Bundesverband Deutscher Banken
Bundesverband deutscher Banken | |
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Rechtsform | e.V. (VR 19142, Vereinsregister Berlin) |
Tätigkeitsbereich | Finanzlobby |
Gründungsdatum | 1951 |
Hauptsitz | Burgstraße 28, 10178 Berlin |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | Rue du Commerce 31, 1000 Brüssel |
Webadresse | bankenverband.de |
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB), kurz auch Bankenverband genannt, ist ein Spitzenverband des privaten Kreditgewerbes. Der Verband vertritt dabei über 200 private nationale und internationale Kreditinstitute, sowie seine 11 regionalen Mitgliedsverbände.
In Brüssel ist er sowohl durch ein eigenes Lobbybüro vertreten als auch über den Dachverband European Banking Federation (EBF).
Inhaltsverzeichnis
Lobbystrategien und Einfluss
Die Financial Times Deutschland konstatiert in einem Artikel im Juli 2010, dass der Einfluss des BdB als Interessenverband der Privatbanken in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei. Wichtige Themen wie etwa die Griechenlandhilfe wurde ohne deren Beteiligung entschieden. Einzig bei der Einlagensicherung bleibt der Verbund wichtig, da man Mitglied des BdB sein muss, um in den Genuss dieser Rückversicherung zu kommen.[1] Stattdessen betreiben Branchenriesen wie die Deutsche Bank zunehmend eine autonome Interessenvertretung.
Fallstudien und Kritik
2015: Ablehnung der Finanztransaktionssteuer
Der Bankenverband, zusammen mit weiteren führenden Wirtschaftsverbände Deutschlands, hat die europäischen Finanzminister in einer gemeinsamen Pressemitteilung aufgefordert, das Projekt zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer aufzugeben.[2]
2010: "Frankfurter Erklärung"
Ende Oktober 2010 versuchte der Bankenverband nach den internen Querelen um die Geschäftsführung wieder stärker in die Offensive zu gehen und warnte in einer Erklärung vom 25.10.2010 vor den volkswirtschaftlichen Folgen einer zu harten Regulierung.[3] Die Financial Times Deutschland beschreibt die Erklärung des Bankenverband als "argumentativ dürftig" und das "übliche Lobby-Mantra", das Besondere sei nur die Art, wie der Verband Einigkeit und Stärke demonstrieren wolle.[4] Auch das Handelsblatt kritisiert, dass sich ein Teil der Vorwürfe gegen die Bundesregierung kaum halten lässt.[5] Es gehört zur Strategie der Finanzbranche, einerseits auf globaler Ebene gemeinsam gegen striktere Regulierungen vorzugehen (siehe Basel III und Institute of International Finance) und zugleich über die nationale Ebene zu versuchen, die Regierungen gegeneinander auszuspielen.
Lobbyisten in Ministerien
Ein Vertreter der Dresdner Bank war für den Bundesverband Deutscher Banken im Bundesministerium für Finanzen tätig.
Zeitraum | Mitarbeiter | Bearbeitete Themen |
01.01.2003 – 31.12.2005[6] | Ein/e MitarbeiterIn der Dresdner Bank als Vertreter des Zentralen Kreditausschusses[7] (Seit 2011: Deutsche Kreditwirtschaft) | Einsatz im Referat VII B 6 |
Weitere Informationen: Lobbyisten im Bundesministerium der Finanzen
Organisationsstruktur und Personal
Vorstand (Stand: Juni 2016[8])
Funktion | Name | weitere Funktionen |
Präsident | Hans-Walter Peters |
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Mitglied des Präsidiums | John Cryan |
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Mitglied des Präsidiums | Andreas Schmitz |
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Mitglied | Markus Beumer |
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Mitglied | Roland Boekhout |
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Mitglied | Michael Kemmer |
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Mitglied | Thomas A. Lange |
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Mitglied | Herrmann J. Merkens |
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Mitglied | Emmerich Müller |
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Mitglied | Lutz Raettig |
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Mitglied | Theodor Weimer |
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Geschäftsführung (Stand: Juni 2016[9])
Funktion | Name | |
Hauptgeschäftsführer | Michael Kemmer |
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Mitglied der Hauptgeschäftsführung | Christian Ossig | |
Mitglied der Hauptgeschäftsführung | Andreas Krautscheid |
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Mitgliedsverbände
Der Bankenverband hat eine föderale Struktur.
- Bankenverband Baden-Württemberg e.V.
- Bankenverband Bremen e.V.
- Bankenverband Hamburg e.V.
- Bankenverband Hessen e.V.
- Bankenverband Niedersachsen e.V.
- Bankenverband Rheinland-Pfalz
- Bankenverband Saarland e.V.
- Bankenverband Schleswig-Holstein e.V.
- Bankenvereinigung Nordrhein-Westfalen e.V.
- Bayrischer Bankenverband e.V.
- Ostdeutscher Bankenverband e.V.
- Verband deutscher Schiffbanken
Mitgliedsbanken
Als private Großbanken sind im Bundesverband deutscher Banken vertreten:
- Deutsche Bank AG
- Commerzbank AG
- Deutsche Postbank AG
- UniCredit Bank AG
Des Weiteren einige kleinere und größere private Bankhäuser, wie beispielsweise Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA oder Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA.
Einen Großteil der Mitglieder stellten daneben Regionalbanken und deutsche Ableger ausländischer Banken, darunter bekannte Größen wie ABN Amro, Bank of America, Barclays Bank, BNP PARIBAS, Goldman Sachs, JP Morgan, LGT Bank, Merril Lynch und UBS.[11]
Verbindungen
Der Bankenverband ist Mitglied in folgenden Lobbyorganisationen:[12][13]
- European Banking Federation
- International Banking Federation
- Deutsche Kreditwirtschaft
- Europäische Bewegung Deutschland
- europa-union Deutschland
- Financial Future
Finanzen
Laut dem freiwilligen Lobbyregister der EU hat der Bundesverband Deutscher Banken 2015 zwischen 2,5 Millionen und 2,75 Millionen Euro für die Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen investiert.[13]
Kurzdarstellung und Geschichte
Der Bundesverband deutscher Banken wurde 1951 in Köln, in der Nachfolge des Centralverbandes des deutschen Bank und Bankiergewerbes, gegründet. Im Frühjahr 1999 wurde der Sitz des Verbandes von Köln nach Berlin verlegt. Seit 2004 verfügt der BdB auch über eine Repräsentanz in Brüssel.
Weiterführende Informationen
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ Deutschlands machtloser Bankenverband Nina Luttmer in der Financial Times Deutschland vom 21.07.2010, archiviert am 22.07.2010, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Verbände: Finanztransaktionssteuer stoppen! Pressemitteilung der DIHK vom 08.12.2015, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Pressemitteilung Webseite Bankenverband vom 25.10.2010, archiviert am 27.11.2010, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Bankenverband drängelt sich wieder nach vorne, Financial Times Deutschland vom 26.10.2010, archiviert am 28.10.2010, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Banker greifen Regierung scharf an, Handelsblatt Online vom 26.10.2010, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Antwort auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Brüderle zum Einsatz von Beschäftigten aus der Kreditwirtschaft in Bundesbehörden Deutscher Bundestag vom 04.05.2009, S. 19ff., abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Antwort auf kleine Anfrage der FDP-Fraktion zu "'Monitor' – Bericht über eine neue Art von Lobbyismus in Bundesministerien" Deutscher Bundestag vom 13.11.2006, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Der Vorstand des Bankenverbandes, Webseite Bankenverband, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Geschäftsführung und Bereichsleiter Webseite Bankenverband, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ BayernLB will Schadenersatz, Süddeutsche Zeitung vom 25.10.2010, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Mitglieder Webseite Bankenverband, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ Zusammenarbeit mit anderen, Webseite Bankenverband, abgerufen am 16.06.2016
- ↑ 13,0 13,1 Bundesverband deutscher Banken e.V., EU Transparez-Register, abgerufen am 16.06.2016