Werner Langen

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Version vom 22. September 2014, 18:57 Uhr von E. Martin (Diskussion | Beiträge) (Zigarettenindustrie)

Werner Langen (* 1949 in Müden/Mosel), Mitglied der CDU/CSU-Gruppe in der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, ist Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) und Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments.

Langen ist Mitglied der folgenden Intergroups, die Abgeordnete und Lobbyisten zusammenbringen: Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen, European Energy Forum, German European Security Association und Kangaroo Group. Im Europäischen Parlament bedient Langen regelmäßig die Interessen von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden, die Mitglied in seinen vorgenannten Intergroups sind. Die Arbeit der lobbykritischen Organisation Finance Watch versucht er dagegen über die Kürzung von EU-Mitteln zu behindern.


Karriere

  • 2006-2012 Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament
  • 1999-2006 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament
  • seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments
  • 1992-1993 Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz
  • 1981-1992 CDU-Kreisvorsitzender Cochem-Zell
  • 1990-1991 Minister für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz und Vorsitzender des Agrarausschusses des Bundesrates
  • 1983-1994 Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz, stellv. Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion
  • 1978-1983 Grundsatz- und Pressereferent beim Minister für Wirtschaft und Verkehr in Mainz
  • 1975-1978 Projektleiter am Institut für Mittelstandsforschung

Quelle: [1]

Verbindungen / Netzwerke

Wirken

Interessenvertreter der Versicherungswirtschaft

Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung setzte sich Langen 2013 im Interesse der Versicherungswirtschaft dafür ein, dass die Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, Mifid) nicht - wie vom Europaparlament gefordert - auch für Lebensversicherungen gelten soll. Als Berichterstatter im EU-Parlament zur veränderten Richtlinie wollte Langen alle Verschärfungen für die Versicherer verhindern, auch bei der Neufassung der Versicherungsvermittler-Richtlinie (Insurance Mediation Directive, IMD 2). Selbst die Pflicht zum ehrlichen und redlichen Handeln im besten Interesse des Kunden (Prinzip des "best advice") wollte Lange aus IMD 2 gestrichen haben. [2][3] Im Rahmen der Veranstaltungen der Intergroup Kangaroo Group, der neben Lange u.a. Unternehmen der Finanzwirtschaft angehören, gibt es auch Veranstaltungen unter Beteiligung der European Federation of Insurance Intermediaries (BIPAR) (Verband der europäischen Versicherungsmakler und Berater). So trat Paul Carty, Präsident von BIPAR bei der "Lunch"-Gesprächsrunde der Kangaroo Group am 20. Februar 2013 als Referent zum Thema Finanzdienstleistungen auf.[4] Mitglied der Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen ist neben Langen auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Automobilwirtschaft

Auf seiner Internetpräsenz unterstreicht Langen die schwere internationale Konkurrenz auf dem Automobilmarkt und prangert an, dass die ,,Umwelt- und Klimaschutzpolitik‘‘, in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage, unter Missachtung der volkswirtschaftlichen Kosten umgesetzt werde. Daran anknüpfend gibt Langen an, dass die CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, die ,,Verschärfungen zur CO2-Reduzierung bei Kleintransportern‘‘ verhindern konnte.[5] Die Automobilwirtschaft ist eine gewichtige Gruppe in der Intergroup Kangaroo Group, der Langen angehört.

Zigarettenindustrie

Im Europäischen Parlament gab es am 26. Februar 2014 eine Mehrheit von 500 zu 63 Stimmen für neue Tabakrichtlinien. 60 Parlamentarier enthielten sich, 143 waren nicht beteiligt. Zu den 60 Parlamentariern, die dagegen stimmten, gehörte Werner Langen.[6] Die Zigarettenindustrie ist wie Langen in der Intergroup Kangaroo Group vertreten. Die Tabakindustrie hatte zuvor versucht, mit aufwändigen Kampagnen das Abstimmungsverhalten der EU-Parlamentarier zu beeinflussen.[7]

Energiewirtschaft

Auf seiner Internetseite spricht sich Langen auch nach Fukushima gegen den Ausstieg aus der Kernenergie aus.[8] Die deutschen Kernkraftbetreiber sind - wie Langen - Mitglieder der Intergroup European Energy Forum

Finance Watch

Im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des EU-Parlaments greift Langen regelmäßig die EU-Finanzierung von Finance Watch an, die ein kleines Gegengewicht zur mächtigen Finanzindustrie-Lobby bildet.[9] Finanzwatch setzt sich für ein nachhaltiges Finanzsystem ein, das im Dienst der Gesellschaft steht und auf Investition statt Spekulation setzt. Eine klare Mehrheit des Ausschusses - auch Liberale und Christdemokraten/Konservative - stimmten im September 2014 jedoch für eine stärkere Finanzierung von Finance Watch.


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