Commerzbank: Unterschied zwischen den Versionen
(→Lobbystrategien)
|
Commerzbank AG | |
---|---|
Branche | Finanz |
Hauptsitz | Kaiserplatz 1, 60311 Frankfurt / Main |
Lobbybüro Deutschland | Verbindungsbüro Berlin, Pariser Platz 1, 10117 Berlin |
Lobbybüro EU | Verbindungsbüro zur EU, Boulevard Louis Schmidt 29, B-1040 Brüssel |
Webadresse | www.commerzbank.com |
Die Commerzbank AG war 2009 nach der Deutschen Bank AG das zweitgrößte Finanzinstitut Deutschlands. Sie ist als Universalbank tätig. Daneben hat sie sich auf die Bereiche Immobilien- und Staatsfinanzierung spezialisiert. Ab 2005 schlug die Commerzbank einen Expansionskurs ein und übernahm die Eurohypo und 2008/09 die Dresdner Bank.
Die Commerzbank geriet in Folge der Welt-Finanzkrise in eine bedrohliche Schieflage und musste mit staatlichen Hilfen von über 18 Mrd. Euro gestützt werden. Sie ist im Jahr 2010 - betrachtet man die Eigentumsverhältnisse - ein halbstaatliches Unternehmen. Kritiker bemängelten, dass der Staat seinen möglichen Einfluss auf die Commerzbank und ihre Geschäftspraktiken nicht annähernd ausschöpfte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personal & Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Martin Blessing (Vorstandsvorsitzender)
- Frank Annuscheit, Markus Beumer, Stephan Engels, Jochen Klösges, Michael Reuther, Stefan Schmittmann, Ulrich Sieber, Martin Zielke
(Stand: November 2012) Quelle: [1]
Aufsichtsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Klaus-Peter Müller (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
- Uwe Tschäge (Stellv. Vorsitzender)
- Burckhard Bergmann, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.ON Ruhrgas AG, stellv. Vorsitzender der Allianz Lebensversicherungs-AG
- Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender des Vorstands Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG
- Uwe Foullong, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands
- Hans-Peter Keitel, Ex-Präsident des BDI
- Alexandra Krieger, Hans-Böckler-Stiftung
- Ulrich Middelmann, ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands ThyssenKrupp AG)
- Helmut Perlet, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Allianz SE
- Mark Roach, Gewerkschaftssekretär ver.di-Bundesverwaltung
- Marcus Schenck, Finanzvorstand der E.ON AG
- Gertrude Tumpel-Gugerell, Ex-Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB)
- und: Hans-Hermann Altenschmidt, Karin van Brummelen, Astrid Evers, Daniel Hampel, Otto Happel, Beate Hoffmann, Edgar Meister, Barbara Priester
(Stand: März 2013) Quelle: [2]
Zentraler Beirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Mitglieder des Zentralen Beirats sind der Commerzbank verbundene Persönlichkeiten der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens.
Mitglieder u.a.:
- Hans-Heinrich Driftmann, Präsident Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
- Ulrich Grillo, Präsident des BDI
- Johanna Hey, Mitglied des Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium der Finanzen
- Hartmut Mehdorn, Ex-Deutsche Bahn-Chef
- Helmut Reitze Intendant Hessischer Rundfunk
- Dennis Snower, Präsident Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel
- Edmund Stoiber, Ex-Ministerpräsident von Bayern
- Wendelin Wiedeking, Ex-Porsche-Chef
- u.a.
(Stand: März 2013) Quelle: [3]
Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Commerzbank AG hatte laut Geschäftsbericht 2007 eine Bilanzsumme von 616 Mrd Euro und beschäftigte etwa 37000 Mitarbeiter.
Anteilseigner 2009:
- 36,02% Streubesitz
- 25,00%+ 1 Aktie Bundesrepublik Deutschland (über die KfW Bankengruppe)
- 14,00% Allianz SE
- 8,80% Assicurazioni Generali S.p.A.
- Rest: Sonstige
Lobbystrategien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Laut Handelsblatt soll Martin Blessing gute Beziehungen zu Jens Weidmann besitzen, dem früheren Wirtschaftsberater der Kanzlerin Merkel und jetzigem Bundesbank-Präsident.[4]
Parteispenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Übersicht über Spenden der Commerzbank an Parteien 2001-2008
Fallstudien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fusion mit Staatshilfe - Die Übernahme der Dresdner Bank[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 31. August 2008 gab die Commerzbank bekannt, dass sie die 100% der Dresdner Bank von der Allianz SE für 9,8 Mrd Euro erwerben werde. Der Deal sah vor, dass ein Großteil des Betrages mit Commerzbank-Aktien (teilweise neu emittiert) bezahlt würde, sodass die Allianz SE mit 30% an der Commerzbank AG beteiligt werde.
Im Zuge der Finanzkrise drohte diese Übernahme zu platzen. In einer Nachverhandlung wurde der Umfang des Deals verringert, zum größten Teil dem stark gesunkenen Aktienkurs der Commerzbank geschuldet. Außerdem wurde der Zeitpunkt der völligen Übernahme um 6 Monate vorgezogen, auf den Januar 2009. Ursprünglich sollte der Übernahmevorgang erst im 2. Halbjahr 2009 angeschlossen sein.
Im Dezember 2008 nahm die Commerzbank dann stille Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung Soffin in Anspruch, im Umfang von 8,2 Mrd Euro, da die in der Dresdner Bank lagernden Risikopapiere von weit größerem Umfange waren als angenommen (Quelle?)
Am 8. Januar 2009 übernahm die der Soffin 25 Prozent der Commerzbankaktien für 1,8 Mrd Euro und tätigte weitere stillen Einlagen von 8,2 Mrd Euro, um die gefährdete Übernahme zu retten.
Letzendlich wurde die Übernahme der Dresdner Bank mit 18,2 Mrd Euro gestützt, mehr als das dreifache des Wertes der Dresdner Bank. Als Gewinner des Deals kann (neben der Commerzbank) vor allem die Allianz SE gelten. Mit dem Verkauf der Dresdner wurde die Allianz ihre defizitäre Tochter los, bei der wohl noch unübersehbare Risikopapiere schlummern. Mit nur 1,45 Mrd Euro garantiert die Allianz nun für etwaige zukünftige Lasten der verkauften Tochter. Das ist im Vergleich zum Engagement des Bundes ein Schnäppchen. Allianz und Commerzbank bemühten sich um Rechtfertigungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte des Kapitals ja als Puffer für potenzielle weitere Verluste dienen.Keinlaute Töne aus dem Tower, Handelsblatt 12.Januar 2009]
Mögliche Ziele Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]These 1: Absicherung der Übernahme, da bei einem Scheitern der Übernahme möglicherweise ausländische Investoren die Dresdner und Commerzbank günstig übernommen hätten. These 2: Die Übernahme wurde von Anfang an von Kanzleramt und Finanzministerium begrüßt - und dann abgesichert - um neben der Deutschen Bank einen weiteren deutschen Global Player im Finanzsektor aufzubauen. FMinister Steinbrück:"ein weiterer starker Player" These 3: Die Dresdner als Bad Bank der Allianz (Diese Thesen schließen sich nicht gegenseitig aus!)
zu einer Bewertung siehe auch :FTD, 17.02.09, Lucas Zeise - Schrumpft sie!
Die Lobbyperspektive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit Axel Nawrath hatte Martin Blessing, Vorstandssprecher der Commerzbank AG, einen Duzfreund im Soffin-Lenkungsausschuss. Nawrath ist Staatssekretär im BMF. Diesen Posten hielt er schon unter Hans Eichel, wechselte dann aber fliegend auf den Posten des Chef-Lobbyisten bei der Deutschen Börse AG (Managing Director of Policy, Communication & Legal), war Chef des Franfurter Wertpapierhandels, um dann 2006 wieder als Staatssekretär ins BMF einzuziehen. Laut Handelsblatt soll Blessing auch gute Beziehungen zu Jens Weidman besitzen, dem Wirtschaftsberater der Kanzlerin Merkel und Mitglied im Lenkungsausschuss der SoFFin.[4]
Lobbyisten in Ministerien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Commerzbank war laut Auskunft des Bundeswirtschaftsministeriums dort durch einen Mitarbeiter vertreten.
Lobbyisten im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Zeitraum | 05.01.2004 - 30.06.2004[5] |
Mitarbeiter | Ein/e MitarbeiterIn |
Bearbeitete Themen | Einsatz im Referat V C 2 (Exportfinanzierung, Exportkreditversicherung) |
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut der freiwilligen Auskunft im Lobbyregister der EU hat die Commerzbank im Geschäftsjahr 2009 zwischen 100.000 € und 150.000 € in die direkten Lobbyarbeit bei den EU-Organen investiert.[6]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Webseite Commerzbank - Commerzbank-Vorstand abgerufen am 08.11.2012
- ↑ Webseite Commerzbank - Mitglieder des Aufsichtsrats der Commerzbank Aktiengesellschaft abgerufen am 15.03.2013
- ↑ Webseite Commerzbank - Zentraler Beirat abgerufen am 15.03.2013
- ↑ 4,0 4,1 Kleinlaute Töne aus dem Tower ,
- Handelsblatt ,
- vom 12.Januar 2009
- ↑ Antwort der Bundesregierung (pdf) auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Brüderle zum Einsatz von Beschäftigten aus der Kreditwirtschaft in Bundesbehörden aus der Woche vom 04.05.2009, S. 19ff., Zugriff 19.09.2011
- ↑ EU-Lobbyregister, Stand: 23.08.2010
{{BoxUnternehmen | Name = Commerzbank AG | Logo = [[Bild:158px-Commerzbank-Logo.png|center]] | Branche = Finanz | Geschäftsfelder = Bank | Hauptsitz = Kaiserplatz 1, 60311 Frankfurt / Main | Lobbybüro Deutschland = Verbindungsbüro Berlin, Pariser Platz 1, 10117 Berlin | Lobbybüro EU = Verbindungsbüro zur EU, Boulevard Louis Schmidt 29, B-1040 Brüssel | Homepage = [http://www.commerzbank.com www.commerzbank.com] }} Die '''Commerzbank AG''' war 2009 nach der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank AG]] das zweitgrößte Finanzinstitut Deutschlands. Sie ist als Universalbank tätig. Daneben hat sie sich auf die Bereiche Immobilien- und Staatsfinanzierung spezialisiert. Ab 2005 schlug die Commerzbank einen Expansionskurs ein und übernahm die [[Eurohypo]] und 2008/09 die [[Dresdner Bank]]. Die Commerzbank geriet in Folge der [[Welt-Finanzkrise]] in eine bedrohliche Schieflage und musste mit staatlichen Hilfen von über 18 Mrd. Euro gestützt werden. Sie ist im Jahr 2010 - betrachtet man die Eigentumsverhältnisse - ein halbstaatliches Unternehmen. Kritiker bemängelten, dass der Staat seinen möglichen Einfluss auf die Commerzbank und ihre Geschäftspraktiken nicht annähernd ausschöpfte. {{Finanzlobby-box}} ==Geschichte== ==Personal & Organisation== ===Vorstand=== *[[Martin Blessing]] (Vorstandsvorsitzender) *Frank Annuscheit, Markus Beumer, Stephan Engels, Jochen Klösges, Michael Reuther, Stefan Schmittmann, Ulrich Sieber, Martin Zielke (Stand: November 2012) Quelle: <ref>[https://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/konzern/konzerninfo/management_1/vorstand/index.html Webseite Commerzbank - Commerzbank-Vorstand] abgerufen am 08.11.2012</ref> ===Aufsichtsrat=== *[[Klaus-Peter Müller]] (Vorsitzender des Aufsichtsrats) *Uwe Tschäge (Stellv. Vorsitzender) *Burckhard Bergmann, ehem. Vorsitzender des Vorstands der [[E.ON]] Ruhrgas AG, stellv. Vorsitzender der [[Allianz]] Lebensversicherungs-AG *Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender des Vorstands [[Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft]] AG *Uwe Foullong, Mitglied des [[ver.di]]-Bundesvorstands *[[Hans-Peter Keitel]], Ex-Präsident des [[BDI]] *Alexandra Krieger, [[Hans-Böckler-Stiftung]] *Ulrich Middelmann, ehem. stellv. Vorsitzender des Vorstands [[ThyssenKrupp AG]]) *[[Helmut Perlet]], Vorsitzender des Aufsichtsrats der [[Allianz]] SE *Mark Roach, Gewerkschaftssekretär [[ver.di]]-Bundesverwaltung *Marcus Schenck, Finanzvorstand der [[E.ON]] AG *Gertrude Tumpel-Gugerell, Ex-Direktorin der [[EZB|Europäischen Zentralbank]] (EZB) *und: Hans-Hermann Altenschmidt, Karin van Brummelen, Astrid Evers, Daniel Hampel, Otto Happel, Beate Hoffmann, Edgar Meister, Barbara Priester (Stand: März 2013) Quelle: <ref>[https://www.commerzbank.de/media/de/konzern_1/konzerninfo/aufsicht/aufsichtsrat_der_commerzbank_ag.pdf Webseite Commerzbank - Mitglieder des Aufsichtsrats der Commerzbank Aktiengesellschaft] abgerufen am 15.03.2013</ref> ===Zentraler Beirat=== Die Mitglieder des Zentralen Beirats sind der Commerzbank verbundene Persönlichkeiten der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens.<br /> Mitglieder u.a.: *Hans-Heinrich Driftmann, Präsident [[Deutscher Industrie- und Handelskammertag]] (DIHK) *[[Ulrich Grillo]], Präsident des [[BDI]] *[[Johanna Hey]], Mitglied des [[Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium der Finanzen]] *[[Hartmut Mehdorn]], Ex-[[Deutsche Bahn]]-Chef *[[Helmut Reitze]] Intendant [[Hessischer Rundfunk]] *[[Dennis Snower]], Präsident [[Institut für Weltwirtschaft]] (IfW), Kiel *[[Edmund Stoiber]], Ex-Ministerpräsident von Bayern *[[Wendelin Wiedeking]], Ex-Porsche-Chef *u.a. (Stand: März 2013) Quelle: <ref>[https://www.commerzbank.de/media/de/konzern_1/konzerninfo/beiraete/zentraler_beirat.pdf Webseite Commerzbank - Zentraler Beirat] abgerufen am 15.03.2013</ref> ==Finanzen== Die Commerzbank AG hatte laut Geschäftsbericht 2007 eine Bilanzsumme von 616 Mrd Euro und beschäftigte etwa 37000 Mitarbeiter. Anteilseigner 2009: *36,02% Streubesitz *25,00%+ 1 Aktie Bundesrepublik Deutschland (über die [[KfW]] Bankengruppe) *14,00% [[Allianz]] SE *8,80% [[Assicurazioni Generali]] S.p.A. *Rest: Sonstige ==Lobbystrategien== *Laut Handelsblatt soll [[Martin Blessing]] gute Beziehungen zu [[Jens Weidmann]] besitzen, dem früheren Wirtschaftsberater der Kanzlerin Merkel und jetzigem [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]]-Präsident.<ref name="hb1" /> ===Parteispenden=== [[Parteispenden_aus_dem_Finanzsektor#Spenden_der_Commerzbank|Übersicht über Spenden der Commerzbank an Parteien 2001-2008]] ==Fallstudien== ===Fusion mit Staatshilfe - Die Übernahme der Dresdner Bank=== Am 31. August 2008 gab die Commerzbank bekannt, dass sie die 100% der [[Dresdner Bank]] von der [[Allianz]] SE für 9,8 Mrd Euro erwerben werde. Der Deal sah vor, dass ein Großteil des Betrages mit Commerzbank-Aktien (teilweise neu emittiert) bezahlt würde, sodass die Allianz SE mit 30% an der Commerzbank AG beteiligt werde. Im Zuge der Finanzkrise drohte diese Übernahme zu platzen. In einer Nachverhandlung wurde der Umfang des Deals verringert, zum größten Teil dem stark gesunkenen Aktienkurs der Commerzbank geschuldet. Außerdem wurde der Zeitpunkt der völligen Übernahme um 6 Monate vorgezogen, auf den Januar 2009. Ursprünglich sollte der Übernahmevorgang erst im 2. Halbjahr 2009 angeschlossen sein. Im Dezember 2008 nahm die Commerzbank dann stille Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung [[Soffin]] in Anspruch, im Umfang von 8,2 Mrd Euro, da die in der Dresdner Bank lagernden Risikopapiere von weit größerem Umfange waren als angenommen (Quelle?) Am 8. Januar 2009 übernahm dieder [[Soffin]] 25 Prozent der Commerzbankaktien für 1,8 Mrd Euro und tätigte weitere stillen Einlagen von 8,2 Mrd Euro, um die gefährdete Übernahme zu retten. Letzendlich wurde die Übernahme der Dresdner Bank mit 18,2 Mrd Euro gestützt, mehr als das dreifache des Wertes der Dresdner Bank. Als Gewinner des Deals kann (neben der Commerzbank) vor allem die Allianz SE gelten. Mit dem Verkauf der Dresdner wurde die Allianz ihre defizitäre Tochter los, bei der wohl noch unübersehbare Risikopapiere schlummern. Mit nur 1,45 Mrd Euro garantiert die Allianz nun für etwaige zukünftige Lasten der verkauften Tochter. Das ist im Vergleich zum Engagement des Bundes ein Schnäppchen. Allianz und Commerzbank bemühten sich um Rechtfertigungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte des Kapitals ja als Puffer für potenzielle weitere Verluste dienen.<ref name="hb1">[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/kleinlaute-toene-aus-dem-tower;2124505 KeinlauteKleinlaute Töne aus dem Tower], Handelsblatt vom 12.Januar 2009] ===Mögliche Ziele=== These 1: Absicherung der Übernahme, da bei einem Scheitern der Übernahme möglicherweise ausländische Investoren die Dresdner und Commerzbank günstig übernommen hätten. These 2: Die Übernahme wurde von Anfang an von Kanzleramt und Finanzministerium begrüßt - und dann abgesichert - um neben der Deutschen Bank einen weiteren deutschen Global Player im Finanzsektor aufzubauen. FMinister Steinbrück:"ein weiterer starker Player" These 3: Die Dresdner als Bad Bank der Allianz (Diese Thesen schließen sich nicht gegenseitig aus!) zu einer Bewertung siehe auch :[http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne-Lucas-Zeise-Schrumpft-sie/475218.html?mode=print FTD, 17.02.09, Lucas Zeise - Schrumpft sie!] ===Die Lobbyperspektive=== Mit [[Axel Nawrath]] hatte Martin Blessing, Vorstandssprecher der Commerzbank AG, einen Duzfreund im [[Soffin]]-Lenkungsausschuss. Nawrath ist Staatssekretär im BMF. Diesen Posten hielt er schon unter [[Hans Eichel]], wechselte dann aber fliegend auf den Posten des Chef-Lobbyisten bei der [[Deutsche Börse|Deutschen Börse AG]] (Managing Director of Policy, Communication & Legal), war Chef des Franfurter Wertpapierhandels, um dann 2006 wieder als Staatssekretär ins BMF einzuziehen. Laut Handelsblatt soll Blessing auch gute Beziehungen zu Jens Weidman besitzen, dem Wirtschaftsberater der Kanzlerin Merkel und Mitglied im Lenkungsausschuss der SoFFin.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/kleinlaute-toene-aus-dem-tower;2124505 Kleinlaute Töne aus dem Tower], Handelsblatt, 12.Januar 2009</ref> ===Lobbyisten </ref> ===Lobbyisten in Ministerien=== Die Commerzbank war laut Auskunft des [[Bundeswirtschaftsministerium|Bundeswirtschaftsministeriums]] dort durch einen Mitarbeiter vertreten. <span style="font-size: 10px;"><span style="color: #608e91;">'''[http://www.lobbypedia.de/index.php/Lobbyisten_im_Bundesministerium_f%C3%BCr_Wirtschaft_und_Technologie Lobbyisten im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie]'''</span></span> {| style="width: 100%; height: 80px;" border="0" cellspacing="0" cellpadding="5" |- " | style="border: 1px solid #aaaaaa; width: 10em; background-color: #f2f2f2;"|'''Zeitraum''' | style="border: 1px solid #aaaaaa;"|05.01.2004 - 30.06.2004<ref>[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/129/1612923.pdf Antwort der Bundesregierung (pdf)] auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Brüderle zum Einsatz von Beschäftigten aus der Kreditwirtschaft in Bundesbehörden aus der Woche vom 04.05.2009, S. 19ff., Zugriff 19.09.2011</ref> |- | style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f2f2f2;"|'''Mitarbeiter''' | style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Ein/e MitarbeiterIn |- | style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f2f2f2;"|'''Bearbeitete Themen''' | style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Einsatz im Referat V C 2 (Exportfinanzierung, Exportkreditversicherung) |} == Weiterführende Informationen == Laut der freiwilligen Auskunft im [[Erläuterung zu Lobbyregister-Daten|Lobbyregister]] der EU hat die Commerzbank im Geschäftsjahr 2009 zwischen 100.000 € und 150.000 € in die direkten Lobbyarbeit bei den EU-Organen investiert.<ref>[https://webgate.ec.europa.eu/transparency/regrin/consultation/displaylobbyist.do?id=83370363079-88 EU-Lobbyregister], Stand: 23.08.2010</ref> == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie:Finanzlobby]] [[Kategorie:Lobbyisten in Ministerien]] [[Kategorie:Bank]]
Zeile 64: | Zeile 64: | ||
==Lobbystrategien== |
==Lobbystrategien== |
||
+ | *Laut Handelsblatt soll [[Martin Blessing]] gute Beziehungen zu [[Jens Weidmann]] besitzen, dem früheren Wirtschaftsberater der Kanzlerin Merkel und jetzigem [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]]-Präsident.<ref name="hb1" /> |
||
Zeile 77: | Zeile 78: | ||
Im Dezember 2008 nahm die Commerzbank dann stille Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung [[Soffin]] in Anspruch, im Umfang von 8,2 Mrd Euro, da die in der Dresdner Bank lagernden Risikopapiere von weit größerem Umfange waren als angenommen (Quelle?) |
Im Dezember 2008 nahm die Commerzbank dann stille Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung [[Soffin]] in Anspruch, im Umfang von 8,2 Mrd Euro, da die in der Dresdner Bank lagernden Risikopapiere von weit größerem Umfange waren als angenommen (Quelle?) |
||
− | Am 8. Januar 2009 übernahm |
+ | Am 8. Januar 2009 übernahm der [[Soffin]] 25 Prozent der Commerzbankaktien für 1,8 Mrd Euro und tätigte weitere stillen Einlagen von 8,2 Mrd Euro, um die gefährdete Übernahme zu retten. |
− | Letzendlich wurde die Übernahme der Dresdner Bank mit 18,2 Mrd Euro gestützt, mehr als das dreifache des Wertes der Dresdner Bank. Als Gewinner des Deals kann (neben der Commerzbank) vor allem die Allianz SE gelten. Mit dem Verkauf der Dresdner wurde die Allianz ihre defizitäre Tochter los, bei der wohl noch unübersehbare Risikopapiere schlummern. Mit nur 1,45 Mrd Euro garantiert die Allianz nun für etwaige zukünftige Lasten der verkauften Tochter. Das ist im Vergleich zum Engagement des Bundes ein Schnäppchen. Allianz und Commerzbank bemühten sich um Rechtfertigungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte des Kapitals ja als Puffer für potenzielle weitere Verluste dienen.[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/kleinlaute-toene-aus-dem-tower;2124505 |
+ | Letzendlich wurde die Übernahme der Dresdner Bank mit 18,2 Mrd Euro gestützt, mehr als das dreifache des Wertes der Dresdner Bank. Als Gewinner des Deals kann (neben der Commerzbank) vor allem die Allianz SE gelten. Mit dem Verkauf der Dresdner wurde die Allianz ihre defizitäre Tochter los, bei der wohl noch unübersehbare Risikopapiere schlummern. Mit nur 1,45 Mrd Euro garantiert die Allianz nun für etwaige zukünftige Lasten der verkauften Tochter. Das ist im Vergleich zum Engagement des Bundes ein Schnäppchen. Allianz und Commerzbank bemühten sich um Rechtfertigungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte des Kapitals ja als Puffer für potenzielle weitere Verluste dienen.<ref name="hb1">[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/kleinlaute-toene-aus-dem-tower;2124505 Kleinlaute Töne aus dem Tower] Handelsblatt vom 12.Januar 2009</ref>
|
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||