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BlackRock

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Version vom 12. März 2025, 15:59 Uhr von E. Martin (Diskussion | Beiträge) (Wettbewerbsminderung durch Minderheitsbeteiligungen von Vermögensverwaltern an Anbietern einer Branche)

BlackRock, Inc.
Branche Finanzen
Hauptsitz New York, In Deutschland:

1. Bockenheimer Landstrasse 2-4, OpernTurm Complex, 60306 Frankfurt/M

2. Lenbachplatz 1, 80333 München

Lobbybüro Deutschland
Lobbybüro EU 35 Square de Meeus, Brussels 1000
Webadresse blackrock.com

Die Firma BlackRock ist der größte Vermögensverwalter und gleichzeitig das einflussreichste Finanzunternehmen der Welt. BlackRock ist bei vielen großen Aktiengesellschaften als Großaktionär vertreten, darunter Bayer, BASF, Allianz und E.ON.[1]

Damit geht ein hoher direkter und indirekter Lobbyeinfluss einher: Allein 2022 gab das Unternehmen nach eigenen Angaben circa 3,5 Millionen Euro für Lobbyarbeit aus.[2] Mitunter bestehen starke Verflechtungen in die Politik, so war etwa der CDU-Politiker Friedrich Merz von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG.[3]

BlackRock gilt gemeinhin als Schattenbank, da sie nicht den Reglementierungen traditioneller Banken unterliegt und auch eine statistische Erfassung der Transaktionen weitgehend ausbleibt. Als „too big too fail“-Privatunternehmen kann es in Krisenzeiten auf die Unterstützung von Staaten vertrauen. Darüber hinaus bemängeln Kritiker:innen die undurchsichtige Eigentümerstrukturen und zweifelhafte Investitionsmodelle (etwa in fossile Energien).


Geschäftstätigkeit

Geschäftsfelder des Vermögensverwalters BlackRock sind: Altersvorsorge, Zukunftsinvestitionen, Pensionsfonds, Versicherungen, Finanzierung von staatlichen Infrastrukturprojekten.[4] Angeboten werden u. a. offene und geschlossene Investmentfonds, iShares und börsengehandelte Fonds, separate Konten, kollektive Investmentfonds und andere gepoolte Investmentvehikel. [5] Außerdem betätigt sich BlackRock in den Bereichen Beratung, Risikomanagement und Risikoanalyse, auch mit dem Risiko-Analyse-System Aladdin. Zu den Kunden gehören Privatanleger, professionelle Anleger (Beispiele: Regierung, Zentralbank, regulierte Börse, beaufsichtigtes Finanzinstitut, regulierter Pensionsfonds, Großunternehmen) und semiprofessionelle Anleger (Beispiele: Einzelperson mit einem Nettovermögen von mindestens 500.000 USD, ein Unternehmen, eine Treuhandgesellschaft oder Stiftung, die einzig zum Zweck der Verwaltung eines Investmentportfolios einer Einzelperson gegründet wurde und die Kriterien für professionelle Anleger erfüllt).[6] Ende 2023 beschäftigte der Konzern ca. 19.800 Personen in über 30 Ländern[7] und verwaltete 2024 ein Vermögen in Höhe von 10,5 Billionen USD.[8]

In Europa verwaltet BlackRock mit iShares 43 % des gesamten ETF-Vermögens.[9] Ein ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines Index wie beispielsweise des DAX, dem deutschen Leitindex, nachzubilden und die gleiche Rendite, (abzüglich Gebühren) wie dieser Index zu erzielen.[10]

Wettbewerbsminderung durch Minderheitsbeteiligungen von Vermögensverwaltern an Anbietern einer Branche

Die Monopolkommission kam in ihrem Gutachten aus dem Jahr 2016 zu dem Ergebnis, „dass indirekte Horizontalverflechtungen zwischen Unternehmen desselben Marktes über institutionelle Investoren ein wettbewerbsverzerrendes Potenzial bilden. Durch Minderheitsbeteiligungen institutioneller Anleger an mehreren Anbietern einer Branche könne das Interesse an der Gesamtmarktrendite im Vordergrund stehen, was die Anreize zu wettbewerblichem Verhalten abschwächt.“[11] Derartige Eigentümerstrukturen werden auch als „Common Ownership“ bezeichnet. Laut José Aznar, Visiting Professor of Economics, wird „Common Ownership“ besonders sichtbar bei der wachsenden Macht der „Big Three“ der Vermögensverwaltung: BlackRock, Vanguard und State Street.[12] Eine Studie von vier Wissenschaftlern der University of Groningen und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die 2025 im Global Strategy Journal veröffentlicht wurde, kommt zu folgendem Ergebnis: "When investors hold shares in two competing companies, it can reduce how aggressively those rivals compete […]The effect weakens when competition within shared markets decreases and when the distance between the owned rivals and their common investor increases. For managers of globally operating companies, this highlights the need to consider not just competitors' strategies but also their ownership structure. Overlapping ownership could significantly influence competitive dynamics in global markets by shaping competitors' strategic approaches.“[13]

Organisationsstruktur und Personal

Die BlackRock Inc., New York, ist die Konzernmutter aller BlackRock-Gesellschaften. Die BlackRock Asset Management Deutschland AG mit Sitz in München ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die iShares ETFs in Deutschland anbietet, wobei ETF für "Exchange Traded Fund" steht.[14] Die Muttergesellschaft von BlackRock Deutschland ist die BlackRock (Netherlands) B.V., Amsterdam.

Aktionäre

Ca. 84 % der Aktien von BlackRock sind im Besitz von Institutionen (Stand: 03/2025).[15] Zu den Top institutionellen Anlegern gehören: Vanguard Group Inc (8,62 %), Black Rock Inc. (6,47 %), State Street Corporation (4,06 %), Temasek Holdings (Private) Limited (3,28 %), Bank of America Corporation (3,22 %), Morgan Stanley (3,08 %). Der langjährige Großaktionär PNC Financial Services Group hat 2020 seine Anteile veräußert.[16]

Wichtige Personen

  • Gründer, Chairman und CEO: Laurence „Larry“ Fink [17]
  • Amin Nasser, Chef des weltweit größten Ölkonzerns Saudi Aramco, ist Mitglied des Verwaltungsrats von BlackRock[18]
  • Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, war von März 2016 bis März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG [19][20]

Weltweit vertretener Großaktionär

Nach einer Studie der Research-Abteilung von statista (Stand: 02/2024) ist BlackRock an 32 der 40 im Dax gelisteten Unternehmen beteiligt, an mehr als zwanzig sogar mit über 5 %.[21] Die höchsten Beteiligungen hält BlackRock an Qiagen (11,4 %), MTU Aero Engines (11,33 %) und Commerzbank (8,96 %).

BlackRock ist u.a. an den folgenden US-Konzernen beteiligt (Stand: 11/03/2025):

Lobbystrategien und Einfluss

EU-Lobbying

Laut EU-Transparenzregister lagen die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying für das Jahr 2024 zwischen 900 Tsd. und 999 Tsd. Euro; Ende 2024 wurden 11 Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 1,9) beschäftigt.

Rechtlich verantwortlich für die Brüsseler Repräsentanz ist Stephen Cohen, Leiter der BlackRock-Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).

Mit 40 dokumentierten Treffen mit der EU-Kommission (zwischen 12/2014 und 06/2023) ist BlackRock ist eines der Unternehmen mit den meisten Kontakten mit EU-Vertretungen. Die Gespräche drehten sich dabei vor allem um Finanzfragen. 2022 traffen sich Lobbyist:innen innerhlab von 3 Monaten zwei Mal mit dem Generaldirektor Gerassimos Thomas, der für die Besteuerung und Zollunionen zuständig ist und tauschten sich mit ihm zur Besteuerung von Banken und Finanzunternehmen aus.[25]

2016 fanden allein 5 von 9 Treffen mit einem Teammitglied des Finanzkommissars oder Dombrovskis selbst statt, ein weiterer wichtiger Ansprechpartner war hier Jan Ceyssens, der speziell für die Verhältnisse zur EZB und anderen Banken verantwortlich ist.[26] 2015 berichtete die Financial Times, BlackRock sei das Unternehmen mit den meisten Treffen (5) mit dem Team des Finanzkommissars gewesen.[27] Die Public-Affairs-Agentur Fleishman-Hillard gibt zudem an, Zahlungen von BlackRock zu erhalten. Die Repräsentationskosten von Fleishman-Hillard lagen laut EU-Transparenzregister im Jahr 2022 zwischen 200 Tsd. und 299 Tsd. Euro.

Von 2017-2021 war der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne ein wichtiger Berater von BlackRock, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhielt. In dieser Zeit war Osborne auch Chefredakteur der größten Londoner Tageszeitung, des London Evening Standard.[28]

Lobbyaktivitäten in Deutschland

Im deutschen Lobbyregister gibt BlackRock Asset Management Deutschland AG an, im Jahr 2023 zwischen 650.001 bis 660.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben , direkt an der Interessenvertretung sind 7 Personen beteiligt, wobei die ehem. EU-BlackRock-Lobbyistin Joanna Cound Cheflobbistin ist. [29]

Der CDU-Politiker Friedrich Merz war von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG. Mit Merz hatte BlackRock einen extrem weit vernetzten früheren CDU-Spitzenpolitiker in seinen Reihen, der lange Zeit Vorsitzender der Atlantik-Brücke war.[30]

Nachfolger von Merz als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland wurde der selbständige Vermögensberater Michael Rüdiger, Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Börse, zuvor Vorstandsvorsitzender der DekaBank Deutsche Girozentrale und Gremienmitglied mehrerer Banken und banknaher Organisationen.[31]

Lobbyausgaben in den USA

Für das Jahr 2022 gab BlackRock in den USA an 3,5 Millionen US-Dollar für Lobbyaktivitäten auszugeben, diese stiegen gegenüber 2021 um 1,5 Mio. US-Dollar. BlackRock Inc. beschäftigt laut US-Transparenzregister 23 Lobbyist:innen, wobei alleine 21 Personen zuvor im US-Kongress oder bei Kongressabgeordneten gearbeitet haben.[32]

Mitgliedschaften

BlackRock ist Mitglied der folgenden Organisationen:

Quelle: EU-Transparenzregister, deutsches Lobbyregister und Webseiten der Organisationen (Stand: 07/2023)

Im Januar 2025 hat BlackRock die Net Zero Asset Manager Initiative (NZAM) verlassen. Die Mitgliedschaft habe „Verwirrung hinsichtlich der Praktiken von BlackRock gestiftet und uns rechtlichen Anfragen verschiedener Beamter ausgesetzt“.[33] Die NZAM-Mitglieder verpflichteten sich, einen Beitrag zu leisten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, indem sie das Ziel von Netto-Treibhausgasemissionen von null bis 2050 oder früher verfolgen.[34] Kurz danach setzte die Initiative ihre Aktivitäten aus.[35]

Fallbeispiele und Kritik

Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft des Panama-Kanals

Auf Druck aus den USA soll ein Konsortium um BlackRock 2025 einen 80-prozentigen Anteil an der Panama Ports Company vom chinesischen Unternehmen CK Hutchison erwerben.[36] Dadurch erlangt das Konsortium die Kontrolle über 43 Häfen in 23 Ländern, zu denen neben Panama Mexiko, die Niederlande, Ägypten und Australien gehören.[37]

BlackRock als fossiler Finanzdienstleister

Im Juli 2023 wurde der CEO des saudi-arabischen Erdöl-Konzerns Aramco, Amin Nasser in den Verwaltungsrat BlackRocks berufen. Larry Fink begründete die Entscheidung mit einem Fokus auf Investitionen im Nahen Osten. Gleichzeitig reagiere er damit auf Kritik der Republikaner in den USA. Die neue 'nachhaltige' Ausrichtung BlackRocks werde dort zunehmend negativ wahrgenommen, sodass einige Pensionsfonds in republikanisch geführten Bundesstaaten ihr Geld von BlackRock abzogen. Durch die Entscheidung wolle man Ausgeglichenheit signalisieren. [38]

Auch 2023 investierte BlackRock weiterhin in Konzerne wie ExxonMobile, BP und Aramco, die ihre Abbaukontingente in Öl, Gas und Kohle noch ausweiten wollen.[39] Die NGO Urgewald bezeichnet die Strategie BlackRocks daher als Greenwashing.[40]

2022 versicherte BlackRock auf Anfrage, auch weiterhin in fossile Energien zu investieren, eine Beendigung von Investitionen in Öl, Gas und Kohle sei nicht notwendig für die Vorhaben gegen den Klimawandel.[41]

2020 wurde BlackRock zudem offizieller Berater für Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Sustainable Finance-Strategie der Europäischen Union und erhielt so direkten Zugang zur EU-Gesetzgebung.[42] Die Bürgerbewegung Finanzwende hält diesen Schritt für hochproblematisch, weil BlackRock ein Geschäftsinteresse daran habe, die Sustainable Finance-Strategie zu verwässern.

2020 verfasste BlackRock-CEO Larry Fink einen Brief an alle CEOs der Firmen, in die BlackRock investiert - 'Climate Risk is Investment Risk' (dt. Klimarisiko ist ein Investitionsrisiko) hies es darin. Man wolle Nachhaltigkeit als Investitionsstandard festlegen.[43]

2019 deckten Recherchen noch auf, das BlackRock gegen Klimabeschlüsse einiger Energiekonzerne stimmte. Und auch mit dem Brief Finks ändert sich nicht viel. Zwar wolle man sich bis 2025 von Investitionen in Kohleunternehmen verabschieden, jedoch gilt der Beschluss nur für Investitionen in Kohleabbau, nicht in die Kohleverbrennung. So bleibt der deutsche Kohlekonzern RWE trotz massiven Kohleabbaus weiter Kunde BlackRocks, denn er verbrennt seine eigene Kohle direkt im konzerneigenen Kraftwerk. Außerdem konnte BlackRock durch die Regelung weiter größter Investor in Kohlekraftwerkentwickler bleiben, finanziert Öl- und Gaskonzerne. Portfolios der Anlagefonds bezeichnen sich zwar als nachhaltig, listen jedoch RWE.

Aktivitäten zur Privatisierung der Pensionen in Europa

Paulo Pena und Harald Schumann berichten in „Der Freitag“ ausführlich über die erfolgreichen Bemühungen von BlackRock, ein europaweites privates Altersvorsorgeprodukt („Pan-European Personal Pension“, abgekürzt „PEPP) einzuführen, das keine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital enthält.[44] Die in Deutschland übliche Garantie soll entfallen. Vorgesehen sei lediglich ein „Qualitätssiegel“, mit dem die Finanzkonzerne in allen EU-Staaten gleichzeitig ihre Fonds als Altersvorsorge vermarkten können. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die Lobbyaktivitäten des ehemaligen britischen Finanzministers George Osborne bei der EU-Kommission, der schon als Minister enge Kontakte zu BlackRock unterhielt und seit Februar 2017 offiziell als Lobbyist für den Konzern tätig ist.

Beratung des EU-Finanzsektors

Die Beratungsfirma BlackRock Solutions, Tochter der BlackRock Vermögensverwaltung wurde 2011 von der irischen Zentralbank beauftragt, Verlustrisiken zu prognostizieren und einen Stress-Test durchzuführen, kurz zuvor wurde das Bankensystem Irlands mit 85 Milliarden Euro gerettet. Hierfür erhielt das Unternehmen 30 Millionen Euro, für einen ähnlichen Job für die Bank Griechenlands erhielt die Firma 12,3 Millionen Euro. Auch für die zypriotische Bank arbeitete BlackRock Solutions an einer Evaluierung zu den Rekapitalisierungsbedürfnissen des zypriotischen Bankensektors.[45] Bedeutsam für die Investment-Strategien BlackRocks war auch der Auftrag für die EZB, ihre Beratung für eins der größten anvisierten „quantitative Lockerung“-Programme zur Verfügung zu stellen, und das als größter Vermögensverwalter der Welt.[46] Neben den lukrativen Aufträgen schien für BlackRock vor allem die dadurch gewonnenen Informationen von großem Wert, die so in Kalkulationen und Planungen zu Anlagestrategien eingingen. Martin Hellwig, ehem. Vorsitzender der Monopolkommission und Leiter des Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter, hält es für grundsätzlich falsch, dass einem privaten Unternehmen eine hoheitliche Aufgabe anvertraut wird.[47]

Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“

In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.[48] Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."[49]

Benoit Coeure Skandal

Der Franzose Benoit Coeure, seit 2011 Mitglied des Direktoriums der EZB, sprach im Mai 2015 auf einer Versammlung von Bänkern, Hedge Fond Managern und Vermögensverwaltern und gab dabei Insiderinformationen zu möglichen Anleihekäufen der EZB preis. Da die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatten die anwesenden Manager erhebliche Vorteile und nutzten diese auch in ihren Investmentplanungen, wodurch der Wert des Euros sank und am Tag der medialen Publikation der Ereignisse noch einmal stark fiel.[50] Für Coeure selbst gab es keine Konsequenzen, er behielt seinen Job bei der EZB, die selbst behauptete, dass ein Verfahrensfehler zur Veröffentlichung dieser Informationen geführt habe. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass es bereits mehrere Treffen mit Vertretern großer Banken wie BNP Paribas, UBS, Goldman Sachs und auch BlackRock in Räumlichkeiten der EZB gab, kurz bevor wichtige Entscheidungen in der EZB gefällt wurden.[51]

Weitere Informationen

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

  1. Hochspringen Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen, statista.com, abgerufen am 11.03.2025
  2. Hochspringen Client Profile: Black Rock Inc, opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23
  3. Hochspringen Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock, FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020
  4. Hochspringen About us, blackrock.com, abgerufen am 09.03.2025
  5. Hochspringen BlackRock, Inc., marketscreener.com vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
  6. Hochspringen Professionelle Anleger, blackrock.com, abgerufen am 10.03.2025
  7. Hochspringen 2024 Proxy Statement, s24q4cnd.com, abgerufen am 09.03.2025
  8. Hochspringen BlackRock wird immer größer: Konzern verwaltet jetzt 10,5 Billionen Euro, businessinsider.com vom 12.10.2024, abgerufen am 10.03.2025
  9. Hochspringen ETFs: Niemand stiehlt iShares die Krone, morningstar.de vom 27.11.2024, abgerufen am 10.03.2025
  10. Hochspringen Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023, lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025
  11. Hochspringen Gefährden institutionelle Anleger den Wettbewerb?, Wirtschaftsdienst 12/2016, wirtschaftsdienst.eu, abgerufen am 12.03.2025
  12. Hochspringen Common ownership: implications for competitions and marktes, iese.edu vom 15.09.2022, abgerufen am 12.03.2025
  13. Hochspringen Common ownership and competitive dissimilarity: A global perspective on competition and instutional ownershi, uni-goettingen.de, abgerufen am 12.03.2025
  14. Hochspringen Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023, lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025
  15. Hochspringen BlackRock, Inc., finance.yahoo.com vom 10.03.2025, abgerufen am 10.03.2025
  16. Hochspringen BlackRock verliert Großaktionär PNC, handelsblatt.de vom 12.05.2020, abgerufen am 10.03.2025
  17. Hochspringen BlackRock: Leadership, BlackRock.com vom 17.04.2020, abgerufen am 17.04.2020
  18. Hochspringen BlackRock auf Kuschelkurs mit Big Oil, manager-magazin.de vom 18.07.2023
  19. Hochspringen Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock, FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020
  20. Hochspringen Persönliche Erklärung, friedrich-merz.de vom 05.02.2020, abgerufen am 17.04.2020
  21. Hochspringen Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen, statista.com, abgerufen am 11.03.2025
  22. Hochspringen Microsoft, marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
  23. Hochspringen Apple Inc., marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
  24. Hochspringen Amazon, marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
  25. Hochspringen EU-Transparenzregister: Meetings of BlackRock, ec.europa.eu vom 30.07.2023, zugegriffen am 3.07.23
  26. Hochspringen Dombrovskis Team, EU- Website, zuletzt abgerufen am 29.04.2020
  27. Hochspringen BlackRock steps up lobbying of the European Commission, Financial Times.com vom 22.11.2015, abgerufen am 29.04.2020
  28. Hochspringen Journalisten als Polit-Cheerleader, Taz.de vom 30.03.2017, abgerufen am 17.04.2020
  29. Hochspringen Lobbyregister, lobbyregister.bundestag.de vom 1.6.2023, abgerufen am 28.07.23
  30. Hochspringen Friedrich Merz wird Kontrollchef, N-tv.de vom 18.01.2016, abgerufen am 17.04.2020
  31. Hochspringen Michael Rüdiger wird neuer BlackRock-Aufsichtsrat-Vorsitzender, manager-magazin.de vom 03.06.2020, zugegriffen am 29.07.23
  32. Hochspringen Client Profile: Black Rock Inc, opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23
  33. Hochspringen BlackRock steigt aus Klimabündnis aus, fundresearch.de vom 10.01.2025
  34. Hochspringen BlackRock steigt aus Klimabündnis aus, fundresearch.de vom 10.01.2025
  35. Hochspringen Net-Zero-Asset-Managers-Initiative setzt Aktivitäten aus, portfolio-institutionell.de vom 15.01.2025, abgerufen am 09.03.2025
  36. Hochspringen US-Firma übernimmt Kontrolle über Häfen, tagesschau.de vom 04.03.2025, abgerufen am 10.03.2025
  37. Hochspringen BlackRock strikes deal to bring ports on both sides of Panama Canal under American control, apnews.com vom 04.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
  38. Hochspringen Blackrock beruft Aramco-CEO in Verwaltungsrat, handelsblatt.de vom 18.07.2023, zugegriffen am 28.07.23
  39. Hochspringen BlackRock goes green?, facing-finance.org vom Mai 2020, zugegriffen am 28.07.23
  40. Hochspringen BlackRock und die Nachhaltigkeit, ndr-info.de vom 05.07.2023, zugegriffen am 28.07.23
  41. Hochspringen Blackrock and Vanguard tell UK inquiry they will not quit fossil fuel investments, ft.com vom 18.10.2022, zugegriffen am 28.07.23
  42. Hochspringen Den Bock zum Gärtner, finanzwende.de vom 21.04.2020, abgerufen am 29.04.2020
  43. Hochspringen Blackrocks dürftige Klimabilanz, table.media vom 17.01.2023, zugegriffen am 28.07.23
  44. Hochspringen Achtung, Rentenfresser, freitag.de Ausgabe 26/2018, abgerufen am 17.04.2020
  45. Hochspringen Troika consultancies: A multi-million euro business beyond scrutiny, EUobserver.com vom 16.12.2013, abgerufen am 17.04.2020
  46. Hochspringen BlackRock spreads its Tentacles in Brussels, Wolfstreet.com vom 28.11.2015, abgerufen am 17.04.2020
  47. Hochspringen BlackRock prüft Banken, an denen es selbst Anteile besitzt, tagesspiegel.de vom 23.05.2018, abgerufen am 17.04.2020
  48. Hochspringen Specific Issue Reports by BlackRock,abgerufen auf Opensecrets.org am 17.04.2020
  49. Hochspringen Der 4-Billionen-Dollar-Mann, Zeit.de vom 27.08.2015, abgerufen am 17.04.2020
  50. Hochspringen Benoît Cœuré speech highlights central bank links to financiers, Financial Times.com vom 21.05.2015, abgerufen am 17.04.2020
  51. Hochspringen ECB officials met bankers before key decisions, Financial Times.com vom 02.11.2015, abgerufen am 17.04.2020

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