Katherina Reiche: Unterschied zwischen den Versionen
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(→Einsatz für die Gaswirtschaft)
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Katherina Reiche (*16. Juli 1973 in Luckenwalde), seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, war davor Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, die - wie ihre Muttergesellschaft E.ON - auch im Bereich Gas und Gasnetze tätig ist[1].
Vor ihrem Wechsel in die Wirtschaft war sie CDU-Politikerin sowie Parlamentarische Staatssekretärin (beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur).
Von 2015 bis 2019 betätigte sie sich beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) als Hauptgeschäftsführerin.
Wie Friedrich Merz, Carsten Linnemann und Jens Spahn ist sie Mitglied im wirtschaftsliberalen Netzwerk Ludwig-Erhard-Stiftung, dem Unternehmer:innen/Manager:innen, Vertreter:innen von Wirtschaftsverbänden und Politiker:innen angehören.
Bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie war Reiche außerdem Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des einflussreichen Lobbyverbands Wirtschaftsrat der CDU, dem auch Westenergie angehört.
Ihre Berater:innen Veronika Grimm, Justus Haucap, Stefan Kolev und Volker Wieland gehören der Ludwig-Erhard-Stiftung/Ludwig-Erhard-Forum für Wirtschaft und Gesellschaft an sind eng mit lobbynahen Organisationen vernetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Auffallende Ähnlichkeiten zwischen einem Reiche-Papier zur Energiewende und Lobbyforderungen
- 2 Einsatz für die Gaswirtschaft2
- 3 Teilnahme an Treffen atomfreundlicher Staaten
- 4 Karriere 3
-
5 Verbindungen zur Wirtschaft
- 3
- 3
- 3
- 4
- 6 Sonstige Verbindungen/Netzwerke 5
- 7 Berater:innen
- 6 8 Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
- 7 Einzelnachweise
- 9 Einzelnachweise
Auffallende Ähnlichkeiten zwischen einem Reiche-Papier zur Energiewende und Lobbyforderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut TABLE BRIEFINGS weist das Zehn-Punkte-Papier zur Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), das Katharina Reiche zusammen mit dem Monitoringbericht des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln vorgestellt hat, erstaunliche Ähnlichkeiten zu Forderungen eines Gemeinsamen Positionspapiers von RWE und E.ON auf.[2] Das BMWE-Papier habe sich stark an den Forderungen aus der Industrie orientiert, was u.a. am folgenden Beispiel illustriert wird: „RWE und Eon fordern, die 'Erneuerbaren-Ausbauziele' sollten 'kritisch überprüft werden'. Im BMWE-Papier heißt es, die 'Ausbaupfade für erneuerbare Energien' sollten sich 'an realistischen Strombedarfsszenarien orientieren'. Der Monitoring-Bericht stellt dagegen fest: 'Selbst bei unterstellter geringerer Geschwindigkeit des Anstiegs des Brutto-Stromverbrauchs bleibt ein hohes Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren zur Erreichung klimapolitischer Ziele notwendig.'" Auch viele weitere Formulierungen des BMWE-Papiers erschienen denen des RWE/Eon-Papiers ähnlich.
Die BMWE-Forderungen, die teilweise im Widerspruch zu den Aussagen des Monitoring-Berichts selbst gestanden hätten, seien laut TABLE BRIEFINGS ganz überwiegend von einem kleinen Kreis enger Mitarbeiter:innen der Ministerin erstellt worden. Die zuständigen Fachabteilungen des Ministeriums seien dagegen ganz überwiegend nicht eingebunden worden.
Einsatz für die Gaswirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reiche fordert die Abschaffung eines angeblich de facto bestehenden Betriebsverbots für Gasthermen, die vor 1991 eingebaut wurden, und den Bau neuer Gaskraftwerke zur Abfederung sogenannter Dunkelflauten.[23]Robert Zurawski, Deutschlandchef von Vattenfall, kritisiert, dass Batteriespeicher nur eine Nebenrolle spielen: „Speichern gehört die Zukunft. Gaskraftwerke können aber nur erzeugen - das ist die alte Welt. Nach meiner Einschätzung muss sich die Bundesregierung das Gesamtkonzept noch einmal anschauen“.[34] ntv stellt in diesem Zusammenhang die Frage: „Ist die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche der verlängerte Arm der Gaslobby im Bundeskabinett?“[45] Reiche war zuvor Vorstandsvorsitzende der Westenergie, die auch Interessen im Bereich Gas und Gasnetze hat.[56].
In einem Interview behauptete Reiche: „Es muß Schluss sein mit dem Zwang zur Wärmepumpe“.[67] Hierzu stellt die Süddeutsche Zeitung richtig: „In Deutschland gibt es keinen Zwang zur Wärmepumpe. Wohl aber gibt es wie in vielen anderen Ländern Bedingungen, die für neu eingebaute Heizungen gelten. So müssen diese zu bestimmten Fristen zu 65 Prozent klimafreundlich sein. Die Wärmepumpe erfüllt diese Bedingungen, auch die Fernwärme, hybride Heizungen und selbst Gasheizungen, wenn sie theoretisch Wasserstoff nutzen können. All das ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.[7]8]
Die Studie Untersuchung der beihilferechtlichen Genehmigungsfähigkeit der von der Bundesregierung geplanten Förderung neuer Gaskraftwerke der Kanzlei K&L Gates im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe kommt zum Ergebnis, dass die geplanten Back-up-Kraftwerke im Umfang von 20 Gigawatt (GW) Leistung nicht mit dem EU-Beihilferecht vereinbar sind.[9] So heißt es in der Studie: „Die Notwendigkeit für 20 GW zusätzliche Leistung nur durch Gaskraftwerke ist nach aktuellem Stand nicht ausreichend belegt, da technologieoffen auch alternative Ansätze (z. B. Großbatteriespeicher sowie andere Formen der Flexibilisierung, Lastmanagement, grenzüberschreitende Kapazitäten oder eine Absicherungspflicht) berücksichtigt werden müssen.“ Auch dürften „keine Anreize für eine Energieerzeugung geschaffen werden, durch die weniger umweltschädliche Energieformen verdrängt werden.“
Eine nachhaltige Klimaschutzwirkung kann laut Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit nur mit grünem Wasserstoff erzielt werden.[10] Gleichwohl will Reiche grünen Wasserstoff nicht länger bevorzugen. Laut einem neuen Gesetzentwurf soll künftig jede Form von Wasserstoff gefördert werden, auch solcher, der mit fossilen Quellen produziert wird.[11]
Bereits am 28. April 2025 hat LobbyControl gewarnt: „Mit Frau Reiche wird eine Energieunternehmerin zur Energieministerin gemacht. Sie wird sich in ihrer neuer Position kaum aus allen Entscheidungen zurückhalten können, die ihren jetzigen Arbeitgeber betreffen. Es ist höchst fraglich, ob Reiche die nötige kritische Distanz und Unabhängigkeit zur Energiewirtschaft einhalten kann, um ausgewogen zu entscheiden. Das gilt besonders für die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Gebäude-Energiegesetzes. Der Lobbyverband VKU – Reiches langjähriger Arbeitgeber – war stark daran beteiligt, das sogenannte Heizungsgesetz zu verwässern – vor allem zugunsten großer Gaskonzerne." [8]12]
Noch am 24. Januar 2024 diskutierte Reiche als CEO von Westenergie beim Energiegipfel 2024 des Handelsblatts zum Thema „Wasserstoff-Check: Hochtrabende Pläne - was wurde daraus?“ mit einem Vorstandsmitglied von Siemens Energy und dem Hauptgeschäftsführer der Verbands en2x, der auch die Interessen der Wasserstoffwirtschaft vertritt.[13] Die Verteilnetztochter Westnetz von Westenergie betreibt die Gasnetze unterschiedlicher Unternehmen wie Stadtwerke oder Industrieunternehmen.
Teilnahme an Treffen atomfreundlicher Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 16. Juni 2025 hat sich Reiche mit Vertretern atomfreundlicher EU-Staaten getroffen und fehlte auf dem am gleichen Tag stattfinden Gipfel der sogenannten „Freunde der Erneuerbaren“, die die sich für den ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen.[14] Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) kommentierte: „Deutschland hat nicht daran teilgenommen, sondern es ist eine Einzelentscheidung meiner Ministerinkollegin, die natürlich frei ist in dem, was sie tut“.[15]
Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit 05/2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie
- 06/2020-05/2025 Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats der Bundesregierung
- 01/2020-05/2025 Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG (ehemals innogy Westenergie)
- 2016-2022 Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung
- 09/2015 bis 2019 Hauptgeschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
- 2014-2016 erneut Mitglied im Bundesvorstand der CDU
- 12/2013-02/2015 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium
- 2009-2013 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium
- 2005-2009 Stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- 2000-2010 Mitglied im Bundesvorstand der CDU
- 1998-2015 Mitglied des Deutschen Bundestages
- 1997-1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Potsdam
- 1997 Abschluss als Diplom-Chemikerin an der Uni Potsdam
- seit 1996 Mitglied der CDU
Quellen:[916][1017][1118][1219]
Verbindungen zur Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaftsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Wirtschaftsrat der CDU ist ein einflussreicher Lobbyverband von unionsnahen Unternehmer:innen, dessen Vizepräsident Friedrich Merz bis November 2021 war. Reiche war bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des Wirtschaftsrats.[1320]
Am 19.05.2025 berichtete der Landesverband NRW wie folgt von seinem Parlamentarischen Abend: „Nach einer furiosen Auftaktveranstaltung der Wirtschaftstages 2025 unter anderem mit Jens Spahn, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Katherina Reiche, Bundesministerin für Energie und Wirtschaft, trafen sich Unternehmer aus dem Industrieland NRW im PwC Headquarter Berlin mit den Vertretern der CDU-Landesgruppe.“[1421]
Westenergie AG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reiche war bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Vorstandsvorsitzende der E.ON-Tocher Westenergie AG. Beide Unternehmen sind im Bereich Gas tätig. Westenergie ist als alleinige Gesellschafterin der Westnetz GmbH von den regulatorischen Rahmenbedingungen des Verteilnetzgeschäftes in den kommenden Jahren unmittelbar betroffen.[1522] Westenergie ist Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU.
Landesverband NRW des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reiche ist Vorstandsmitglied im Landesverband NRW des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)[1623] (Stand: 14. April 2025).
Aufgegebene Aufsichtsratsmandate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schaeffler Group.[1724][1825][1926] Reiche hat ihr Aufsichtsratsmandat am 28. April 2025 niedergelegt.[2027]
- Schwedischer Energiedienstleister Ingrid Capacity.[2128] Reiche hat ihr Aufsichtsratsmandat am 3. Mai 2025 niederglegt.[2229]
Sonstige Verbindungen/Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ludwig-Erhard-Stiftung, Mitglied (Stand: 23.05.2025)
- Atlantik-Brücke, Mitglied
Berater:innen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sollen die folgenden drei wirtschaftsliberalen Ökonom:innen Reiche in aktuellen politischen Fragen beratenZur wirtschaftspolitischen Beratung und für eine wissenschaftlich fundierte Unterstützung der Ministerin und des Bundeswirtschaftsministeriums zu Fragen der Marktwirtschaft und Ordnungspolitik hat Reiche einen Beraterkreis einberufen, dem die folgenden Professor:innen angehören: Veronika Grimm, Justus Haucap, Stefan Kolev und Volker Wieland.[2330]
Grimm, Haucap und Wieland sind - wie Katherina Reiche, Friedrich Merz und Carsten Linnemann - Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung, einem Netzwerk-/Lobbyverein, dem Unternehmer/Manager, Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Politiker - ganz überwiegend aus CDU und FDP - und wirtschaftsliberale Professoren angehören.[24] , das Lobbyisten, Spitzenpolitiker und wirtschaftsnahe Wissenschaftler zusammenbringt.[31] Kolev ist Wissenschaftlicher Leiter des Ludwig-Erhard-Forums für Wirtschaft und Gesellschaft der Ludwig-Erhard-Stiftung.
Haucap und Wieland sind weiterhin Mitglieder des Kronberger Kreises der Stiftung Marktwirtschaft.[2532] Haucap ist außerdem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der einflussreichen Lobbyorganisation Wirtschaftsrat der CDU, dessen Vizepräsident Merz bis Ende 2021 war.[26]33] Er hat eine Vielzahl von Auftragsgutachten für Unternehmen, Wirtschaftsverbände und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt.
Kolev ist Mitglied der folgenden weiteren Organisationen: Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (ASM), Mont Pelerin Society (MPS), Netzwerk NOUS, Walter Eucken Institut.[34]
Veronika Grimm ist Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR). Ihre Mitgliedschaft im Aufsichtsrat von Siemens Energy, für die sie eine Jahresvergütung von mindestens 120 Tsd. Euro erhält, ist auf Kritik gestoßen, weil in dieser Konstellation mögliche Interessenkonflikte bestehen.[35][36] LobbyControl kommentierte: „Wer die Bundesregierung in gesamtwirtschaftlichen Fragen berät, sollte nicht von einem Großunternehmen bezahlt werden und in dessen Gremien sitzen.“[37] Grimm ist weiterhin Mitglied in mehreren weiteren energiepolitischen Beratungsgremien der Bundesregierung, darunter im Nationalen Wasserstoffrat der Bundesregierung und in der Expertenkommission zum Monitoringprozess „Energie der Zukunft“ beim Wirtschaftsministerium.[38] Außerdem ist sie Mitglied des Vorstands des Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B). 2024 hat Grimm beim Verwaltungsgericht Wiesbaden Klage gegen einen neuen Verhaltenskodex des SVR erhoben, der Transparenzvorgaben und die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte regeln soll, um dessen Unabhängigkeit zu schützen.[39] Wolfgang Steiger, Generalsekretär der Lobbyorganisation Wirtschaftsrat der CDU, forderte am 22.02.2024: „Veronika Grimm muss als Verfechterin der Sozialen Marktwirtschaft im Sachverständigenrat unbedingt erhalten bleiben.[40] Der Wirtschaftsrat beruft sich auf Studien von Grimm[41] und lädt sie auf Veranstaltungen als Rednerin ein.[42] Bei der Gemeinsamen Wirtschaftskonferenz der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) und der CDU am 23. Januar 2024 war Merz Impulsgeber und Grimm Podiumsgast.[43]
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Betriebsführung Gas, westenergie.de, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Energiepolitik: Auffallende Ähnlichkeiten zwischen Reiche-Papier und Lobby-Forderungen, table.media.esg vom 24.09.2025, abgerufen am 01.10.2025
- ↑ Lobby-Vorwurf gegen Ministerin - Reiches Angriffe auf Wärmepumpen werfen Fragen auf, n-tv.de vom 24.05.2025, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Wirtschaftsministerin muss liefern - die Krux mit dem Kraftwerks-Kraftakt, rnd.de vom 19.05.2025, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Lobby-Vorwurf gegen Ministerin - Reiches Angriffe auf Wärmepumpen werfen Fragen auf, n-tv.de vom 24.05.2025, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Betriebsführung Gas, westenergie.de, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance, sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance, sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Reiches Gaskraftwerk-Pläne verstoßen gegen EU-Recht – Studie zeigt günstigere Alternative, merkur.de vom 11.10.2025, abgerufen am 11.10.2025
- ↑ Wasserstoff und Klimaschutz, bundesumweltministerium.de, abgerufen am 01.11.2025
- ↑ Grüße aus der fossilen Vergangenheit: 10 Wochen Wirtschaftsministerin Reiche, correctiv.org vom 15.07.2025, abgerufen am 01.11.2025
- ↑ Unions-Regierungspersonal: LobbyControl warnt vor Interessenkonflikten, lobbycontrol.de vom 28.04.2025, abgerufen am 24.05.2025
- ↑ Energiegipfel 2024, handelsblatt.com, abgerufen am 30.11.2025
- ↑ Pikantes Detail: Merz-Ministerin fehlt auf Gruppenbild von Erneuerbaren Fans, focus.de vom 17.06.2025, abgerufen am 20.06.2025
- ↑ Pikantes Detail: Merz-Ministerin fehlt auf Gruppenbild von Erneuerbaren Fans, focus.de vom 17.06.2025, abgerufen am 20.06.2025
- ↑ Katherina Reiche Webseite der CDU, abgerufen am 17.06.2016
- ↑ Katharina
- Katherina Reiche, westenergie.de, abgerufen am 01.05.2025
- ↑ Nach zehn Jahren Abwesenheit: Katharina Reiche mögliche Nachfolgerin von Habeck, merkur.de vom 30.04.2025, abgerufen am 01.05.2025
- ↑ Katharina
- Katherina Reiche, bundesregierung.de, abgerufen am 23.05.2025
- ↑ Wirtschaftsrat gratuliert zur Nominierung von Katharina
- Katherina Reiche und Dr. Karsten Wildberger, wirtschaftsrat.de vom 28.04.2025, abgerufen am 02.05.2025
- ↑ Parlamentarische Abend des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen in Berlin, wirtschaftsrat.de vom 19,05.2025, abgerufen am 23.05.2025
- ↑ Westenergie AG, Jahres- und Tätigkeitsabschluss für das Geschäftsjahr 2022, lobbyregister.de, abgerufen am 03.05.2025
- ↑ Über uns, bdew.de, abgerufen am 03.05.2025
- ↑ Schaeffler Group Organigramm, the officialboard.de vom 08.04.2025, abgerufen am 23.05.2025
- ↑ Schaeffler-Aufsichtsrat, manager-magazin.de vom 20.04.2023, abgerufen am 01.05.2025
- ↑ Änderung im Aufsichtsrat der Schaeffler AG, schaeffler.de vom 03.03.2023, abgerufen am 23.05.2025
- ↑ Antwort des Staatssekretärs Frank Wetzel vom 13. Mai 2025 auf eine Parlamentarische Anfrage, bundestag.de, abgerufen am 23.05.2025
- ↑ Katherina Reiche, handelsblatt.com vom 25.04.2025, abgerufen am 01.05.2025
- ↑ Antwort des Staatssekretärs Frank Wetzel vom 13. Mai 2025 auf eine Parlamentarische Anfrage, bundestag.de, abgerufen am 23.05.2025
- ↑ Regierungsberater Noch ein Job für Veronika Grimm, sueddeutsche.de vom 11.06.2025, abgerufen am 11.06.2025
- [https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2025/09/20250903-bundeswirtschaftsministerin-katherina-reiche-beruft-wissenschaftlichen-beraterkreis.html Pressemitteilung vom 04.09.2025
- ↑ Mitglieder, ludwig-erhard.de, abgerufen am 11.06.2025
- ↑ Mitglieder, stiftung-marktwirtschaft.de, abgerufen am 11.06.2025
- ↑ [https://wirtschaftsrat.de/de/verband/wissenschaftlicher-beirat/ Beirat, wirtschaftsrat.de, abgerufen am 11.06.2025
- ↑ Unser Team, ludwig-erhard-forum.de, abgerufen am 02.11.2025
- ↑ Clinch im Sachverständigenrat, tagesschau.de vom 21.02.2024, abgerufen am 31.01.2025
- ↑ Aufregung um Wirtschaftsweise: Warum Veronika Grimm sich aus dem Gremium zurückziehen sollte, fr.de vom 29.03. 2024, abgerufen am 01.02.2025
- ↑ Interessenkonflikt im Sachverständigenrat: Veronika Grimms Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy, lobbycontrol.de vom 21.02.2024, abgerufen am 31.01.2025
- ↑ Interessenkonflikt: Grimm und Siemens Energy, lobbycontrol.de vom 25.03.2024, abgerufen am 31.01.2025
- ↑ Ökonomin Grimm klagt gegen Verhaltenskodex der Wirtschaftsweisen, transparency.de vom 02.10.2024, abgerufen am 31.01.2025
- ↑ Wirtschaftsrat stärkt Wirtschaftsweiser den Rücken, wirtschaftsrat.de vom 22.04.2024, abgerufen am 30.01.2025
- ↑ Wirtschaftsrat sieht sich in Kernkraft-Studie von „Wirtschaftsweiser“ Veronika Grimm bestätigt, wirtschaftsrat.de vom 10.10.2022, abgerufen am 30.01.2025
- ↑ 22. Klausurtagung Energie- und Umweltpolitik 2024, wirtschaftsrat.de, abgerufen am 30.01.2025
- ↑ Gemeinsame Wirtschaftskonferenz von MIT und CDU am 23. Januar 2024, mit-bund.de, abgerufen am 31.01.2025
<banner src="Spenden" time="10"></banner> '''Katherina Reiche''' (*16. Juli 1973 in Luckenwalde), seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, war davor Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, die - wie ihre Muttergesellschaft [[E.ON]] - auch im Bereich Gas und Gasnetze tätig ist<ref>[https://www.westenergie.de/netzservice/de/produkte/produkte/betriebsfuehrung-gas.html Betriebsführung Gas], westenergie.de, abgerufen am 24.05.2025</ref>. Vor ihrem Wechsel in die Wirtschaft war sie CDU-Politikerin sowie Parlamentarische Staatssekretärin (beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur). Von 2015 bis 2019 betätigte sie sich beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) als Hauptgeschäftsführerin. Wie [[Friedrich Merz]], [[Carsten Linnemann]] und [[Jens Spahn]] ist sie Mitglied im wirtschaftsliberalen Netzwerk [[Ludwig-Erhard-Stiftung]], dem Unternehmer:innen/Manager:innen, Vertreter:innen von Wirtschaftsverbänden und Politiker:innen angehören. Bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie war Reiche außerdem Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des einflussreichen Lobbyverbands [[Wirtschaftsrat der CDU]], dem auch Westenergie angehört. ==Ihre Berater:innen Veronika Grimm, [[Justus Haucap]], Stefan Kolev und Volker Wieland gehören der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]/Ludwig-Erhard-Forum für Wirtschaft und Gesellschaft an sind eng mit lobbynahen Organisationen vernetzt. ==Auffallende Ähnlichkeiten zwischen einem Reiche-Papier zur Energiewende und Lobbyforderungen== Laut TABLE BRIEFINGS weist das [https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/J-L/klimaneutral-werden-wettbewerbsfaehig-bleiben.pdf?__blob=publicationFile&v=22 Zehn-Punkte-Papier zur Energiewende] des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), das Katharina Reiche zusammen mit dem [https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energiewende-effizient-machen.pdf?__blob=publicationFile&v=16 Monitoringbericht des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln] vorgestellt hat, erstaunliche Ähnlichkeiten zu Forderungen eines [https://www.eon.com/de/ueber-uns/politischer-dialog/die-energiewende-braucht-einen-neustart.html Gemeinsamen Positionspapiers von RWE und E.ON] auf.<ref>[https://table.media/esg/news/energiepolitik-auffallende-aehnlichkeiten-zwischen-reiche-papier-und-lobby-forderungen Energiepolitik: Auffallende Ähnlichkeiten zwischen Reiche-Papier und Lobby-Forderungen], table.media.esg vom 24.09.2025, abgerufen am 01.10.2025</ref> Das BMWE-Papier habe sich stark an den Forderungen aus der Industrie orientiert, was u.a. am folgenden Beispiel illustriert wird: „RWE und Eon fordern, die 'Erneuerbaren-Ausbauziele' sollten 'kritisch überprüft werden'. Im BMWE-Papier heißt es, die 'Ausbaupfade für erneuerbare Energien' sollten sich 'an realistischen Strombedarfsszenarien orientieren'. Der Monitoring-Bericht stellt dagegen fest: 'Selbst bei unterstellter geringerer Geschwindigkeit des Anstiegs des Brutto-Stromverbrauchs bleibt ein hohes Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren zur Erreichung klimapolitischer Ziele notwendig.'" Auch viele weitere Formulierungen des BMWE-Papiers erschienen denen des RWE/Eon-Papiers ähnlich. Die BMWE-Forderungen, die teilweise im Widerspruch zu den Aussagen des Monitoring-Berichts selbst gestanden hätten, seien laut TABLE BRIEFINGS ganz überwiegend von einem kleinen Kreis enger Mitarbeiter:innen der Ministerin erstellt worden. Die zuständigen Fachabteilungen des Ministeriums seien dagegen ganz überwiegend nicht eingebunden worden. ==Einsatz für die Gaswirtschaft== Reiche fordert die Abschaffung eines angeblich de facto bestehenden Betriebsverbots für Gasthermen, die vor 1991 eingebaut wurden, und den Bau neuer Gaskraftwerke zur Abfederung sogenannter Dunkelflauten.<ref>[https://www.n-tv.de/politik/Reiches-Angriffe-auf-Waermepumpen-werfen-Fragen-auf-article25786110.html Lobby-Vorwurf gegen Ministerin - Reiches Angriffe auf Wärmepumpen werfen Fragen auf], n-tv.de vom 24.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref>Robert Zurawski, Deutschlandchef von Vattenfall, kritisiert, dass Batteriespeicher nur eine Nebenrolle spielen: „Speichern gehört die Zukunft. Gaskraftwerke können aber nur erzeugen - das ist die alte Welt. Nach meiner Einschätzung muss sich die Bundesregierung das Gesamtkonzept noch einmal anschauen“.<ref>[https://www.rnd.de/wirtschaft/katherina-reiche-das-problem-mit-dem-kraftwerks-kraftatk-2MEDIIA7Z5FTTGJHXIHAPBKTMM.html Wirtschaftsministerin muss liefern - die Krux mit dem Kraftwerks-Kraftakt], rnd.de vom 19.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> ntv stellt in diesem Zusammenhang die Frage: „Ist die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche der verlängerte Arm der Gaslobby im Bundeskabinett?“<ref>[https://www.n-tv.de/politik/Reiches-Angriffe-auf-Waermepumpen-werfen-Fragen-auf-article25786110.html Lobby-Vorwurf gegen Ministerin - Reiches Angriffe auf Wärmepumpen werfen Fragen auf], n-tv.de vom 24.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> Reiche war zuvor Vorstandsvorsitzende der Westenergie, die auch Interessen im Bereich Gas und Gasnetze hat.<ref>[https://www.westenergie.de/netzservice/de/produkte/produkte/betriebsfuehrung-gas.html Betriebsführung Gas], westenergie.de, abgerufen am 24.05.2025</ref>. In einem Interview behauptete Reiche: „Es muß Schluss sein mit dem Zwang zur Wärmepumpe“.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waermepumpe-katherina-reiche-foerderung-li.3256484 Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance], sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> Hierzu stellt die Süddeutsche Zeitung richtig: „In Deutschland gibt es keinen Zwang zur Wärmepumpe. Wohl aber gibt es wie in vielen anderen Ländern Bedingungen, die für neu eingebaute Heizungen gelten. So müssen diese zu bestimmten Fristen zu 65 Prozent klimafreundlich sein. Die Wärmepumpe erfüllt diese Bedingungen, auch die Fernwärme, hybride Heizungen und selbst Gasheizungen, wenn sie theoretisch Wasserstoff nutzen können. All das ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waermepumpe-katherina-reiche-foerderung-li.3256484 Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance], sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> Die Studie [https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Energie/Thema_Gas/Memo_Geplante_Förderung_von_Gaskraftwerken_KLG_final.pdf Untersuchung der beihilferechtlichen Genehmigungsfähigkeit der von der Bundesregierung geplanten Förderung neuer Gaskraftwerke] der Kanzlei [https://www.klgates.com/de-DE K&L Gates] im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe kommt zum Ergebnis, dass die geplanten Back-up-Kraftwerke im Umfang von 20 Gigawatt (GW) Leistung nicht mit dem EU-Beihilferecht vereinbar sind.<ref>[https://www.merkur.de/wirtschaft/reiches-gaskraftwerk-plaene-verstossen-gegen-eu-recht-studie-zeigt-guenstigere-alternative-zr-93981329.html Reiches Gaskraftwerk-Pläne verstoßen gegen EU-Recht – Studie zeigt günstigere Alternative], merkur.de vom 11.10.2025, abgerufen am 11.10.2025</ref> So heißt es in der Studie: „Die Notwendigkeit für 20 GW zusätzliche Leistung nur durch Gaskraftwerke ist nach aktuellem Stand nicht ausreichend belegt, da technologieoffen auch alternative Ansätze (z. B. Großbatteriespeicher sowie andere Formen der Flexibilisierung, Lastmanagement, grenzüberschreitende Kapazitäten oder eine Absicherungspflicht) berücksichtigt werden müssen.“ Auch dürften „keine Anreize für eine Energieerzeugung geschaffen werden, durch die weniger umweltschädliche Energieformen verdrängt werden.“ Eine nachhaltige Klimaschutzwirkung kann laut Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit nur mit grünem Wasserstoff erzielt werden.<ref>[https://www.bundesumweltministerium.de/faqs/wasserstoff-und-klimaschutz Wasserstoff und Klimaschutz], bundesumweltministerium.de, abgerufen am 01.11.2025</ref> Gleichwohl will Reiche grünen Wasserstoff nicht länger bevorzugen. Laut einem neuen Gesetzentwurf soll künftig jede Form von Wasserstoff gefördert werden, auch solcher, der mit fossilen Quellen produziert wird.<ref>[https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2025/07/15/gruesse-aus-der-fossilen-vergangenheit-10-wochen-wirtschaftsministerin-reiche-energiewende-klimaziele/ Grüße aus der fossilen Vergangenheit: 10 Wochen Wirtschaftsministerin Reiche], correctiv.org vom 15.07.2025, abgerufen am 01.11.2025</ref> Bereits am 28. April 2025 hat LobbyControl gewarnt: „Mit Frau Reiche wird eine Energieunternehmerin zur Energieministerin gemacht. Sie wird sich in ihrer neuer Position kaum aus allen Entscheidungen zurückhalten können, die ihren jetzigen Arbeitgeber betreffen. Es ist höchst fraglich, ob Reiche die nötige kritische Distanz und Unabhängigkeit zur Energiewirtschaft einhalten kann, um ausgewogen zu entscheiden. Das gilt besonders für die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Gebäude-Energiegesetzes. Der Lobbyverband VKU – Reiches langjähriger Arbeitgeber – war stark daran beteiligt, das sogenannte Heizungsgesetz zu verwässern – vor allem zugunsten großer Gaskonzerne." <ref>[https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/unions-regierungspersonal-lobbycontrol-warnt-vor-interessenkonflikten-120720/ Unions-Regierungspersonal: LobbyControl warnt vor Interessenkonflikten], lobbycontrol.de vom 28.04.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> ==Noch am 24. Januar 2024 diskutierte Reiche als CEO von Westenergie beim Energiegipfel 2024 des Handelsblatts zum Thema „Wasserstoff-Check: Hochtrabende Pläne - was wurde daraus?“ mit einem Vorstandsmitglied von Siemens Energy und dem Hauptgeschäftsführer der Verbands en2x, der auch die Interessen der Wasserstoffwirtschaft vertritt.<ref>[https://live.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2024/04/programm_e_2024.pdf Energiegipfel 2024], handelsblatt.com, abgerufen am 30.11.2025</ref> Die Verteilnetztochter Westnetz von Westenergie betreibt die Gasnetze unterschiedlicher Unternehmen wie Stadtwerke oder Industrieunternehmen. ==Teilnahme an Treffen atomfreundlicher Staaten== Am 16. Juni 2025 hat sich Reiche mit Vertretern atomfreundlicher EU-Staaten getroffen und fehlte auf dem am gleichen Tag stattfinden Gipfel der sogenannten „Freunde der Erneuerbaren“, die die sich für den ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen.<ref>[https://www.focus.de/politik/deutschland/foto-von-minister-treffen-pikantes-detail-deutsche-ministerin-fehlt-auf-gruppenbild-von-erneuerbaren-fans_ec4d93a7-c756-4a8a-bddd-80f6adbbc787.html Pikantes Detail: Merz-Ministerin fehlt auf Gruppenbild von Erneuerbaren Fans], focus.de vom 17.06.2025, abgerufen am 20.06.2025</ref> Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) kommentierte: „Deutschland hat nicht daran teilgenommen, sondern es ist eine Einzelentscheidung meiner Ministerinkollegin, die natürlich frei ist in dem, was sie tut“.<ref>[https://www.focus.de/politik/deutschland/foto-von-minister-treffen-pikantes-detail-deutsche-ministerin-fehlt-auf-gruppenbild-von-erneuerbaren-fans_ec4d93a7-c756-4a8a-bddd-80f6adbbc787.html Pikantes Detail: Merz-Ministerin fehlt auf Gruppenbild von Erneuerbaren Fans], focus.de vom 17.06.2025, abgerufen am 20.06.2025</ref> ==Karriere== *seit 05/2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie *06/2020-05/2025 Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats der Bundesregierung *01/2020-05/2025 Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG (ehemals innogy Westenergie) *2016-2022 Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung *09/2015 bis 2019 Hauptgeschäftsführerin beim [[Verband kommunaler Unternehmen]] (VKU) *2014-2016 erneut Mitglied im Bundesvorstand der CDU *12/2013-02/2015 Parlamentarische Staatssekretärin im [[Bundesverkehrsministerium]] *2009-2013 Parlamentarische Staatssekretärin im [[Bundesumweltministerium]] *2005-2009 Stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion *2000-2010 Mitglied im Bundesvorstand der CDU *1998-2015 Mitglied des Deutschen Bundestages *1997-1998 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Potsdam *1997 Abschluss als Diplom-Chemikerin an der Uni Potsdam *seit 1996 Mitglied der CDU Quellen:<ref>[https://www.cdu.de/vorstand/katherina-reiche Katherina Reiche] Webseite der CDU, abgerufen am 17.06.2016</ref><ref>[https://www.westenergie.de/de/ueber-westenergie/management.html#katherina-reiche KatharinaKatherina Reiche], westenergie.de, abgerufen am 01.05.2025</ref><ref>[https://www.merkur.de/politik/nach-zehn-jahren-abwesenheit-katharina-reiche-moegliche-nachfolgerin-von-habeck-zr-93705063.html Nach zehn Jahren Abwesenheit: Katharina Reiche mögliche Nachfolgerin von Habeck], merkur.de vom 30.04.2025, abgerufen am 01.05.2025</ref><ref>[https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskabinett/katherina-reiche-2342740 KatharinaKatherina Reiche], bundesregierung.de, abgerufen am 23.05.2025</ref> ==Verbindungen zur Wirtschaft== ===Wirtschaftsrat=== Der [[Wirtschaftsrat der CDU]] ist ein einflussreicher Lobbyverband von unionsnahen Unternehmer:innen, dessen Vizepräsident [[Friedrich Merz]] bis November 2021 war. Reiche war bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des Wirtschaftsrats.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/landesverband-nordrhein-westfalen/alle-inhalte-des-landesverbandes/wirtschaftsrat-nominierung-bundesminister-katherina-reiche-dr-karsten-wildberger-nrw/ Wirtschaftsrat gratuliert zur Nominierung von KatharinaKatherina Reiche und Dr. Karsten Wildberger], wirtschaftsrat.de vom 28.04.2025, abgerufen am 02.05.2025</ref> Am 19.05.2025 berichtete der Landesverband NRW wie folgt von seinem Parlamentarischen Abend: „Nach einer furiosen Auftaktveranstaltung der Wirtschaftstages 2025 unter anderem mit [[Jens Spahn]], Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Katherina Reiche, Bundesministerin für Energie und Wirtschaft, trafen sich Unternehmer aus dem Industrieland NRW im PwC Headquarter Berlin mit den Vertretern der CDU-Landesgruppe.“<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/landesverband-nordrhein-westfalen/alle-inhalte-des-landesverbandes/parlamentarischer-abend-des-landesverbandes-nordrhein-westfalen-berlin/ Parlamentarische Abend des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen in Berlin], wirtschaftsrat.de vom 19,05.2025, abgerufen am 23.05.2025</ref> ===Westenergie AG=== Reiche war bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Vorstandsvorsitzende der [[E.ON]]-Tocher Westenergie AG. Beide Unternehmen sind im Bereich Gas tätig. Westenergie ist als alleinige Gesellschafterin der [https://www.westnetz.de/de/ueber-westnetz/unser-netz.html Westnetz GmbH] von den regulatorischen Rahmenbedingungen des Verteilnetzgeschäftes in den kommenden Jahren unmittelbar betroffen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/fa/d6/506977/JA-2023-WE.pdf Westenergie AG, Jahres- und Tätigkeitsabschluss für das Geschäftsjahr 2022], lobbyregister.de, abgerufen am 03.05.2025</ref> Westenergie ist Mitglied im [[Wirtschaftsrat der CDU]]. ===Landesverband NRW des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft=== Reiche ist Vorstandsmitglied im Landesverband NRW des [[Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft]] (BDEW)<ref>[https://nrw.bdew.de/ueber-uns/ Über uns], bdew.de, abgerufen am 03.05.2025</ref> (Stand: 14. April 2025). ===Aufgegebene Aufsichtsratsmandate=== *Schaeffler Group.<ref>[https://www.theofficialboard.de/organigramm/schaeffler-group Schaeffler Group Organigramm], the officialboard.de vom 08.04.2025, abgerufen am 23.05.2025</ref><ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/schaeffler-katharina-reiche-ersetzt-maria-elisabeth-schaeffler-thumann-im-aufsichtsrat-a-fe1eacea-3680-4881-8275-3223045f452d Schaeffler-Aufsichtsrat], manager-magazin.de vom 20.04.2023, abgerufen am 01.05.2025</ref><ref>[https://www.schaeffler.de/de/news_medien/pressemitteilungen/pressemitteilungen_detail.jsp?id=87899016 Änderung im Aufsichtsrat der Schaeffler AG], schaeffler.de vom 03.03.2023, abgerufen am 23.05.2025</ref> Reiche hat ihr Aufsichtsratsmandat am 28. April 2025 niedergelegt.<ref>[https://dserver.bundestag.de/btd/21/001/2100166.pdf Antwort des Staatssekretärs Frank Wetzel vom 13. Mai 2025 auf eine Parlamentarische Anfrage], bundestag.de, abgerufen am 23.05.2025</ref> *Schwedischer Energiedienstleister Ingrid Capacity.<ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/katherina-reiche-westenergie-chefin-uebernimmt-posten-in-schweden/100123795.html Katherina Reiche], handelsblatt.com vom 25.04.2025, abgerufen am 01.05.2025</ref> Reiche hat ihr Aufsichtsratsmandat am 3. Mai 2025 niederglegt.<ref>[https://dserver.bundestag.de/btd/21/001/2100166.pdf Antwort des Staatssekretärs Frank Wetzel vom 13. Mai 2025 auf eine Parlamentarische Anfrage], bundestag.de, abgerufen am 23.05.2025</ref> ==Sonstige Verbindungen/Netzwerke== *[[Ludwig-Erhard-Stiftung]], Mitglied (Stand: 23.05.2025) *[[Atlantik-Brücke]], Mitglied ==Berater:innen== Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sollen die folgenden drei wirtschaftsliberalen Ökonom:innen Reiche in aktuellen politischen Fragen beraten: Veronika Grimm,[[ Justus Haucap]] Zur wirtschaftspolitischen Beratung und für eine wissenschaftlich fundierte Unterstützung der Ministerin und des Bundeswirtschaftsministeriums zu Fragen der Marktwirtschaft und Ordnungspolitik hat Reiche einen Beraterkreis einberufen, dem die folgenden Professor:innen angehören: Veronika Grimm, [[Justus Haucap]], Stefan Kolev und Volker Wieland.<ref>[https://www.sueddeutschebundeswirtschaftsministerium.de/wirtschaft/katherina-reiche-veronika-grimm-li.3267416?sc_src=email_4292258&sc_lid=412961539&sc_uid=DP7Ap9e2ae&sc_llid=33497&utm_medium=email&utm_source=emarsys&utm_campaign=SZ_am_Abend_110625&sc_eh= Regierungsberater Noch ein Job für Veronika Grimm], sueddeutsche.de vom 11.06.2025, abgerufen am 11.06.2025</ref> Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2025/09/20250903-bundeswirtschaftsministerin-katherina-reiche-beruft-wissenschaftlichen-beraterkreis.html Pressemitteilung vom 04.09.2025</ref> Grimm, Haucap und Wieland sind - wie Katherina Reiche, [[Friedrich Merz]] und [[Carsten Linnemann]] - Mitglied der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]], einem Netzwerk-/Lobbyverein, dem Unternehmer/Manager, Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Politiker - ganz überwiegend aus CDU und FDP - und wirtschaftsliberale Professoren angehören, das Lobbyisten, Spitzenpolitiker und wirtschaftsnahe Wissenschaftler zusammenbringt.<ref>[https://www.ludwig-erhard.de/die-stiftung/mitglieder/ Mitglieder], ludwig-erhard.de, abgerufen am 11.06.2025</ref> Kolev ist Wissenschaftlicher Leiter des Ludwig-Erhard-Forums für Wirtschaft und Gesellschaft der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]. Haucap und Wieland sind weiterhin Mitglieder des Kronberger Kreises der [[Stiftung Marktwirtschaft]].<ref>[https://www.stiftung-marktwirtschaft.de/der-kronberger-kreis/mitglieder/ Mitglieder], stiftung-marktwirtschaft.de, abgerufen am 11.06.2025</ref> Haucap ist außerdem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der einflussreichen Lobbyorganisation [[Wirtschaftsrat der CDU]], dessen Vizepräsident Merz bis Ende 2021 war.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/wissenschaftlicher-beirat/ Beirat, wirtschaftsrat.de, abgerufen am 11.06.2025</ref> Er hat eine Vielzahl von Auftragsgutachten für Unternehmen, Wirtschaftsverbände und die [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM) erstellt. Kolev ist Mitglied der folgenden weiteren Organisationen: [[Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft]] (ASM), [[Mont Pelerin Society]] (MPS), Netzwerk [[NOUS]], [[Walter Eucken Institut]].<ref>[https://www.ludwig-erhard-forum.de/unser-team/stefan-kolev/ Unser Team], ludwig-erhard-forum.de, abgerufen am 02.11.2025</ref> Veronika Grimm ist Mitglied des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung|Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]] (SVR). Ihre Mitgliedschaft im Aufsichtsrat von Siemens Energy, für die sie eine Jahresvergütung von mindestens 120 Tsd. Euro erhält, ist auf Kritik gestoßen, weil in dieser Konstellation mögliche Interessenkonflikte bestehen.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/sachverstaendigenrat-ausschluss-interessenkonflikt-100.html Clinch im Sachverständigenrat], tagesschau.de vom 21.02.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref><ref>[https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/veronika-grimm-wirtschaftsweise-beratung-bundesregierung-ruecktritt-92920630.html Aufregung um Wirtschaftsweise: Warum Veronika Grimm sich aus dem Gremium zurückziehen sollte], fr.de vom 29.03. 2024, abgerufen am 01.02.2025</ref> LobbyControl kommentierte: „Wer die Bundesregierung in gesamtwirtschaftlichen Fragen berät, sollte nicht von einem Großunternehmen bezahlt werden und in dessen Gremien sitzen.“<ref>[https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/interessenkonflikt-im-sachverstaendigenrat-veronika-grimms-aufsichtsratsmandat-bei-siemens-energy-114021/ Interessenkonflikt im Sachverständigenrat: Veronika Grimms Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy], lobbycontrol.de vom 21.02.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref> Grimm ist weiterhin Mitglied in mehreren weiteren energiepolitischen Beratungsgremien der Bundesregierung, darunter im [https://www.wasserstoffrat.de/nationaler-wasserstoffrat/mitglieder Nationalen Wasserstoffrat] der Bundesregierung und in der Expertenkommission zum Monitoringprozess „Energie der Zukunft“ beim Wirtschaftsministerium.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/aus-der-lobbywelt/interessenkonflikt-wirtschaftsweise-grimm-und-siemens-energy-114806/ Interessenkonflikt: Grimm und Siemens Energy], lobbycontrol.de vom 25.03.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref> Außerdem ist sie Mitglied des Vorstands des [https://h2.bayern Zentrum Wasserstoff.Bayern] (H2.B). 2024 hat Grimm beim Verwaltungsgericht Wiesbaden Klage gegen einen neuen Verhaltenskodex des SVR erhoben, der Transparenzvorgaben und die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte regeln soll, um dessen Unabhängigkeit zu schützen.<ref>[https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article/oekonomin-grimm-klagt-gegen-verhaltenskodex-der-wirtschaftsweisen Ökonomin Grimm klagt gegen Verhaltenskodex der Wirtschaftsweisen], transparency.de vom 02.10.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref> Wolfgang Steiger, Generalsekretär der Lobbyorganisation [[Wirtschaftsrat der CDU]], forderte am 22.02.2024: „Veronika Grimm muss als Verfechterin der Sozialen Marktwirtschaft im Sachverständigenrat unbedingt erhalten bleiben.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/presse/pressemitteilungen/wirtschaftsrat-stärkt-wirtschaftsweiser-den-rücken/ Wirtschaftsrat stärkt Wirtschaftsweiser den Rücken], wirtschaftsrat.de vom 22.04.2024, abgerufen am 30.01.2025</ref> Der Wirtschaftsrat beruft sich auf Studien von Grimm<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/presse/pressemitteilungen/wirtschaftsrat-sieht-sich-in-kernkraft-studie-von-wirtschaftsweiser-veronika-grimm-bestätigt/ Wirtschaftsrat sieht sich in Kernkraft-Studie von „Wirtschaftsweiser“ Veronika Grimm bestätigt], wirtschaftsrat.de vom 10.10.2022, abgerufen am 30.01.2025</ref> und lädt sie auf Veranstaltungen als Rednerin ein.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/hoehepunktveranstaltungen/22-klausurtagung-energie-und-umwelt/ 22. Klausurtagung Energie- und Umweltpolitik 2024], wirtschaftsrat.de, abgerufen am 30.01.2025</ref> Bei der Gemeinsamen Wirtschaftskonferenz der [[Mittelstands- und Wirtschaftsunion]] (MIT) und der CDU am 23. Januar 2024 war Merz Impulsgeber und Grimm Podiumsgast.<ref>[https://www.mit-bund.de/content/deutschland-kann-es-besser-cdumit-wirtschaftskonferenz-am-23-januar-2024?utm_source=Newsletter&utm_medium=email&utm_content=&utm_campaign=email-campaign Gemeinsame Wirtschaftskonferenz von MIT und CDU am 23. Januar 2024], mit-bund.de, abgerufen am 31.01.2025</ref> {{spendenbanner}} ==Einzelnachweise== <references /> [[Category:Branchen & Politikfelder]] [[Category:Energie]] [[Category:Lobbyismus]] [[Category:Minister]]
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| − | '''Katherina Reiche''' (*16. Juli 1973 in Luckenwalde), seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, war davor Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, die - wie ihre Muttergesellschaft [[E.ON]] - auch im Bereich Gas und Gasnetze tätig ist<ref>[https://www.westenergie.de/netzservice/de/produkte/produkte/betriebsfuehrung-gas.html Betriebsführung Gas], westenergie.de, abgerufen am 24.05.2025</ref>. Vor ihrem Wechsel in die Wirtschaft war sie CDU-Politikerin sowie Parlamentarische Staatssekretärin (beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur). Von 2015 bis 2019 betätigte sie sich beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) als Hauptgeschäftsführerin. Wie [[Friedrich Merz]], [[Carsten Linnemann]] und [[Jens Spahn]] ist sie Mitglied im wirtschaftsliberalen Netzwerk [[Ludwig-Erhard-Stiftung]], dem Unternehmer:innen/Manager:innen, Vertreter:innen von Wirtschaftsverbänden und Politiker:innen angehören. Bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie war Reiche außerdem Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des einflussreichen Lobbyverbands [[Wirtschaftsrat der CDU]], dem auch Westenergie angehört. |
+ | '''Katherina Reiche''' (*16. Juli 1973 in Luckenwalde), seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, war davor Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, die - wie ihre Muttergesellschaft [[E.ON]] - auch im Bereich Gas und Gasnetze tätig ist<ref>[https://www.westenergie.de/netzservice/de/produkte/produkte/betriebsfuehrung-gas.html Betriebsführung Gas], westenergie.de, abgerufen am 24.05.2025</ref>. |
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| + | Vor ihrem Wechsel in die Wirtschaft war sie CDU-Politikerin sowie Parlamentarische Staatssekretärin (beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur). |
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| + | Von 2015 bis 2019 betätigte sie sich beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) als Hauptgeschäftsführerin. |
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| + | Wie [[Friedrich Merz]], [[Carsten Linnemann]] und [[Jens Spahn]] ist sie Mitglied im wirtschaftsliberalen Netzwerk [[Ludwig-Erhard-Stiftung]], dem Unternehmer:innen/Manager:innen, Vertreter:innen von Wirtschaftsverbänden und Politiker:innen angehören. |
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| + | Bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie war Reiche außerdem Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des einflussreichen Lobbyverbands [[Wirtschaftsrat der CDU]], dem auch Westenergie angehört.
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| + | Ihre Berater:innen Veronika Grimm, [[Justus Haucap]], Stefan Kolev und Volker Wieland gehören der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]/Ludwig-Erhard-Forum für Wirtschaft und Gesellschaft an sind eng mit lobbynahen Organisationen vernetzt. |
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| + | ==Auffallende Ähnlichkeiten zwischen einem Reiche-Papier zur Energiewende und Lobbyforderungen== |
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| + | Laut TABLE BRIEFINGS weist das [https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/J-L/klimaneutral-werden-wettbewerbsfaehig-bleiben.pdf?__blob=publicationFile&v=22 Zehn-Punkte-Papier zur Energiewende] des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), das Katharina Reiche zusammen mit dem [https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energiewende-effizient-machen.pdf?__blob=publicationFile&v=16 Monitoringbericht des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln] vorgestellt hat, erstaunliche Ähnlichkeiten zu Forderungen eines [https://www.eon.com/de/ueber-uns/politischer-dialog/die-energiewende-braucht-einen-neustart.html Gemeinsamen Positionspapiers von RWE und E.ON] auf.<ref>[https://table.media/esg/news/energiepolitik-auffallende-aehnlichkeiten-zwischen-reiche-papier-und-lobby-forderungen Energiepolitik: Auffallende Ähnlichkeiten zwischen Reiche-Papier und Lobby-Forderungen], table.media.esg vom 24.09.2025, abgerufen am 01.10.2025</ref> Das BMWE-Papier habe sich stark an den Forderungen aus der Industrie orientiert, was u.a. am folgenden Beispiel illustriert wird: „RWE und Eon fordern, die 'Erneuerbaren-Ausbauziele' sollten 'kritisch überprüft werden'. Im BMWE-Papier heißt es, die 'Ausbaupfade für erneuerbare Energien' sollten sich 'an realistischen Strombedarfsszenarien orientieren'. Der Monitoring-Bericht stellt dagegen fest: 'Selbst bei unterstellter geringerer Geschwindigkeit des Anstiegs des Brutto-Stromverbrauchs bleibt ein hohes Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren zur Erreichung klimapolitischer Ziele notwendig.'" Auch viele weitere Formulierungen des BMWE-Papiers erschienen denen des RWE/Eon-Papiers ähnlich. |
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Die BMWE-Forderungen, die teilweise im Widerspruch zu den Aussagen des Monitoring-Berichts selbst gestanden hätten, seien laut TABLE BRIEFINGS ganz überwiegend von einem kleinen Kreis enger Mitarbeiter:innen der Ministerin erstellt worden. Die zuständigen Fachabteilungen des Ministeriums seien dagegen ganz überwiegend nicht eingebunden worden. |
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==Einsatz für die Gaswirtschaft== |
==Einsatz für die Gaswirtschaft== |
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In einem Interview behauptete Reiche: „Es muß Schluss sein mit dem Zwang zur Wärmepumpe“.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waermepumpe-katherina-reiche-foerderung-li.3256484 Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance], sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> Hierzu stellt die Süddeutsche Zeitung richtig: „In Deutschland gibt es keinen Zwang zur Wärmepumpe. Wohl aber gibt es wie in vielen anderen Ländern Bedingungen, die für neu eingebaute Heizungen gelten. So müssen diese zu bestimmten Fristen zu 65 Prozent klimafreundlich sein. Die Wärmepumpe erfüllt diese Bedingungen, auch die Fernwärme, hybride Heizungen und selbst Gasheizungen, wenn sie theoretisch Wasserstoff nutzen können. All das ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waermepumpe-katherina-reiche-foerderung-li.3256484 Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance], sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> |
In einem Interview behauptete Reiche: „Es muß Schluss sein mit dem Zwang zur Wärmepumpe“.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waermepumpe-katherina-reiche-foerderung-li.3256484 Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance], sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> Hierzu stellt die Süddeutsche Zeitung richtig: „In Deutschland gibt es keinen Zwang zur Wärmepumpe. Wohl aber gibt es wie in vielen anderen Ländern Bedingungen, die für neu eingebaute Heizungen gelten. So müssen diese zu bestimmten Fristen zu 65 Prozent klimafreundlich sein. Die Wärmepumpe erfüllt diese Bedingungen, auch die Fernwärme, hybride Heizungen und selbst Gasheizungen, wenn sie theoretisch Wasserstoff nutzen können. All das ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/waermepumpe-katherina-reiche-foerderung-li.3256484 Reiche setzt in der Wärmewende auf Populismus statt auf Fakten - und vergibt eine Chance], sueddeutsche.de vom 21.05.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> |
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| + | Die Studie [https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Energie/Thema_Gas/Memo_Geplante_Förderung_von_Gaskraftwerken_KLG_final.pdf Untersuchung der beihilferechtlichen Genehmigungsfähigkeit der von der Bundesregierung geplanten Förderung neuer Gaskraftwerke] der Kanzlei [https://www.klgates.com/de-DE K&L Gates] im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe kommt zum Ergebnis, dass die geplanten Back-up-Kraftwerke im Umfang von 20 Gigawatt (GW) Leistung nicht mit dem EU-Beihilferecht vereinbar sind.<ref>[https://www.merkur.de/wirtschaft/reiches-gaskraftwerk-plaene-verstossen-gegen-eu-recht-studie-zeigt-guenstigere-alternative-zr-93981329.html Reiches Gaskraftwerk-Pläne verstoßen gegen EU-Recht – Studie zeigt günstigere Alternative], merkur.de vom 11.10.2025, abgerufen am 11.10.2025</ref> So heißt es in der Studie: „Die Notwendigkeit für 20 GW zusätzliche Leistung nur durch Gaskraftwerke ist nach aktuellem Stand nicht ausreichend belegt, da technologieoffen auch alternative Ansätze (z. B. Großbatteriespeicher sowie andere Formen der Flexibilisierung, Lastmanagement, grenzüberschreitende Kapazitäten oder eine Absicherungspflicht) berücksichtigt werden müssen.“ Auch dürften „keine Anreize für eine Energieerzeugung geschaffen werden, durch die weniger umweltschädliche Energieformen verdrängt werden.“ |
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| + | Eine nachhaltige Klimaschutzwirkung kann laut Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit nur mit grünem Wasserstoff erzielt werden.<ref>[https://www.bundesumweltministerium.de/faqs/wasserstoff-und-klimaschutz Wasserstoff und Klimaschutz], bundesumweltministerium.de, abgerufen am 01.11.2025</ref> Gleichwohl will Reiche grünen Wasserstoff nicht länger bevorzugen. Laut einem neuen Gesetzentwurf soll künftig jede Form von Wasserstoff gefördert werden, auch solcher, der mit fossilen Quellen produziert wird.<ref>[https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2025/07/15/gruesse-aus-der-fossilen-vergangenheit-10-wochen-wirtschaftsministerin-reiche-energiewende-klimaziele/ Grüße aus der fossilen Vergangenheit: 10 Wochen Wirtschaftsministerin Reiche], correctiv.org vom 15.07.2025, abgerufen am 01.11.2025</ref> |
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Bereits am 28. April 2025 hat LobbyControl gewarnt: „Mit Frau Reiche wird eine Energieunternehmerin zur Energieministerin gemacht. Sie wird sich in ihrer neuer Position kaum aus allen Entscheidungen zurückhalten können, die ihren jetzigen Arbeitgeber betreffen. Es ist höchst fraglich, ob Reiche die nötige kritische Distanz und Unabhängigkeit zur Energiewirtschaft einhalten kann, um ausgewogen zu entscheiden. |
Bereits am 28. April 2025 hat LobbyControl gewarnt: „Mit Frau Reiche wird eine Energieunternehmerin zur Energieministerin gemacht. Sie wird sich in ihrer neuer Position kaum aus allen Entscheidungen zurückhalten können, die ihren jetzigen Arbeitgeber betreffen. Es ist höchst fraglich, ob Reiche die nötige kritische Distanz und Unabhängigkeit zur Energiewirtschaft einhalten kann, um ausgewogen zu entscheiden. |
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Das gilt besonders für die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Gebäude-Energiegesetzes. Der Lobbyverband VKU – Reiches langjähriger Arbeitgeber – war stark daran beteiligt, das sogenannte Heizungsgesetz zu verwässern – vor allem zugunsten großer Gaskonzerne." <ref>[https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/unions-regierungspersonal-lobbycontrol-warnt-vor-interessenkonflikten-120720/ Unions-Regierungspersonal: LobbyControl warnt vor Interessenkonflikten], lobbycontrol.de vom 28.04.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> |
Das gilt besonders für die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Gebäude-Energiegesetzes. Der Lobbyverband VKU – Reiches langjähriger Arbeitgeber – war stark daran beteiligt, das sogenannte Heizungsgesetz zu verwässern – vor allem zugunsten großer Gaskonzerne." <ref>[https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/unions-regierungspersonal-lobbycontrol-warnt-vor-interessenkonflikten-120720/ Unions-Regierungspersonal: LobbyControl warnt vor Interessenkonflikten], lobbycontrol.de vom 28.04.2025, abgerufen am 24.05.2025</ref> |
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| + | Noch am 24. Januar 2024 diskutierte Reiche als CEO von Westenergie beim Energiegipfel 2024 des Handelsblatts zum Thema „Wasserstoff-Check: Hochtrabende Pläne - was wurde daraus?“ mit einem Vorstandsmitglied von Siemens Energy und dem Hauptgeschäftsführer der Verbands en2x, der auch die Interessen der Wasserstoffwirtschaft vertritt.<ref>[https://live.handelsblatt.com/wp-content/uploads/2024/04/programm_e_2024.pdf Energiegipfel 2024], handelsblatt.com, abgerufen am 30.11.2025</ref> Die Verteilnetztochter Westnetz von Westenergie betreibt die Gasnetze unterschiedlicher Unternehmen wie Stadtwerke oder Industrieunternehmen. |
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| + | ==Teilnahme an Treffen atomfreundlicher Staaten== |
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| + | Am 16. Juni 2025 hat sich Reiche mit Vertretern atomfreundlicher EU-Staaten getroffen und fehlte auf dem am gleichen Tag stattfinden Gipfel der sogenannten „Freunde der Erneuerbaren“, die die sich für den ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen.<ref>[https://www.focus.de/politik/deutschland/foto-von-minister-treffen-pikantes-detail-deutsche-ministerin-fehlt-auf-gruppenbild-von-erneuerbaren-fans_ec4d93a7-c756-4a8a-bddd-80f6adbbc787.html Pikantes Detail: Merz-Ministerin fehlt auf Gruppenbild von Erneuerbaren Fans], focus.de vom 17.06.2025, abgerufen am 20.06.2025</ref> Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) kommentierte: „Deutschland hat nicht daran teilgenommen, sondern es ist eine Einzelentscheidung meiner Ministerinkollegin, die natürlich frei ist in dem, was sie tut“.<ref>[https://www.focus.de/politik/deutschland/foto-von-minister-treffen-pikantes-detail-deutsche-ministerin-fehlt-auf-gruppenbild-von-erneuerbaren-fans_ec4d93a7-c756-4a8a-bddd-80f6adbbc787.html Pikantes Detail: Merz-Ministerin fehlt auf Gruppenbild von Erneuerbaren Fans], focus.de vom 17.06.2025, abgerufen am 20.06.2025</ref> |
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==Karriere== |
==Karriere== |
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*seit 1996 Mitglied der CDU |
*seit 1996 Mitglied der CDU |
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| − | Quellen:<ref>[https://www.cdu.de/vorstand/katherina-reiche Katherina Reiche] Webseite der CDU, abgerufen am 17.06.2016</ref><ref>[https://www.westenergie.de/de/ueber-westenergie/management.html#katherina-reiche |
+ | Quellen:<ref>[https://www.cdu.de/vorstand/katherina-reiche Katherina Reiche] Webseite der CDU, abgerufen am 17.06.2016</ref><ref>[https://www.westenergie.de/de/ueber-westenergie/management.html#katherina-reiche Katherina Reiche], westenergie.de, abgerufen am 01.05.2025</ref><ref>[https://www.merkur.de/politik/nach-zehn-jahren-abwesenheit-katharina-reiche-moegliche-nachfolgerin-von-habeck-zr-93705063.html Nach zehn Jahren Abwesenheit: Katharina Reiche mögliche Nachfolgerin von Habeck], merkur.de vom 30.04.2025, abgerufen am 01.05.2025</ref><ref>[https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskabinett/katherina-reiche-2342740 Katherina Reiche], bundesregierung.de, abgerufen am 23.05.2025</ref> |
==Verbindungen zur Wirtschaft== |
==Verbindungen zur Wirtschaft== |
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===Wirtschaftsrat=== |
===Wirtschaftsrat=== |
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| − | Der [[Wirtschaftsrat der CDU]] ist ein einflussreicher Lobbyverband von unionsnahen Unternehmer:innen, dessen Vizepräsident [[Friedrich Merz]] bis November 2021 war. Reiche war bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des Wirtschaftsrats.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/landesverband-nordrhein-westfalen/alle-inhalte-des-landesverbandes/wirtschaftsrat-nominierung-bundesminister-katherina-reiche-dr-karsten-wildberger-nrw/ Wirtschaftsrat gratuliert zur Nominierung von |
+ | Der [[Wirtschaftsrat der CDU]] ist ein einflussreicher Lobbyverband von unionsnahen Unternehmer:innen, dessen Vizepräsident [[Friedrich Merz]] bis November 2021 war. Reiche war bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin für Wirtschaft Vorsitzende der Landesfachkommission Energie und Nachhaltigkeit des Landesverbandes NRW des Wirtschaftsrats.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/landesverband-nordrhein-westfalen/alle-inhalte-des-landesverbandes/wirtschaftsrat-nominierung-bundesminister-katherina-reiche-dr-karsten-wildberger-nrw/ Wirtschaftsrat gratuliert zur Nominierung von Katherina Reiche und Dr. Karsten Wildberger], wirtschaftsrat.de vom 28.04.2025, abgerufen am 02.05.2025</ref> |
Am 19.05.2025 berichtete der Landesverband NRW wie folgt von seinem Parlamentarischen Abend: „Nach einer furiosen Auftaktveranstaltung der Wirtschaftstages 2025 unter anderem mit [[Jens Spahn]], Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Katherina Reiche, Bundesministerin für Energie und Wirtschaft, trafen sich Unternehmer aus dem Industrieland NRW im PwC Headquarter Berlin mit den Vertretern der CDU-Landesgruppe.“<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/landesverband-nordrhein-westfalen/alle-inhalte-des-landesverbandes/parlamentarischer-abend-des-landesverbandes-nordrhein-westfalen-berlin/ Parlamentarische Abend des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen in Berlin], wirtschaftsrat.de vom 19,05.2025, abgerufen am 23.05.2025</ref> |
Am 19.05.2025 berichtete der Landesverband NRW wie folgt von seinem Parlamentarischen Abend: „Nach einer furiosen Auftaktveranstaltung der Wirtschaftstages 2025 unter anderem mit [[Jens Spahn]], Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Katherina Reiche, Bundesministerin für Energie und Wirtschaft, trafen sich Unternehmer aus dem Industrieland NRW im PwC Headquarter Berlin mit den Vertretern der CDU-Landesgruppe.“<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/landesverband-nordrhein-westfalen/alle-inhalte-des-landesverbandes/parlamentarischer-abend-des-landesverbandes-nordrhein-westfalen-berlin/ Parlamentarische Abend des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen in Berlin], wirtschaftsrat.de vom 19,05.2025, abgerufen am 23.05.2025</ref> |
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==Sonstige Verbindungen/Netzwerke== |
==Sonstige Verbindungen/Netzwerke== |
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*[[Ludwig-Erhard-Stiftung]], Mitglied (Stand: 23.05.2025) |
*[[Ludwig-Erhard-Stiftung]], Mitglied (Stand: 23.05.2025) |
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*[[Atlantik-Brücke]], Mitglied |
*[[Atlantik-Brücke]], Mitglied |
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==Berater:innen== |
==Berater:innen== |
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Zur wirtschaftspolitischen Beratung und für eine wissenschaftlich fundierte Unterstützung der Ministerin und des Bundeswirtschaftsministeriums zu Fragen der Marktwirtschaft und Ordnungspolitik hat Reiche einen Beraterkreis einberufen, dem die folgenden Professor:innen angehören: Veronika Grimm, [[Justus Haucap]], Stefan Kolev und Volker Wieland.<ref>[https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2025/09/20250903-bundeswirtschaftsministerin-katherina-reiche-beruft-wissenschaftlichen-beraterkreis.html Pressemitteilung vom 04.09.2025</ref> |
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| + | Grimm, Haucap und Wieland sind - wie Katherina Reiche, [[Friedrich Merz]] und [[Carsten Linnemann]] - Mitglied der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]], einem Netzwerk, das Lobbyisten, Spitzenpolitiker und wirtschaftsnahe Wissenschaftler zusammenbringt.<ref>[https://www.ludwig-erhard.de/die-stiftung/mitglieder/ Mitglieder], ludwig-erhard.de, abgerufen am 11.06.2025</ref> Kolev ist Wissenschaftlicher Leiter des Ludwig-Erhard-Forums für Wirtschaft und Gesellschaft der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]].
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| + | Haucap und Wieland sind weiterhin Mitglieder des Kronberger Kreises der [[Stiftung Marktwirtschaft]].<ref>[https://www.stiftung-marktwirtschaft.de/der-kronberger-kreis/mitglieder/ Mitglieder], stiftung-marktwirtschaft.de, abgerufen am 11.06.2025</ref> Haucap ist außerdem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der einflussreichen Lobbyorganisation [[Wirtschaftsrat der CDU]], dessen Vizepräsident Merz bis Ende 2021 war.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/verband/wissenschaftlicher-beirat/ Beirat, wirtschaftsrat.de, abgerufen am 11.06.2025</ref> Er hat eine Vielzahl von Auftragsgutachten für Unternehmen, Wirtschaftsverbände und die [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM) erstellt.
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| + | Kolev ist Mitglied der folgenden weiteren Organisationen: [[Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft]] (ASM), [[Mont Pelerin Society]] (MPS), Netzwerk [[NOUS]], [[Walter Eucken Institut]].<ref>[https://www.ludwig-erhard-forum.de/unser-team/stefan-kolev/ Unser Team], ludwig-erhard-forum.de, abgerufen am 02.11.2025</ref> |
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Veronika Grimm ist Mitglied des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung|Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]] (SVR). Ihre Mitgliedschaft im Aufsichtsrat von Siemens Energy, für die sie eine Jahresvergütung von mindestens 120 Tsd. Euro erhält, ist auf Kritik gestoßen, weil in dieser Konstellation mögliche Interessenkonflikte bestehen.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/sachverstaendigenrat-ausschluss-interessenkonflikt-100.html Clinch im Sachverständigenrat], tagesschau.de vom 21.02.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref><ref>[https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/veronika-grimm-wirtschaftsweise-beratung-bundesregierung-ruecktritt-92920630.html Aufregung um Wirtschaftsweise: Warum Veronika Grimm sich aus dem Gremium zurückziehen sollte], fr.de vom 29.03. 2024, abgerufen am 01.02.2025</ref> LobbyControl kommentierte: „Wer die Bundesregierung in gesamtwirtschaftlichen Fragen berät, sollte nicht von einem Großunternehmen bezahlt werden und in dessen Gremien sitzen.“<ref>[https://www.lobbycontrol.de/pressemitteilung/interessenkonflikt-im-sachverstaendigenrat-veronika-grimms-aufsichtsratsmandat-bei-siemens-energy-114021/ Interessenkonflikt im Sachverständigenrat: Veronika Grimms Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy], lobbycontrol.de vom 21.02.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref> Grimm ist weiterhin Mitglied in mehreren weiteren energiepolitischen Beratungsgremien der Bundesregierung, darunter im [https://www.wasserstoffrat.de/nationaler-wasserstoffrat/mitglieder Nationalen Wasserstoffrat] der Bundesregierung und in der Expertenkommission zum Monitoringprozess „Energie der Zukunft“ beim Wirtschaftsministerium.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/aus-der-lobbywelt/interessenkonflikt-wirtschaftsweise-grimm-und-siemens-energy-114806/ Interessenkonflikt: Grimm und Siemens Energy], lobbycontrol.de vom 25.03.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref> Außerdem ist sie Mitglied des Vorstands des [https://h2.bayern Zentrum Wasserstoff.Bayern] (H2.B). 2024 hat Grimm beim Verwaltungsgericht Wiesbaden Klage gegen einen neuen Verhaltenskodex des SVR erhoben, der Transparenzvorgaben und die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte regeln soll, um dessen Unabhängigkeit zu schützen.<ref>[https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article/oekonomin-grimm-klagt-gegen-verhaltenskodex-der-wirtschaftsweisen Ökonomin Grimm klagt gegen Verhaltenskodex der Wirtschaftsweisen], transparency.de vom 02.10.2024, abgerufen am 31.01.2025</ref> Wolfgang Steiger, Generalsekretär der Lobbyorganisation [[Wirtschaftsrat der CDU]], forderte am 22.02.2024: „Veronika Grimm muss als Verfechterin der Sozialen Marktwirtschaft im Sachverständigenrat unbedingt erhalten bleiben.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/presse/pressemitteilungen/wirtschaftsrat-stärkt-wirtschaftsweiser-den-rücken/ Wirtschaftsrat stärkt Wirtschaftsweiser den Rücken], wirtschaftsrat.de vom 22.04.2024, abgerufen am 30.01.2025</ref> Der Wirtschaftsrat beruft sich auf Studien von Grimm<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/presse/pressemitteilungen/wirtschaftsrat-sieht-sich-in-kernkraft-studie-von-wirtschaftsweiser-veronika-grimm-bestätigt/ Wirtschaftsrat sieht sich in Kernkraft-Studie von „Wirtschaftsweiser“ Veronika Grimm bestätigt], wirtschaftsrat.de vom 10.10.2022, abgerufen am 30.01.2025</ref> und lädt sie auf Veranstaltungen als Rednerin ein.<ref>[https://wirtschaftsrat.de/de/hoehepunktveranstaltungen/22-klausurtagung-energie-und-umwelt/ 22. Klausurtagung Energie- und Umweltpolitik 2024], wirtschaftsrat.de, abgerufen am 30.01.2025</ref> Bei der Gemeinsamen Wirtschaftskonferenz der [[Mittelstands- und Wirtschaftsunion]] (MIT) und der CDU am 23. Januar 2024 war Merz Impulsgeber und Grimm Podiumsgast.<ref>[https://www.mit-bund.de/content/deutschland-kann-es-besser-cdumit-wirtschaftskonferenz-am-23-januar-2024?utm_source=Newsletter&utm_medium=email&utm_content=&utm_campaign=email-campaign Gemeinsame Wirtschaftskonferenz von MIT und CDU am 23. Januar 2024], mit-bund.de, abgerufen am 31.01.2025</ref> |
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