Charles G. Koch
Charles G. Koch (1. November 1935 in Wichita, Kansas), ist Verwaltungsratsvorsitzender und CEO des Mischkonzerns Koch Industries, dessen weltweiter Umsatz im Jahr 2014 bei 115 Mrd. Dollar lag.[1] Sein Bruder David H. Koch ist Vizepräsident ("Executive Vice President"). Charles G. Koch ist seit 1970 Mitglied der Mont Pelerin Society.
Charles G. Koch und sein Bruder David gründen und fördern seit 50 Jahren libertär-konservative Denkfabriken, die nach marktorientierten Problemlösungen suchen.[2] Nach Auffassung von Koch sollten staatliche Aktivitäten klein gehalten werden und sich darauf beschränken, zum sozialen Wohlbefinden beizutragen.[3] Laut Heike Buchler von der ZEIT sind die Koch-Brüder zum Synonym für politische Einflussnahme durch Konzerne und Milliardäre geworden.[4] Ihre politischen Ziele seien ein radikal libertäres Amerika, weitgehend frei von staatlichem Einfluss und Regulierung. Das Netzwerk der Koch-Brüder wird als "Kochtopus" bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
- seit 1967 Verwaltungsratsvorsitzender und CEO von Koch Industries
- 1966 - 1974 Präsident von Koch Industries
- 1963 - 1971 Präsident der Koch Engineering Company
- 1961 - 1963 Vizepräsident der Koch Engineering Company
- 1959 - 1961 Ingenieurstätigkeit bei Arthur D. Little
- 1958 und 1959 Masters in nuclear and chemical engineering am Massachusetts Institute of Technology
- 1957 Bachelor in general engineering
Quelle: [5]
Politische Einflussnahme über Stiftungen, Denkfabriken und Universitäten
Koch gründete - wie sein Bruder und seine Eltern (Fred C. und Mary R. Koch) - Stiftungen, über die Organisationen unterstützt werden, die sich für die politischen Ziele der Koch-Familien einsetzen. 1980 hat Koch die Charles Koch Foundation gegründet. Die von ihm 1981 gegründete Claude R. Lambe Charitable Foundation ist 2013 aufgelöst worden.
Zu den weiteren Organisationen, die Koch gegründet oder initiiert hat, gehören nach eigenen Angaben[6]:
- Institute for Humane Studies an der George Mason University
- Cato Institute
- Mercatus Center an der George Mason University
- Bill of Rights Institute
- Market-Based Management Institute
- Charles Koch Institute
Die Claude R. Lambe Charitable Foundation hat 2009 u. a. die folgenden Organisationen gefördert[7]:
- American Legislative Exchange Council (ALEC)
- State Policy Network
- Ayn Rand Institute
- Cato Institute
- Competitive Enterprise Institute
- George Marshall Institute
- George Mason University Foundation
- The Heritage Foundation
- Manhattan Institute for Policy Research
Die Charles Koch Foundation unterstützt laut ihrer Webseite ("Our Giving") die folgenden Organisationen[8]:
- Fraser Institute
- The Economic Freedom of the World Index
- North American Economic Freedom Index
- Mercatus Center an der George Mason University
- 250 Universitäten und Colleges, die sich um ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen freien Gesellschaften und Wohlstand bemühen
- Charles Koch Institute
Von Koch gefördert werden außerdem u.a.:
- Atlas Network[9] (Partner: Charles Koch Institute)
Aktivitäten
Lobbying
2015 hat Koch Industries 7,6 Mio. Dollar für Lobbying ausgegeben.[10]
Leugnung des Klimawandels
Nach Angaben von Greenpeace USA haben die Kochs von 1997 - 2011 über 67 Mio. Dollar an Organisationen gespendet, die den Klimawandel leugnen.[11] Zu den Hauptempfängern gehören u.a.
- American Enterprise Institute
- American Legislative Exchange Council (ALEC)
- Atlas Network (frühere Bezeichnung: Atlas Economic Research Foundation)
- Ayn Rand Institute
- Cato Institute
- Collegians for a Constructive Tomorrow
- Fraser Institute
- Heartland Institute
- The Heritage Foundation
- Mercatus Center
- State Policy Network
Unterstützung der Tea-Party
Die Kochs haben der Tea Party Hilfe beim Aufbau ihrer Organisation gewährt.[12] Sie sponsorten die Organisationen "Americans for Prosperity" und "Freedom Works", die ihrerseits die Tea-Party logistisch und organisatorisch unterstützen. [13]
Deutsche Partner des Netzwerks
Das Atlas Network, das vom Koch-Netzwerk gefördert wird und mit seinen Organisationen vernetzt ist, nennt als Partner die folgenden Organisationen:
- Centrum für Europäische Politik (CEP)
- Council on Public Policy (Uni Bayreuth)
- European Students for Liberty
- Freiheitswerk
- Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft
- Institut für Unternehmerische Freiheit
- Liberales Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung
- Open Europe Berlin
- Prometheus
- Walter Eucken Institut
Zitate
Weiterführende Informationen
- …
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ Koch Industries on Forbes List, Webseite abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ Profil Charles G. Koch auf der Webseite von Koch Industries, abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ What Is Economic Freedom?, Webseite Koch Industries, abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ Heike Buchler: Die Reue der Koch-Brüder, Zeit online vom 10. November 2015, abgerufen am 23. 11. 2015
- ↑ Profil Charles G. Koch auf der Webseite von Koch Industries, abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ What Is Economic Freedom?, Webseite Koch Industries, abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ Claude R. Lambe Charitable Foundation, Extension Granted Return of Private Foundation 2009, Webseite guidestar, abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ Our Giving, Webseite Charles Koch Foundation, abgerufen am 23. 11. 2015
- ↑ Atlas Economic Research Foundation, Webseite Greenpeace USA, abgerufen am 11. 11. 2015
- ↑ Koch Industries, OpenSecrets.org, Webseite abgerufen am 23. 11. 2015
- ↑ Climate Denial Front Groups, Webseite Greenpeace USA, abgerufen am 22. 11. 2015
- ↑ Heike Buchler: Die Reue der Koch-Brüder, Zeit online vom 10. November 2015, abgerufen am 23. 11. 2015
- ↑ Jane Mayer: Covert Operations, The New Yorker, 30. August 2010, Webseite abgerufen am 22. 11. 2015