Christian Weber: Unterschied zwischen den Versionen

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Christian Weber wird 2014 mit großer Sicherheit seinen Posten als Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium verlieren.[1] Er wurde durch den damaligen FDP-Gesundheitsminister Rösler ins Ministerium geholt. Davor war er, als stellv. Direktor des PKV, der wohl einflussreichste Lobbyist der privaten Krankenversicherung, FDP-Mitglied, wechselte wiederholt die Seiten vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in die Politik.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen:[21][32]

Verbindungen / NetzwerkeKritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kritik

Seitenwechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Weber erhielt unter Rösler die Zuständigkeit für Pflege. Das Ergebnis: die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung namens "Pflege-Bahr", die den Privaten ein erkleckliches Zusatzgeschäft ermöglicht.[1] Der damalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) holt sich nach seinem Amtsantritt einen Chef-Lobbyisten der Privaten Krankenkassen an eine exponierte Stellung ins Ministerium. Weber soll sich mit der Gesundheitsreform befassen, nämlich der schrittweisen Umstellung der einkommensabhängigen Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen auf die Kopfpauschale.[3] hat gleich mehrfach die Seiten gewechselt. Das langjährige FDP-Mitglied war bereits in den achtziger Jahren für den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) tätig, der die Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung und seiner Mitgliedsunternehmen vertritt. Anfang der neunziger Jahre arbeitete Weber dann für die FDP-Bundestagsfraktion und den Klinikkonzern Rhön, bevor er 1995 als Sprecher und Leiter Politik zum PKV zurückkehrte.1 Dort erhielt er 2007 den Posten als stellvertretender Direktor und war somit als hochrangiger Lobbyist für den Verband tätig.2

Vom PKV wurde Weber 2010 durch den damaligen Gesundheitsminister Philipp Rössler (FDP) als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen an eine einflussreiche Stelle im Gesundheitsministerium geholt. Im Gesundheitsministerium war Weber zuständig für die schrittweise Umstellung der beitragsfinanzierten gesetzlichen Krankenversicherung auf Prämien und für die Reform der Pflegeversicherung.3 Unter seiner Zuständigkeit wurde die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung „Pflege-Bahr“ eingeführt, benannt nach dem damaligen Gesundheitsminister, welche den Privaten zusätzliche Einnahmen beschert.4 Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) entließ Weber Anfang 2014.

LobbyControl hält es für hoch problematisch, dass bei zentralen und umstrittenen Politikprojekten wie der Gesundheitsreform ausgerechnet Wirtschaftslobbyisten an Schlüsselstellen gesetzt werden. Damit erhalten bestimmte partikulare Wirtschaftsinteressen und daraus abgeleitete Konzepte einen strukturell entscheidenden Vorteil. Eine solch enge personelle Verflechtung verringert die Unabhängigkeit und letztendlich auch die Glaubwürdigkeit einer Regierung.


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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gröhe baut sich ein „Gestaltungsministerium“ Tagesspiegel vom 11.02.2014, abgerufen am 20.02.2014
  1. 1,0 1,1
  2. PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten FAZ.net vom 11.01.2010, abgerufen am 19.03.2012
  3. 3,0 3,1
  4. Christian Weber - Röslers EinflüstererFinancial Times Deutschland vom 12.01.2010, abgerufen am 19.03.2012
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        '''Christian Weber''' wird 2014 mit großer Sicherheit seinen Posten als Abteilungsleiter im [[Bundesgesundheitsministerium]] verlieren.<ref name="ts1">[http://www.tagesspiegel.de/themen/agenda/mit-gesundheit-gegen-die-genossen-groehe-baut-sich-ein-gestaltungsministerium/9460446.html Gröhe baut sich ein „Gestaltungsministerium“] Tagesspiegel vom 11.02.2014, abgerufen am 20.02.2014</ref>
            
            Er wurde durch den damaligen [[FDP]]-Gesundheitsminister [[Rösler]] ins Ministerium geholt. Davor war er, als stellv. Direktor des [[PKV]], der wohl einflussreichste Lobbyist der privaten Krankenversicherung.
            

            == Karriere ==
            
            * 02/2010-xx, FDP-Mitglied, wechselte wiederholt die Seiten vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in die Politik. 
            

            == Karriere ==
            
            * 02/2010-03/2014 Abteilungsleiter für Grundsatzfragen im [[Bundesgesundheitsministerium]] (BMG)
        
        * 2007–01/2010 stellv. Direktor des [[Verband der Privaten Krankenversicherung]] (PKV)
        
        * seit 2005 Aufbau des [[Wissenschaftliches Institut der PKV|Wissenschaftlichen Instituts der PKV]] (WIP) 
        
        * 1995 zurück zur PKV, als Sprecher und Leiter Politik
        
        * in der ersten Hälfte der 1990er Jahre als gesundheitspolitischer Referent bei der [[FDP]]-Bundestagsfraktion und im Klinikkonzern [[Rhön-Klinikum]] tätig
        
        * seit den 1980er Jahren in der PKV tätig
        
        * Ausbildung als Volkswirt
        
        Quellen:<ref name="faz1">[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/personalentscheidung-pkv-lobbyist-soll-gesundheitsreform-erarbeiten-1913058.html PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten] FAZ.net vom 11.01.2010, abgerufen am 19.03.2012</ref><ref name="ftd1">[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kopf-des-tages-christian-weber-roeslers-einfluesterer/50059558.html  Christian Weber - Röslers Einflüsterer]Financial Times Deutschland vom 12.01.2010, abgerufen am 19.03.2012</ref>
        

            
            == Verbindungen / Netzwerke ==
            

            == Kritik ==
            
            Christian Weber erhielt  unter Rösler die Zuständigkeit für Pflege. Das Ergebnis: die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung namens "Pflege-Bahr", die den Privaten ein erkleckliches Zusatzgeschäft ermöglicht.<ref name="ts1" />
            

            Der damalige Bundesgesundheitsminister [[Philipp Rösler]] (FDP) holt sich nach seinem Amtsantritt einen Chef-Lobbyisten der Privaten Krankenkassen an eine exponierte Stellung ins Ministerium. Weber soll sich mit der Gesundheitsreform befassen, nämlich der schrittweisen Umstellung der einkommensabhängigen Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen auf die Kopfpauschale.<ref name="ftd1"/>
            
== Kritik ==
            

            ===[[Seitenwechsel]]===
            
            Christian Weber hat gleich mehrfach die Seiten gewechselt. Das langjährige FDP-Mitglied war bereits in den achtziger Jahren für den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) tätig, der die Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung und seiner Mitgliedsunternehmen vertritt. Anfang der neunziger Jahre arbeitete Weber dann für die FDP-Bundestagsfraktion und den Klinikkonzern Rhön, bevor er 1995 als Sprecher und Leiter Politik zum PKV zurückkehrte.1 Dort erhielt er 2007 den Posten als stellvertretender Direktor und war somit als hochrangiger Lobbyist für den Verband tätig.2 
            

            Vom PKV wurde Weber 2010 durch den damaligen Gesundheitsminister Philipp Rössler (FDP) als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen an eine einflussreiche Stelle im Gesundheitsministerium geholt. Im Gesundheitsministerium war Weber zuständig für die schrittweise Umstellung der beitragsfinanzierten gesetzlichen Krankenversicherung auf Prämien und für die Reform der Pflegeversicherung.3 Unter seiner Zuständigkeit wurde die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung „Pflege-Bahr“ eingeführt, benannt nach dem damaligen Gesundheitsminister, welche den Privaten zusätzliche Einnahmen beschert.4 Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) entließ Weber Anfang 2014.
            
LobbyControl hält es für hoch problematisch, dass bei zentralen und umstrittenen Politikprojekten wie der Gesundheitsreform ausgerechnet Wirtschaftslobbyisten an Schlüsselstellen gesetzt werden. Damit erhalten bestimmte partikulare Wirtschaftsinteressen und daraus abgeleitete Konzepte einen strukturell entscheidenden Vorteil. Eine solch enge personelle Verflechtung verringert die Unabhängigkeit und letztendlich auch die Glaubwürdigkeit einer Regierung.
        

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        == Einzelnachweise ==
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        [[Kategorie:Seitenwechsel]]
        
        [[Kategorie:Gesundheitswesen]]
        
        [[Kategorie:FDP]]
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'''Christian Weber''' wird 2014 mit großer Sicherheit seinen Posten als Abteilungsleiter im [[Bundesgesundheitsministerium]] verlieren.<ref name="ts1">[http://www.tagesspiegel.de/themen/agenda/mit-gesundheit-gegen-die-genossen-groehe-baut-sich-ein-gestaltungsministerium/9460446.html Gröhe baut sich ein „Gestaltungsministerium“] Tagesspiegel vom 11.02.2014, abgerufen am 20.02.2014</ref>
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'''Christian Weber''', FDP-Mitglied, wechselte wiederholt die Seiten vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in die Politik.  
Er wurde durch den damaligen [[FDP]]-Gesundheitsminister [[Rösler]] ins Ministerium geholt. Davor war er, als stellv. Direktor des [[PKV]], der wohl einflussreichste Lobbyist der privaten Krankenversicherung.
 
 
 
   
 
== Karriere ==
 
== Karriere ==
* 02/2010-xx/2014 Abteilungsleiter für Grundsatzfragen im [[Bundesgesundheitsministerium]] (BMG)
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* 02/2010-03/2014 Abteilungsleiter für Grundsatzfragen im [[Bundesgesundheitsministerium]] (BMG)
 
* 2007–01/2010 stellv. Direktor des [[Verband der Privaten Krankenversicherung]] (PKV)
 
* 2007–01/2010 stellv. Direktor des [[Verband der Privaten Krankenversicherung]] (PKV)
 
* seit 2005 Aufbau des [[Wissenschaftliches Institut der PKV|Wissenschaftlichen Instituts der PKV]] (WIP)  
 
* seit 2005 Aufbau des [[Wissenschaftliches Institut der PKV|Wissenschaftlichen Instituts der PKV]] (WIP)  
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* Ausbildung als Volkswirt
 
* Ausbildung als Volkswirt
 
Quellen:<ref name="faz1">[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/personalentscheidung-pkv-lobbyist-soll-gesundheitsreform-erarbeiten-1913058.html PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten] FAZ.net vom 11.01.2010, abgerufen am 19.03.2012</ref><ref name="ftd1">[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kopf-des-tages-christian-weber-roeslers-einfluesterer/50059558.html  Christian Weber - Röslers Einflüsterer]Financial Times Deutschland vom 12.01.2010, abgerufen am 19.03.2012</ref>
 
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== Verbindungen / Netzwerke ==
 
   
 
== Kritik ==
 
== Kritik ==
Christian Weber erhielt  unter Rösler die Zuständigkeit für Pflege. Das Ergebnis: die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung namens "Pflege-Bahr", die den Privaten ein erkleckliches Zusatzgeschäft ermöglicht.<ref name="ts1" />
 
   
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Christian Weber hat gleich mehrfach die Seiten gewechselt. Das langjährige FDP-Mitglied war bereits in den achtziger Jahren für den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) tätig, der die Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung und seiner Mitgliedsunternehmen vertritt. Anfang der neunziger Jahre arbeitete Weber dann für die FDP-Bundestagsfraktion und den Klinikkonzern Rhön, bevor er 1995 als Sprecher und Leiter Politik zum PKV zurückkehrte.1 Dort erhielt er 2007 den Posten als stellvertretender Direktor und war somit als hochrangiger Lobbyist für den Verband tätig.2
   
Der damalige Bundesgesundheitsminister [[Philipp Rösler]] (FDP) holt sich nach seinem Amtsantritt einen Chef-Lobbyisten der Privaten Krankenkassen an eine exponierte Stellung ins Ministerium. Weber soll sich mit der Gesundheitsreform befassen, nämlich der schrittweisen Umstellung der einkommensabhängigen Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen auf die Kopfpauschale.<ref name="ftd1"/>
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Vom PKV wurde Weber 2010 durch den damaligen Gesundheitsminister Philipp Rössler (FDP) als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen an eine einflussreiche Stelle im Gesundheitsministerium geholt. Im Gesundheitsministerium war Weber zuständig für die schrittweise Umstellung der beitragsfinanzierten gesetzlichen Krankenversicherung auf Prämien und für die Reform der Pflegeversicherung.3 Unter seiner Zuständigkeit wurde die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung „Pflege-Bahr“ eingeführt, benannt nach dem damaligen Gesundheitsminister, welche den Privaten zusätzliche Einnahmen beschert.4 Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) entließ Weber Anfang 2014.
   
 
LobbyControl hält es für hoch problematisch, dass bei zentralen und umstrittenen Politikprojekten wie der Gesundheitsreform ausgerechnet Wirtschaftslobbyisten an Schlüsselstellen gesetzt werden. Damit erhalten bestimmte partikulare Wirtschaftsinteressen und daraus abgeleitete Konzepte einen strukturell entscheidenden Vorteil. Eine solch enge personelle Verflechtung verringert die Unabhängigkeit und letztendlich auch die Glaubwürdigkeit einer Regierung.
 
LobbyControl hält es für hoch problematisch, dass bei zentralen und umstrittenen Politikprojekten wie der Gesundheitsreform ausgerechnet Wirtschaftslobbyisten an Schlüsselstellen gesetzt werden. Damit erhalten bestimmte partikulare Wirtschaftsinteressen und daraus abgeleitete Konzepte einen strukturell entscheidenden Vorteil. Eine solch enge personelle Verflechtung verringert die Unabhängigkeit und letztendlich auch die Glaubwürdigkeit einer Regierung.

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