Krauss-Maffei Wegmann: Unterschied zwischen den Versionen

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(Lobbyarbeit: Struktur und Strategien)
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Krauss-Maffei Wegmann
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Branche Sicherheit und Rüstung
Hauptsitz München
Lobbybüro Deutschland
Lobbybüro EU
Webadresse http://www.kmweg.de/

Die Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG (KMW) ist eines der größten deutschen Rüstungsunternehmen und neben Rheinmetall einer der Hauptlieferanten für die Bundeswehr im Bereich von Heereswaffen.[1]

2015 fusionierte KMW mit dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter S.A, welches im Alleineigentum der französischen staatseigenen GIAT Industries S.A. Holding stand.[2]An der neu gegründeten Holding mit dem Namen KNDS - KMW + Nexter Defense Systems mit Sitz in Amsterdam sind die GIAT Industries und die damalige KMW-Eigentümerin Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG mit je 50 % beteiligt.[3]

Teil von kritischen Berichten wurde der Konzern immer wieder im Zusammenhang mit dem Verkauf von Waffen in Konfliktgebiete[4], aber auch wegen ausgeprägter Lobbyarbeit von KMW (und anderen Rüstungsunternehmen wie EADS) im Rahmen der Verhandlungen um die Unterstützung der Bundesregierung beim Export des Kampfpanzers Leopard II nach Saudi-Arabien in den Jahren 2010–2012.[5]

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Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Geschäftsjahr 2020 legte der Konzern KNDS, in dem sich Kraus-Maffei Wegmann und Nexter zusammengeschlossen haben, einen konsolidierten Auftragsbestand im Rekordwert von 10.06 Milliarden Euro vor. Zu den großen Aufträgen gehört ein Update für die 322 FENNEK-Fahrzeuge des niederländischen Heeres, 24 Leguan-Brückenleger für die deutsche Bundeswehr, 42 JAGUAR-, 271 GRIFFON-, und 364 SERVAL-Fahrzeuge sowie Support und Serviceleistungen für die französische Armee sowie CAESAR-Geschütze für einen Export-Kunden. Dabei erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Die Belegschaft wuchs auf 8.270 Mitarbeiter an.[6]

Im Jahr 2022 erwirtschaftete KNDS laut dem Stockholm International Peace Resaerch Institute (SIPRI) einen Umsatz von 3,36 Milliarden US-Dollar mit Rüstungsgütern. Im Ranking der größten Waffenherrsteller der Welt belegte KNDS 2022 damit Platz 44.[7]

Die Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG ist über die folgende Konstruktion ein Unternehmen der KNDS mit Sitz in Amsterdam (Stand: 01/2024). Kommanditistin der Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG ist die Honosthor KMW Holding GmbH, deren alleinige Gesellschafterin die KNDS ist.[8]. Geschäftsführer der Honosthor KMW Holding GmbH sind Ralf Ketzel und Frank Haun. Die Geschäftsführung und Vertretung der Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG übt die Krauss-Maffei Wegmann Verwaltungs GmbH aus. An der KNDS ist die Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG mit 50 % beteiligt, deren Kommanditisten 28 Personen mit Einlagen in unterschiedlicher Höhe sind. Geschäftsführer der Holding sind Frank Haun und der Kommanditist Stephan Bode. Die Kommanditisten und ihre Beteiligungshöhe sind über das Gemeinsame Registerportal der Länder unter Amtsgericht München Nummer HRA 110741 abrufbar.

Die Tochterunternehmen sind:

  • ATM Computer Systeme GmbH
  • BTD Battl Tank Dismantling GmbH
  • DSL Defence Service Logistics GmbH
  • DST Defence Service Tracks GmbH
  • Hellenic Defence Vehicle Systems Single Member S.A.
  • KMW Asia Pacific Pte. Ltd.
  • KMW do Brasil Sistemas de Defesa Ltda.
  • KMW Hungary Kft.
  • KMW Schweißtechnik GmbH
  • Wegmann USA Inc.
  • WFEL Ltd.[9]

Krauss-Maffei Wegmann hat 2012 den weltweiten Marktführer für mobile Brückensysteme WFEL aufgekauft.[10] 2015 fusionierte Krauss-Maffei Wegmann mit dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter.[11] Im Dezember 20023 haben KNDS und der italienische Rüstungskonzern Leonardo die Bildung einer strategischen Allianz angekündigt, die dem Ausbau der Zusammenarbeit beim Bau von Kampfpanzern dienen soll.[12][13]

Leitungsgremien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschäftsführer sind[14]:

KNDS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank Haun ist CEO der Konzernholding KNDS. Die weiteren Mitglieder des „Board of Directors“ und des „Executive Committee“ sind hier abrufbar. Er ist weiterhin Geschäftsführer der Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG und der Honosthor KMW Holding GmbH sowie Mitglied der Münchner Sicherheitskonferenz und des „International Advisory Board des“ " des Atlantic Council.

Lobbyarbeit: Struktur und Strategien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben von Krauss-Maffei Wegmann für Lobbyarbeit in Deutschland auf 500.001-510.000 Euro.[15] Im EU Transparenz-Register gibt KMW an, 2022 zwischen 100.00 und 199.999 Euro für Lobbyarbeit auszugeben.[16] Mit der Lobbyarbeit ist Mitglied im Förderkreis Deutsches Heer, dem Politiker, hochrangige Militärs und die meisten deutschen Rüstungsunternehmen angehören. EUTOP beauftragt worden.

KMW ist Mitglied in den folgenden Organisationen (Auszug):

In dem Zeitraum zwischen den Jahren 2010 und 2012 pflegte Krauss-Maffei Wegmann KMW intensive Kontakte zum Außen- und Wirtschaftsministerium. Hintergrund war dabei Frage, ob die Bundesregierung Exporte des Kampfpanzers Leopard II nach Saudi-Arabien unterstützt. In dieser Zeit besuchte KMW-Geschäftsführer Frank Haun wiederholt hohe Beamte der beiden Ministerien.[1517]

Bei Exportgenehmigungen müssen sowohl das Außen- als auch das Verteidigungsministerium zustimmen. Der Stern bezieht sich auf eine 27 Seiten umfassende Aufstellung von Kontakten zwischen Rüstungsunternehmen und Ministerien, die auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz erstellt wurde. Die Liste führt hierbei vier Treffen zwischen Haun und Staatssekretären des Auswärtigen Amts auf, sowie drei weitere im Wirtschaftsministerium. Zudem waren bei einer Begegnung mit dem damaligen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) neben Haun auch weitere Vertreter des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) anwesend.[15] Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben von Krauss-Maffei Wegmann für Lobbyarbeit in Deutschland auf 500.001-510.000 Euro.[16] Im freiwilligen Transparenz-Register der Europäischen Union wird KMW seit dem 16.07.2020 geführt.[17]

Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahlungen an zwei ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Zusammenhang mit Geschäften von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) in Griechenland kam im Mai des Jahres 2014 heraus, dass zwei ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete ein Honorar von KMW erhalten hatten. Demzufolge hatte der Rüstungskonzern einer Beratungsgesellschaft der ehemaligen Abgeordneten in den Jahren von 2000 bis 2005 mehr als fünf Millionen Euro gezahlt. [18] Entdeckt wurden die Zahlungen bei einer internen Unterssuchung zu zwei Panzergeschäften. Anlass der Prüfung, die von KMW selbst in Auftrag gegeben wurde, waren mutmaßliche Schmiergeldzahlungen bei Geschäften mit Griechenland. [19][20]

Die Aufdeckung der Zahlungen an die langjährigen SPD-Politiker bei den KMW-internen Untersuchungen zu den Panzergeschäften, erweckt laut der „Süddeutschen Zeitung“ den Verdacht, dass mit diesen Mitteln in Millionenhöhe Einfluss auf die Auftragsvergabe in Athen genommen wurde.[21] Der Konzern hat im vergangenen Jahrzehnt für fast zwei Milliarden Euro Leopard-2-Panzer und Panzerhaubitzen nach Athen verkauft. Die Anbahnung und der Abschluss der Panzer-Deals fallen vor allem in jene Jahre, in denen laut Untersuchung die beiden SPD-Politiker Dagmar Luuk und Heinz-Alfred Steiner über eine Firma namens „Büro für Südosteuropaberatung“ (BfS) ein Millionen-Honorar für Beratung von KMW bekamen.[22] Ferner wurde berichtet, dass die beiden SPD-Leute nach ihrer Zeit im Parlament über ihre gemeinsame Beraterfirma lukrative Verträge mit KMW abgeschlossen hatten. In diesen verpflichtete sich das Unternehmen im Falle eines Verkaufs der Panzerhaubitze nach Griechenland drei Prozent Erfolgshonorar auszuzahlen.[23]

Dagmar Luuk war von 1980 bis 1990 Mitglied des Bundestages. Während dieser Zeit war sie Vorsitzende der Deutsch-Griechischen Parlamentarier-Gruppe und verfügte damit bereits früh über gute Kontakte nach Griechenland, insbesondere zur sozialdemokratischen Partei Pasok. Die Kontaktverbindungen hielten sich zudem nach ihrer Zeit als Abgeordnete langezeit aufrecht.[24] Heinz-Alfred Steiner, früherer Parlamentskollege und Parteifreund von Luuk, saß von 1980 bis 1994 im Bundestag. Der frühere Bundeswehrhauptmann war zeitweise Vizechef des Verteidigungsauschusses.[24] Kritik an den Zahlungen wird unter anderem von dem Rüstungsexperten Jan van Aken der Linksfraktion im Bundestag geäußert: „Gabriel muss das jetzt schleunigst aufklären, denn die beiden waren für die SPD im Bundestag und haben möglicherweise Wissen oder Verbindungen aus dieser Zeit für einen Waffendeal benutzt“.[25]

Razzia wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im November 2014 gab es mehrere Hausdurchsuchungen; es wurde einem Verdacht auf Steuerhinterziehung nachgegangen. In dem Zusammenhang wurde berichtet, dass in Griechenland mehrere Mittelsmänner gestanden hätten, unter anderem im Namen von Krauss-Maffei-Wegmann Bestechungssummen gezahlt zu haben. Im Dezember 2014 sollen entsprechende Verfahren von der griechischen Justiz aufgenommen werden. [26]

Seit Mitte Januar 2015 sitzt ein ehemaliger Manager von Krauss-Maffei Wegmann in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen zwischen 2002 und 2004 mehr als 1,1 Millionen Euro aus Rüstungsgeschäften erhalten und diese nicht versteuert zu haben. Das Geld stammt aus einem Geschäft zwischen KMW Deutschland, KMW Griechenland und dem Athener Verteidigungsministerium. Der ehemalige Manager soll um die 490.000 Euro in Bar erhalten haben. Das restliche Geld soll nach Angaben der Polizei auf seine Schweizer Konto überwiesen worden sein.[27]

Schmiergeldzahlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit den Verkäufen von 170 Leopard 2 Panzern nach Griechenland für insgesamt 1,7 Milliarden Euro soll Schmiergeld geflossen sein, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Aussage eines griechischen Spitzenbeamten gegenüber der griechischen Staatsanwaltsschaft berichtete. Der Beamte des Wirtschaftsministeriums gab zu, für Waffenverkäufe, unter anderem aus Deutschland, insgesamt acht Millionen Euro an Schmiergeld erhalten zu haben.[28]
Für das Geschäft mit KMW soll er von einem griechischen Vertreter des Rüstungskonzerns allein 1,7 Millionen Eurp erhalten haben.
Die Vorwürfe zu dem vom 20.03.2003 datierten Kaufvertrag wurden von KMW bestritten. .[29]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krauss-Maffei Wegmann entstand 1999 aus einer Fusion der beiden Unternehmen Krauss-Maffei AG und Wegmann & Co. [30] Die Fusion selbst erfolgte dabei, abseits von der öffentlichen Wahrnehmung, in einer Art Geheim-Deal.[31]

Die Gründungsunternehmen von KMW, Kraus-Maffei und Wegmann & Co., welche im Bereich des Lokomotiven- und Zuggerätebaus beschäftigt waren, wandten sich während der NS-Zeit der Produktion von Militärgeräten hin und wurden unter Verwendung tausender Inhaftierter aus Konzentrationslagern als Zwangsarbeiter zu den führenden Waffenproduzenten.[32]

Im Sommer 2011 rückte das Unternehmen infolge eines möglichen Verkaufs von Leopard-2-Panzern nach Saudi-Arabien verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit.[33]


Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Top5 - Die größten deutschen Rüstungskonzerne im Vergleich, abgerufen am 30.06.2014.
  2. KNDS - KMW + Nexter Defense Systems History], knds.com, abgerufen am 04.01.2024
  3. Structure, knds.com, abgerufen am 04.01.202
  4. Leopard 2 rollen nach Syrien: Türkei setzt deutsche Panzer ein, ntv.de vom 22.01.2018, abgerufen am 17.01.2022.
  5. Schwarz-Gelbe Vorgängerregierung Rüstungslobby ging "ein und aus", Stern.de Blog von Hans-Martin Tillack vom 14.04.2014, abgerufen am 26.06.2014.
  6. KNDS records another successful business year, PM vom 14.06.2021, abgerufen am 04.01.2024.
  7. SIPRI Arms Industry Database, abgerufen am 04.01.2024
  8. Eintrag im Handelsregister des Amtsgerichts München, Abruf vom 05.01.2024
  9. Webseite von KNDS, abgerufen am 04.01.2024
  10. Panzerbauer kauft Brückenhersteller, Handelsblatt vom 23.05.2012, abgerufen am 01.07.2014
  11. Fusion: KMW und Nexter bilden Rüstungsriesen, Spiegel Online vom 29.07.2015, abgerufen am 04.01.2024
  12. KNDS AND LEONARDO FORM STRATEGIC ALLIANCE, knds.com vom 13.12.2023, abgerufen am 18.01.2024
  13. Leonardo will mit KNDS neuen Panzerbauen, handelsblatt.com vom 15.12.2023, abgerufen am 18.01.2024
  14. Impressum KNDS, knds.de, abgerufen am 04.01.2023.
  15. 15
  16. 15,0
  17. Lobbyregister Deutscher Bundestag, abgerufen am 04.01.2024
  18. Transparency Register (EU-Lobbyregister), abgerufen am 04.01.2024
  19. 17,0 17,1 Schwarz-Gelbe Vorgängerregierung Rüstungslobby ging "ein und aus", Stern.de vom 14.04.2014, abgerufen am 27.06.2014
  20. Lobbyregister Deutscher Bundestag, abgerufen am 04.01.2024
  21. Transparency Register (EU-Lobbyregister), abgerufen am 04.01.2024
  22. SPD-Politiker kassierten bei Panzerdeal, Süddeutsche Zeitung.de vom 19.05.2014, abgerufen am 16.07.2014
  23. Griechischer Ex-Spitzenbeamter gesteht Schmiergeld-Deal um deutsche Panzer, Süddeutsche Zeitung.de vom 28.12.2013, abgerufen am 16.07.2014
  24. Schmiergeldskandal: Griechischer Ex-Vertreter von Panzerkonzern KMW verhaftet, Spiegel Online vom 30.12.2013, abgerufen am 16.07.2014
  25. SPD-Politiker kassierten bei Panzerdeal, Süddeutsche Zeitung.de vom 19.05.2014, abgerufen am 16.07.2014
  26. Panzerdeal setzt Gabriel unter Druck, Handesblatt.com vom 19.05.2014, abgerufen am 04.01.2024
  27. Wegen Panzer-Deal mit AthenKorrupte SPD-Abgeordnete im Visier der Staatsanwälte, Focus.de vom 22.05.2014, abgerufen am 16.07.2014
  28. 24,024,1 Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann: Panzer und Genossen, Süddeutsche.de vom 19.05.2014, abgerufen am 16.07.2014
  29. Panzerdeal setzt Gabriel unter Druck, Handesblatt.com vom 19.05.2014, abgerufen am 04.01.2024
  30. Verdacht auf Schmiergeld. Razzia bei Panzer-Hersteller Kraus-Maffei-Wegmann Mitteldeutsche Zeitung, 17. November 2014, zuletzt aufgerufen am 04.01.2024
  31. Korruption Ex-KMW-Manager in Haft Spiegel vom 04.04.2015, zuletzt aufgerufen am 04.01.2024
  32. Griechischer Ex-Spitzenbeamter gesteht Schmiergeld-Deal um deutsche Panzer, Süddeutsche Zeitung.de vom 28.12.2013, abgerufen am 21.01.2022.
  33. Griechischer Ex-Spitzenbeamter gesteht Schmiergeld-Deal um deutsche Panzer, Süddeutsche Zeitung.de vom 28.12.2013, abgerufen am 21.01.2022.
  34. Geschichte, Webseite von KMW, abgerufen am 27.06.2014
  35. Panzerproduzent Krauss-Maffei Wegmann - Die verschwiegenen Macher des Leopard-2-Panzers, Focus.de vom 03.07.2014, abgerufen am 27.06.2014.
  36. Geschichte knds.com, abgerufen am 17.01.2024
  37. Leopard-Panzer-Deal - Saudi-Arabien verliert Geduld mit Deutschland, Zeit Online vom 12.07.2013, abgerufen am 04.01.2024.
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        Die [https://www.kmweg.com/ Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG] (KMW) ist eines der größten deutschen Rüstungsunternehmen und neben [[Rheinmetall]] einer der Hauptlieferanten für die Bundeswehr im Bereich von Heereswaffen.<ref>[https://web.archive.org/web/20190110094118/http://www.waffenexporte.org/2012/08/top-5-%E2%80%93-die-grosten-deutschen-rustungskonzerne-im-weltweiten-vergleich/ Top5 - Die größten deutschen Rüstungskonzerne im Vergleich], abgerufen am 30.06.2014.</ref> 
        

        2015 fusionierte KMW mit dem französischen Rüstungsunternehmen [https://www.nexter-group.fr/en/qui-sommes-nous.html Nexter S.A], welches im Alleineigentum der französischen staatseigenen GIAT Industries S.A. Holding stand.<ref>[https://www.knds.com/ KNDS - KMW + Nexter Defense Systems] History], knds.com, abgerufen am 04.01.2024</ref>An der neu gegründeten Holding mit dem Namen [https://www.knds.com/ KNDS - KMW + Nexter Defense Systems] mit Sitz in Amsterdam sind die GIAT Industries und die damalige KMW-Eigentümerin Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG mit je 50 % beteiligt.<ref>[https://www.knds.com/about-us/structure/  Structure], knds.com, abgerufen am 04.01.202</ref>
        

        Teil von kritischen Berichten wurde der Konzern immer wieder im Zusammenhang mit dem Verkauf von Waffen in Konfliktgebiete<ref>[https://www.n-tv.de/politik/Tuerkei-setzt-deutsche-Panzer-ein-article20244436.html Leopard 2 rollen nach Syrien: Türkei setzt deutsche Panzer ein], ntv.de vom 22.01.2018, abgerufen am 17.01.2022.</ref>, aber auch wegen ausgeprägter Lobbyarbeit von KMW (und anderen Rüstungsunternehmen wie [[EADS]]) im Rahmen der Verhandlungen um die Unterstützung der Bundesregierung beim Export des Kampfpanzers Leopard II nach Saudi-Arabien in den Jahren 2010–2012.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/schwarz-gelbe-vorgaengerregierung-ruestungslobby-ging-ein-und-aus-2103421.html Schwarz-Gelbe Vorgängerregierung Rüstungslobby ging "ein und aus"], Stern.de Blog von Hans-Martin Tillack vom 14.04.2014, abgerufen am 26.06.2014.</ref>
        

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        ==Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen==
        
        Für das [https://web.archive.org/web/20210927230947/https://www.kmweg.com/news-media/press/detail/knds-records-another-successful-business-year/ Geschäftsjahr 2020] legte der Konzern KNDS, in dem sich Kraus-Maffei Wegmann und Nexter zusammengeschlossen haben, einen konsolidierten Auftragsbestand im Rekordwert von 10.06 Milliarden Euro vor. Zu den großen Aufträgen gehört ein Update für die 322 FENNEK-Fahrzeuge des niederländischen Heeres, 24 Leguan-Brückenleger für die deutsche Bundeswehr, 42 JAGUAR-, 271 GRIFFON-, und 364 SERVAL-Fahrzeuge sowie Support und Serviceleistungen für die französische Armee sowie CAESAR-Geschütze für einen Export-Kunden. 
        
        Dabei erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. 
        
        Die Belegschaft wuchs auf 8.270 Mitarbeiter an.<ref>[https://web.archive.org/web/20210927230947/https://www.kmweg.com/news-media/press/detail/knds-records-another-successful-business-year/ KNDS records another successful business year], PM vom 14.06.2021, abgerufen am 04.01.2024.</ref>
        

        Im Jahr 2022 erwirtschaftete KNDS laut dem [https://sipri.org/ Stockholm International Peace Resaerch Institute] (SIPRI) einen Umsatz von 3,36 Milliarden US-Dollar mit Rüstungsgütern. Im Ranking der größten Waffenherrsteller der Welt belegte KNDS 2022 damit Platz 44.<ref>[https://www.sipri.org/databases/armsindustry SIPRI Arms Industry Database], abgerufen am 04.01.2024</ref>  
        

        Die Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG ist über die folgende Konstruktion ein Unternehmen der KNDS mit Sitz in Amsterdam (Stand: 01/2024). Kommanditistin der Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG ist die Honosthor KMW Holding GmbH, deren alleinige Gesellschafterin die KNDS ist.<ref>Eintrag im Handelsregister des Amtsgerichts München, Abruf vom 05.01.2024</ref>. Geschäftsführer der Honosthor KMW Holding GmbH sind Ralf Ketzel und Frank Haun. Die Geschäftsführung und Vertretung der Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG übt die Krauss-Maffei Wegmann Verwaltungs GmbH aus. An der KNDS ist die Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG mit 50 % beteiligt, deren Kommanditisten 28 Personen mit Einlagen in unterschiedlicher Höhe sind. Geschäftsführer der Holding sind Frank Haun und der Kommanditist Stephan Bode. Die Kommanditisten und ihre Beteiligungshöhe sind über das [https://www.handelsregister.de/rp_web/erweitertesuche.xhtml Gemeinsame Registerportal der Länder] unter Amtsgericht München Nummer HRA 110741 abrufbar.
        

        Die Tochterunternehmen sind:
        

        *ATM Computer Systeme GmbH
        
        *BTD Battl Tank Dismantling GmbH
        
        *DSL Defence Service Logistics GmbH
        
        *DST Defence Service Tracks GmbH
        
        *Hellenic Defence Vehicle Systems Single Member S.A.
        
        *KMW Asia Pacific Pte. Ltd.
        
        *KMW do Brasil Sistemas de Defesa Ltda.
        
        *KMW Hungary Kft.
        
        *KMW Schweißtechnik GmbH
        
        *Wegmann USA Inc. 
        
        *WFEL Ltd.<ref>[https://www.knds.de/ueber-uns/standorte/ Webseite von KNDS], abgerufen am 04.01.2024</ref>
        

        Krauss-Maffei Wegmann hat 2012 den weltweiten Marktführer für mobile Brückensysteme WFEL aufgekauft.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/krauss-maffei-wegmann-panzerbauer-kauft-brueckenhersteller/6665534.html Panzerbauer kauft Brückenhersteller], Handelsblatt vom 23.05.2012, abgerufen am 01.07.2014</ref>
        
        2015 fusionierte Krauss-Maffei Wegmann mit dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter.<ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/fusion-kmw-und-nexter-bilden-ruestungsriesen-a-1045928.html Fusion: KMW und Nexter bilden Rüstungsriesen], Spiegel Online vom 29.07.2015, abgerufen am 04.01.2024</ref> Im Dezember 20023 haben KNDS und der italienische Rüstungskonzern Leonardo die Bildung einer strategischen Allianz angekündigt, die dem Ausbau der Zusammenarbeit beim Bau von Kampfpanzern dienen soll.<ref>[https://www.knds.com/newsroom/press-releases/detail/knds-and-leonardo-form-strategic-alliance/ KNDS AND LEONARDO FORM STRATEGIC ALLIANCE], knds.com vom 13.12.2023, abgerufen am 18.01.2024</ref><ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ruestungskonzern-leonardo-will-mit-knds-neuen-panzer-bauen-02/100003340.html  Leonardo will mit KNDS neuen Panzerbauen], handelsblatt.com vom 15.12.2023, abgerufen am 18.01.2024</ref>
        

        ==Leitungsgremien==
        
        ===Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG===
        
        Geschäftsführer sind<ref>[https://www.knds.de/impressum/ Impressum KNDS], knds.de, abgerufen am 04.01.2023.</ref>:
        

        *[[Ralf Ketzel]] (CEO)
        
        *[[Markus Helm]] (CFO)
        
        *[[Dr. Ing. Axel Scheibel]]
        
        *[[Florian Hohenwarter]]
        
        ===KNDS===
        
        [https://www.knds.com/about-us/ceo/ Frank Haun] ist CEO der Konzernholding KNDS. Die weiteren Mitglieder des „Board of Directors“ und des „Executive Committee“ sind [https://www.knds.com/about-us/structure/ hier] abrufbar. Er ist weiterhin  Geschäftsführer der Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG und der Honosthor KMW Holding GmbH sowie Mitglied der Münchner Sicherheitskonferenz und des „International Advisory Board des“" des [[Atlantic Council]].
        

        ==Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
        
            
            Krauss-Maffei Wegmann ist Mitglied im [[Förderkreis Deutsches Heer]], dem Politiker, hochrangige Militärs und die meisten deutschen Rüstungsunternehmen angehören.
            
Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben von Krauss-Maffei Wegmann für Lobbyarbeit in Deutschland auf 500.001-510.000 Euro.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000887/21767?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DKNDS%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC, Lobbyregister Deutscher Bundestag], abgerufen am 04.01.2024</ref>  Im EU Transparenz-Register gibt KMW an, 2022 zwischen 100.00 und 199.999 Euro für Lobbyarbeit auszugeben.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=524127838990-69 Transparency Register (EU-Lobbyregister)], abgerufen am 04.01.2024</ref> Mit der Lobbyarbeit ist [[EUTOP]] beauftragt worden.
            

            KMW ist Mitglied in den folgenden Organisationen (Auszug):
            
            *Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft
            
            *[[Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie]]
            
            *[[Förderkreis Deutsches Heer]]
            
            *Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry
            
            *Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer
            
            *[[Wirtschaftsbeirat Bayern]]
            
            *[[Wirtschaftsrat der CDU]]
            
            *[[Wirtschaftsforum der SPD]]
            
In dem Zeitraum zwischen den Jahren 2010 und 2012 pflegte Krauss-Maffei Wegmann KMW intensive Kontakte zum Außen- und Wirtschaftsministerium. Hintergrund war dabei Frage, ob die Bundesregierung Exporte des Kampfpanzers Leopard II nach Saudi-Arabien unterstützt. In dieser Zeit besuchte KMW-Geschäftsführer Frank Haun wiederholt hohe Beamte der beiden Ministerien.<ref name="stern">[http://www.stern.de/politik/deutschland/schwarz-gelbe-vorgaengerregierung-ruestungslobby-ging-ein-und-aus-2103421.html Schwarz-Gelbe Vorgängerregierung Rüstungslobby ging "ein und aus"], Stern.de vom 14.04.2014, abgerufen am 27.06.2014</ref> 
        

        Bei Exportgenehmigungen müssen sowohl das Außen- als auch das Verteidigungsministerium zustimmen.
        
        Der Stern bezieht sich auf eine 27 Seiten umfassende Aufstellung von Kontakten zwischen Rüstungsunternehmen und Ministerien, die auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz erstellt wurde.
        
        Die Liste führt hierbei vier Treffen zwischen Haun und Staatssekretären des Auswärtigen Amts auf, sowie drei weitere im Wirtschaftsministerium. Zudem waren bei einer Begegnung mit dem damaligen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) neben Haun auch weitere Vertreter des [[Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie|Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie]] (BDSV) anwesend.<ref name="stern" />
        Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben von Krauss-Maffei Wegmann für Lobbyarbeit in Deutschland auf 500.001-510.000 Euro.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000887/21767?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DKNDS%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC, Lobbyregister Deutscher Bundestag], abgerufen am 04.01.2024</ref> Im freiwilligen [[Lobbyregister EU|Transparenz-Register der Europäischen Union]] wird KMW seit dem 16.07.2020 geführt.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=524127838990-69 Transparency Register (EU-Lobbyregister)], abgerufen am 04.01.2024</ref>
            

            ==
            
            ==Fallbeispiele und Kritik==
        
        ===Zahlungen an zwei ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete===
        

        In einem Zusammenhang mit Geschäften von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) in Griechenland kam  im Mai des Jahres 2014 heraus, dass zwei ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete ein Honorar von KMW erhalten hatten. Demzufolge hatte der Rüstungskonzern einer Beratungsgesellschaft der ehemaligen Abgeordneten in den Jahren von  2000 bis 2005 mehr als fünf Millionen Euro gezahlt. 
        <ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/ruestungkonzern-krauss-maffei-wegmann-spd-politiker-kassierten-bei-panzerdeal-1.1968304 SPD-Politiker kassierten bei Panzerdeal], Süddeutsche Zeitung.de vom 19.05.2014, abgerufen am 16.07.2014</ref> Entdeckt wurden die Zahlungen bei einer internen Unterssuchung zu zwei Panzergeschäften. Anlass der Prüfung, die von  KMW selbst in Auftrag gegeben wurde, waren mutmaßliche Schmiergeldzahlungen bei Geschäften mit Griechenland. <ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/ermittlungen-in-athen-griechischer-ex-politiker-gesteht-schmiergeld-deal-um-deutsche-panzer-1.1852195 Griechischer Ex-Spitzenbeamter gesteht Schmiergeld-Deal um deutsche Panzer], Süddeutsche Zeitung.de vom 28.12.2013, abgerufen am 16.07.2014</ref> <ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/schmiergeld-affaere-in-griechenland-ex-vertreter-von-kmw-verhaftet-a-941298.html Schmiergeldskandal: Griechischer Ex-Vertreter von Panzerkonzern KMW verhaftet], Spiegel Online vom 30.12.2013, abgerufen am 16.07.2014</ref>
        

        Die Aufdeckung der Zahlungen an die langjährigen SPD-Politiker bei den KMW-internen Untersuchungen zu den Panzergeschäften, erweckt laut der „Süddeutschen Zeitung“ den Verdacht, dass mit diesen Mitteln in Millionenhöhe Einfluss auf die Auftragsvergabe in Athen genommen wurde.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/ruestungkonzern-krauss-maffei-wegmann-spd-politiker-kassierten-bei-panzerdeal-1.1968304 SPD-Politiker kassierten bei Panzerdeal], Süddeutsche Zeitung.de vom 19.05.2014, abgerufen am 16.07.2014</ref>
        
        Der Konzern hat im vergangenen Jahrzehnt für fast zwei Milliarden Euro Leopard-2-Panzer und Panzerhaubitzen nach Athen verkauft. Die Anbahnung und der Abschluss der Panzer-Deals fallen vor allem in jene Jahre, in denen laut Untersuchung die beiden SPD-Politiker Dagmar Luuk und Heinz-Alfred Steiner über eine Firma namens „Büro für Südosteuropaberatung“ (BfS) ein Millionen-Honorar für Beratung von KMW bekamen.<ref>[https://web.archive.org/web/20220213224926/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/leopard-2-panzerdeal-setzt-gabriel-unter-druck/9916404.html Panzerdeal setzt Gabriel unter Druck], Handesblatt.com vom 19.05.2014, abgerufen am 04.01.2024</ref>
        
        Ferner wurde berichtet, dass die beiden SPD-Leute nach ihrer Zeit im Parlament über ihre gemeinsame Beraterfirma lukrative Verträge mit KMW abgeschlossen hatten.
        
        In diesen verpflichtete sich das  Unternehmen im Falle eines Verkaufs der Panzerhaubitze nach Griechenland drei Prozent Erfolgshonorar auszuzahlen.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/wegen-panzer-deal-mit-griechenland-staatsanwaelte-ermitteln-gegen-korrupte-spd-abgeordnete_id_3862673.html Wegen Panzer-Deal mit AthenKorrupte SPD-Abgeordnete im Visier der Staatsanwälte], Focus.de vom 22.05.2014, abgerufen am 16.07.2014</ref>
        

        Dagmar Luuk war von 1980 bis 1990 Mitglied des Bundestages. Während dieser Zeit war sie Vorsitzende der Deutsch-Griechischen Parlamentarier-Gruppe und verfügte damit bereits früh über gute Kontakte nach Griechenland, insbesondere zur sozialdemokratischen Partei Pasok. Die Kontaktverbindungen hielten sich zudem nach ihrer Zeit als Abgeordnete langezeit aufrecht.<ref name="süddeutsche">[http://www.sueddeutsche.de/politik/ruestungskonzern-krauss-maffei-wegmann-panzer-und-genossen-1.1968277 Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann: Panzer und Genossen], Süddeutsche.de vom 19.05.2014, abgerufen am 16.07.2014</ref>
        
        Heinz-Alfred Steiner, früherer Parlamentskollege und Parteifreund von Luuk, saß von 1980 bis 1994 im Bundestag. Der frühere Bundeswehrhauptmann war zeitweise Vizechef des Verteidigungsauschusses.<ref name="süddeutsche" />
        
        Kritik an den Zahlungen wird unter anderem von dem Rüstungsexperten Jan van Aken der Linksfraktion im Bundestag geäußert:
        
        „Gabriel muss das jetzt schleunigst aufklären, denn die beiden waren für die SPD im Bundestag und haben möglicherweise Wissen oder Verbindungen aus dieser Zeit für einen Waffendeal benutzt“.<ref>[https://web.archive.org/web/20220213224926/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/leopard-2-panzerdeal-setzt-gabriel-unter-druck/9916404.html Panzerdeal setzt Gabriel unter Druck], Handesblatt.com vom 19.05.2014, abgerufen am 04.01.2024</ref>
        

        ===Razzia wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung===
        
        Im November 2014 gab es mehrere Hausdurchsuchungen; es wurde einem Verdacht auf Steuerhinterziehung nachgegangen. In dem Zusammenhang wurde berichtet, dass in Griechenland mehrere Mittelsmänner gestanden hätten, unter anderem im Namen von Krauss-Maffei-Wegmann Bestechungssummen gezahlt zu haben. Im Dezember 2014 sollen entsprechende Verfahren von der griechischen Justiz aufgenommen werden. <ref>[https://www.mz.de/deutschland-und-welt/politik/verdacht-auf-schmiergeld-razzia-bei-panzer-hersteller-kraus-maffei-wegmann-2041321 Verdacht auf Schmiergeld. Razzia bei Panzer-Hersteller Kraus-Maffei-Wegmann] Mitteldeutsche Zeitung, 17. November 2014, zuletzt aufgerufen am 04.01.2024</ref>
        

        Seit Mitte Januar 2015 sitzt ein ehemaliger Manager von Krauss-Maffei Wegmann in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen zwischen 2002 und 2004 mehr als 1,1 Millionen Euro aus Rüstungsgeschäften erhalten und diese nicht versteuert zu haben. Das Geld stammt aus einem Geschäft zwischen KMW Deutschland, KMW Griechenland und dem Athener Verteidigungsministerium. Der ehemalige Manager soll um die 490.000 Euro in Bar erhalten haben. Das restliche Geld soll nach Angaben der Polizei auf seine Schweizer Konto überwiesen worden sein.<ref>[https://web.archive.org/web/20160731032852/http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-133262144.html Korruption Ex-KMW-Manager in Haft] Spiegel vom 04.04.2015, zuletzt aufgerufen am 04.01.2024</ref>
        

        ===Schmiergeldzahlungen===
        
        Im Zusammenhang mit den Verkäufen von 170 Leopard 2 Panzern nach Griechenland für insgesamt 1,7 Milliarden Euro soll Schmiergeld geflossen sein, wie die ''Süddeutsche Zeitung'' unter Berufung auf die Aussage eines griechischen Spitzenbeamten gegenüber der griechischen Staatsanwaltsschaft berichtete. Der Beamte des Wirtschaftsministeriums gab zu, für Waffenverkäufe, unter anderem aus Deutschland, insgesamt acht Millionen Euro an Schmiergeld erhalten zu haben.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/ermittlungen-in-athen-griechischer-ex-politiker-gesteht-schmiergeld-deal-um-deutsche-panzer-1.1852195 Griechischer Ex-Spitzenbeamter gesteht Schmiergeld-Deal um deutsche Panzer], Süddeutsche Zeitung.de vom 28.12.2013, abgerufen am 21.01.2022.</ref>
        <br />
        
        Für das Geschäft mit KMW soll er von einem griechischen Vertreter des Rüstungskonzerns allein 1,7 Millionen Eurp erhalten haben. <br />
        
        Die Vorwürfe zu dem vom 20.03.2003 datierten Kaufvertrag wurden von KMW bestritten.
        
        .<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/ermittlungen-in-athen-griechischer-ex-politiker-gesteht-schmiergeld-deal-um-deutsche-panzer-1.1852195 Griechischer Ex-Spitzenbeamter gesteht Schmiergeld-Deal um deutsche Panzer], Süddeutsche Zeitung.de vom 28.12.2013, abgerufen am 21.01.2022.</ref>
        

        ==Geschichte== 
        
        Krauss-Maffei Wegmann entstand 1999 aus einer Fusion der beiden Unternehmen Krauss-Maffei AG und Wegmann & Co.
        <ref>[http://www.kmweg.de/unternehmen/geschichte.html Geschichte], Webseite von KMW, abgerufen am 27.06.2014</ref> Die Fusion selbst erfolgte dabei, abseits von der öffentlichen Wahrnehmung, in einer Art Geheim-Deal.<ref name="focus">[http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/tid-26350/wirtschaft-die-macher-des-leopard-2_aid_768153.html Panzerproduzent Krauss-Maffei Wegmann - Die verschwiegenen Macher des Leopard-2-Panzers], Focus.de vom 03.07.2014, abgerufen am 27.06.2014.</ref>
        

        Die Gründungsunternehmen von KMW, Kraus-Maffei und Wegmann & Co., welche im Bereich des Lokomotiven- und Zuggerätebaus beschäftigt waren, wandten sich während der NS-Zeit der Produktion von Militärgeräten hin und wurden unter Verwendung tausender Inhaftierter aus Konzentrationslagern als Zwangsarbeiter zu den führenden Waffenproduzenten.<ref> [https://www.knds.de/ueber-uns/geschichte/ Geschichte] knds.com, abgerufen am 17.01.2024 </ref>
        

        Im Sommer 2011 rückte das Unternehmen infolge eines möglichen Verkaufs von Leopard-2-Panzern nach Saudi-Arabien verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-07/leopard-kampfpanzer-saudi-arabien-kmw Leopard-Panzer-Deal - Saudi-Arabien verliert Geduld mit Deutschland], Zeit Online vom 12.07.2013, abgerufen am 04.01.2024.</ref>
        

        ==Weiterführende Informationen==
        

        *[https://www.sipri.org/publications/2023/sipri-fact-sheets/sipri-top-100-arms-producing-and-military-services-companies-2022 The SIPRI Top 100 arms-producing and military services companies, 2022]
        
        *[http://www.youtube.com/watch?v=XzHhpnZXCvE, Tödliche Deals: Deutsche Waffen für die Welt, Doku über Waffen Teil 2 (KMW-Geschäftsführer Frank Haun gibt für diese Dokumentation exklusiv und zum ersten Mal ein Fernsehinterview)]
        

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        ==Einzelnachweise==
        <references />
        

        [[Kategorie:Unternehmen]]
        
        [[Kategorie:Rüstung Sicherheit]]
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*[[Florian Hohenwarter]]
 
*[[Florian Hohenwarter]]
 
===KNDS===
 
===KNDS===
[https://www.knds.com/about-us/ceo/ Frank Haun] ist CEO der Konzernholding KNDS. Die weiteren Mitglieder des „Board of Directors“ und des „Executive Committee“ sind [https://www.knds.com/about-us/structure/ hier] abrufbar. Er ist weiterhin  Geschäftsführer der Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG und der Honosthor KMW Holding GmbH sowie Mitglied der Münchner Sicherheitskonferenz und des „International Advisory Board des“ [[Atlantic Council]].
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[https://www.knds.com/about-us/ceo/ Frank Haun] ist CEO der Konzernholding KNDS. Die weiteren Mitglieder des „Board of Directors“ und des „Executive Committee“ sind [https://www.knds.com/about-us/structure/ hier] abrufbar. Er ist weiterhin  Geschäftsführer der Wegmann Unternehmens-Holding GmbH & Co. KG und der Honosthor KMW Holding GmbH sowie Mitglied der Münchner Sicherheitskonferenz und des „International Advisory Board" des [[Atlantic Council]].
   
 
==Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
 
==Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
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Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben von Krauss-Maffei Wegmann für Lobbyarbeit in Deutschland auf 500.001-510.000 Euro.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000887/21767?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DKNDS%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC, Lobbyregister Deutscher Bundestag], abgerufen am 04.01.2024</ref>  Im EU Transparenz-Register gibt KMW an, 2022 zwischen 100.00 und 199.999 Euro für Lobbyarbeit auszugeben.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=524127838990-69 Transparency Register (EU-Lobbyregister)], abgerufen am 04.01.2024</ref> Mit der Lobbyarbeit ist [[EUTOP]] beauftragt worden.
   
Krauss-Maffei Wegmann ist Mitglied im [[Förderkreis Deutsches Heer]], dem Politiker, hochrangige Militärs und die meisten deutschen Rüstungsunternehmen angehören.
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KMW ist Mitglied in den folgenden Organisationen (Auszug):
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*Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft
  +
*[[Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie]]
  +
*[[Förderkreis Deutsches Heer]]
  +
*Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry
  +
*Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer
  +
*[[Wirtschaftsbeirat Bayern]]
  +
*[[Wirtschaftsrat der CDU]]
  +
*[[Wirtschaftsforum der SPD]]
   
In dem Zeitraum zwischen den Jahren 2010 und 2012 pflegte Krauss-Maffei Wegmann intensive Kontakte zum Außen- und Wirtschaftsministerium. Hintergrund war dabei Frage, ob die Bundesregierung Exporte des Kampfpanzers Leopard II nach Saudi-Arabien unterstützt. In dieser Zeit besuchte KMW-Geschäftsführer Frank Haun wiederholt hohe Beamte der beiden Ministerien.<ref name="stern">[http://www.stern.de/politik/deutschland/schwarz-gelbe-vorgaengerregierung-ruestungslobby-ging-ein-und-aus-2103421.html Schwarz-Gelbe Vorgängerregierung Rüstungslobby ging "ein und aus"], Stern.de vom 14.04.2014, abgerufen am 27.06.2014</ref>  
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In dem Zeitraum zwischen den Jahren 2010 und 2012 pflegte KMW intensive Kontakte zum Außen- und Wirtschaftsministerium. Hintergrund war dabei Frage, ob die Bundesregierung Exporte des Kampfpanzers Leopard II nach Saudi-Arabien unterstützt. In dieser Zeit besuchte KMW-Geschäftsführer Frank Haun wiederholt hohe Beamte der beiden Ministerien.<ref name="stern">[http://www.stern.de/politik/deutschland/schwarz-gelbe-vorgaengerregierung-ruestungslobby-ging-ein-und-aus-2103421.html Schwarz-Gelbe Vorgängerregierung Rüstungslobby ging "ein und aus"], Stern.de vom 14.04.2014, abgerufen am 27.06.2014</ref>  
   
 
Bei Exportgenehmigungen müssen sowohl das Außen- als auch das Verteidigungsministerium zustimmen.
 
Bei Exportgenehmigungen müssen sowohl das Außen- als auch das Verteidigungsministerium zustimmen.
 
Der Stern bezieht sich auf eine 27 Seiten umfassende Aufstellung von Kontakten zwischen Rüstungsunternehmen und Ministerien, die auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz erstellt wurde.
 
Der Stern bezieht sich auf eine 27 Seiten umfassende Aufstellung von Kontakten zwischen Rüstungsunternehmen und Ministerien, die auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz erstellt wurde.
Die Liste führt hierbei vier Treffen zwischen Haun und Staatssekretären des Auswärtigen Amts auf, sowie drei weitere im Wirtschaftsministerium. Zudem waren bei einer Begegnung mit dem damaligen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) neben Haun auch weitere Vertreter des [[Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie|Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie]] (BDSV) anwesend.<ref name="stern" /> Im Jahr 2022 beliefen sich die Ausgaben von Krauss-Maffei Wegmann für Lobbyarbeit in Deutschland auf 500.001-510.000 Euro.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000887/21767?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DKNDS%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC, Lobbyregister Deutscher Bundestag], abgerufen am 04.01.2024</ref> Im freiwilligen [[Lobbyregister EU|Transparenz-Register der Europäischen Union]] wird KMW seit dem 16.07.2020 geführt.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=524127838990-69 Transparency Register (EU-Lobbyregister)], abgerufen am 04.01.2024</ref>
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Die Liste führt hierbei vier Treffen zwischen Haun und Staatssekretären des Auswärtigen Amts auf, sowie drei weitere im Wirtschaftsministerium. Zudem waren bei einer Begegnung mit dem damaligen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) neben Haun auch weitere Vertreter des [[Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie|Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie]] (BDSV) anwesend.<ref name="stern" />
   
 
==Fallbeispiele und Kritik==
 
==Fallbeispiele und Kritik==

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