Walter Eucken Institut: Unterschied zwischen den Versionen

(Affiliated Fellows)
Walter Eucken Institut
[[Bild:|center]]
Rechtsform eingetragener Verein
Tätigkeitsbereich Verbreitung neoliberaler Ideen
Gründungsdatum 11. Januar 1954
Hauptsitz Goethestr. 10, 79100 Freiburg
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse www.walter-eucken-institut.de

Das Walter Eucken Institut ist ein neoliberales Institut, das eng mit der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft (Hayek-Gesellschaft) und anderen neoliberalen Organisationen kooperiert und mit diesen personell verflochten ist. Ihre Mitglieder waren bis in die 90er Jahre in einer Vielzahl wissenschaftlicher Beratungsgremien der Bundes- und Landesregierungen sowie sonstiger regierungsnaher Institutionen vertreten. Die Bedeutung des Instituts in der Politikberatung hat in den letzten Jahren abgenommen. Das Institut ist Mitglied im Stockholm Network, einer Dachorganisation neoliberaler Denkfabriken.

Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Walter Eucken Institut wurde vier Jahre nach dem Tod von Walter Eucken von Freunden und Schülern mit Unterstützung des damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard am 11. Januar 1954 in der Rechtsform eines Vereins in Freiburg gegründet. Der radikal-neoliberale Ökonom Friedrich August von Hayek hat als erstes Vorstandsmitglied und danach Ehrenpräsident die Ausrichtung des Instituts maßgeblich geprägt. Hayek lehnt sowohl Korrekturen der Marktergebnisse unter sozialen Gesichtspunkten als auch die Bekämpfung wirtschaftlicher Macht durch staatliche Maßnahmen grundsätzlich ab.

Das Walter Eucken Institut bezeichnet sich als unabhängige Einrichtung, die sich der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschung widmet, insbesondere der Untersuchung von Problemen, deren Lösung für die Erhaltung und Weiterentwicklung einer marktwirtschaftlichen Ordnung von grundsätzlicher Bedeutung ist. Mit seinen Vorträgen, wissenschaftlichen Tagungen und Veröffentlichungen setzt sich das Institut zum Ziel, die Grundlagen und Prinzipien einer solchen Ordnung in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Besonderes Gewicht wird der Verbindung der Forschungstradition von Walter Eucken, Franz Böhm, F. A. von Hayek und J. M. Buchanan eingeräumt sowie Fragen der internationalen Wirtschaftsordnung und der Wirtschaftsverfassung Europas. Das Institut veranstaltet gemeinsam mit der Friedrich August von Hayek Gesellschaft die Hayek-Vorlesungen.

Eucken hat sich vehement für eine machtmindernde Wirtschaftspolitik ausgesprochen: "Erster Grundsatz: Die Politik des Staates sollte darauf gerichtet sein, wirtschaftliche Machtgruppen aufzulösen oder ihre Funktionen zu begrenzen".[1] Nach seiner Auffassung wird wirtschaftliche Machtkonzentration in politische Macht umgemünzt und der Staat wird "von der Wirtschaft gefesselt".[2] Nur die vollständige Konkurrenz auf dem Markt könne Machtkonzentrationen verhindern und dadurch die Freiheit garantieren. Diese Idee hält die Eucken-Gesellschaft unter dem Einfluss von F.A. von Hayek für realitätsfern. Der Frankfurter Publizist und Eucken-Enkel Walter Oswalt meint, die Freiburger Schule habe sich nach Euckens Tod nicht weiterentwickelt. Die zentrale Kritik Euckens an der ökonomischen Macht sei vielmehr bei denen, die sich mit Eucken befassten, ganz aus dem Blickfeld getreten.[3] Oswalt aktualisiert die Vorstellungen von Eucken zum Problem der wirtschaftlichen und politischen Macht in dem von ihm herausgegebenen Buch "Walter Eucken Ordnungspolitik" (Walter Eucken Archiv Reihe Zweite Aufklärung, Münster 1999).

Das Walter Eucken Institut lässt keine Distanz zur wirtschaftlichen Macht erkennen. Vielmehr entsprechen seine Argumentationsmuster weitgehend denen der großen Wirtschaftsverbände, mit denen es auch personell verflochten ist. So ist Karen Horn, langjährige Berliner Büroleiterin des Institut der deutschen Wirtschaft, das als Think-Tank und PR-Agentur von BDI, BDA und deren Mitgliedsunternehmen fungiert, Mitglied des Kuratoriums des Walter Eucken Instituts und Vorsitzende des Vorstands der Friedrich August von Hayek Gesellschaft, die eng mit dem Institut kooperiert. Eine Tochtergesellschaft des Institut der deutschen Wirtschaft ist die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die 2005 gemeinsam mit der Financial Times Deutschland unter dem Motto "Die Klassiker Kompakt" eine gekürzte Fassung Walter Euckens "Grundlagen der Nationalökonomie" herausgegeben hat. Das von Oswalt geleitete Walter Eucken Archiv hat gegen diese Broschüre beim Landgericht Frankfurt eine einstweilige Anordnung erwirkt mit der Begründung, es handle sich um eine "verfälschende Kurzfassung", die sich in einer "Grauzone zwischen Journalismus, Werbung und Lobbypolitik" bewege, denn auch die INSM sei an der Herausgabe beteiligt.[4]

Im Gegensatz zu Eucken, der zur Einschränkung wirtschaftlicher Macht als zentralem Problem einer Gesellschaft sogar die Entflechtung marktbeherrschender Unternehmen für geboten hält, sieht Lars P. Feld, der Leiter des Walter Eucken Instituts, auf diesem Gebiet keinen Handlungsbedarf. Der deutsche Staat verteile so stark Einkommen um wie kaum ein anderes Land und die Behauptung, dass mächtige wirtschaftliche Interessengruppen einen größeren und für die Massen schädlicheren Einfluss hätten als linke Protestgruppen und Bürgerforen, sei schlicht falsch.[5]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leitung des Instituts ist seit 2001 mit dem damals geschaffenen Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik verknüpft.[6] Das vom Land Baden-Württemberg finanzierte Institut wird von einem Verein getragen, zu dessen Gremien das Kuratorium gehört. Wegen der Verbindung von Lehrstuhl und Institut kann das Kuratorium die Besetzung der Institutsleitung und die des Lehrstuhls beeinflussen.

Leiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschäftsführender Forschungsreferent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jan Schnellenbach

Privatdozent an der Universität Heidelberg

Affiliated Fellows[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kuratorium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Kempter (Vorsitzender), Geschäftsführer der Kempter Financial Mangagment GmbH, Freiburg, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volksbank Freiburg, ehemaliges Vorstandsmitglied des Verbandes unabhängiger Vermögensberater (VuV)
  • Karen Horn, Geschäftsführerin der Wert der Freiheit gGmbH und ehemalige Leiterin des Hauptstadtbüros des Institut der deutschen Wirtschaft
  • Wolfgang Kerber, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität Marburg, Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Forschungsinstituts für Wirtschaftsverfassung und Wettbewerb e.V.
  • Günter Knieps, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaften und Regionalpolitik an der Universität Freiburg
  • Christoph Schaltegger, Ordinarius für Politische Ökonomie an der Universität Luzern
  • Konstantin Schwab, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
  • Hans-Joachim Schiewer, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Burkhart Knospe, Vorstandsvorsitzender der Testo AG

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Land Baden-Württemberg als finanzieller Träger des Instituts hat 2001 beschlossen, nicht nur den Institutsetat aufzustocken, sondern darüber hinaus eine C 3- Professur für Wirtschaftspolitik mit dem Schwerpunkt Ordnungspolitik einzurichten.[7] Der Lehrstuhlinhaber leitet auch das Institut.

Weitere finanzielle Mittel erhält das Institut über den 2007 gegründeten Aktionskreis Freiburger Schule e.V. Neben den Mitgliedern finden sich im Förderkreis auch Freunde, Förderer und Donatoren, die die Arbeit des Instituts finanziell unterstützen.[8]

Vorsitzende des Förderkreises ist Margot Selz, Dr. Selz Immobiliengruppe. Auf der Website des Förderkeises werden die folgenden Donatoren, jeweils mit Sitz in Freiburg, benannt (Stand: April 2014):

  • Daimler AG
  • EKATO Holding GmbH
  • Willy Kempter Beteiligungsgesellschaft
  • KNF Neuberger GmbH
  • Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau
  • Volksbank Freiburg

Zu den auf der Website genannten Förderern gehören u. a. die Südwestbank AG, Stuttgart, und die Union Investment Stiftung, Frankfurt.

Jenaer Allianz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Walter Eucken Institut ist einer der Initiatoren der neoliberalen Jenaer Allianz zur Erneuerung der Marktwirtschaft. Weitere Initiatoren sind: Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, Bund Katholischer Unternehmer, Die Familienunternehmer - ASU, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (Direktor: Thomas Straubhaar), Konrad-Adenauer-Stiftung, Leipziger Wirtschaftspolitische Gesellschaft, Wilhelm-Röpke-Institut und Institut für Wirtschaftspolitik

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Eucken: Grundsätze der Wirtschaftspolitik, 6. Auflage, Tübingen 1990, S. 334.
  2. Jakob Augstein: Das umstrittene Erbe Walter Euckens, Süddeutsche Zeitung vom 30. März 1994, S. 34
  3. Augstein, Süddeutsche Zeitung vom 30. März 1994
  4. Interessenklassenkampf, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 26. Januar 2005, veröffentlicht auf der Website des Walter Eucken Archiv, abgerufen am 22. 12. 2011
  5. Lars P. Feld: Die Mär von der Postdemokratie, in: Cicero, 26. Februar 2014, Webseite Cicero, abgerufen am 2. 5. 2014
  6. Uni Freiburg: Euckens Erben, Badische Zeitung vom 24. April 2009, Website der Badischen Zeitung, abgerufen am 2012.2011
  7. Jahresbericht 2001 des Instituts, S.3
  8. Jahresbericht 2007 des Instituts, S. 54
{{BoxOrganisation
        
        | Name             = Walter Eucken Institut
        
        | Logo             = [[Bild:|center]]
        
        | Rechtsform       = eingetragener Verein
        
        | Tätigkeitsbereich  = Verbreitung neoliberaler Ideen
        
        | Gründungsdatum  = 11. Januar 1954
        
        | Hauptsitz             = Goethestr. 10, 79100 Freiburg
        
        | Lobbybüro Deutschland = 
        
        | Lobbybüro EU = 
        
        | Homepage         = [http://www.walter-eucken-institut.de/ www.walter-eucken-institut.de]
        
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        Das '''Walter Eucken Institut''' ist ein neoliberales Institut, das eng mit der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]] (Hayek-Gesellschaft) und anderen neoliberalen Organisationen kooperiert und mit diesen personell verflochten ist. Ihre Mitglieder waren bis in die 90er Jahre in einer Vielzahl wissenschaftlicher Beratungsgremien der  Bundes- und Landesregierungen sowie sonstiger regierungsnaher Institutionen vertreten. Die Bedeutung des Instituts in der Politikberatung hat in den letzten Jahren abgenommen. Das Institut ist Mitglied im [[Stockholm Network]], einer Dachorganisation neoliberaler Denkfabriken.
        

        == Kurzdarstellung und Geschichte==
        
        Das Walter Eucken Institut wurde vier Jahre nach dem Tod von Walter Eucken von Freunden und Schülern mit Unterstützung des damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard am 11. Januar 1954 in der Rechtsform eines Vereins in Freiburg gegründet. Der radikal-neoliberale Ökonom [[Friedrich August von Hayek]] hat als erstes Vorstandsmitglied und danach Ehrenpräsident die Ausrichtung des Instituts maßgeblich geprägt. Hayek lehnt sowohl  Korrekturen der Marktergebnisse  unter sozialen Gesichtspunkten als auch die Bekämpfung wirtschaftlicher Macht  durch staatliche Maßnahmen grundsätzlich ab.
        

        Das Walter Eucken Institut bezeichnet sich als unabhängige Einrichtung, die sich der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschung widmet, insbesondere der Untersuchung von Problemen, deren Lösung für die Erhaltung und Weiterentwicklung einer marktwirtschaftlichen Ordnung von grundsätzlicher Bedeutung ist. Mit seinen Vorträgen, wissenschaftlichen Tagungen und Veröffentlichungen setzt sich das Institut zum Ziel, die Grundlagen und Prinzipien einer solchen Ordnung in der Öffentlichkeit deutlich zu  machen. Besonderes Gewicht wird der Verbindung der Forschungstradition von Walter Eucken, Franz Böhm, F. A. von Hayek  und J. M. Buchanan eingeräumt sowie Fragen der internationalen Wirtschaftsordnung und der Wirtschaftsverfassung Europas. Das Institut veranstaltet gemeinsam mit der [[Friedrich_August_von_Hayek_Stiftung#Friedrich_August_von_Hayek_Gesellschaft_e.V.|Friedrich August von Hayek Gesellschaft]] die Hayek-Vorlesungen.
        

        Eucken hat sich vehement für eine machtmindernde Wirtschaftspolitik ausgesprochen: "Erster Grundsatz: Die Politik des Staates sollte darauf gerichtet sein, wirtschaftliche Machtgruppen aufzulösen oder ihre Funktionen zu begrenzen".<ref>Walter Eucken: Grundsätze der Wirtschaftspolitik, 6. Auflage, Tübingen 1990, S. 334.</ref> Nach seiner Auffassung wird wirtschaftliche Machtkonzentration in politische Macht umgemünzt und der Staat wird "von der Wirtschaft gefesselt".<ref>Jakob Augstein: Das umstrittene Erbe Walter Euckens, Süddeutsche Zeitung vom 30. März 1994, S. 34</ref> Nur die vollständige Konkurrenz auf dem Markt könne Machtkonzentrationen verhindern und dadurch die Freiheit garantieren. Diese Idee hält die Eucken-Gesellschaft unter dem Einfluss von F.A. von Hayek für realitätsfern. Der Frankfurter Publizist und Eucken-Enkel Walter Oswalt meint, die Freiburger Schule habe sich nach Euckens Tod nicht weiterentwickelt. Die zentrale Kritik Euckens an der ökonomischen Macht sei vielmehr bei denen, die sich mit Eucken befassten, ganz aus dem Blickfeld getreten.<ref>Augstein, Süddeutsche Zeitung vom 30. März 1994</ref>  Oswalt aktualisiert die Vorstellungen von Eucken zum Problem der wirtschaftlichen und politischen Macht in dem von ihm herausgegebenen Buch "Walter Eucken Ordnungspolitik" (Walter Eucken Archiv Reihe Zweite Aufklärung, Münster 1999).
        

        Das Walter Eucken Institut lässt keine Distanz zur wirtschaftlichen Macht erkennen. Vielmehr entsprechen seine Argumentationsmuster weitgehend denen der großen Wirtschaftsverbände, mit denen es auch personell verflochten ist. So ist [[Karen Horn]], langjährige Berliner Büroleiterin des [[Institut der deutschen Wirtschaft]], das als Think-Tank und PR-Agentur von BDI, BDA und deren Mitgliedsunternehmen fungiert, Mitglied des  Kuratoriums des Walter Eucken Instituts und Vorsitzende des Vorstands der [[Friedrich_August_von_Hayek_Stiftung#Friedrich_August_von_Hayek_Gesellschaft_e.V.|Friedrich August von Hayek Gesellschaft]], die eng mit dem Institut kooperiert. Eine Tochtergesellschaft des [[Institut der deutschen Wirtschaft]] ist die [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), die 2005 gemeinsam mit der Financial Times Deutschland unter dem Motto "Die Klassiker Kompakt" eine gekürzte Fassung Walter Euckens "Grundlagen der Nationalökonomie" herausgegeben hat. Das von Oswalt geleitete [http://www.eucken.org/home/index.html Walter Eucken Archiv] hat gegen diese Broschüre beim Landgericht Frankfurt eine einstweilige Anordnung erwirkt mit der Begründung, es handle sich um eine "verfälschende Kurzfassung", die sich in einer "Grauzone zwischen Journalismus, Werbung und Lobbypolitik" bewege, denn auch die INSM sei an der Herausgabe beteiligt.<ref>Interessenklassenkampf, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 26. Januar 2005, veröffentlicht auf der Website des Walter Eucken Archiv, abgerufen am 22. 12. 2011</ref>
        

        Im Gegensatz zu Eucken, der zur Einschränkung wirtschaftlicher Macht als zentralem Problem einer Gesellschaft sogar die Entflechtung marktbeherrschender Unternehmen für geboten hält, sieht [[Lars P. Feld]], der Leiter des Walter Eucken Instituts, auf diesem Gebiet keinen Handlungsbedarf. Der deutsche Staat verteile so stark Einkommen um wie kaum ein anderes Land und die Behauptung, dass mächtige wirtschaftliche Interessengruppen einen größeren und für die Massen schädlicheren Einfluss hätten als linke Protestgruppen und Bürgerforen, sei schlicht falsch.<ref>[http://www.cicero.de/salon/teilhabe-das-postdemokratiekonzept-ist-konservativ-und-antimodern/57053/seite/2 Lars P. Feld: Die Mär von der Postdemokratie, in: Cicero, 26. Februar 2014], Webseite Cicero, abgerufen am 2. 5. 2014</ref>
        

        == Organisationsstruktur und Personal==
        
        Die Leitung des Instituts ist seit 2001 mit dem damals geschaffenen Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik verknüpft.<ref>[http://www.badische-zeitung.de/bildung-wissen-1/uni-freiburg-euckens-erben--14183258.html Uni Freiburg: Euckens Erben, Badische Zeitung vom 24. April 2009], Website der Badischen Zeitung, abgerufen am 2012.2011</ref> Das vom Land Baden-Württemberg finanzierte Institut wird von einem Verein getragen, zu dessen Gremien das Kuratorium gehört. Wegen der Verbindung von Lehrstuhl und Institut kann das Kuratorium die Besetzung der Institutsleitung und die des Lehrstuhls beeinflussen.
        

        ===Leiter===
        
        *[[Lars P. Feld]] (seit September 2010), Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg
        
        **[[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]] (SVR) – seit 2011, auf Vorschlag des damaligen Wirtschaftsministers Brüderle ([[FDP]]): Mitglied
        
        **[[Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium der Finanzen]]: Mitglied
        
        **Wissenschaftlicher Beirat des [[Wirtschaftsrat der CDU]]: Mitglied
        
        **Forschungsbeirat [[Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung]] (RWI): Mitglied
        
        **[[Ludwig-Erhard-Stiftung]]: Mitglied
        
        **„Kronberger Kreis“ der [[Stiftung Marktwirtschaft]]: Sprecher
        
        **[[Mont Pelerin Society]]: Mitglied
        
        **ebenso Mitglied des Vorstands des Walter Eucken Instituts
        

        ===Vorstand===
        
        *'''Viktor Vanberg''', emeritierter Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg, bis August 2010 Leiter des Instituts
        
        **[[Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft]]: Stiftungsrat
        
        **[http://www.thinktanknetworkresearch.net/wiki_ttni_de/index.php?title=Institute_for_Free_Enterprise_(IUF) Institut für unternehmerische Freiheit] (Nachfolgerin: [[Berlin Manhattan Institut]] für Unternehmerische Freiheit): Mitglied des Beirats
        
        **[[Mont Pelerin Society]]: Mitglied
        

        *'''[[Wernhard Möschel]]''', ehem. Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Uni Tübingen
        
        **[[Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie]]: Mitglied
        
        ** Leibniz-Gesellschaft: Senator
        
        ** [[Friedrich August von Hayek-Stiftung für eine freie Gesellschaft]]: Vorsitzender des Stiftungsrats
        
        ** „Kronberger Kreis“ der [[Stiftung Marktwirtschaft]]: Mitglied 
        
        **[[Mont Pelerin Society]]: Mitglied<br>
        

        ===Geschäftsführender Forschungsreferent===
        

        *'''Jan Schnellenbach'''
        
        Privatdozent an der Universität Heidelberg
        

        ===Affiliated Fellows===
        
        *'''[[Michael Wohlgemuth]]''', Direktor von [[Open Europe Berlin]]
        
        **[[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]]: Stellvertretender Vorsitzender
        
        **[[Centre for European Studies]]: Research Assistent
        
        **[[Mont Pelerin Society]]: Mitglied
        
        **Fraktion der Europäischen Volksparteien (EVP) im Europäischen Parlament: Rapporteur des European Ideas Network (EIN), Wissenschaftliche Leitung und Rapporteur des Arbeitskreises „European Governance“
        
        **[[Konrad-Adenauer-Stiftung]]: Mitglied des Ordnungspolitischen Beirats 
        
        **[[Zentrum für ökonomische Bildung]] der Universität Siegen (ZöBiS), Mitglied des Kuratoriums
        
        **[[Jenaer Allianz]]: Mitbegründer und Sprecher 
        

        *'''[[Nils Goldschmidt]]''', Professor für Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik am wirtschaftsnahen [[Zentrum für ökonomische Bildung]] der Universität Siegen (ZöBiS)
        
        **[[Wilhelm-Röpke-Institut]]: Vorstandsvorsitzender
        
        **[[Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft]], Vorstand
        
        **[[Roman Herzog Institut]]: Mitglied des Beirats
        
        **[[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]]: Mitglied
        
        **[[Jenaer Allianz]]: Mitbegründer
        
        **Görres-Gesellschaft (Vereinigung katholischer Forscher und Publizisten): Mitglied der Sektion für Wirtschafts- und Sozialpolitik
        
        **Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik / European Business Ethics Network: Mitglied
        
        **Arbeitskreis Politische Ökonomie: Mitglied
        
        **Joseph-Höffner-Gesellschaft: Mitglied
        

        ===Kuratorium===
        
        *'''Gerhard Kempter''' (Vorsitzender), Geschäftsführer der Kempter Financial Mangagment GmbH, Freiburg, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volksbank Freiburg, ehemaliges Vorstandsmitglied des Verbandes unabhängiger Vermögensberater (VuV)
        
        *[[Karen Horn]], Geschäftsführerin der [[Wert der Freiheit gGmbH]] und ehemalige Leiterin des Hauptstadtbüros des [[Institut der deutschen Wirtschaft]]
        
        **[[Friedrich_August_von_Hayek_Stiftung#Friedrich_August_von_Hayek_Gesellschaft_e.V.|Friedrich August von Hayek Gesellschaft]]: Vorsitzende des Vorstands 
        
        **[[Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft]]: Mitglied des Vorstands
        
        **[[Open Europe Berlin]]: Mitglied des Kuratoriums
        
        **[[Herbert-Giersch-Stiftung]]: Mitglied des Vorstands
        
        **[[Mont Pelerin Society]]: Mitglied 
        
        *'''Wolfgang Kerber''', Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität Marburg, Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Forschungsinstituts für Wirtschaftsverfassung und Wettbewerb e.V.
        
        *'''Günter Knieps''', Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaften und Regionalpolitik an der Universität Freiburg
        
        **[[Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie]], Mitglied
        
        **Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung: Mitglied
        
        **Industrieökonomischer Ausschuss im Verein für Socialpolitik: Mitglied
        
        **Wirtschaftspolitischer Ausschuss im Verein für Socialpolitik: Mitglied
        
        **"Ökonomenstimme“: Gründungsmitglied
        
        *[[Christoph Schaltegger]], Ordinarius für Politische Ökonomie an der Universität Luzern
        
        **[[European Public Choice Society]]: Mitglied des Vorstands
        
        **[[Economiesuisse]] (Dachverband der Schweizer Wirtschaft): ehemaliger Leiter des Bereichs Finanz- und Steuerpolitik sowie Mitglied der Geschäftsleitung
        
        *'''Konstantin Schwab''', Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
        
        *'''Hans-Joachim Schiewer''', Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
        
        *'''Burkhart Knospe''', Vorstandsvorsitzender der Testo AG
        

        == Finanzen==
        
        Das Land Baden-Württemberg als finanzieller Träger des Instituts hat 2001 beschlossen, nicht nur den Institutsetat aufzustocken, sondern darüber hinaus eine C 3- Professur für Wirtschaftspolitik mit dem Schwerpunkt Ordnungspolitik einzurichten.<ref>Jahresbericht 2001 des Instituts, S.3</ref> Der Lehrstuhlinhaber leitet auch das Institut.
        

        Weitere finanzielle Mittel erhält das Institut über den 2007 gegründeten [http://www.aktionskreis-freiburger-schule.de/mitgliedschaft/unsere-mitglieder.html Aktionskreis Freiburger Schule e.V.] Neben den Mitgliedern finden sich im Förderkreis auch Freunde, Förderer und Donatoren, die die Arbeit des Instituts  finanziell unterstützen.<ref>Jahresbericht 2007 des Instituts, S. 54</ref>
        

        Vorsitzende des Förderkreises ist Margot Selz, Dr. Selz Immobiliengruppe. Auf der Website des Förderkeises werden die folgenden Donatoren, jeweils mit Sitz in Freiburg, benannt (Stand: April 2014):
        
        *Daimler AG
        
        *EKATO Holding GmbH
        
        *Willy Kempter Beteiligungsgesellschaft
        
        *KNF Neuberger GmbH
        
        *Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau
        
        *Volksbank Freiburg
        

        Zu den auf der Website genannten Förderern gehören u. a. die Südwestbank AG, Stuttgart, und die [[Union Investment]] Stiftung, Frankfurt.
        

        ==Jenaer Allianz==
        
        Das Walter Eucken Institut ist einer der Initiatoren der neoliberalen [[Jenaer Allianz]] zur Erneuerung der Marktwirtschaft. Weitere Initiatoren sind: [[Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft]], [[Bund Katholischer Unternehmer]], [[Die Familienunternehmer - ASU]], Friedrich-Schiller-Universität Jena, [[Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut]] (Direktor: [[Thomas Straubhaar]]), [[Konrad-Adenauer-Stiftung]], [[Leipziger Wirtschaftspolitische Gesellschaft]], [[Wilhelm-Röpke-Institut]] und  [[Institut für Wirtschaftspolitik]]
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        * Das Walter Eucken Institut im [http://www.thinktanknetworkresearch.net/wiki_ttni_de/index.php?title=Walter_Eucken_Institut Wiki der ''Think Tank Netzwerk Initiative''].
        

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        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Organisation]]
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| Homepage        = [http://www.walter-eucken-institut.de/ www.walter-eucken-institut.de]
 
| Homepage        = [http://www.walter-eucken-institut.de/ www.walter-eucken-institut.de]
 
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Das '''Walter Eucken Institut''' ist ein neoliberales Institut, das eng mit der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]] (Hayek-Gesellschaft) und anderen neoliberalen Organisationen kooperiert und mit diesen personell verflochten ist. Ihre Mitglieder waren bis in die 90er Jahre in einer Vielzahl wissenschaftlicher Beratungsgremien der  Bundes- und Landesregierungen sowie sonstiger regierungsnaher Institutionen vertreten. Die Bedeutung des Instituts in der Politikberatung hat in den letzten Jahren abgenommen. Das Institut ist Mitglied im Stockholm Network, einer Dachorganisation neoliberaler Denkfabriken.
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Das '''Walter Eucken Institut''' ist ein neoliberales Institut, das eng mit der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]] (Hayek-Gesellschaft) und anderen neoliberalen Organisationen kooperiert und mit diesen personell verflochten ist. Ihre Mitglieder waren bis in die 90er Jahre in einer Vielzahl wissenschaftlicher Beratungsgremien der  Bundes- und Landesregierungen sowie sonstiger regierungsnaher Institutionen vertreten. Die Bedeutung des Instituts in der Politikberatung hat in den letzten Jahren abgenommen. Das Institut ist Mitglied im [[Stockholm Network]], einer Dachorganisation neoliberaler Denkfabriken.
   
 
== Kurzdarstellung und Geschichte==
 
== Kurzdarstellung und Geschichte==

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