Trans-Atlantic Business Council
Trans-Atlantic Business Council | |
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Rechtsform | |
Tätigkeitsbereich | Förderung des transatlantischen Freihandels |
Gründungsdatum | 2013 |
Hauptsitz | Brüssel und Washington, DC |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | Brüssel |
Webadresse | www.transatlanticbusiness.org |
Der Trans-Atlantic Business Council (TABC), eine Vereinigung europäischer und US-amerikanischer Großunternehmen zum Abbau transatlantischer Handelshemmnisse, ist eine der einflussreichsten transatlantischen Lobbyorganisationen. Ihre Unterorganisation Trans-Atlantic Business Dialogue (TABD) ist als offizielle Beratergruppe für Fragen des Handels und der Investitionen von der EU-Kommission und der US-Regierung gegründet worden und ist darüber hinaus Berater der zwischenstaatlichen Organisation Transatlantic Economic Council (TEC).[1]
Die Einbindung in Kontakte zwischen der EU und den USA auf Regierungsebene verleiht dem TABC einen offiziösen Anstrich, der den Mitgliedsunternehmen einen privilegierten Zugang zu den EU- und US-Institutionen auf höchster Ebene verschafft.
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Geschichte
Der Trans-Atlantic Business Council (TABC) ist 2013 aus dem Zusammenschluss zwischen dem Trans-Atlantic Business Dialogue (TABD) und dem European-American Business Council (EABC) hervorgegangen.
Der TABD ist 1995 auf Initiative des US-Handelsministeriums und der Europäischen Kommission als offizieller Dialog zwischen US-amerikanischen und europäischen Wirtschaftsführern, US-Kabinettsmitgliedern und EU-Kommissaren gegründet worden. Mitglieder sind Wirtschaftsführer (Vorsitzende des Vorstands sowie des Aufsichts- und Verwaltungsrats) führender US-amerikanischer und europäischer Unternehmen, die sich für einen unbeschränkten transatlantischen Markt einsetzen. Der TABD blieb eine eigenständige Beratungsorganisation innerhalb des TABC, die sich mit der strategischen Ausrichtung beschäftigt und das TABD Programm ausrichtet.
Den EABC gibt es seit 1989 unter der ursprünglichen Bezeichnung "European Community Chamber of Commerce in the United States". Nach der Umwandlung in einen Wirtschaftsverband wurde er 1997 in "European-American Business Council" umbenannt. Gründungsmitglieder waren 9 europäische und 6 US-Großunternehmen.
Ziele und Aktivitäten
Der TABC ist ein branchenübergreifender Verband von 70 weltweit tätigen Unternehmen mit Sitz in den USA und der EU.[2] Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf vielfältige Branchen und politische Ebenen einschließlich der strategischen Ebene mit dem TABD. Hauptziel ist die Förderung eines unbeschränkten transatlantischen Markts über ein umfassendes Abkommen zur weiteren Liberalisierung von Handel und Investitionen. In diesem Zusammenhang werden Treffen von Wirtschaftsführern mit hochrangigen Regierungsvertretern über das TABD Programm organisiert. Der TABC unterstreicht seinen großen Einfluss auf die Politik durch den Hinweis auf seine einzigartige Rolle als offizieller Berater.[3]
Es gibt Arbeitsgruppen zu den folgenden Themen:
- Kapitalmärkte
- Energie & Klima
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Innovation
- Geistiges Eigentum
- Biowissenschaften ("Life Science")
- Facharbeiter
- Handel
- Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)
Die Veranstaltungen ("Events") sind hier abrufbar. An den Treffen nehmen in der Regel auch hochrangige Vertreter der EU-Kommission und der EU- Mitgliedsstaaten sowie der US-Administration teil.
Organisationsstruktur und Personal
Mitglieder
Die Mitglieder sind hier abrufbar. Deutsche Mitglieder sind:
- Audi
- BASF
- Boehringer Ingelheim
- Deutsche Bank
- Deutsche Telekom
- Heitkamp & Thumann Group
- Merck & Co.
- SAP
- Siemens
Direktoren
- Hugo Paemen (zuständig für Europa)
- Berater ("Senior Advisor") der internationalen Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells
- ehemaliger ranghoher Beamter der EU-Kommission mit einer Vielzahl von Funktionen, u. a. Leiter der Washington Delegation der EU-Kommission
- Stuart Eizenstat (zuständig für die USA)
- Partner der internationalen Wirtschaftskanzlei Covinton & Burling
- Vorsitzender der "Business and Economic Advisory Group" des Atlantic Council
- ehemaliger ranghoher Mitarbeiter mehrerer US-amerikanischer Regierungen, u.a. US-Botschafter bei der EU
Geschäftsführer und Cheflobbyist ("Director-General/CEO")
- Tim Bennet, ehemaliger ranghoher Mitarbeiter der US-Regierung und mehrerer Lobbyverbände
Trans-Atlantic Business Dialogue (TABD)
Der TABD ist eine Beratungsgruppe innerhalb des TABC, die Wirtschaft und Regierung auf höchster Ebene zusammenbringt.[4] Er verschafft den Leitern der Mitgliedsunternehmen den Zugang zu Kabinettsmitgliedern der US-Regierung und EU-Kommissaren. Der TABD erarbeitet zu jedem europäisch-amerikanischen Gipfeltreffen politische Empfehlungen und konnte diese sogar gelegentlich den Delegationsleitern beim Gipfeltreffen präsentieren. Bei der ersten TABD-Konferenz in Sevilla im Jahr 1995 erhielt die Privatwirtschaft zum ersten Mal eine offizielle Rolle bei der Ausgestaltung der europäisch-amerikanischen Politik.
Mitglieder
Die 27 Mitglieder sind hier abrufbar. Deutsche Mitglieder sind:
- Audi
- BASF
- Deutsche Bank
- Heitkamp & Thumann Group
- Merck & Co.
- Siemens
Direktoren
- Hans Straberg (zuständig für Europa)
- Vorsitzender des Verwaltungrats von Atlas Copco AG, Mitglied des Verwaltungsrats von Investor AB
- ehemaliger Präsident von Electrolux
- Dave Ricks (zuständig für die USA)
- Vizepräsident von Lilly
- Präsident von Lilly Biomedicines
Aktivitäten
Der TABD initiiert zahlreiche Veranstaltungen unter Beteiligung von von Vertretern der US-Regierung, des US-Kongresses, der EU-Kommission, der EU-Mitgliedsstaaten, des Europäischen Parlaments sowie des Transatlantic Consumer Dialogue (TACD) und des Transatlantic Legislator’s Dialogue (TLD).
Verbindungen
TABC ist Gründungsmitglied der Business Coalition for Transatlantic Trade (BCTT)
Finanzen
Die Kosten der Lobbyarbeit werden mit knapp einer Mio. Euro beziffert.[5]
Lobbystrategien und Einfluss
Fallstudien und Kritik
Lobbytätigkeit für das Freihandelsabkommen Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)
TABC und TABD setzen sich bei der US-Regierung und EU-Kommission aktiv für das Gelingen des TTIP-Abkommens ein. In den Stellungnahmen wird auch der Investitionsschutz, für den es möglichst wenig Ausnahmen geben soll, begrüßt.[6][7]
Am 24. Januar 2014 trafen sich die TABD-Mitglieder zu ihrer Jahrestagung beim Weltwirtschaftsforum in Davos, um das TTIP-Abkommen zu erörtern und für dieses zu werben.[8] An dem Treffen nahmen teil:
- Michael Froman, Handelsminister der USA, TTIP-Verhandlungsführer der US-Regierung
- Karel de Gucht, EU-Handelskommissar, TTIP-Verhandlungsführer der EU-Kommission
- Vale de Almeida, EU-Botschafter in den USA
- Tom Donohue Präsident der U.S. Chamber of Commerce
- Brian Ager,Generalsekretär des European Roundtable of Industrialists (ERT)
- Emma Marcegaglia, Präsidentin von Businesseurope
Weiterführende Informationen
- …
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ Webseite U.S. Department of State, abgerufen am 6. 11. 2014
- ↑ Webseite TABC, abgerufen am 5. 11. 2014
- ↑ Transparenz-Register der EU, abgerufen am 5. 11. 2014
- ↑ Webseite TABC, abgerufen am 5. 11. 2014
- ↑ Transparenz-Register der EU, abgerufen am 5. 11. 2014
- ↑ TABC Priorities in the Transatlantic Trade and Investment Partnership
- ↑ Stellungnahme vom 3. Juli 2014
- ↑ 2014 TABD Activities TABD Members Meet in Davos, Webseite TABC, abgerufen am 5. 11. 2014