Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: Unterschied zwischen den Versionen
(→Organisationsstruktur und Personal: modernisiert)
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Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Tätigkeitsbereich | Unternehmenslobbyismus |
Gründungsdatum | 1948 |
Hauptsitz | Berlin |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | avenue de Corthenbergh 60, 1000 Brüssel |
Webadresse | www.gdv.de |
Der Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft (GDV) ist der Dachverband der privaten Versicherungswirtschaft in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft (GDV) wurde 1948 in Köln gegründet. 1996 schloss sich der GDV mit dem Verband der Schadensversicherer und mit dem Verband der Lebensversicherer zum neuen Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft zusammen. Der Sitz des GDV wurde 1998 von Köln nach Berlin verlegt.
Eigendarstellung: "Der GDV bündelt und vertritt die Positionen der deutschen Versicherungswirtschaft gegenüber der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, den Medien und der Wissenschaft."[1]
Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf der Mitgliederversammlung, welche aus den Vertretern derMitgliedsunternehmen
besteht, werden die Mitglieder des Präsidiums, des Präsidialausschusses und der Hauptausschüsse gewählt.Präsidium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(Präsident)
- Wüstenrot & Württembergische AG, Vorsitzender des Vorstandes
- Mitglied des Kuratoriums der Friedrich August von Hayek Stiftung, deren Kapitalstock von der Wüstenrot & Württembergische aufgebracht wurde
- Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV), Vorsitzender des Vorstandes
- Barmenia Versicherungen, Vorsitzender der Vorstände
- Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA, Vizepräsident
- Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, Vorsitzender des Vorstandes
- AXA Konzern AG, Vorsitzender des Vorstandes
- R + V Versicherung AG, Vorsitzender des Vorstandes
- Allianz Lebensversicherungs-AG, Vorsitzender des Vorstandes
- Mecklenburgische Versicherungsgruppe, Vorsitzender der Vorstände
- Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Vorsitzender d. Hauptgeschäftsführung
- HDI-Gerling Industrie Versicherung AG, Vorsitzender des Vorstandes
- Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV), Vorsitzender des Vorstandes
- Debeka-Versicherungsgruppe, Vorsitzender der Vorständ
- Generali Deutschland Holding AG, Vorsitzender des Vorstandes
- ERGO Versicherungsgruppe AG, Vorsitzender des Vorstandes
- Allianz Deutschland AG, Vorsitzender des Vorstandes
- R+V Allgemeine Versicherung AG, Vorsitzender des Vorstandes
- HUK-COBURG Versicherungsgruppe, Sprecher der Vorstände
- SV Sparkassen-Versicherung Holding AG, Vorsitzender des Vorstandes
(Stand: August 2013) Quelle:[2]
-
Hauptgeschäftsführer: Jörg von Fürstenwerth[3]
- * Thomas Ilka ist seit Mai 2014 Mitglied der Geschäftsführung und Leiter des Bereiches Europa und Internationales. Vor seinem Seitenwechsel war er bis Anfang 2014 Beamteter Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.
Dem GDV gehören 474 Mitgliedsunternehmen an, mit rund 215.900 Beschäftigten
und Auszubildenden. Dem GDV gehört ebenfalls der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) an.[
4Unter den Mitgliedern finden sich Versicherer wie beispielsweise:
Allianz AG | AMB Generali | AXA | DEVK |
ERGO |
HDI-Gerling
(Talanx AG) |
HUK-Coburg | Munich Re |
R+V Versicherung | Signal Iduna | Württembergische | Zurich Group |
Quelle: [3]
Präsidium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alexander Erdland | Präsident |
|
und weitere 15 Personen |
(Stand: August 2014) Quelle:[4]
Geschäftsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth | Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung | |
Thomas Ilka | Geschäftsführer Europa / Internationale Beziehungen |
|
(Stand: August 2014) Quellen: [5]
Verbindungen/Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Joachim Wuermeling war 2008-2011 Mitglied der Hauptgeschäftsführung des GDV. Zuvor arbeitete er als Beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Dieser Seitenwechsel erfolgte ohne nennenswerte Karrenzzeit.
Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Think Tank MEA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zum Jahr 2011 übernahm der GDV die Hälfte der finanziellen Grundlast des Munich Center for the Economics of Aging (MEA). Ganz im Sinne des GDV schließt MEA aus seinen Studien den Schluss, dass das staatliche Sozialversicherungssystem und damit auch die gesetzliche Rentenversicherung, nicht mehr zukunftsfähig ist und daher mehr private Altersvorsorge geleistet werden sollte.
Der Direktor des MEA Axel Börsch-Supan[6], ehemaliger Berater des GDV, tritt auch als wissenschaftlicher Berater von Ministerien und politischen Institutionen auf. Die Änderung des bisherigen Rentensystems soll als "schlichte Notwendigkeit"(Börsch-Supan 2000) vermittelt werden.[7]
Das MEA war ursprünglich in Mannheim unter der Bezeichnung Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel (MEA) aktiv. 2011 verlegte das Institut seinen Sitz nach München, benannte sich in Munich Center for the Economics of Aging (MEA) um und wurde eine Abteilung des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik.
Ausgaben für Lobbyarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut den freiwilligen Angaben im Lobbyregister der EU, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft 2012 zwischen 2.250.000 € und 2.500.000 € in direkte Lobbyarbeit bei den EU-Organen investiert.[8]
Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2012: Das Gesetz zu Bewertungsreserven stammte aus der Feder des GDV
Der Bundestag hatte im November 2012 eine Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes verabschiedet. Darin ist vorgesehen, dass die Beteiligung der Versicherten an den sog. Bewertungsreserven der Versicherungsunternehmen gekürzt und ihnen ein weiterer Teil der Überschüsse vorenthalten werden darf. Das beträfe alle Kunden von Lebensversicherungen, Rürup- und Riester-Renten, betrieblichen Direktversicherungen und ähnlichen Betriebsrenten.
Der Gesetzesentwurf wurde von CDU/CSU und FDP eingebracht. Die Zeitschrift ÖKO-TEST berichtet nun, dass ganze Passagen eins zu eins von einer Stellungnahme übernommen wurden, die der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) im September 2011 veröffentlicht hat. Wie ÖKO-TEST nachweist, gehen die Forderungen auf einen fünf-Punkte-Wunschkatalog zurück, mit dem die Branche der Aufsicht schon seit Jahren in den Ohren liegt.
Der Bundesrat stoppte den Gesetzentwurf im Dezember 2012. CDU-Fraktionsvize Michael Meister und der finanzpolitische Sprecher der FDP, Volker Wissing, erklärten Anfang Februar 2013, die angestrebte Regelung würde nicht weiter verfolgt. Die Pläne seien so gut wie gescheitert.
Quellen: [9], [10]
- 1999: Drohkulisse gegen Rot-Grün
Das Drohpotential, das in den enormen Finanzmitteln liegt (die Mitglieder des GDV verwalten ein Anlagekapital von 1,1 Billionen Euro), wird normalerweise nicht offensiv angesprochen. Im Februar 1999 drohte allerdings Hans Schreiber, das damalige Präsidiumsmitglied des GDV, angesichts der rot-grünen Steuerpläne damit, keine Bundesanleihen mehr zu kaufen. Die Versicherungswirtschaft revoltierte gegen die Steuerreformpläne der neuen rot-grünen Bundesregierung. Die Allianz warnte, man könne Geschäftsteile ins Ausland verlagern. Eine GDV-Sprecherin verstärkte den Druck in den Medien und sagte damals, die Ankündigungen von Allianz und Mannheimer seien keine Einzelreaktionen.
Als Oskar Lafontaine im März 1999 seinen Posten als Finanzminister aufgab, jubelte Hans Schreiber: Der "Tag nach Oskar" sei "einer der schönsten Tage meines beruflichen Lebens". Gut ein Jahr später boxte Bundeskanzler Gerhard Schröder die - deutlich veränderte - Steuerreform durch den Bundesrat. Der Steuersatz von Kapitalgesellschaften sank auf 25 Prozent. Außerdem wurden Gewinne beim Verkauf von Unternehmensbeteiligungen von der Besteuerung befreit. (Quelle: LobbyControl: LobbyPlanet Berlin. Köln 2008. S. 107)
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ GBV-Webseite abgerufen am 08.11.2011
- ↑ Präsidium GDV-Webseite, abgerufen am 03.08.2013
- ↑ Geschäftsführung und Organisation GDV-Webseite, abgerufen am 08.05.2014 ↑ GDV-
- Jahrbuch 2012 Die deutsche Versicherungswirtschaft Seite 72, abgerufen am 11.12.2012
- ↑ Webseite GDV - GDV-Mitglieder abgerufen am 11.12.2012
- ↑ Präsidium GDV-Webseite, abgerufen am 05.08.2014
- ↑ Geschäftsführung und Organisation abgerufen am 05.08.2014
- ↑ Team Prof. Börsch-Supan, Website MEA, abgerufen am 10. Dezember 2012
- ↑ Börsch-Supan, Axel (2000): Perspektiven der privaten Vorsorge; in: Erika Metzger (Hrsg.): Zukunft der Alterssicherung, Düsseldorf, S.45-59
- ↑ Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., Lobbyregister der EU, abgerufen am 08.05.2014
- ↑ PM: Abzocke bei den Bewertungsreserven ÖKO-TEST vom 19.02.2013, abgerufen am 20.02.2013
- ↑ Lebensversicherungen: Beeinflusste Lobby Gesetz zu Bewertungsreserven? Die Welt vom 20.02.2013, abgerufen am 20.02.2013
{{BoxOrganisation | Name = Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. | Logo = [[Bild:158px-GDV-Logo.png|center]] | Rechtsform = eingetragener Verein | Tätigkeitsbereich = Unternehmenslobbyismus | Gründungsdatum = 1948 | Hauptsitz = Berlin | Lobbybüro Deutschland = Wilhelmstraße 43/43 G, 10117 Berlin | Lobbybüro EU = avenue de Corthenbergh 60, 1000 Brüssel | Homepage = [http://www.gdv.de www.gdv.de] }} Der '''Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft (GDV)''' ist der Dachverband der privaten Versicherungswirtschaft in Deutschland. == Kurzdarstellung und Geschichte== Der Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft (GDV) wurde 1948 in Köln gegründet. 1996 schloss sich der GDV mit dem Verband der Schadensversicherer und mit dem Verband der Lebensversicherer zum neuen Gesamtverband deutscher Versicherungswirtschaft zusammen. Der Sitz des GDV wurde 1998 von Köln nach Berlin verlegt. Eigendarstellung: "Der GDV bündelt und vertritt die Positionen der deutschen Versicherungswirtschaft gegenüber der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft, den Medien und der Wissenschaft."<ref>[http://www.gdv.de/ueberuns/linkliste.html GBV-Webseite] abgerufen am 08.11.2011</ref> == Organisationsstruktur und Personal== Auf der Mitgliederversammlung, welche aus den Vertretern der Mitgliedsunternehmen besteht, werden die Mitglieder des Präsidiums, des Präsidialausschusses und der Hauptausschüsse gewählt. === Präsidium === {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1" ! style="background-color: #f2f2f2; "| Präsidium ! style="background-color: #f2f2f2; "| |- | Alexander Erdland<br />(Präsident) | * [[Wüstenrot & Württembergische]] AG, Vorsitzender des Vorstandes * Mitglied des Kuratoriums der [[Friedrich August von Hayek Stiftung]], deren Kapitalstock von der [[Wüstenrot & Württembergische]] aufgebracht wurde |- | Josef Beutelmann | * [[Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland]] (AGV), Vorsitzender des Vorstandes * [[Barmenia Versicherungen]], Vorsitzender der Vorstände * [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände]] [[BDA]], Vizepräsident |- | Nikolaus von Bomhard | * [[Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft]], Vorsitzender des Vorstandes |- | Thomas Buberl | * [[AXA]] Konzern AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Friedrich Caspers | * [[R + V Versicherung]] AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Markus Faulhaber | * [[Allianz]] Lebensversicherungs-AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Thomas Flemming | * [[Mecklenburgische Versicherungsgruppe]], Vorsitzender der Vorstände |- | Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth | * Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Vorsitzender d. Hauptgeschäftsführung |- | Christian Hinsch | * [[HDI-Gerling]] Industrie Versicherung AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Uwe Laue | * [[Verband der Privaten Krankenversicherung]] (PKV), Vorsitzender des Vorstandes * [[Debeka-Versicherungsgruppe]], Vorsitzender der Vorständ |- | Dietmar Meister | * [[Generali]] Deutschland Holding AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Torsten Oletzky | * [[ERGO Versicherungsgruppe ===Mitgliedsunternehmen=== Dem GDV gehören 474 Mitgliedsunternehmen an, mit rund 215.900 Beschäftigten. Dem GDV gehört ebenfalls der [[Verband der Privaten Krankenversicherung]] (PKV) an.<ref>[http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2012/11/GDV-Jahrbuch_2012.pdf GDV-Jahrbuch 2012 Die deutsche Versicherungswirtschaft] Seite 72, abgerufen am 11.12.2012</ref> Unter den Mitgliedern finden sich Versicherer wie beispielsweise: {| class="lptable" ! ! ! ! |- | [[Allianz]] AG | AMB Generali | [[AXA]] | [[DEVK]] |- | [[ERGO]] | HDI-Gerling<br />(Talanx AG) | HUK-Coburg | [[Munich Re]] |- | R+V Versicherung | Signal Iduna | Württembergische | [[Zurich Group]] |} Quelle: <ref>[http://www.gdv.de/mitglieder/ Webseite GDV - GDV-Mitglieder] abgerufen am 11.12.2012</ref> === Präsidium === {| class="lptable" |- ! ! ! |- | Alexander Erdland | Präsident | * [[Wüstenrot & Württembergische]] AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Markus Rieß | * [[Allianz]] Deutschland AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Norbert Rollinger | * [[R+V]] Allgemeine Versicherung AG, Vorsitzender des Vorstandes |- | Wolfgang Weiler | * [[HUK-COBURG]] Versicherungsgruppe, Sprecher der Vorstände |- | Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl | * SV Sparkassen-Versicherung Holding AG, Vorsitzender des Vorstandes |} (Stand: August 2013* Mitglied des Kuratoriums der [[Friedrich August von Hayek Stiftung]], deren Kapitalstock von der [[Wüstenrot & Württembergische]] aufgebracht wurde |- | colspan="2"| und weitere 15 Personen |} (Stand: August 2014) Quelle:<ref>[http://www.gdv.de/verband/struktur/praesidium/ Präsidium] GDV-Webseite, abgerufen am 0305.08.20132014</ref> * Hauptgeschäftsführer: Jörg von Fürstenwerth<ref>[http://www.gdv.de/verband/struktur/geschaftsfuehrung/ Geschäftsführung und Organisation] GDV-Webseite, abgerufen am 08.05.2014</ref> ** * [[Thomas Ilka]] ist seit Mai 2014 Mitglied der Geschäftsführung und Leiter des Bereiches Europa und Internationales. Vor seinem [[Seitenwechsel]] war er bis Anfang 2014 Beamteter Staatssekretär im [[Bundesgesundheitsministerium]]. *Dem GDV gehören 474 Mitgliedsunternehmen an, mit rund 215.900 Beschäftigten und Auszubildenden. Dem GDV gehört ebenfalls der [[Verband der Privaten Krankenversicherung]] (PKV) an.<ref>[http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2012/11/GDV-Jahrbuch_2012.pdf GDV-Jahrbuch 2012 Die deutsche Versicherungswirtschaft] Seite 72, abgerufen am 11.12.2012</ref> Unter den Mitgliedern finden sich Versicherer wie beispielsweise: {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1" |- | [[Allianz]] AG | AMB Generali | [[AXA]] | [[DEVK]] |- | [[ERGO]] | HDI-Gerling<br />(Talanx AG) | HUK-Coburg | [[Munich Re]] |- | R+V Versicherung | Signal Iduna | Württembergische | [[Zurich Group]] |} Quelle===Geschäftsführung=== {| class="lptable" |- ! ! ! |- | Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth | Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung | |- | [[Thomas Ilka]] | Geschäftsführer Europa / Internationale Beziehungen | * Ilka ist seit Mai 2014 Mitglied der Geschäftsführung. Vor seinem Seitenwechsel war er bis Anfang 2014 Beamteter Staatssekretär im [[Bundesgesundheitsministerium]] |} (Stand: August 2014) Quellen: <ref>[http://www.gdv.de/mitglieder/ Webseite GDV - GDV-Mitglieder] abgerufen am 11.12.2012</ref> ueber-uns/struktur/geschaftsfuehrung/ Geschäftsführung und Organisation] abgerufen am 05.08.2014</ref> == Verbindungen/Netzwerke == * [[Joachim Wuermeling]] war 2008-2011 Mitglied der Hauptgeschäftsführung des GDV. Zuvor arbeitete er als Beamteter Staatssekretär im [[Bundeswirtschaftsministerium]]. Dieser [[Seitenwechsel]] erfolgte ohne nennenswerte [[Karrenzzeit]]. == Lobbystrategien und Einfluss== ===Der Think Tank MEA=== Bis zum Jahr 2011 übernahm der GDV die Hälfte der finanziellen Grundlast des [[Munich Center for the Economics of Aging]] (MEA). Ganz im Sinne des GDV schließt MEA aus seinen Studien den Schluss, dass das staatliche Sozialversicherungssystem und damit auch die gesetzliche Rentenversicherung, nicht mehr zukunftsfähig ist und daher mehr private Altersvorsorge geleistet werden sollte. Der Direktor des MEA [[Axel Börsch-Supan]]<ref>[http://www.mea.mpisoc.mpg.de/index.php?id=230&no_cache=1&tx_meamitarbeiteranzeige_pi1%5BshowUid%5D=980 Team Prof. Börsch-Supan, Website MEA], abgerufen am 10. Dezember 2012</ref>, ehemaliger Berater des GDV, tritt auch als wissenschaftlicher Berater von Ministerien und politischen Institutionen auf. Die Änderung des bisherigen Rentensystems soll als "schlichte Notwendigkeit"(Börsch-Supan 2000) vermittelt werden.<ref>Börsch-Supan, Axel (2000): Perspektiven der privaten Vorsorge; in: Erika Metzger (Hrsg.): Zukunft der Alterssicherung, Düsseldorf, S.45-59</ref> Das MEA war ursprünglich in Mannheim unter der Bezeichnung [[Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie und Demographischer Wandel]] (MEA) aktiv. 2011 verlegte das Institut seinen Sitz nach München, benannte sich in [[Munich Center for the Economics of Aging]] (MEA) um und wurde eine Abteilung des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik. ===Ausgaben für Lobbyarbeit=== Laut den freiwilligen Angaben im [[Erläuterung zu Lobbyregister-Daten|Lobbyregister]] der EU, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft 2012 zwischen 2.250.000 € und 2.500.000 € in direkte Lobbyarbeit bei den EU-Organen investiert.<ref>[http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=6437280268-55&locale=de#de Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.], Lobbyregister der EU, abgerufen am 08.05.2014</ref> == Fallstudien und Kritik == *'''2012: Das Gesetz zu Bewertungsreserven stammte aus der Feder des GDV''' Der Bundestag hatte im November 2012 eine Änderung des ''Versicherungsaufsichtsgesetzes'' verabschiedet. Darin ist vorgesehen, dass die Beteiligung der Versicherten an den sog. Bewertungsreserven der Versicherungsunternehmen gekürzt und ihnen ein weiterer Teil der Überschüsse vorenthalten werden darf. Das beträfe alle Kunden von Lebensversicherungen, Rürup- und Riester-Renten, betrieblichen Direktversicherungen und ähnlichen Betriebsrenten.<br /> Der Gesetzesentwurf wurde von CDU/CSU und FDP eingebracht. Die Zeitschrift ÖKO-TEST berichtet nun, dass ganze Passagen eins zu eins von einer Stellungnahme übernommen wurden, die der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) im September 2011 veröffentlicht hat. Wie ÖKO-TEST nachweist, gehen die Forderungen auf einen fünf-Punkte-Wunschkatalog zurück, mit dem die Branche der Aufsicht schon seit Jahren in den Ohren liegt.<br /> Der Bundesrat stoppte den Gesetzentwurf im Dezember 2012. CDU-Fraktionsvize [[Michael Meister]] und der finanzpolitische Sprecher der FDP, [[Volker Wissing]], erklärten Anfang Februar 2013, die angestrebte Regelung würde nicht weiter verfolgt. Die Pläne seien so gut wie gescheitert.<br /> Quellen: <ref>[http://presse.oekotest.de/presse/PM-M1303-NaWi-Finanzstaerke.pdf PM: Abzocke bei den Bewertungsreserven] ÖKO-TEST vom 19.02.2013, abgerufen am 20.02.2013</ref>, <ref>[http://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article113765768/Finanzen-Kompakt.html Lebensversicherungen: Beeinflusste Lobby Gesetz zu Bewertungsreserven?] Die Welt vom 20.02.2013, abgerufen am 20.02.2013</ref> *'''1999: Drohkulisse gegen Rot-Grün''' Das Drohpotential, das in den enormen Finanzmitteln liegt (die Mitglieder des GDV verwalten ein Anlagekapital von 1,1 Billionen Euro), wird normalerweise nicht offensiv angesprochen. Im Februar 1999 drohte allerdings Hans Schreiber, das damalige Präsidiumsmitglied des GDV, angesichts der rot-grünen Steuerpläne damit, keine Bundesanleihen mehr zu kaufen. Die Versicherungswirtschaft revoltierte gegen die Steuerreformpläne der neuen rot-grünen Bundesregierung. Die [[Allianz]] warnte, man könne Geschäftsteile ins Ausland verlagern. Eine GDV-Sprecherin verstärkte den Druck in den Medien und sagte damals, die Ankündigungen von Allianz und Mannheimer seien keine Einzelreaktionen.<br /> Als Oskar Lafontaine im März 1999 seinen Posten als Finanzminister aufgab, jubelte Hans Schreiber: Der "Tag nach Oskar" sei "einer der schönsten Tage meines beruflichen Lebens". Gut ein Jahr später boxte Bundeskanzler [[Gerhard Schröder]] die - deutlich veränderte - Steuerreform durch den Bundesrat. Der Steuersatz von Kapitalgesellschaften sank auf 25 Prozent. Außerdem wurden Gewinne beim Verkauf von Unternehmensbeteiligungen von der Besteuerung befreit. (Quelle: LobbyControl: [http://www.lobbycontrol.de/lobbyplanet-berlin-reisefuhrer-durch-den-lobbydschungel/ LobbyPlanet Berlin]. Köln 2008. S. 107) {{spendenbanner}} == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie:Wirtschaftsverband]] [[Kategorie:Finanzlobby]]
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