Bundesverband Deutscher Banken: Unterschied zwischen den Versionen

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Bundesverband deutscher Banken
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Rechtsform e.V. (VR 19142, Vereinsregister Berlin)
Tätigkeitsbereich Finanzlobby
Gründungsdatum 1951
Hauptsitz Burgstraße 28
, 10178 Berlin Telefon: (030) 16 63-0
Lobbybüro
Lobbybüro EU Rue du Commerce 31
, 1000 Brüssel Belgien
Telefon: +32 - (0)2 7 88-22 00
Webadresse bankenverband.de

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB), kurz auch Bankenverband genannt, ist ein Spitzenverband des privaten Kreditgewerbes. Der Verband vertritt dabei ca. 220 über 170 private nationale und internationale Kreditinstitute, sowie seine 12 regionalen Mitgliedsverbände. 11 Mitgliedsverbände und rund 20 außerordentliche Mitglieder (z. B. Fintechs). Die Mitgliedschaft im BdB ist eine Voraussetzung zur Beteiligung an der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (Einlagensicherung für Privatbanken). In Brüssel ist er sowohl durch ein eigenes Lobbybüro (seit 2004) vertreten als auch über Die Deutsche Kreditwirtschaft und den Dachverband European Banking Federation. Der Bankenverband ist außerdem Mitglied im Institute of International Finance (IIF)[1]

Kurzdarstellung und Geschichte

(EBF).

2022 gab der Bankenverband insgesamt ca, 8,8 Mio. Euro für Lobbyaktivitäten aus, wovon ca. 6,4 Mio. Euro auf Deutschland und ca. 2,4 Mio. Euro auf die EU entfielen

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes, gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliedsverbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bankenverband hat eine föderale Struktur. Zu den Landesverbänden kommt noch der Verband deutscher Schiffbanken als Mitglied: Bankenverband Baden-Württemberg e.V., Bankenverband Bremen e.V., Bankenverband Hamburg e.V., Bankenverband Hessen e.V., Bankenverband Niedersachsen e.V., Bankenverband Rheinland-Pfalz, Bankenverband Saarland e.V., Bankenverband Schleswig-Holstein e.V., Bankenvereinigung Nordrhein-Westfalen e.V., Bayrischer Bankenverband e.V., Ostdeutscher Bankenverband e.V. sowie eben der Verband deutscher Schiffbanken

Mitgliedsbanken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als private Großbanken sind Deutsche Bank AG, Commerzbank AG, Deutsche Postbank AG und UniCredit Bank AG im Bundesverband deutscher Banken vertreten (früher auch Dresdner Bank AG und Bayrische Hypo- und Vereinsbank AG). Desweiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA oder Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA. Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie ABN Amro, Bank of America, Barclays Bank, BNP PARIBAS, Goldman Sachs, JP Morgan, LGT Bank, Merril Lynch und UBS.[2]

Gremien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken besteht aus 12 Mitgliedern. Davon kommen 5 Vorstandsmitglieder von den deutschen "Großbanken", 3 Mitglieder werden von den Regionalbanken gestellt, 2 Mitglieder sind Privatbankiers und 1 Vorstandsmitglied kommt von den Auslandsbanken.

Der derzeitige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

(Stand: 26.10.2010)

Geschäftsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Michael Kemmer (seit Okt. 2010 Hauptgeschäftsführer, zuvor BayernLB)
  • Hans-Joachim Massenberg (Stellvertrender Hauptgeschäftsführer)
  • Markus Becker-Melching (Leiter Verbindungsstelle Parlament)

Stand: 26. Oktober 2010. Die weiteren Mitglieder der Geschäftsführung finden sich auf der Webseite des Bankenverbands.

Um die Nachfolge des bisherigen Hauptgeschäftsführers Manfred Weber gab es innerhalb der Verbands heftige Auseinandersetzungen. Zwischendurch galt der EU-Cheflobbyist der Deutschen Bank, Ansgar Tietmeyer, als Top-Kandidat für die Nachfolge.[3].

Die Berufung Michael Kemmers ist nicht ohne Brisanz: er war zuvor Vorstand bei der skandal-geplagten BayernLB. Am 25. Oktober 2010 beschloss der Verwaltungsrat der bayerischen Landesbank die gesamte ehemalige Bankspitze um den langjährigen Vorstandschef Werner Schmidt für das Milliarden-Desaster bei der österreichischen Hypo Alpe Adria auf Schadensersatz zu verklagen, also auch Kemmer.[4]

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bankenverband ist Mitglied in folgenden Lobbyorganisationen:[5]

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut dem freiwilligem Lobbyregister der EU hat der Bundesverband Deutscher Banken 2009 zwischen 400.000 und 450.000 Euro für die Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen investiert.[7]

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Financial Times Deutschland konstatiert in einem langen Artikel im Juli 2010, dass der Einfluss des BdB als Interessenverband der Privatbanken in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei. Wichtige Themen wie etwa die Griechenlandhilfe wurde ohne deren Beteiligung entschieden.
Einzig bei der Einlagensicherung bleibt der Verbund wichtig, da man Mitglied des BdB sein muss, um in den Genuss dieser Rückversicherung zu kommen. [8]

Stattdessen betreiben Branchenriesen wie die Deutsche Bank zunehmend eine autonome Interessenvertretung. Zudem steht der Vorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dem weltweiten Interessenverband Institute of International Finance vor, in dem der deutsche Bankenverband nur einer von vielen Mitgliedern ist.

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Frankfurter Erklärung", Oktober 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lobbystrategie des BdB lässt sich nur im Zusammenhang mit anderen Spitzenverbänden des Finanzbereichs betrachten. So wird die überwiegende Zahl der Stellungnahmen in deutschen und europäischen Rechtssetzungsprozessen gemeinsam mit den Verbänden von Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Landesbanken und Hypothekenbanken über Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) abgegeben.[1] Daneben lobbyieren einzelne Mitglieder des BdB, wie z. B. die Großbanken, über ihre eigenen Interessenvertretungen. Mitarbeiter des Bankenverbandes sind zudem in zahlreichen Gremien vertreten, um dort die Interessen der privaten Banken oder der Deutschen Kreditwirtschaft zu vertreten“[2]

Im deutschen Lobbyregister gab der Bankenverband an (Stand: 29.11.2023) 2022 zwischen 6.350.001 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 61 bis 70 Lobbyist:innen zu beschäftigen.[3] In Brüssel lagen die Lobbyausgaben 2022 zwischen 2.250.000 und 2.499.999 Mio. Euro; es wurden 43 Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 15,8) beschäftigt.[4]

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Initiative zur Deregulierung des europäischen Verbriefungsmarkts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 Der BdB, die Associatone Bancaria Italiana (ABI), die FEDERATION BANCAIRE FRANCAISE und die Nederlanske Vereniging van Banken haben sich mit Schreiben vom 4. Mai 2022, das an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen Florian Toncar (FDP) gerichtet ist, wie folgt zum Verbriefungsmarkt geäußert: „Wir müssen den europäischen Verbriefungsmarkt fördern, indem wir den zu konservativen und generell zu komplexen Regulierungsrahmen neu kalibrieren.”[5] Laut der Bürgerbewegung Finanzwende tauchen die exakt gleichen Formulierungen – über vermeintlich „konservative” und „zu komplexe” Regeln für Verbriefungen, die „rekalibriert” werden müssen – Monate später im Brief des deutschen und französischen Finanzministeriums vom Januar 2023 an Brüssel wieder auf. Dass „Rekalibrierung” nichts Anderes als Deregulierung meinte zeigten die Änderungsvorschläge, die Berlin und Paris zeitnah umgesetzt sehen wollen und die ganz den Wünschen der Bankenlobby entsprechen: So soll es weniger Transparenz bei Verbriefungen geben – dabei mache Transparenz über die enthaltenen Kredite Verbriefungen sicherer. Und die sowieso schon geringen Eigenkapitalanforderungen für Verbriefungen sollen weiter reduziert werden – dabei bräuchte ein sicherer und solider Bankensektor wesentlich mehr Eigenkapital. Auch weitere Forderungen der Finanzlobby hat der deutsch-französische Vorstoß nach Angaben von Finanzwende aufgegriffen: Verbriefungen sollen demnach selbst dann als grün gelten, wenn die verbrieften Vermögenswerte überhaupt nicht nachhaltig sind – so lange nur die Erlöse nachhaltig investiert werden. Der Parlamentarische Staatssekretär Toncar (FDP) war bis 8. 12. 2021 Vorsitzender des Beirats „Finanzen“ der Lobbyorganisation Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen, deren Mitglied der BdB ist.[6]

Agieren im CumEx-Skandal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 Der Bdb erstellte schon 2003 ein Gesetzesentwurf, der 2007 durch Lobbytätigkeit des BdB vom BMF nahezu wörtlich übernommen wurde. CumEx wurde dadurch zwar über Inlandsbanken unmöglich, über Auslandsbanken allerdings scheinbar legal.[7]
2020 Im August wurden die Räume des BdB in Berlin und Frankfurt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln durchsucht, um Material zur Aufklärung der Rolle des BdB im Themenbereich CumEx.[8]

Die fragwürdige Rolle des Bankenverbands im CumEx-Skandal hat die Bürgerbewegung Finanzwende in einem Offenen Brief vom 04.08.2020 beschrieben.[9]

Ablehnung der Finanztransaktionssteuer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 Bankenverband: Finanzmarktsteuer hätte Krise nicht verhindert[10]
2015 Der Bankenverband, zusammen mit weiteren führenden Wirtschaftsverbände Deutschlands, hat die europäischen Finanzminister in einer gemeinsamen Pressemitteilung aufgefordert, das Projekt zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer aufzugeben.[11]
2020 Finanztransaktionssteuer – eine Belastung von Bürgern und Wirtschaft zur Unzeit[12]

Frankfurter Erklärung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 Ende Oktober 2010 versuchte der Bankenverband nach den internen Querelen um die Geschäftsführung wieder stärker in die Offensive zu gehen und warnte in einer Erklärung vom 25.10.2010 vor den volkswirtschaftlichen Folgen einer zu harten Regulierung.[
9
13] Die Financial Times Deutschland beschreibt die Erklärung des Bankenverband als "argumentativ dürftig" und das "übliche Lobby-Mantra", das
besondere
Besondere sei nur die Art, wie der Verband Einigkeit und Stärke demonstrieren wolle.[
10
14] Auch das Handelsblatt kritisiert, dass sich ein Teil der Vorwürfe gegen die Bundesregierung kaum halten lässt.[
11
15] Es gehört zur Strategie der Finanzbranche, einerseits auf globaler Ebene gemeinsam gegen striktere Regulierungen vorzugehen (siehe Basel III und
*
Institute of International Finance) und zugleich über die nationale Ebene zu versuchen, die Regierungen gegeneinander
aus zu spielen
auszuspielen.

Mitarbeit Lobbyisten in Ministerien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[12]
Weiterführende Informationen

weitere Informationen: Lobbyisten im Bundesministerium der Finanzenzur Übersicht: Lobbyisten in Ministerien

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand (Stand: Februar 2022)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funktion Name weitere Funktionen
Präsident Christian Sewing
Mitglied des Präsidiums Nick Jue
  • ING-DiBa, Vorsitzender des Vorstandes
Mitglied des Präsidiums Emmerich Müller
  • Bankhaus Metzler, Mitglied des Vorstands
Mitglied Andreas Arndt
  • Deutsche Pfandbriefbank AG, Vorsitzender des Vorstands
Mitglied Michael Diederich
  • UniCredit Bank, Sprecher des Vorstands
Mitglied Lutz Diederichs
  • BNP PARIBAS, Ndl. Deutschland, CEO
Mitglied Wolfgang Fink
  • Goldman Sachs Bank Europe SE, Vorsitzender des Vorstands
Mitglied Manfred Knof
  • Commerzbank, Vorsitzender des Vorstands
Mitglied Christian Kühn
  • Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Pers. haftender Gesellschafter
Mitglied Christine Novakovic
  • UBS Europe SE, CEO

Geschäftsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiner Kerkenhoff, Hauptgeschäftsführer (Frühere Positionen: Cheflobbyist Commerzbank, in den 90er Jahren Büroleiter von Helmut Kohl)
  • Hilmar Zettler, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter des Geschäftsbereichs "Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Organisation"
  • Kolja Gabriel , Mitglied der Geschäftsleitung, Leiterin des Geschäftsbereichs "Politik und Innovation"

Stand: (Februar 2024)

Mitgliedsverbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bankenverband hat eine föderale Struktur:[16] Bankenverband Baden-Württemberg e.V., Bankenverband Mitte e.V., Bankenverband Nordrhein-Westfalen e.V., Bankenverband Schleswig-Holstein e.V., Bayerischer Bankenverband e.V., Norddeutscher Bankenverband e.V., Ostdeutscher Bankenverband e.V.

Mitgliedsbanken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als private Großbanken sind im Bundesverband deutscher Banken vertreten: Deutsche Bank AG, Commerzbank AG, UniCredit Bank AG. Des Weiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise HSBC Trinkaus und Burkhardt AG oder M.M. Warburg & Co. Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie ABN Amro, Bank of America, BNP PARIBAS, Goldman Sachs, JP Morgan, und UBS.[17]

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bankenverband ist Mitglied in 24 weiteren nationalen und internationalen Verbänden und Lobbyorganisationen, u.a.:

Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes, gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Member List F-J, homepage IIFJahresbericht 2022 zur Delegiertenversammlung April 2023, lobbyregister.de, abgerufen am 05.August 2010 02.2024
  2. Pressemitteilung des Bankenverbands
  3. Zusammenarbeit mit anderen, Webseite des Bundesverbandes deutscher Banken: Bankenverband (Bankenverbands abgerufen am 1918.03.08 und 27.10.2010)
  4. Zu dogmatisch - zu wenig zugehört, Süddeutsche Zeitung online vom 12.3.2010, Bankenverband bis auf weiteres kopflos, Handelsblatt online vom 15.3.2010, Hauptgeschäftsführer verzweifelt gesucht, Handelsblatt Online vom 23.6.2010, alle abgerufen am 26.10.2010
  5. BayernLB will Schadenersatz, Süddeutsche Zeitung online vom 25.10.2010, abgerufen am 26.10.2010
  6. Der Verband, Webseite des Bankenverbands, abgerufen am 27.10.2010. Siehe auch Eintrag ins EU-Register (unten).
  7. IIF-Webseite, abgerufen am 25.10.2010
  8. EU-Lobbyregister, abgerufen am 27.10.2010
  9. Stimmverlust Nina Luttmer in der Financial Times Deutschland vom 19.Juli 2010, abgerufen am 22. August 2010.
  10. 5.2022
  11. Bundesverband Deutscher Banken, lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 05.02.2024
  12. Bundesverband Deutscher Banken, ec.europa.eu, abgerufen am 05.02.2024
  13. Christian Lindner und der nächste Coup der Bankenlobby, finanzwende.de vom 18.04.2023, abgerufen am 23.04.2023
  14. Biografien, bundestag.de, abgerufen am 24.04.2023
  15. Wie sich die Bankenlobby ein Gesetz zum großangelegten Steuerraub schriebabgeordentenwatch.de 13.01.2020, abgerufen am 18.05.2022
  16. Cum-EX Razzia beim Bankenverband, Süddeutsche Zeitung vom 04.08.2022, abgerufen am 18.05.2022
  17. Offener Brief an den Bundesverband deutscher Banken (BdB) zu CumExFinanzwende 04.08.2020. abgerufen am 18.05.2022
  18. Finanzmarktsteuer hätte Krise nicht verhindertDeutshlandfunkkultur 19.05.2010, abgerufen am 18.05.2022
  19. Verbände: Finanztransaktionssteuer stoppen! Pressemitteilung des DIHK vom 08.12.2015, abgerufen am 16.06.2016
  20. Finanztransaktionssteuer – eine Belastung von Bürgern und Wirtschaft zur Unzeit, Webseite des Bankenverbands 29.05.2020, abgerufen am 18.05.2022
  21. Pressemitteilung Webseite Bankenverband vom 25.10.2010,
  22. abgerufen
  23. archiviert am 27.
  24. 10
  25. 11.2010, abgerufen am 16.06.2016
  26. Bankenverband drängelt sich wieder nach vorne,
  27. FTD online
  28. Financial Times Deutschland vom 26.10.2010,
  29. abgerufen
  30. archiviert am
  31. 26
  32. 28.10.2010, abgerufen am 16.06.2016
  33. Banker greifen Regierung scharf an, Handelsblatt Online vom 26.10.2010, abgerufen am
  34. 27
  35. 16.
  36. 10
  37. 06.
  38. 2010
  39. 2016
  40. www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de mit Verweis auf Anfragen im Deutschen Bundestag, abgerufen am 26.10.2010
  41. Mitgliedsverbände, Webseite Bankenverband, abgerufen am 25.02.2022
  42. Mitglieder Webseite Bankenverband, abgerufen am 25.02.2022
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        Der '''Bundesverband deutscher Banken (BdB)''', kurz auch '''Bankenverband''' genannt, ist ein Spitzenverband des privaten Kreditgewerbes. Der Verband vertritt dabei ca. 220 über 170 private nationale und internationale Kreditinstitute, sowie seine 12 regionalen Mitgliedsverbände. 
            
11 Mitgliedsverbände und rund 20 außerordentliche Mitglieder (z. B. Fintechs). Die Mitgliedschaft im BdB ist eine Voraussetzung zur Beteiligung an der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (Einlagensicherung für Privatbanken). In Brüssel ist er sowohl durch ein eigenes Lobbybüro (seit 2004) vertreten als auch über [[Die Deutsche Kreditwirtschaft]] und den Dachverband [[European Banking Federation]]. Der Bankenverband ist außerdem Mitglied im [[Institute of International Finance]] (IIF)<ref>[http://www.iif.com/membership/members/memberlist2/ Member List F-J], homepage IIF, abgerufen am 05.August 2010 </ref>
            

            == Kurzdarstellung und Geschichte==
            
            Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes, gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.
            

            == Organisationsstruktur und Personal==
            
            {{Finanzlobby-box}}
            
            ===Mitgliedsverbände===
            
            Der Bankenverband hat eine föderale Struktur. Zu den Landesverbänden kommt noch der Verband deutscher Schiffbanken als Mitglied: Bankenverband Baden-Württemberg e.V., Bankenverband Bremen e.V., Bankenverband Hamburg e.V.,  Bankenverband Hessen e.V., Bankenverband Niedersachsen e.V., Bankenverband Rheinland-Pfalz,  Bankenverband Saarland e.V., Bankenverband Schleswig-Holstein e.V., Bankenvereinigung Nordrhein-Westfalen e.V., Bayrischer Bankenverband e.V., Ostdeutscher Bankenverband e.V. sowie eben der Verband deutscher Schiffbanken
            

            === Mitgliedsbanken===
            
            Als private Großbanken sind [[Deutsche Bank]] AG, [[Commerzbank]] AG, Deutsche [[Postbank]] AG und [[UniCredit Bank]] AG im Bundesverband deutscher Banken vertreten (früher auch [[Dresdner Bank]] AG und [[Bayrische Hypo- und Vereinsbank]] AG). Desweiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise [[Sal. Oppenheim]] jr. & Cie. KGaA oder [[Hauck & Aufhäuser]] Privatbankiers KGaA. Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie [[ABN Amro]], [[Bank of America]], [[Barclays]] Bank, [[BNP PARIBAS]], [[Goldman Sachs]], [[JP Morgan]], [[LGT Bank]], [[Merril Lynch]] und [[UBS]].<ref>[http://www.bankenverband.de/bankenverband/verband/channel/10182810/index.html Webseite des Bundesverbandes deutscher Banken: Bankenverband] (abgerufen am 19.03.08 und 27.10.2010)</ref>
            

            === Gremien ===
            
            Der Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken besteht aus 12 Mitgliedern. Davon kommen 5 Vorstandsmitglieder von den deutschen "Großbanken", 3 Mitglieder werden von den Regionalbanken gestellt, 2 Mitglieder sind Privatbankiers und 1 Vorstandsmitglied kommt von den Auslandsbanken.
            

            Der derzeitige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
            

            * [[Andreas Schmitz]], Präsident, HSBC Trinkaus& Burkhardt AG,Düsseldorf
            
            * [[Josef Ackermann]], Deutsche Bank AG,
            
            * [[Christian Olearius]], M.M.Warburg & CO KGaA
            
            * [[Martin Blessing]], Commerzbank AG
            
            * [[Stefan Jütte]], Postbank AG
            
            * [[Michael Kemmer]], Hauptgeschäftsführer Bankenverband (Mitglied von Amts wegen)
            
            * [[Thomas A. Lange]], NATIONAL-BANK AG
            
            * [[Hans-Walter Peters]], Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
            
            * [[Lutz Raettig]], Morgan Stanley Bank Dtl
            
            * [[Wolf Schumacher]], Aareal Bank AG
            
            * [[Theodor Weimer]], UniCredit Bank AG
            

            ''(Stand: 26.10.2010)''
            

            === Geschäftsführung ===
            
            * [[Michael Kemmer]] (seit Okt. 2010 Hauptgeschäftsführer, zuvor [[BayernLB]])
            
            * Hans-Joachim Massenberg (Stellvertrender Hauptgeschäftsführer)
            
            * Markus Becker-Melching (Leiter Verbindungsstelle Parlament)
            

            Stand: 26. Oktober 2010. Die weiteren Mitglieder der Geschäftsführung finden sich auf der [http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken/geschaeftsfuehrung Webseite des Bankenverbands].
            

            Um die Nachfolge des bisherigen Hauptgeschäftsführers [[Manfred Weber]] gab es innerhalb der Verbands heftige Auseinandersetzungen. Zwischendurch galt der EU-Cheflobbyist der Deutschen Bank, Ansgar Tietmeyer, als Top-Kandidat für die Nachfolge.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/geld/bankenverband-manfred-weber-zu-dogmatisch-zu-wenig-zugehoert-1.8875 Zu dogmatisch - zu wenig zugehört], Süddeutsche Zeitung online vom 12.3.2010, [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/nachfolge-bankenverband-bis-auf-weiteres-kopflos;2545769 Bankenverband bis auf weiteres kopflos], Handelsblatt online vom 15.3.2010, [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/bankenverband-hauptgeschaeftsfuehrer-verzweifelt-gesucht;2605821 Hauptgeschäftsführer verzweifelt gesucht], Handelsblatt Online vom 23.6.2010, alle abgerufen am 26.10.2010</ref>. 
            

            Die Berufung Michael Kemmers ist nicht ohne Brisanz: er war zuvor Vorstand bei der skandal-geplagten [[BayernLB]]. Am 25. Oktober 2010 beschloss der Verwaltungsrat der bayerischen Landesbank die gesamte ehemalige Bankspitze um den langjährigen Vorstandschef [[Werner Schmidt]] für das Milliarden-Desaster bei der österreichischen Hypo Alpe Adria auf Schadensersatz zu verklagen, also auch Kemmer.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/geld/bankenverband-kemmers-schweigen-1.1015917 BayernLB will Schadenersatz], Süddeutsche Zeitung online vom 25.10.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref>                
            

            ===Verbindungen===
            
            Der Bankenverband ist Mitglied in folgenden Lobbyorganisationen:<ref>[http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken Der Verband], Webseite des Bankenverbands, abgerufen am 27.10.2010. Siehe auch Eintrag ins EU-Register (unten).</ref>
            
            *[[Zentraler Kreditausschuss]]
            
            *[[Initiative Finanzstandort Deutschland]]
            
            *[[European Banking Federation]]
            
            *[[International Banking Federation]] 
            
            *[[Institute of International Finance]]<ref>[http://www.iif.com/membership/members/memberlist2/ IIF-Webseite], abgerufen am 25.10.2010</ref>
            

            == Finanzen ==
            
            Laut dem freiwilligem [[Erläuterung zu Lobbyregister-Daten|Lobbyregister]] der EU hat der Bundesverband Deutscher Banken 2009 zwischen 400.000 und 450.000 Euro für die Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen investiert.<ref>[https://webgate.ec.europa.eu/transparency/regrin/consultation/displaylobbyist.do?id=0764199368-97 EU-Lobbyregister], abgerufen am 27.10.2010</ref>
            

            == Lobbystrategien und Einfluss==
            

            Die Financial Times Deutschland konstatiert in einem langen Artikel im Juli 2010, dass der Einfluss des BdB als Interessenverband der Privatbanken in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei. Wichtige Themen wie etwa die Griechenlandhilfe wurde ohne deren Beteiligung entschieden.<br>Einzig bei der Einlagensicherung bleibt der Verbund wichtig, da man Mitglied des BdB sein muss, um in den Genuss dieser Rückversicherung zu kommen. <ref>[http://www.ftd.de/print-archiv/?artID=1844490&day=19&month=07&year=2010&pagenum=23&timeframe_all=false Stimmverlust] Nina Luttmer in der Financial Times Deutschland vom 19.Juli 2010, abgerufen am 22. August 2010.</ref>
            

            Stattdessen betreiben Branchenriesen wie die [[Deutsche Bank]] zunehmend eine autonome Interessenvertretung. Zudem steht der Vorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dem weltweiten Interessenverband [[Institute of International Finance]] vor, in dem der deutsche Bankenverband nur einer von vielen Mitgliedern ist.  
            

            == Fallstudien und Kritik ==
            

            ==="Frankfurter Erklärung", Oktober 2010===
             (EBF). 
            

            2022 gab der Bankenverband insgesamt ca, 8,8 Mio. Euro für Lobbyaktivitäten aus, wovon ca. 6,4 Mio. Euro auf Deutschland und ca. 2,4 Mio. Euro auf die EU entfielen
            

            ==Lobbystrategien und Einfluss==
            
            Die Lobbystrategie des BdB lässt sich nur im Zusammenhang mit anderen Spitzenverbänden des Finanzbereichs betrachten. So wird die überwiegende Zahl der Stellungnahmen in deutschen und europäischen Rechtssetzungsprozessen gemeinsam mit den Verbänden von Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Landesbanken und Hypothekenbanken über [[Die Deutsche Kreditwirtschaft]] (DK) abgegeben.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/eb/b5/247651/Jahresbericht-Bankenverband.pdf Jahresbericht 2022 zur Delegiertenversammlung April 2023], lobbyregister.de, abgerufen am 05.02.2024</ref> Daneben lobbyieren einzelne Mitglieder des BdB, wie z. B. die Großbanken, über ihre eigenen Interessenvertretungen. Mitarbeiter des Bankenverbandes sind zudem in zahlreichen Gremien vertreten, um dort die Interessen der privaten Banken oder der Deutschen Kreditwirtschaft zu vertreten“<ref>[https://bankenverband.de/ueber-uns/zusammenarbeit-mit-anderen/ Zusammenarbeit mit anderen], Webseite des Bankenverbands abgerufen am 18.5.2022</ref>
            

            Im deutschen Lobbyregister gab der Bankenverband an (Stand: 29.11.2023) 2022 zwischen 6.350.001 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 61 bis 70 Lobbyist:innen zu beschäftigen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001458/27209?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DBankenverband%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC Bundesverband Deutscher Banken], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 05.02.2024</ref> In Brüssel lagen die Lobbyausgaben 2022 zwischen 2.250.000 und 2.499.999 Mio. Euro; es wurden 43 Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 15,8) beschäftigt.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=0764199368-97 Bundesverband Deutscher Banken], ec.europa.eu, abgerufen am 05.02.2024</ref>
            

            ==<big>Fallstudien und Kritik</big>==
            
            {| class="contenttable"
            
            | colspan="2" style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |
            
            ===Initiative zur Deregulierung des europäischen Verbriefungsmarkts===
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2022
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Der BdB, die Associatone Bancaria Italiana (ABI), die FEDERATION BANCAIRE FRANCAISE und die Nederlanske Vereniging van Banken haben sich mit Schreiben vom 4. Mai 2022, das an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen Florian Toncar (FDP) gerichtet ist, wie folgt zum Verbriefungsmarkt geäußert: „Wir müssen den europäischen Verbriefungsmarkt fördern, indem wir den zu konservativen und generell zu komplexen Regulierungsrahmen neu kalibrieren.”<ref>[https://www.finanzwende.de/themen/finanzlobbyismus/was-das-lobbyregister-ueber-die-finanzlobby-verraet/wie-sich-die-bankenlobby-gegen-strengere-regeln-wehrt/christian-lindner-und-der-naechste-coup-der-bankenlobby/ Christian Lindner und der nächste Coup der Bankenlobby], finanzwende.de vom 18.04.2023, abgerufen am 23.04.2023</ref> Laut der Bürgerbewegung Finanzwende tauchen die exakt gleichen Formulierungen – über vermeintlich „konservative” und „zu komplexe” Regeln für Verbriefungen, die „rekalibriert” werden müssen – Monate später im Brief des deutschen und französischen Finanzministeriums vom Januar 2023 an Brüssel wieder auf. Dass „Rekalibrierung” nichts Anderes als Deregulierung meinte zeigten die Änderungsvorschläge, die Berlin und Paris zeitnah umgesetzt sehen wollen und die ganz den Wünschen der Bankenlobby entsprechen: So soll es weniger Transparenz bei Verbriefungen geben – dabei mache Transparenz über die enthaltenen Kredite Verbriefungen sicherer. Und die sowieso schon geringen Eigenkapitalanforderungen für Verbriefungen sollen weiter reduziert werden – dabei bräuchte ein sicherer und solider Bankensektor wesentlich mehr Eigenkapital. Auch weitere Forderungen der Finanzlobby hat der deutsch-französische Vorstoß nach Angaben von Finanzwende aufgegriffen: Verbriefungen sollen demnach selbst dann als grün gelten, wenn die verbrieften Vermögenswerte überhaupt nicht nachhaltig sind – so lange nur die Erlöse nachhaltig investiert werden. Der Parlamentarische Staatssekretär Toncar (FDP) war bis 8. 12. 2021 Vorsitzender des Beirats „Finanzen“ der Lobbyorganisation [[Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen]], deren Mitglied der BdB ist.<ref>[https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/T/toncar_florian-858102 Biografien], bundestag.de, abgerufen am 24.04.2023</ref>
            

            ===Agieren im CumEx-Skandal===
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;width:85px;" |2007
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Der Bdb erstellte schon 2003 ein Gesetzesentwurf, der 2007 durch Lobbytätigkeit des BdB vom BMF nahezu wörtlich übernommen wurde. CumEx wurde dadurch zwar über Inlandsbanken unmöglich, über Auslandsbanken allerdings scheinbar legal.<ref><span style="font-size:12.0pt;font-family:&quot;Times New Roman&quot;,serif;
                
                mso-fareast-font-family:&quot;Times New Roman&quot;;mso-fareast-theme-font:minor-fareast;
                
                mso-ansi-language:DE;mso-fareast-language:DE;mso-bidi-language:AR-SA">[https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/lobbyismus/wie-sich-die-bankenlobby-ein-gesetz-zum-grossangelegten-steuerraub-schrieb Wie sich die Bankenlobby ein Gesetz zum großangelegten Steuerraub schrieb]</span>abgeordentenwatch.de 13.01.2020, abgerufen am 18.05.2022</ref>
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;width:85px;" |2020
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Im August wurden die Räume des BdB in Berlin und Frankfurt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln durchsucht, um Material zur Aufklärung der Rolle des BdB im Themenbereich CumEx.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cum-ex-bankenverband-1.4988399 Cum-EX Razzia beim Bankenverband], Süddeutsche Zeitung vom 04.08.2022, abgerufen am 18.05.2022</ref> 
            
            Die fragwürdige Rolle des Bankenverbands im CumEx-Skandal hat die Bürgerbewegung Finanzwende in einem Offenen Brief vom 04.08.2020 beschrieben.<ref>[https://www.finanzwende.de/themen/cumex/offener-brief-an-den-bundesverband-deutscher-banken-bdb-zu-cumex/?cookieLevel=not-set Offener Brief an den Bundesverband deutscher Banken (BdB) zu CumEx]Finanzwende 04.08.2020. abgerufen am 18.05.2022</ref>
            
            |-
            
            | colspan="2" style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |
            
            ===Ablehnung der Finanztransaktionssteuer===
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2010
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Bankenverband: Finanzmarktsteuer hätte Krise nicht verhindert<ref>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/bankenverband-finanzmarktsteuer-haette-krise-nicht-100.html Finanzmarktsteuer hätte Krise nicht verhindert]Deutshlandfunkkultur 19.05.2010, abgerufen am 18.05.2022</ref>
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2015
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Der Bankenverband, zusammen mit weiteren führenden Wirtschaftsverbände Deutschlands, hat die europäischen Finanzminister in einer gemeinsamen Pressemitteilung aufgefordert, das Projekt zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer aufzugeben.<ref>[http://www.dihk.de/presse/meldungen/2015-12-08-finanztransaktonssteuer Verbände: Finanztransaktionssteuer stoppen!] Pressemitteilung des DIHK vom 08.12.2015, abgerufen am 16.06.2016</ref>
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2020
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Finanztransaktionssteuer – eine Belastung von Bürgern und Wirtschaft zur Unzeit<ref>[https://bankenverband.de/media/files/52_Aktuelles_Stichwort_Finanztransaktionssteuer.pdf Finanztransaktionssteuer – eine Belastung von Bürgern und Wirtschaft zur Unzeit], Webseite des Bankenverbands 29.05.2020, abgerufen am 18.05.2022</ref>
            
            |-
            
            | colspan="2" style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |
            
            ===Frankfurter Erklärung===
            
            |-
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2010
            
            | style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Ende Oktober 2010 versuchte der Bankenverband nach den internen Querelen um die Geschäftsführung wieder stärker in die Offensive zu gehen und warnte in einer Erklärung vom 25.10.2010 vor den volkswirtschaftlichen Folgen einer zu harten Regulierung.<ref>[https://web.archive.org/web/20101127040726/http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken/presse/presse-informationen/der-vorstand-des-bankenverbandes-gibt-nach-seiner-heutigen-sitzung-in-frankfurt-main-folgende-erklaerung-ab Pressemitteilung des Bankenverbands] Webseite Bankenverband vom 25.10.2010], abgerufen, archiviert am 27.1011.2010, abgerufen am 16.06.2016</ref> Die Financial Times Deutschland beschreibt die Erklärung des Bankenverband als "argumentativ dürftig" und das "übliche Lobby-Mantra", das besondereBesondere sei nur die Art, wie der Verband Einigkeit und Stärke demonstrieren wolle.<ref>[https://web.archive.org/web/20101028004950/http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:lobby-deutscher-banken-bankenverband-draengelt-sich-wieder-nach-vorne/50187191.html Bankenverband drängelt sich wieder nach vorne], FTD online Financial Times Deutschland vom 26.10.2010, abgerufenarchiviert am 2628.10.2010, abgerufen am 16.06.2016</ref> Auch das Handelsblatt kritisiert, dass sich ein Teil der Vorwürfe gegen die Bundesregierung kaum halten lässt.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/alleingang-bei-regulierung-banker-greifen-regierung-scharf-an;2679832;0 Banker greifen Regierung scharf an], Handelsblatt Online vom 26.10.2010, abgerufen am 27.10.201016.06.2016</ref> Es gehört zur Strategie der Finanzbranche, einerseits auf globaler Ebene gemeinsam gegen striktere Regulierungen vorzugehen (siehe [[Basel III]] und *[[Institute of International Finance]]) und zugleich über die nationale Ebene zu versuchen, die Regierungen gegeneinander aus zu spielen.
            

            ===Mitarbeit in Ministerien===
            auszuspielen.
            
            |}
            

            ===Lobbyisten in Ministerien===
            

            *Ein Vertreter der Dresdner Bank war für den Bundesverband Deutscher Banken [[Lobbyisten_im_Bundesministerium_der_Finanzen#Bundesverband_Deutscher_Banken|im Bundesministerium für Finanzen tätig.<ref>[http://www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de/index.php/Bundesverband_Deutscher_Banken www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de] mit Verweis auf Anfragen im Deutschen Bundestag, abgerufen am 26.10.2010</ref><br>
            

            == Weiterführende Informationen ==
            

            == Einzelnachweise ==
            <references/>
            

            [[Kategorie:Finanzlobby]]
            
            [[Kategorie:Lobbyorganisation]]
            
            [[Kategorie:Wirtschaftsverband]]]]
            

            → ''weitere Informationen:'' [http://www.lobbypedia.de/index.php/Lobbyisten_im_Bundesministerium_der_Finanzen Lobbyisten im Bundesministerium der Finanzen]
            
            → ''zur Übersicht:'' [[Lobbyisten in Ministerien]]
            

            ==Organisationsstruktur und Personal==
            
            ===Vorstand (Stand: Februar 2022)===
            
            {| class="lptable" 
            
            |Funktion
            
            |Name
            
            |weitere Funktionen
            
            |-
            
            |Präsident
            
            |Christian Sewing
            
            |
            
            *[[Deutsche Bank]], Vorstandsvorsitzender
            
            |-
            
            |Mitglied des Präsidiums
            
            |Nick Jue
            
            |
            
            *ING-DiBa, Vorsitzender des Vorstandes
            
            |-
            
            |Mitglied des Präsidiums
            
            |Emmerich Müller
            
            |
            
            *Bankhaus Metzler, Mitglied des Vorstands
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Andreas Arndt
            
            |
            
            *Deutsche Pfandbriefbank AG, Vorsitzender des Vorstands
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Michael Diederich
            
            |
            
            *UniCredit Bank, Sprecher des Vorstands
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Lutz Diederichs
            
            |
            
            *BNP PARIBAS, Ndl. Deutschland, CEO
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Wolfgang Fink
            
            |
            
            *Goldman Sachs Bank Europe SE, Vorsitzender des Vorstands
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Manfred Knof
            
            |
            
            *Commerzbank, Vorsitzender des Vorstands
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Christian Kühn
            
            |
            
            *Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Pers. haftender Gesellschafter
            
            |-
            
            |Mitglied
            
            |Christine Novakovic
            
            |
            
            *UBS Europe SE, CEO
            
            |}
            

            ===Geschäftsführung===
            
            *Heiner Kerkenhoff, Hauptgeschäftsführer (Frühere Positionen: Cheflobbyist [[Commerzbank]], in den 90er Jahren Büroleiter von Helmut Kohl)
            
            *Hilmar Zettler, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter des Geschäftsbereichs "Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Organisation"
            
            *Kolja Gabriel , Mitglied der Geschäftsleitung, Leiterin des Geschäftsbereichs "Politik und Innovation"
            

            Stand: (Februar 2024)
            

            ===Mitgliedsverbände===
            
            Der Bankenverband hat eine föderale Struktur:<ref>[https://bankenverband.de/mitglieder/mitgliedsverbaende/ Mitgliedsverbände], Webseite Bankenverband, abgerufen am 25.02.2022</ref> Bankenverband Baden-Württemberg e.V., Bankenverband Mitte e.V., Bankenverband Nordrhein-Westfalen e.V., Bankenverband Schleswig-Holstein e.V., Bayerischer Bankenverband e.V., Norddeutscher Bankenverband e.V., Ostdeutscher Bankenverband e.V.
            

            ===Mitgliedsbanken===
            

            Als private Großbanken sind im Bundesverband deutscher Banken vertreten: [[Deutsche Bank]] AG, [[Commerzbank]] AG, [[UniCredit Bank]] AG.
            
            Des Weiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise HSBC Trinkaus und Burkhardt AG oder M.M. Warburg & Co. 
            
            Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie [[ABN Amro]], [[Bank of America]], [[BNP PARIBAS]], [[Goldman Sachs]], [[JP Morgan]],  und [[UBS]].<ref>[https://bankenverband.de/mitglieder/ Mitglieder] Webseite Bankenverband, abgerufen am 25.02.2022</ref>
            

            ===Verbindungen===
            
            Der Bankenverband ist Mitglied in 24 weiteren nationalen und internationalen Verbänden und Lobbyorganisationen, u.a.:
            
            *[[Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen]]
            
            *[[Die Deutsche Kreditwirtschaft]]
            
            *[[Institut Finanzen und Steuern]]
            
            *[[Wirtschaftsrat der CDU|Wirtschaftsrat der CDU e.V.]]
            
            *[[Wirtschaftsforum der SPD]]
            
            *[[Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft]]
            
            *[[European Banking Federation]]
            
            *[[International Banking Federation]]
            
            *[[Institute of International Finance]]
            

            ==Kurzdarstellung und Geschichte==
            
            Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des ''Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes'', gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.
            

            {{spendenbanner}}
            

            ==Einzelnachweise==
            <references />
            

            [[Kategorie:Finanzlobby]]
            
            [[Kategorie:Wirtschaftsverband]]
            
            [[Kategorie:Lobbyisten_in_Ministerien]]
            
            [[Category:Organisation]]
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{{BoxOrganisation
 
{{BoxOrganisation
| Name            = Bundesverband deutscher Banken<br>
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| Name            = Bundesverband deutscher Banken
| Logo            =  
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| Logo            = [[Bild:158px-Bankenverband-Logo.png|center]]
| Gründungsdatum  = 1951<br>
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| Gründungsdatum  = 1951
| Lobbybüro Deutschland = Burgstraße 28<br>
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| Lobbybüro Deutschland = Burgstraße 28, 10178 Berlin
10178 Berlin<br>
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| Rechtsform      = e.V. (VR 19142, Vereinsregister Berlin)
| Rechtsform      = e.V. (VR 19142, Vereinsregister Berlin)<br>
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| Hauptsitz            = Burgstraße 28, 10178 Berlin
| Hauptsitz            = Burgstraße 28<br>
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| Lobbybüro EU    = Rue du Commerce 31, 1000 Brüssel
10178 Berlin<br>
 
Telefon: (030) 16 63-0<br>
 
| Lobbybüro EU    = Rue du Commerce 31<br>
 
1000 Brüssel<br>
 
Belgien<br>
 
Telefon: +32 - (0)2 7 88-22 00<br>
 
 
| Tätigkeitsbereich  = Finanzlobby
 
| Tätigkeitsbereich  = Finanzlobby
 
| Homepage        = [http://www.bankenverband.de bankenverband.de]
 
| Homepage        = [http://www.bankenverband.de bankenverband.de]
 
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}}
Der '''Bundesverband deutscher Banken (BdB)''', kurz auch Bankenverband genannt, ist ein Spitzenverband des privaten Kreditgewerbes. Der Verband vertritt dabei ca. 220 private nationale und internationale Kreditinstitute, sowie seine 12 regionalen Mitgliedsverbände.  
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Der '''Bundesverband deutscher Banken (BdB)''', kurz auch '''Bankenverband''' genannt, ist ein Spitzenverband des privaten Kreditgewerbes. Der Verband vertritt über 170 private nationale und internationale Kreditinstitute, 11 Mitgliedsverbände und rund 20 außerordentliche Mitglieder (z. B. Fintechs). Die Mitgliedschaft im BdB ist eine Voraussetzung zur Beteiligung an der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (Einlagensicherung für Privatbanken). In Brüssel ist er sowohl durch ein eigenes Lobbybüro (seit 2004) vertreten als auch über [[Die Deutsche Kreditwirtschaft]] und den Dachverband [[European Banking Federation]] (EBF).  
   
In Brüssel ist er sowohl durch ein eigenes Lobbybüro vertreten als auch über den Dachverband [[European Banking Federation]]. Der Bankenverband ist außerdem Mitglied im [[Institute of International Finance]] (IIF)<ref>[http://www.iif.com/membership/members/memberlist2/ Member List F-J], homepage IIF, abgerufen am 05.August 2010 </ref>
+
2022 gab der Bankenverband insgesamt ca, 8,8 Mio. Euro für Lobbyaktivitäten aus, wovon ca. 6,4 Mio. Euro auf Deutschland und ca. 2,4 Mio. Euro auf die EU entfielen
   
== Kurzdarstellung und Geschichte==
+
==Lobbystrategien und Einfluss==
Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes, gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.
+
Die Lobbystrategie des BdB lässt sich nur im Zusammenhang mit anderen Spitzenverbänden des Finanzbereichs betrachten. So wird die überwiegende Zahl der Stellungnahmen in deutschen und europäischen Rechtssetzungsprozessen gemeinsam mit den Verbänden von Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Landesbanken und Hypothekenbanken über [[Die Deutsche Kreditwirtschaft]] (DK) abgegeben.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/eb/b5/247651/Jahresbericht-Bankenverband.pdf Jahresbericht 2022 zur Delegiertenversammlung April 2023], lobbyregister.de, abgerufen am 05.02.2024</ref> Daneben lobbyieren einzelne Mitglieder des BdB, wie z. B. die Großbanken, über ihre eigenen Interessenvertretungen. Mitarbeiter des Bankenverbandes sind zudem in zahlreichen Gremien vertreten, um dort die Interessen der privaten Banken oder der Deutschen Kreditwirtschaft zu vertreten“<ref>[https://bankenverband.de/ueber-uns/zusammenarbeit-mit-anderen/ Zusammenarbeit mit anderen], Webseite des Bankenverbands abgerufen am 18.5.2022</ref>
   
== Organisationsstruktur und Personal==
+
Im deutschen Lobbyregister gab der Bankenverband an (Stand: 29.11.2023) 2022 zwischen 6.350.001 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 61 bis 70 Lobbyist:innen zu beschäftigen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001458/27209?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DBankenverband%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC Bundesverband Deutscher Banken], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 05.02.2024</ref> In Brüssel lagen die Lobbyausgaben 2022 zwischen 2.250.000 und 2.499.999 Mio. Euro; es wurden 43 Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 15,8) beschäftigt.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=0764199368-97 Bundesverband Deutscher Banken], ec.europa.eu, abgerufen am 05.02.2024</ref>
{{Finanzlobby-box}}
+
 
===Mitgliedsverbände===
+
==<big>Fallstudien und Kritik</big>==
Der Bankenverband hat eine föderale Struktur. Zu den Landesverbänden kommt noch der Verband deutscher Schiffbanken als Mitglied: Bankenverband Baden-Württemberg e.V., Bankenverband Bremen e.V., Bankenverband Hamburg e.V., Bankenverband Hessen e.V., Bankenverband Niedersachsen e.V., Bankenverband Rheinland-Pfalz, Bankenverband Saarland e.V., Bankenverband Schleswig-Holstein e.V., Bankenvereinigung Nordrhein-Westfalen e.V., Bayrischer Bankenverband e.V., Ostdeutscher Bankenverband e.V. sowie eben der Verband deutscher Schiffbanken
+
{| class="contenttable"
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| colspan="2" style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |
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===Initiative zur Deregulierung des europäischen Verbriefungsmarkts===
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2022
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Der BdB, die Associatone Bancaria Italiana (ABI), die FEDERATION BANCAIRE FRANCAISE und die Nederlanske Vereniging van Banken haben sich mit Schreiben vom 4. Mai 2022, das an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen Florian Toncar (FDP) gerichtet ist, wie folgt zum Verbriefungsmarkt geäußert: „Wir müssen den europäischen Verbriefungsmarkt fördern, indem wir den zu konservativen und generell zu komplexen Regulierungsrahmen neu kalibrieren.”<ref>[https://www.finanzwende.de/themen/finanzlobbyismus/was-das-lobbyregister-ueber-die-finanzlobby-verraet/wie-sich-die-bankenlobby-gegen-strengere-regeln-wehrt/christian-lindner-und-der-naechste-coup-der-bankenlobby/ Christian Lindner und der nächste Coup der Bankenlobby], finanzwende.de vom 18.04.2023, abgerufen am 23.04.2023</ref> Laut der Bürgerbewegung Finanzwende tauchen die exakt gleichen Formulierungen – über vermeintlich „konservative” und „zu komplexe” Regeln für Verbriefungen, die „rekalibriert” werden müssen – Monate später im Brief des deutschen und französischen Finanzministeriums vom Januar 2023 an Brüssel wieder auf. Dass „Rekalibrierung” nichts Anderes als Deregulierung meinte zeigten die Änderungsvorschläge, die Berlin und Paris zeitnah umgesetzt sehen wollen und die ganz den Wünschen der Bankenlobby entsprechen: So soll es weniger Transparenz bei Verbriefungen geben – dabei mache Transparenz über die enthaltenen Kredite Verbriefungen sicherer. Und die sowieso schon geringen Eigenkapitalanforderungen für Verbriefungen sollen weiter reduziert werden – dabei bräuchte ein sicherer und solider Bankensektor wesentlich mehr Eigenkapital. Auch weitere Forderungen der Finanzlobby hat der deutsch-französische Vorstoß nach Angaben von Finanzwende aufgegriffen: Verbriefungen sollen demnach selbst dann als grün gelten, wenn die verbrieften Vermögenswerte überhaupt nicht nachhaltig sind – so lange nur die Erlöse nachhaltig investiert werden. Der Parlamentarische Staatssekretär Toncar (FDP) war bis 8. 12. 2021 Vorsitzender des Beirats „Finanzen“ der Lobbyorganisation [[Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen]], deren Mitglied der BdB ist.<ref>[https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/T/toncar_florian-858102 Biografien], bundestag.de, abgerufen am 24.04.2023</ref>
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===Agieren im CumEx-Skandal===
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;width:85px;" |2007
  +
| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Der Bdb erstellte schon 2003 ein Gesetzesentwurf, der 2007 durch Lobbytätigkeit des BdB vom BMF nahezu wörtlich übernommen wurde. CumEx wurde dadurch zwar über Inlandsbanken unmöglich, über Auslandsbanken allerdings scheinbar legal.<ref><span style="font-size:12.0pt;font-family:&quot;Times New Roman&quot;,serif;
  +
mso-fareast-font-family:&quot;Times New Roman&quot;;mso-fareast-theme-font:minor-fareast;
  +
mso-ansi-language:DE;mso-fareast-language:DE;mso-bidi-language:AR-SA">[https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/lobbyismus/wie-sich-die-bankenlobby-ein-gesetz-zum-grossangelegten-steuerraub-schrieb Wie sich die Bankenlobby ein Gesetz zum großangelegten Steuerraub schrieb]</span>abgeordentenwatch.de 13.01.2020, abgerufen am 18.05.2022</ref>
  +
|-
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;width:85px;" |2020
  +
| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Im August wurden die Räume des BdB in Berlin und Frankfurt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln durchsucht, um Material zur Aufklärung der Rolle des BdB im Themenbereich CumEx.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cum-ex-bankenverband-1.4988399 Cum-EX Razzia beim Bankenverband], Süddeutsche Zeitung vom 04.08.2022, abgerufen am 18.05.2022</ref>
  +
Die fragwürdige Rolle des Bankenverbands im CumEx-Skandal hat die Bürgerbewegung Finanzwende in einem Offenen Brief vom 04.08.2020 beschrieben.<ref>[https://www.finanzwende.de/themen/cumex/offener-brief-an-den-bundesverband-deutscher-banken-bdb-zu-cumex/?cookieLevel=not-set Offener Brief an den Bundesverband deutscher Banken (BdB) zu CumEx]Finanzwende 04.08.2020. abgerufen am 18.05.2022</ref>
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  +
| colspan="2" style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |
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===Ablehnung der Finanztransaktionssteuer===
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|-
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2010
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Bankenverband: Finanzmarktsteuer hätte Krise nicht verhindert<ref>[https://www.deutschlandfunkkultur.de/bankenverband-finanzmarktsteuer-haette-krise-nicht-100.html Finanzmarktsteuer hätte Krise nicht verhindert]Deutshlandfunkkultur 19.05.2010, abgerufen am 18.05.2022</ref>
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|-
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2015
  +
| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Der Bankenverband, zusammen mit weiteren führenden Wirtschaftsverbände Deutschlands, hat die europäischen Finanzminister in einer gemeinsamen Pressemitteilung aufgefordert, das Projekt zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer aufzugeben.<ref>[http://www.dihk.de/presse/meldungen/2015-12-08-finanztransaktonssteuer Verbände: Finanztransaktionssteuer stoppen!] Pressemitteilung des DIHK vom 08.12.2015, abgerufen am 16.06.2016</ref>
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|-
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2020
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| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Finanztransaktionssteuer – eine Belastung von Bürgern und Wirtschaft zur Unzeit<ref>[https://bankenverband.de/media/files/52_Aktuelles_Stichwort_Finanztransaktionssteuer.pdf Finanztransaktionssteuer – eine Belastung von Bürgern und Wirtschaft zur Unzeit], Webseite des Bankenverbands 29.05.2020, abgerufen am 18.05.2022</ref>
  +
|-
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| colspan="2" style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |
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===Frankfurter Erklärung===
  +
|-
  +
| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |2010
  +
| style="vertical-align:top;text-align:left;border-left-style:none;border-right-style:none;border-top-style:none;border-bottom-style:none;" |Ende Oktober 2010 versuchte der Bankenverband nach den internen Querelen um die Geschäftsführung wieder stärker in die Offensive zu gehen und warnte in einer Erklärung vom 25.10.2010 vor den volkswirtschaftlichen Folgen einer zu harten Regulierung.<ref>[https://web.archive.org/web/20101127040726/http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken/presse/presse-informationen/der-vorstand-des-bankenverbandes-gibt-nach-seiner-heutigen-sitzung-in-frankfurt-main-folgende-erklaerung-ab Pressemitteilung] Webseite Bankenverband vom 25.10.2010, archiviert am 27.11.2010, abgerufen am 16.06.2016</ref> Die Financial Times Deutschland beschreibt die Erklärung des Bankenverband als "argumentativ dürftig" und das "übliche Lobby-Mantra", das Besondere sei nur die Art, wie der Verband Einigkeit und Stärke demonstrieren wolle.<ref>[https://web.archive.org/web/20101028004950/http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:lobby-deutscher-banken-bankenverband-draengelt-sich-wieder-nach-vorne/50187191.html Bankenverband drängelt sich wieder nach vorne], Financial Times Deutschland vom 26.10.2010, archiviert am 28.10.2010, abgerufen am 16.06.2016</ref> Auch das Handelsblatt kritisiert, dass sich ein Teil der Vorwürfe gegen die Bundesregierung kaum halten lässt.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/alleingang-bei-regulierung-banker-greifen-regierung-scharf-an;2679832;0 Banker greifen Regierung scharf an], Handelsblatt Online vom 26.10.2010, abgerufen am 16.06.2016</ref> Es gehört zur Strategie der Finanzbranche, einerseits auf globaler Ebene gemeinsam gegen striktere Regulierungen vorzugehen (siehe [[Basel III]] und [[Institute of International Finance]]) und zugleich über die nationale Ebene zu versuchen, die Regierungen gegeneinander auszuspielen.
  +
|}
   
=== Mitgliedsbanken===
+
===Lobbyisten in Ministerien===
Als private Großbanken sind [[Deutsche Bank]] AG, [[Commerzbank]] AG, Deutsche [[Postbank]] AG und [[UniCredit Bank]] AG im Bundesverband deutscher Banken vertreten (früher auch [[Dresdner Bank]] AG und [[Bayrische Hypo- und Vereinsbank]] AG). Desweiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise [[Sal. Oppenheim]] jr. & Cie. KGaA oder [[Hauck & Aufhäuser]] Privatbankiers KGaA. Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie [[ABN Amro]], [[Bank of America]], [[Barclays]] Bank, [[BNP PARIBAS]], [[Goldman Sachs]], [[JP Morgan]], [[LGT Bank]], [[Merril Lynch]] und [[UBS]].<ref>[http://www.bankenverband.de/bankenverband/verband/channel/10182810/index.html Webseite des Bundesverbandes deutscher Banken: Bankenverband] (abgerufen am 19.03.08 und 27.10.2010)</ref>
 
   
=== Gremien ===
+
*Ein Vertreter der Dresdner Bank war für den Bundesverband Deutscher Banken [[Lobbyisten_im_Bundesministerium_der_Finanzen#Bundesverband_Deutscher_Banken|im Bundesministerium für Finanzen tätig.]]
Der Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken besteht aus 12 Mitgliedern. Davon kommen 5 Vorstandsmitglieder von den deutschen "Großbanken", 3 Mitglieder werden von den Regionalbanken gestellt, 2 Mitglieder sind Privatbankiers und 1 Vorstandsmitglied kommt von den Auslandsbanken.
 
   
Der derzeitige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
+
→ ''weitere Informationen:'' [http://www.lobbypedia.de/index.php/Lobbyisten_im_Bundesministerium_der_Finanzen Lobbyisten im Bundesministerium der Finanzen]
  +
→ ''zur Übersicht:'' [[Lobbyisten in Ministerien]]
   
* [[Andreas Schmitz]], Präsident, HSBC Trinkaus& Burkhardt AG,Düsseldorf
+
==Organisationsstruktur und Personal==
* [[Josef Ackermann]], Deutsche Bank AG,
+
===Vorstand (Stand: Februar 2022)===
* [[Christian Olearius]], M.M.Warburg & CO KGaA
+
{| class="lptable"
* [[Martin Blessing]], Commerzbank AG
+
|Funktion
* [[Stefan Jütte]], Postbank AG
+
|Name
* [[Michael Kemmer]], Hauptgeschäftsführer Bankenverband (Mitglied von Amts wegen)
+
|weitere Funktionen
* [[Thomas A. Lange]], NATIONAL-BANK AG
+
|-
* [[Hans-Walter Peters]], Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
+
|Präsident
* [[Lutz Raettig]], Morgan Stanley Bank Dtl
+
|Christian Sewing
* [[Wolf Schumacher]], Aareal Bank AG
+
|
* [[Theodor Weimer]], UniCredit Bank AG
+
*[[Deutsche Bank]], Vorstandsvorsitzender
  +
|-
  +
|Mitglied des Präsidiums
  +
|Nick Jue
  +
|
  +
*ING-DiBa, Vorsitzender des Vorstandes
  +
|-
  +
|Mitglied des Präsidiums
  +
|Emmerich Müller
  +
|
  +
*Bankhaus Metzler, Mitglied des Vorstands
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Andreas Arndt
  +
|
  +
*Deutsche Pfandbriefbank AG, Vorsitzender des Vorstands
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Michael Diederich
  +
|
  +
*UniCredit Bank, Sprecher des Vorstands
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Lutz Diederichs
  +
|
  +
*BNP PARIBAS, Ndl. Deutschland, CEO
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Wolfgang Fink
  +
|
  +
*Goldman Sachs Bank Europe SE, Vorsitzender des Vorstands
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Manfred Knof
  +
|
  +
*Commerzbank, Vorsitzender des Vorstands
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Christian Kühn
  +
|
  +
*Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Pers. haftender Gesellschafter
  +
|-
  +
|Mitglied
  +
|Christine Novakovic
  +
|
  +
*UBS Europe SE, CEO
  +
|}
   
''(Stand: 26.10.2010)''
+
===Geschäftsführung===
  +
*Heiner Kerkenhoff, Hauptgeschäftsführer (Frühere Positionen: Cheflobbyist [[Commerzbank]], in den 90er Jahren Büroleiter von Helmut Kohl)
  +
*Hilmar Zettler, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter des Geschäftsbereichs "Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Organisation"
  +
*Kolja Gabriel , Mitglied der Geschäftsleitung, Leiterin des Geschäftsbereichs "Politik und Innovation"
   
=== Geschäftsführung ===
+
Stand: (Februar 2024)
* [[Michael Kemmer]] (seit Okt. 2010 Hauptgeschäftsführer, zuvor [[BayernLB]])
 
* Hans-Joachim Massenberg (Stellvertrender Hauptgeschäftsführer)
 
* Markus Becker-Melching (Leiter Verbindungsstelle Parlament)
 
   
Stand: 26. Oktober 2010. Die weiteren Mitglieder der Geschäftsführung finden sich auf der [http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken/geschaeftsfuehrung Webseite des Bankenverbands].
+
===Mitgliedsverbände===
  +
Der Bankenverband hat eine föderale Struktur:<ref>[https://bankenverband.de/mitglieder/mitgliedsverbaende/ Mitgliedsverbände], Webseite Bankenverband, abgerufen am 25.02.2022</ref> Bankenverband Baden-Württemberg e.V., Bankenverband Mitte e.V., Bankenverband Nordrhein-Westfalen e.V., Bankenverband Schleswig-Holstein e.V., Bayerischer Bankenverband e.V., Norddeutscher Bankenverband e.V., Ostdeutscher Bankenverband e.V.
   
Um die Nachfolge des bisherigen Hauptgeschäftsführers [[Manfred Weber]] gab es innerhalb der Verbands heftige Auseinandersetzungen. Zwischendurch galt der EU-Cheflobbyist der Deutschen Bank, Ansgar Tietmeyer, als Top-Kandidat für die Nachfolge.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/geld/bankenverband-manfred-weber-zu-dogmatisch-zu-wenig-zugehoert-1.8875 Zu dogmatisch - zu wenig zugehört], Süddeutsche Zeitung online vom 12.3.2010, [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/nachfolge-bankenverband-bis-auf-weiteres-kopflos;2545769 Bankenverband bis auf weiteres kopflos], Handelsblatt online vom 15.3.2010, [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/bankenverband-hauptgeschaeftsfuehrer-verzweifelt-gesucht;2605821 Hauptgeschäftsführer verzweifelt gesucht], Handelsblatt Online vom 23.6.2010, alle abgerufen am 26.10.2010</ref>.
+
===Mitgliedsbanken===
   
Die Berufung Michael Kemmers ist nicht ohne Brisanz: er war zuvor Vorstand bei der skandal-geplagten [[BayernLB]]. Am 25. Oktober 2010 beschloss der Verwaltungsrat der bayerischen Landesbank die gesamte ehemalige Bankspitze um den langjährigen Vorstandschef [[Werner Schmidt]] für das Milliarden-Desaster bei der österreichischen Hypo Alpe Adria auf Schadensersatz zu verklagen, also auch Kemmer.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/geld/bankenverband-kemmers-schweigen-1.1015917 BayernLB will Schadenersatz], Süddeutsche Zeitung online vom 25.10.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref>              
+
Als private Großbanken sind im Bundesverband deutscher Banken vertreten: [[Deutsche Bank]] AG, [[Commerzbank]] AG, [[UniCredit Bank]] AG.
  +
Des Weiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise HSBC Trinkaus und Burkhardt AG oder M.M. Warburg & Co.  
  +
Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie [[ABN Amro]], [[Bank of America]], [[BNP PARIBAS]], [[Goldman Sachs]], [[JP Morgan]], und [[UBS]].<ref>[https://bankenverband.de/mitglieder/ Mitglieder] Webseite Bankenverband, abgerufen am 25.02.2022</ref>
   
 
===Verbindungen===
 
===Verbindungen===
Der Bankenverband ist Mitglied in folgenden Lobbyorganisationen:<ref>[http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken Der Verband], Webseite des Bankenverbands, abgerufen am 27.10.2010. Siehe auch Eintrag ins EU-Register (unten).</ref>
+
Der Bankenverband ist Mitglied in 24 weiteren nationalen und internationalen Verbänden und Lobbyorganisationen, u.a.:
*[[Zentraler Kreditausschuss]]
+
*[[Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen]]
*[[Initiative Finanzstandort Deutschland]]
+
*[[Die Deutsche Kreditwirtschaft]]
  +
*[[Institut Finanzen und Steuern]]
  +
*[[Wirtschaftsrat der CDU|Wirtschaftsrat der CDU e.V.]]
  +
*[[Wirtschaftsforum der SPD]]
  +
*[[Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft]]
 
*[[European Banking Federation]]
 
*[[European Banking Federation]]
*[[International Banking Federation]]  
+
*[[International Banking Federation]]
*[[Institute of International Finance]]<ref>[http://www.iif.com/membership/members/memberlist2/ IIF-Webseite], abgerufen am 25.10.2010</ref>
+
*[[Institute of International Finance]]
 
 
== Finanzen ==
 
Laut dem freiwilligem [[Erläuterung zu Lobbyregister-Daten|Lobbyregister]] der EU hat der Bundesverband Deutscher Banken 2009 zwischen 400.000 und 450.000 Euro für die Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen investiert.<ref>[https://webgate.ec.europa.eu/transparency/regrin/consultation/displaylobbyist.do?id=0764199368-97 EU-Lobbyregister], abgerufen am 27.10.2010</ref>
 
 
 
 
 
== Lobbystrategien und Einfluss==
 
 
 
Die Financial Times Deutschland konstatiert in einem langen Artikel im Juli 2010, dass der Einfluss des BdB als Interessenverband der Privatbanken in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei. Wichtige Themen wie etwa die Griechenlandhilfe wurde ohne deren Beteiligung entschieden.<br>Einzig bei der Einlagensicherung bleibt der Verbund wichtig, da man Mitglied des BdB sein muss, um in den Genuss dieser Rückversicherung zu kommen. <ref>[http://www.ftd.de/print-archiv/?artID=1844490&day=19&month=07&year=2010&pagenum=23&timeframe_all=false Stimmverlust] Nina Luttmer in der Financial Times Deutschland vom 19.Juli 2010, abgerufen am 22. August 2010.</ref>
 
 
 
Stattdessen betreiben Branchenriesen wie die [[Deutsche Bank]] zunehmend eine autonome Interessenvertretung. Zudem steht der Vorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dem weltweiten Interessenverband [[Institute of International Finance]] vor, in dem der deutsche Bankenverband nur einer von vielen Mitgliedern ist. 
 
 
 
 
 
== Fallstudien und Kritik ==
 
 
 
==="Frankfurter Erklärung", Oktober 2010===
 
Ende Oktober 2010 versuchte der Bankenverband nach den internen Querelen um die Geschäftsführung wieder stärker in die Offensive zu gehen und warnte in einer Erklärung vom 25.10.2010 vor den volkswirtschaftlichen Folgen einer zu harten Regulierung.<ref>[http://www.bankenverband.de/bundesverband-deutscher-banken/presse/presse-informationen/der-vorstand-des-bankenverbandes-gibt-nach-seiner-heutigen-sitzung-in-frankfurt-main-folgende-erklaerung-ab Pressemitteilung des Bankenverbands vom 25.10.2010], abgerufen am 27.10.2010</ref> Die Financial Times Deutschland beschreibt die Erklärung des Bankenverband als "argumentativ dürftig" und das "übliche Lobby-Mantra", das besondere sei nur die Art, wie der Verband Einigkeit und Stärke demonstrieren wolle.<ref>[http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:lobby-deutscher-banken-bankenverband-draengelt-sich-wieder-nach-vorne/50187191.html Bankenverband drängelt sich wieder nach vorne], FTD online vom 26.10.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref> Auch das Handelsblatt kritisiert, dass sich ein Teil der Vorwürfe gegen die Bundesregierung kaum halten lässt<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/alleingang-bei-regulierung-banker-greifen-regierung-scharf-an;2679832;0 Banker greifen Regierung scharf an], Handelsblatt Online vom 26.10.2010, abgerufen am 27.10.2010</ref> Es gehört zur Strategie der Finanzbranche einerseits auf globaler Ebene gemeinsam gegen striktere Regulierungen vorzugehen (siehe [[Basel III]] und *[[Institute of International Finance]]) und zugleich über die nationale Ebene zu versuchen, die Regierungen gegeneinander aus zu spielen.
 
 
 
===Mitarbeit in Ministerien===
 
Ein Vertreter der Dresdner Bank war für den Bundesverband Deutscher Banken im Bundesministerium für Finanzen tätig.<ref>[http://www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de/index.php/Bundesverband_Deutscher_Banken www.keine-lobbyisten-in-ministerien.de] mit Verweis auf Anfragen im Deutschen Bundestag, abgerufen am 26.10.2010</ref><br>
 
 
 
 
 
== Weiterführende Informationen ==
 
   
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==Kurzdarstellung und Geschichte==
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Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des ''Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes'', gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.
   
== Einzelnachweise ==
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<references/>
 
   
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==Einzelnachweise==
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<references />
   
 
[[Kategorie:Finanzlobby]]
 
[[Kategorie:Finanzlobby]]
[[Kategorie:Lobbyorganisation]]
 
 
[[Kategorie:Wirtschaftsverband]]
 
[[Kategorie:Wirtschaftsverband]]
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[[Kategorie:Lobbyisten_in_Ministerien]]
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[[Category:Organisation]]

Anhänge

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