Michel Petite

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Michel Petite (*18. Februar 1947, Paris) arbeitet nach seiner Tätigkeit als Generaldirektor des Juristischen Dienstes der EU-Kommission für die Anwaltskanzlei Clifford Chance und ist zudem Vorsitzender des Ethik-Komitee der EU-Kommission, welches darüber zu befinden hat, ob ehemalige Kommissionsmitglieder mit ihren neuen Jobs einen Interessenkonflikt eingehen.
Bei Clifford Chance ist Petite unter anderem als Lobbyist des Tabakkonzerns Philip Morris aktiv. Er traf sich mehrmals mit Ex-Kollegen von der EU-Kommission, um ihnen im Auftrag von Philip Morris seine "Ansichten über einige rechtliche Aspekte der Tabakgesetzgebung" zu schildern.[1]

Karriere

  • seit 01/2008 Berater, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Clifford Chance, Paris[2]
  • 06/2001-2007 Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Kommission
  • 06/2000-05/2001 Kabinettschef des Präsidenten der Europäischen Kommission Romano Prodi
  • 07/1999–05/2000 Hauptberater von Romano Prodi; zuständig für juristische und institutionnelle Fragen
  • 07/1998– 07/1999 Direktor für Staatliche Beihilfen in der Generaldirektion Wettbewerb
  • 07/1997–07/1998 Abordnung an die Universität Harvard
  • 01/1995–07/1997 Direktor der Kommissions-Taskforce für die Verhandlungen des Vertrags von Amsterdam
  • 09/1991-01/1995 Mitglied des Kabinetts des Präsidenten der Europäischen Kommission Jacques Delors; zuständig für Rechtsfragen im Bereich Wettbewerb, Binnenmarkt und Erweiterung
  • 09/1990-09/1991 Referatsleiter "Kontrolle von Zusammenschlüssen"
  • 01/1989-09/1990 Stellv. Kabinettschef von Kommissarin Scrivener, zuständig für direkte Steuern, Mehrwertsteuer, Sonderverbrauchssteuern
  • 01/1985-12/1988 Mitglied im Kabinett von Lord Cockfield, Vize-Präsident der Europäischen Kommission
  • 09/1979-12/1984 Verwaltungsrat der Abteilung "Gesellschaftsrecht und Rechnungswesen" der Generaldirektion III der Europäischen Kommission
  • 1975-1979 Anwalt in Paris
  • 1973 Zulassung zum Rechtsanwalt
  • 1968 Magister der Rechtswissenschaft – Universität Paris

Quelle: [3]

Verbindungen / Netzwerke

Wirken

Michel Petite sorgte für Aufsehen, als er nach seiner Tätigkeit bei der EU-Kommission zur Anwaltskanzlei Clifford Chance wechselte, wo er mit kartellrechtlichen Aufgaben betraut wurde. Dieses Themengebiet fiel schon zu EU-Zeiten in seinen Aufgabenbereich. So war er etwa für die kartellrechtlichen Verfahren der EU gegen Microsoft und Philip Morris verantwortlich.[4] 2012 ergab die Beantwortung von Fragen des EU-Parlaments an die EU-Kommission zum Einfluss der Tabaklobby auf die EU-Gesetzgebung, dass sich Petite mehrfach mit seinen Ex-Kollegen getroffen hatte, um ihnen im Auftrag von Philip Morris seine "Ansichten über einige rechtliche Aspekte der Tabakgesetzgebung" zu schildern.[1] Petite ist zudem Vorsitzender des Ethik-Komitees der EU-Kommission, das Tätigkeiten von Ex-Kommissaren im ersten Jahr nach deren Ausscheiden überprüfen soll. Damit soll verhindert werden, dass Kommissionsmitglieder ihre Verbindungen in die EU-Behörden für Lobbyarbeit nutzen. Es verwundert nicht wirklich, dass das Komitee mit Petite als Vorsitzendem bis auf eine einzige Ausnahme im Oktober 2010 jeden Seitenwechsel in die private Wirtschaft genehmigt hat[5].

Zitate

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Christof Pauly: EU Aber Dalli! Der Spiegel vom 17.12.2012, S. 86
  2. Michel Petite Institute of Competition Law, abgerufen am 22.01.2013
  3. Curriculum vitae - Michel PETITE abgerufen am 22.01.2013
  4. www.worstlobby.eu, zuletzt aufgerufen am 09.09.2010
  5. www.euractiv.de, zuletzt aufgerufen am 09.09.2010

Anhänge

Diskussionen