Atlas Network
Atlas Network | |
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Rechtsform | Stiftung |
Tätigkeitsbereich | Gründung, Förderung und Vernetzung neoliberaler und libertärer Organisationen |
Gründungsdatum | 1981 |
Hauptsitz | 102 L Street NW, Washington, DC 20005 |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.atlasnetwork.org |
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung, Aktivitäten und Vernetzung
Das Atlas Network ist 1981 von Antony Fisher unter der Bezeichnung "Atlas Economic Research Foundation" gegründet worden. Das Netzwerk unterstützt und koordiniert weltweit Organisationen, die sich für mehr unternehmerische Handlungsfreiheit einsetzen. Staatliche Maßnahmen zum Schutz der Arbeit, der Gesundheit, der Umwelt und der Verbraucher werden als Begrenzung der Freiheit abgelehnt und sollten abgeschafft oder zumindest eingeschränkt werden. Atlas sieht es als seine Aufgabe an, die weltweite Bewegung für unternehmerische Freiheit zu stärken, insbesondere durch die Identifizierung, Ausbildung und Unterstützung von Personen, die in der Lage sind, Organisationen zu gründen und weiterzuentwickeln, die diese Vision in jedem Land verbreiten.[1]
Mehrere Personen in Leitungspositionen sind Mitglieder der Mont Pelerin Society. Zu den Spendern gehören ExxonMobile, Philip Morris und die US-Milliardäre Gebrüder Koch, deren langjähriger Manager Mitglied des Vorstands ist. Personelle Verflechtungen gibt es auch mit dem Cato Institute. Atlas hat seinerseits Veranstaltungen des Heartland Institute gesponsert, auf denen für die Auffassung geworben wurde, dass der Klimawandel kein Problem ist.[2] Das Atlas-Netzwerk ist Teil des State Policy Network, das sich für die Privatisierung des Bildungswesens, den Abbau von Arbeitnehmerrechten und die Rücknahme von Umweltschutzgesetzen einsetzt.[3]
2014 gab es 458 Partner des Atlas-Netzwerks in 96 Ländern. 177 Partner in 68 Ländern wurden mit 4,3 Mio. Dollar unterstützt.[4] In der "Atlas Leadership Academy" wurden 1000 Leiter und Mitarbeiter von Denkfabriken ausgebildet.[5]
Die Denkfabrik von Atlas ist der "Shark Tank", der von der Rising Tide Foundation gesponsert wird.[6], deren Leiter der Schweizer Geschäftsmann Shawn Stevenson ist.[7]
Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen
Leitung der Stiftung
Zu den Mitgliedern gehören[8]:
- Alejandro A. Chafuen, Präsident
- Mitglied des Kuratoriums des Grove City College
- Mitglied der John Templeton Foundation
- Mitglied der Mont Pelerin Society
- Tom G. Palmer, Vizepräsident mit der Zuständigkeit für internationale Programme
- Senior Fellow am Cato Institute und Direktor der Cato University
- Mitglied der Mont Pelerin Society
- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Institut für Unternehmerische Freiheit
- Matt Warner, Vizepräsident mit der Zuständigkeit für Programme und Beziehungen des Instituts
Vorstand der Stiftung ("Board of Directors")
Mitglieder des 15-köpfigen Rats sind u.a.[9]
- Dan Grossman, Vorsitzender
- Thimothy Browne
- Privater Investor
- Direktor des Institute for Human Studies der George Mason University
- Mitglied der Mont Pelerin Society
- Peter Goettler
- Präsident und CEO des Cato Institute
- ehem. Managing Director bei Barclays Capital
- George Pearson arbeitete fast drei Jahrzehnte lang für die Gebrüder Koch als Manager für Koch Industries und für die diversen Koch-Stiftungen, die sich für ein libertäres Amerika weitgehend frei von staatlichem Einfluss und Regulierung einsetzen. [10]
- René Scull
- ehem. Vizepräsident von Philip Morris Asien
- Mitglied der Mont Pelerin Society
Beirat ("Advisory Council")
Die Mitglieder des 27-köpfigen Beirats sind hier abrufbar.
Fellows
Zu den Fellows gehört u.a. der Schrftsteller Mario Vargas Llosa
Sponsoren
2014 überstiegen die Ausgaben 10 Mio. Dollar [11]. Von den Einnahmen in Höhe von 9, 4 Mio. Dollar stammten 5,4 Mio. von Personen, 3,7 Mio. von Stiftungen, 176 Tsd. von Unternehmen, der Rest entfiel auf Sonstiges.
Die Spender werden in den Jahresberichten zwar namentlich genannt, jedoch ohne Angabe der Höhe der Spenden und Funktionen der Spender in Unternehmen oder Verbänden.
ExxonMobile hat im Rahmen seiner Kampagne zur Leugnung des Klimawandels von 1998 - 2014 über 1 Mio. Dollar an Atlas gespendet.[12][13] Die Koch Foundations, die sich ebenfalls an entsprechenden Kampagnen beteiligten, haben von 2005 - 2011 177.600 Dollar gespendet.[14] Der Name Koch ist den USA laut ZEIT zum Synonym für politische Einflussnahme durch Konzerne und Milliardäre geworden. [15] Philip Morris spendete im Jahr 1995 über 475 Tsd. Dollar an Atlas.[16] Die Rising Tide Foundation des Schweizer Geschäftsmanns Shawn Stevenson finanziert die Atlas-Denkfabrik "Shark" und sponsert deren 25 Tsd. Dollar-Wettbewerb, einem Highlight des "Liberty Forum & Freedom Dinner".
Im Jahresbericht 2014 werden u. a. die folgenden Spender genannt:
- Lily Endowment (die Stiftung wurde 1937 von der Inhaberfamilie des Pharmaziekonzerns Eli Lilly and Company gegründet)
- John Templeton Foundation und Templeton Religion Trust (Stifter ist John Templeton, Gründer des "Investment Templeton Growth Fund")
Partner in Deutschland
Deutsche Partner sind[17]:
- Centrum für Europäische Politik (CEP)
- Council on Public Policy (Uni Bayreuth)
- European Students for Liberty
- Freiheitswerk
- Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft
- Institut für Unternehmerische Freiheit
- Liberales Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung
- Open Europe Berlin
- Prometheus
- Walter Eucken Institut
Weiterführende Informationen
- …
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ Jahresbericht 2014, Abschnitt "Vision and Mission"
- ↑ Atlas Economic Research Foundation, Webseite Greenpeace USA, abgerufen am 11. 11. 2015
- ↑ State Policy Network, Sourcewatch, Webseite abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ Jahresbericht 2014, Abschnitt "Support"
- ↑ Jahresbericht 2014, Abschnitt "Train"
- ↑ Jahresbericht 2014, Abschnitt "Think Tank Shark Tank"
- ↑ Andy Knoll: Leaked Docs: How a Secret Freedom Works Donor Sought a Return on Its "Investments", 30. Juli 2014, Mother Jones, abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ Our People, Webseite Atlas, abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ [ https://www.atlasnetwork.org/about/people/board Our People Board Members, Webseite Atlas], abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ Heike Buchter: Die Reue der Koch-Brüder, Zeit online, 10. November 2015, abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ Jahresbericht 2014, Abschnitt "Financials"
- ↑ EXXONMOBILE CLIMATE DENIAL FUNDING 1998 - 2014, exxonsecrets.org, abgerufen am 11. 11. 2015
- ↑ Dealing in Doubt, Greenpeace USA, September 2013, abgerufen am 11. 11. 2015
- ↑ Atlas Economic Research Foundation, Webseite Greenpeace USA, abgerufen am 11. 11. 2015
- ↑ Heike Buchter: Die Reue der Koch-Brüder, Zeit online, 10. November 2015, abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ Bob Burton: Atlas Economic Research Foundation: the think-tank breeders, Center for Media and Democracy, web.archive.org, abgerufen am 12. 11. 2015
- ↑ Jahresbericht 2014, Abschnitt "Global Partner Directory"