017</ref> |
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+ | |- |
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+ | |[[Stephan Bischoff]] |
||
+ | | |
||
+ | *Inhaber des Lehrstuhls für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim |
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+ | *Betreiber des Zentrums für Klinische Ernährung Stuttgart an der Universität Hohenheim (ZKES), das mit einer Nestlé-Tochtergesellschaft kooperiert. Seit 2010 werden am ZKES Optifast-Programme zur Gewichtsabnahme mit Optifast-Produkten der Nestlé Health Care Nutrition GmbH angeboten.<ref>[https://www.optifast.de/therapiezentren/adipositas-zentrum-stuttgart Optifast Therapiezentrum], optifast.de, abgerufen am 16.04.2020</ref><ref>Hans Ulrich Grimm: Food War, München 2020, S. 104</ref><ref>[https://www.bild.de/ratgeber/diaet/abnehmen/die-optifast-diaet-abnehmen-mit-shakes-und-sport-64784864.bild.html Die Optifast-Diät], bild.de vom 27.11.2019, abgerufen am 16.04.2020</ref> Die Programme sehen u.a. vor, dass Teilnehmer wochenlang nur die Optifast-Nahrung von Nestlé essen.<ref>[https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.abnehmprogramm-in-hohenheim-ein-sack-zement-fehlt-auf-der-waage.d852fb56-c4a7-4ea8-90d2-73615729b561.html Abnehmprogramm in Hohenheim], stuttgarter-nachrichten.de vom 11.01.2016, abgerufen am 16.04.2020</ref><ref>[https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/schlankheitsmittel-und-diaeten/schlankheitsmittel-optifast-10371 Schlankheitsmittel „Optifast“], verbraucherzentrale.de vom 21.01.2016, abgerufen am 16.04.2020</ref> Das ZKES ist eines der 30 Optifast Therapiezentren in Deutschland und Österreich.<ref>[https://www.optifast.de/therapiezentren Therapiezentren], optifast.de, abgerufen am 16.04.2020</ref> |
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+ | |} |
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+ | |||
+ | sowie weitere 9 Mitglieder |
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+ | |||
+ | Stand: April 2020<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About us], ilsi.org, abgerufen am 17.04.2020</ref> |
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+ | |||
+ | ===Wissenschaftlicher Beirat (Scientific Advisory Committee) ILSI Europe=== |
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+ | {| class="lptable" |
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+ | |- |
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+ | |Name |
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+ | |Funktion |
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+ | |||
+ | |- |
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+ | |Philip Calder (Vorsitzender) |
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+ | | |
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+ | *Professor für Nutritional Immunologie within Medicine an der University of Southhampton |
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+ | *Präsident der Nutrition Society |
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+ | *Präsident von ILSI Europe |
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+ | |- |
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+ | |[[Alan Boobis]] |
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+ | | |
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+ | *Professor für Biochemical Pharmakologe am Imperial College |
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+ | *Mitglied des Kuratoriums ("Board of Trustees") von ILSI Global |
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+ | *Mitglied des Vorstands von ISLI Europe |
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+ | *Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“) des [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) |
||
+ | *Mitglied und Mitvorsitzender des [[Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues]] (JMPR) |
||
+ | *Mitglied der „Concerned Toxicologists for Better Science and Regulation“<ref>[https://corporateeurope.org/food-and-agriculture/2016/05/busy-may-professor-boobis A Busy May for Professor Boobis], 16.05.2016, corporateeurope.org, abgerufen am 26.04.2017</ref> |
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+ | |} |
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+ | |||
+ | sowie weitere 17 Mitglieder |
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+ | |||
+ | Stand: April 20120<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About us], ilsi.org, abgerufen am 18.04.2020 |
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+ | </ref> |
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+ | |||
+ | ===Geschäftsführung ILSI Europe=== |
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+ | Geschäftsführer ist Ignacio Garamendi<ref>[https://ilsi.eu/about-us/ About Us], ilsi.eu, abgerufen am 18.04.2020</ref> |
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+ | |||
+ | Stand: April 2020 |
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+ | |||
+ | ===Mitgliedsunternehmen ILSI Europe (Auswahl)=== |
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+ | |||
+ | *[[Danone]] Nutricia Research |
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+ | *[[Dow]] Europe |
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+ | *[[DSM]] |
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+ | *Fresenius Kabi |
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+ | *Mayr-Melnhof Karton |
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+ | *PepsiCola International |
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+ | *[[Pfizer]] Consumer Healthcare |
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+ | *Südzucker |
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+ | *The Coca-Cola Company |
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+ | |||
+ | Stand: April 2020<ref>[http://ilsi.eu/about-us/ About us], ilsi.org, abgerufen am 18.04.2020</ref> |
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+ | |||
+ | ==Finanzen== |
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+ | Die Gesamteinnahmen von ISLI betrugen 2018 ca. 12,9 Mio. $, wovon der ganz überwiegende Teil auf Mitgliederbeiträge und Spenden entfällt.<ref>[https://ilsiweb.s3.amazonaws.com/ilsi/wp-content/uploads/2020/01/AR/index.html#20 ILSI Annual Report 2019]</ref> Laut [https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=241834336293-06 EU Transparenz-Register] lag das Gesamtbudget von ISLI Europe bei 2,5 Mio. Euro. Von EU-Organen stammen davon ca. 79 Tsd. Euro. |
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+ | |||
+ | ==ILSI Health and Environmental Sciences Institute (HESI)== |
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+ | Das [[Health and Environmental Sciences Institute]] (HESI) ist 1989 von ILSI gegründet worden, um Wissenschaftler und Regierungsinstitutionen in die Forschungskoordinierung und Netzwerkbildung in den Bereichen Gesundheit, Toxikologie, Risikobewertung und Umwelt einzubinden. Das Institut wird hauptsächlich von der Industrie gesponsert, erhält jedoch auch finanzielle Unterstützung von US- und internationalen Behörden.<ref>[http://hesiglobal.org/whatwedo/ About], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Zu den Partnern gehören akademische Institutionen, Behörden (z.B. Helmholtz Centre for Environmental Research, Austrian Agency for Health and Food Safety, Irish Medicines Board, Europäische Kommission/Joint Research Center, European Food Safety Authority, Umweltbundesamt), Unternehmen (z.B. [[BASF]], [[Bayer]], [[Boehringer]]), Berater (z.B. Altamira LLC, DLW Consulting Services, LLC) und andere Organisationen des öffentlichen Bereichs (z.B. Hamner Institutes for Health Sciences).<ref> [http://hesiglobal.org/partner/our-partners/ Partners], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref>Leitungsorgan ist der Board of Trustees, dem 16 Vertreter des öffentlichen Sektors und 15 Vertreter der Industrie angehören.<ref>[http://hesiglobal.org/who-we-are/ Board of Trustees], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Vorsitzender ist Timothy P. Pastoor, Präsident von Syngenta (Stand: März 2017). |
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+ | |||
+ | Zur Risikobewertung gibt es das Risk Assessment in the 21st Century (RISK21) Committee.<ref>[http://hesiglobal.org/risk-assessment-in-the-21st-century-risk21/ Risk Assessment in the 21st Century (RISK21) Committee], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Zu den sich 2015-2016 beteiligenden Organisationen gehören u.a. [[BASF]], [[Bayer]] CropScience, [[Monsanto]] und die US Environmental Protection Agency.<ref>[http://hesiglobal.org/wp-content/uploads/sites/11/2016/06/RISK21-Committee-Fact-Sheet.pdf HESI Technical Committee], hesiglobal.org, abgerufen am 25.03.2017</ref> Mitglied des RISK21 Steering Team ist David Bell, Senior Scientist (Toxicology) bei der [[Europäische Chemikalienagentur|Europäischen Chemikalienagentur]] (ECHA).<ref>[http://www.risk21.org/?page_id=82 RISK21 Steering Team], risk21.org, abgerufen am 27.03.2017</ref> |
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+ | |||
+ | ==Weiterführende Informationen== |
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+ | *[https://www.nytimes.com/2019/09/16/health/ilsi-food-policy-india-brazil-china.html Andrew Jacobs: A Shadowy Industry Group Shapes Food Policy Around the World, New York Times vom 16. September 2019] |
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+ | *[http://www.sourcewatch.org/index.php?title=International_Life_Sciences_Institute Das ILSI bei Sourcewatch] |
||
+ | *[http://www.corporateeurope.org/sites/default/files/ILSI-article-final.pdf The International Life Sciences Institute (ILSI), a corporate lobby group] Corporate Europe Observatory vom Mai 2012 |
||
+ | *[https://www.testbiotech.org/sites/default/files/Langer_Arm_der_Industrie.pdf Andreas Bauer-Panskus & Christoph Then: Der lange Arm der Industrie: Einflussnahme auf Forschung und Behörden in Deutschland im Bereich Gentechnik und Lebensmittelsicherheit, Hrsg. Test Biotech, Veröffentlichungsjahr: 2015] |
||
+ | *[https://www.global2000.at/sites/global/files/Glyphosat_Gekaufte_Wissenschaft-D.pdf Helmut Butscher-Schaden, Peter Clausing und Claire Robinson: Glyphosat und Krebs: Gekaufte Wissenschaft, Hrsg. GLOBAL 2000 Friends of the Earth Austria, März 2017] |
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+ | {{spendenbanner}} |
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+ | ==Einzelnachweise== |
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+ | <references /> |
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[[Kategorie:Organisation]] |
[[Kategorie:Organisation]] |
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− | [[Kategorie: |
+ | [[Kategorie:Agrar und Ernährung]] |