Cyber-Sicherheitsrat Deutschland
Cyber-Sicherheitsrat Deutschland | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Tätigkeitsbereich | Beratung von Unternehmen, Behörden und politischen Entscheidungsträgern im Bereich Cyber-Sicherheit |
Gründungsdatum | 2012 |
Hauptsitz | Georgenstrasse 22, 10117 Berlin |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.cybersicherheitsrat.de |
Der Verein hat zum Zweck, Unternehmen, Behörden und politische Entscheidungsträger im Bereich Cyber-Sicherheit zu beraten und im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität zu stärken. Zum Kundenstamm zählen Entscheidungsträger aus der Politik auf EU-, Bund-, Länder- und kommunaler Ebene, sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und Unternehmen aus dem Sicherheits- und Technologiebereich.[1] Der Vereinspräsident Arne Schönbohm, der sich seit Jahren als Lobbyist betätigt, soll ab Februar 2016 Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik werden, und zeitgleich sein Amt beim Cyber-Sicherheitsrat Deutschland aufgeben. Zu den Vereinsmitgliedern gehören vor allem Unternehmen aus der Branche, deren Produkte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) prüft und zertifiziert.[2]
Inhaltsverzeichnis
Lobbystrategien und Einfluss
Nach eigenen Angaben verfolgt der Verein die folgenden Ziele:
- Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Politik, öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zur Verbesserung des IT-Schutzes
- Initiativen und Projekte zur Förderung des Bewusstseins für Cyber-Sicherheit
- Aufbau eines deutschlandweiten Cyber-Sicherheitsnetzwerkes in einem europäischen und internationalen Kontext
- Wissensplattform, Forum und Netzwerk für Vereinsmitglieder
Zu den Maßnahmen gehören u.a.:
- Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden zum Thema Cyber-Sicherheit
- Branchen- oder themenbezogene Arbeitskreise zur Erarbeitung von Lösungsansätzen
- Beratung politischer Entscheidungsträger
- Auslandsreisen zum internationalen Austausch mit politischen Entscheidungsträgern und Unternehmensführungen zum Thema Cyber-Sicherheit
- Erstellung von Studien, Analysen und Artikeln
- Kommentierung von Gesetzen oder Gesetzesentwürfen
Kooperationspartner sind u.a.[3]
- Atlantik-Brücke e.V.
- Internet Security Alliance (ISA), ein Branchenverband der Sicherheitswirtschaft
- National Cyber-Forensics & Training Alliance (NCFTA)
- Bundesverband der Dienstleister für Online-Anbieter(BDOA) e.V.
Der Name ist fast identisch mit dem Cyber-Sicherheitsrat des Bundesministerium des Innern. In einem Schreiben des für Cybersicherheit zuständigen Ministerialdirigenten des Innenministeriums vom 27. Mai 2015 an die Chefs von fünf Sicherheitsbehörden des Bundes wurde daran erinnert, eine Abgrenzung zu dem Verein sicherzustellen.[4] Jegliche Unterstützung, bespielsweise durch die Unterstützung von Veranstaltungen, habe zu unterbleiben.
Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen
Mitglieder
Ordentliche Mitglieder des Vereins sind Unternehmen und Vertreter von Unternehmen aus dem Bereich Cybersicherheit, die einen Jahresbeitrag von 2.500 Euro und eine einmalige Aufnahmegebühr von 1.000 Euro entrichten und über ein Stimmrecht verfügen.[5] Hinzu kommen Behörden sowie politische Entscheider als assoziierte Mitglieder ohne Stimmrecht.
Die Mitglieder sind hier abrufbar. Zu ihnen gehören u.a.
- Airbus
- apsec applied security
- Cassidian
- GSE Protect
- IBM
- Kaspersky
- nexus
- SECURITAS
- Symantek
- SecurePIM
Präsidium
Das Präsidium besteht aus den im Dezember 2015 als Vorsitzender bzw. Stellv. Vorsitzender des Vereinsvorstands im Vereinsregister eingetragenen Präsidenten/Vizepräsidenten[6]
- Arne Schönbohm (Präsident)
- seit 12/ 2012 Mitglied der Cyber Security Coordination Group
- seit 9/2012 Präsident des Cyber-Sicherheitsrats Deutschland
- seit 12/ 2008 Vorstand der BSS BuCET Shared Services AG (BSS AG)
- 4/2008 - 12/2008 Schönbohm Consulting
- 1995 -2008 bei der EADS beschäftigt, u. a. von 2003 - 2005 als Lobbyist (Leiter Public Affairs und Homeland Security), zuletzt als Vice President Commercial and Defence Solutions
- Mitglied im Förderkreis Deutsches Heer, einem Lobbyverband der Rüstungswirtschaft
- Mitglied in der Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik, die Rüstungslobbyisten mit Abgeordneten zusammen bringt
- Hans-Wilhelm Dünn (Vizepräsident)
sowie den nicht als Vorstand eingetragenen Beistitzern
- Werner Weidenfeld
- Direktor des Centrum für angewandte Politikforschung (CAP), der Denkfabrik der LMU München, die bis 2007 von der Bertelsmann Stiftung gefördert wurde
- Professor für Politische Wissenschaften an der LMU München
- Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der BuCET Shared Services AG
- 1992 - 2007 Vorstand der Bertelsmann Stiftung
- Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes
Finanzen
Weiterführende Informationen
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Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ Profil beim UNICUM Karrierezentrum, abgerufen am 03. 01. 2016
- ↑ Jannis Brühl: Vorwürfe gegen designierten BSI-Chef: "Cyber-Bullshitting" und Lobbyismus, Süddeutsche online vom 22. Dezember 2015, abgerufen am 25. 12. 2015
- ↑ Über uns, Webseite Cybersicherheitsrat, abgerufen am 03. 01. 2015
- ↑ Umstrittene Personalie: Designierter BSI-Präsident galt im Innenministerium als anstößig, Spiegel online vom 23. Dezember 2015, abgerufen am 24. 12. 2015
- ↑ Mitgliedschaft, Webseite Cyber-Sicherheitsrat, abgerufen am 24. 12. 2015
- ↑ Präsidium Kurzvita, Webseite Cyber-Sicherheitsrat, abgerufen am 24. 12. 2015