Mercedes-Benz
Mercedes-Benz Group | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Tätigkeitsbereich | Automobilbranche |
Gründungsdatum | 1998 |
Hauptsitz | Stuttgart |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | Rue Froissart 133, B-1040 Brüssel |
Webadresse | group.mercedes-benz.com |
Die Mercedes-Benz Group AG, zuvor Daimler AG, ist einer der größten Automobilhersteller der Welt. Im Jahr 2021 hatte Mercedes-Benz einen Umsatz von 167,9 Mrd. EUR und beschäftigte 172.425 Mitarbeiter:innen.[1] Ebenso wie andere Autokonzerne setzt Mercedes-Benz bei seiner Lobbyarbeit auf engen Kontakt zur Spitzenpolitik. Hierzu dienen Gespräche mit Mitgliedern der Bundesregierung, Staatssekretär:innen , EU-Kommissar:innen sowie Abgeordneten des Bundestags und des EU-Parlaments. Seit November 2013 ist Eckart von Klaeden (CDU) Cheflobbyist von Mercedes-Benz. Zuvor war er Staatsminister im Bundeskanzleramt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Lobbystrategien und Einfluss
- 2 Fallbeispiele und Kritik
- 2.1 Lobbyarbeit der deutschen Automobilindustrie gegen nationale und europäische Klimaregulierung
- 2.2 Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor
- 2.3 Lobbyisten bremsten geplante effektive Diesel-Abgastests aus
- 2.4 Schulmaterial und Aktionen mit Genius
- 2.5 Verdeckte PR: "Tramp a Benz"
- 2.6 BigBrotherAward
- 2.7 Lobbyisten in Ministerien
- 2.8 Bundesbeamte bei DaimlerChrysler
- 3 Geschäftstätigkeit
- 4 Personal und Organisation
- 5 Anteilseigner
- 6 Geschichte
- 7 Weiterführende Informationen
- 8 Einzelnachweise
Lobbystrategien und Einfluss
Die deutsche Autolobby gehört zu den mächtigsten und einflussreichsten Lobby-Akteuren in Deutschland und besitzt besonders enge Kontakte zur Politik. Sinnbild dafür sind zahlreiche Seitenwechsler:innen, die aus vorherigen politischen Ämtern u.a. auch zu Mercedes Benz gewechselt sind, sowie Mercedes-Benz’ Mitgliedschaften in zahlreichen Verbänden, wie beispielsweise dem Verband der Automobilindustrie (VDA).
Lobbyisten
- Eckart von Klaeden, Vice President, Head of Exernal Affairs, Vorstandsvorsitzender des Forum Ebenhausen (Freundeskreis der Stiftung Wissenschaft und Politik), von 10/2009 - 09/2013 Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, ehem. Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Mike Reichert, Director for Government Relations Berlin and European Affairs
- Holger Krahmer, Head of EU Affairs - Automotive
Seitenwechsler
- Eckart von Klaeden (CDU): Vom Staatsminister bei der Bundeskanzlerin zum Mercedes-Benz-Cheflobbyisten (2013)
- Martin Jäger (CDU): Vom Außenministerium zum Mercedes-Benz-Cheflobbyisten (2008), dann deutscher Botschafter in Afghanistan (2013), dann Wechsel zum Bundesministerium der Finanzen als Sprecher (2014), 10/2016 bis 2018 Staatssekretär Innenministerium Baden-Württemberg, März 2018 bis September 2021 Staatssekretär im Bundsministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
- Dieter Spöri (SPD): Vom baden-württembergischen Wirtschaftsminister (bis 1996) zum Cheflobbyisten (1999-2008)
- Holger Krahmer (FDP): 2004 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments, seit 2019 Head of EU Affairs bei Mercedes-Benz
- Daniel Mack (Grüne): 2012 bis 2013 Abgeordneter des hessischen Landtags, seit dem 01.01.2020 Leiter der Verkehrs-, Umwelt- und Digitalpolitik im Berliner Büro von Mercedes-Benz
Quellen: [2] [3] [4] [5] [6] [7]
Lobbytätigkeit der deutschen Autoindustrie in Brüssel
Die Autobauer nehmen über "Expertengruppen" und ihre Verbände direkten Einfluss auf die Gesetzgebung in Kommission und Parlament. [8] 2007 erhielt die VW-Tochter Porsche gemeinsam mit Daimler und BMW für eine gemeinsame Kampagne, deren Ziel die Verwässerung und Verzögerung von verpflichtenden CO2-Reduktionszielen war, den „Worst EU Lobbying“ Award.[9]
Lobbyausgaben, Lobbyist*innen und Zahl der Treffen mit der EU-Kommission
Unternehmen/Verband | Ausgaben für Lobbytätigkeit in Mio. Euro | Zahl der akkreditierten Lobbyist*innen | Zahl der Lobbyist*innen (Vollzeitäquivalent) | Zahl der Treffen mit der EU-Kommission |
Volkswagen AG | 3,13 | 4 | 19,25 | 81 |
Daimler | 2,13 | 5 | 8,5 | 44 |
BMW | 1,38 | 0 | 4,5 | 63 |
Verband der Automobilindustrie (VDA) | 1,63 | 0 | 13 | 50 |
Summe | 8,27 | 9 | 45,25 | 238 |
Quellen: [10] [11] [12] [13] (Stand der Angaben: 09/2021)
Anmerkungen:
(1) Ausgaben für Lobbytätigkeit: Bei von-bis-Angaben wird der Mittelwert genannt. Die Lobbyausgaben werden pro Jahr angegeben: Volkswagen AG (2019), Daimler (2020), BMW (2020), VDA (2019).
(2) Lobbyist*innen: Im EU Transparenz-Register wird die Zahl der akkreditierten Lobbyist*innen und die Zahl der Lobbyist*innen (absolut und umgerechnet auf Vollzeitstellen) veröffentlicht. Die Anzahl der akkreditierten Lobbyist*innen entspricht hierbei denen, die einen Ausweis und somit Zugang zum EU-Parlament haben. Laut Erläuterungen bei LobbyFacts ist die Zahl der akkreditierten Lobbyist*innen eine exakte Größe, die aus Unterlagen des EU-Parlaments ermittelt wird. In ihr sind jedoch die nicht-akkreditierten Lobbyist*innen nicht enthalten. Die Zahl der Lobbyist*innen wird aufgrund der Angaben der betreffenden Organisationen ermittelt und ist nicht durchgehend genau, weil die Zahl der an der Lobbyarbeit beteiligten Personen oft nach unterschiedlichen Kriterien berechnet wird. Die Zahl der Lobbyist*innen kann deshalb nur näherungweise angegeben werden.
Entsprechende Angaben für Deutschland sind nicht zugänglich, weil es kein verpflichtendes Lobbyregister gibt. In den Koalitionsvertrag von Januar 2018 ist die Einrichtung eines Lobbyregister nicht auf Grund des Widerstands von CDU/CSU nicht eingegangen. Zur Bundestagswahl 2017 hatte LobbyControl eine Aktion gestartet: Keine Regierung ohne Lobbyregulierung!.
Mitgliedschaften
Organisationen und Arbeitsgruppen der Europäischen Kommission: GEAR2030 Working Groups and Project Teams sowie WLTP, LDV RDE, 96/53 Directive („weights and dimensions for trucks“)
Verbände und Netzwerke:
- European Automobile Manufacturers Association (ACEA)
- European Council for Automotive (EUCAR)
- Verband der Automobilindustrie (VDA)
- American Chamber of Commerce to the European Union (AmCham EU)
- Businesseurope
- BDA
- BDI
- Transatlantic Policy Network (TPN)
Quelle: [14]
Parteispenden
Daimler gehört zu den größten Parteispendern in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 spendete der Konzern insgesamt 7.443.471,98 Euro an CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne. Die Spenden verteilen sich von 2009 bis 2018 wie folgt:
CDU | CSU | SPD | FDP | Grüne | Summe | |
---|---|---|---|---|---|---|
2009 | 150.000 | 40.000 | 150.000 | 45.000 | 40.000 | 425.000 |
2010 | 150.000 | 40.000 | 167.331,24 | 45.000 | 40.000 | 442.331,24 |
2011 | 150.000 | 45.000 | 150.000 | 45.000 | 45.000 | 435.000 |
2012 | 150.000 | 45.000 | 150.000 | 45.000 | 45.000 | 435.000 |
2013 | 100.000 | 40.000 | 100.000 | 40.000 | 40.000 | 320.000 |
2014 | 100.000 | 40.000 | 100.000 | 40.000 | 40.000 | 320.000 |
2015 | 100.000 | 40.000 | 100.000 | 40.000 | 40.000 | 320.000 |
2016 | 100.000 | 40.000 | 100.000 | 40.000 | 40.000 | 320.000 |
2017 | 100.000 | 40.000 | 100.000 | 40.000 | 40.000 | 320.000 |
2018 | 100.000 | 40.000 | 100.000 | 40.000 | 40.000 | 320.000 |
Summe | 1.200.000 | 410.000 | 1.217.331,24 | 420.000 | 410.000 | 3.657.331,24 |
Die Spenden sind im Einzelnen über die Parteispenden-Datenbank recherchierbar.
Im April 2019 teilte der Konzern mit, 2019 keine Parteispenden zu tätigen. [15] Die Entscheidung wurde von den Schatzmeistern der CSU [16] und der FDP [17] öffentlich scharf kritisiert. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Thomas Bareiß (CDU) nannte die Entscheidung Daimlers "verantwortungslos, Demokratie gefährdend und dumm" [18] LobbyControl wies in der Debatte darauf hin, dass Daimlers Entscheidung möglicherweise gar keinen Rückzug aus der Parteienfinanzierung bedeute, sondern lediglich eine Umstellung auf das intransparente Parteisponsoring, die BMW und Volkswagen bereits vor Jahren vollzogen haben. [19]
Fallbeispiele und Kritik
Lobbyarbeit der deutschen Automobilindustrie gegen nationale und europäische Klimaregulierung
Einem Bericht des Thinktanks InfluenceMap zufolge, hat sich die deutsche Automobilindustrie mit Lobbyarbeit und „grünen“ PR-Kampagnen gegen Klimaregulierungen auf deutscher und europäischer Ebene eingesetzt. Den drei größten Autobauern, BMW, Volkswagen und Daimler sowie den Industrieverbänden, Verband der Automobilindustrie (VDA) und European Automobile Manufacturers Association (ACEA), stehe dabei ein jährliches Lobbybudget von 10 Millionen € zur Verfügung. Die Positionen von Unternehmen und Verbänden unterscheiden sich jedoch grundlegend, wie am Beispiel von VW deutlich wird. Während VW eine zunehmend aufgeschlossene Position im Bereich Klimaschutzregulierung vertrete, würden BMW, der VDA und der ACEA mit Lobbyarbeit versuchen, klimapolitisch wirksame Maßnahmen, wie Emissionsstandards oder einen Ausstieg des Verbrennungsmotors zu schwächen. [20] So hatte sich etwa der BMW-Vorstandsvorsitzende und gleichzeitiger Präsident des ACEA, Oliver Zipse, bei einem Treffen mit der EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean gegen Vorschriften zur Abschaffung des Verbrennungsmotors ausgesprochen. [21] Diese Haltung widerspreche dem Inhalt von PR-Kampagnen, in denen BMW mit „nachhaltiger Mobilität“ wirbt, so die Kritik in dem Bericht. Auch der VDA hatte sich in einem Schreiben an den Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, ausdrücklich gegen ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor positioniert. [22] Insgesamt könnten sich vereinzelt positive Anstrengungen der deutschen Autobauer im Bereich Klimaschutz nicht durchsetzen, wenn sich die Industrieverbände des VDA und des ACEA, welche die Interessen der deutschen Autokonzerne vertreten, diesen entgegenwirken. [23] [24]
Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor
Daimler war einer der Gründer des Lobbyvereins Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT), der fragwürdige Experimente in Auftrag gegeben hat, um die angebliche Unbedenklichkeit von Dieselabgasen zu beweisen.[25]
Lobbyisten bremsten geplante effektive Diesel-Abgastests aus
Laut einem Bericht des „Spiegel“ haben sich Daimler-Cheflobbyist Eckart von Klaeden und VDA-Präsident Matthias Wissmann im Frühjahr 2015 im Bundeskanzleramt erfolgreich gegen strenge Abgastest bei Diesel eingesetzt, die die EU-Kommission gefordert hatte.[26] Diese wollte die Autos vor der Zulassung nicht mehr nur auf dem Prüfstand testen, sondern auf der Straße mit dem „Real Driving Emissions“ (RDE)-Messverfahren. In einer e-mail vom 18. März 2015 an seinen alten Kollegen, den Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik im Bundeskanzleramt, warnte Eckart von Klaeden: „Was zunächst wie eine untergeordnete technische Entscheidung klingt, kann enorme Konsequenzen für die Automobilindustrie im Hinblick auf die zukünftige Nutzung von Dieselmotoren haben“. Der Entwurf der Kommission könne nicht akzeptiert werden. Auch VDA-Präsident Matthias Wissmann schrieb eine e-mail an Kanzleramtsminister Peter Altmaier ((„lieber Peter“) mit dem Ziel, das Regulierungsvorhaben der EU zu bremsen. Altmaier bekam daraufhin von seinen Beamten eine „Stellungnahme“ aufgeschrieben, in der es hieß, man werde das Umweltministerium und das Verkehrsministerium „bitten“, bei der Sitzung in Brüssel „explizit die von VDA/Daimler geäußerte Befürchtung“ zu den Messverfahren “anzusprechen“ und das von Wissmann geforderte „realistische Gesamtkonzept“ bei den „weiteren Diskussionen berücksichtigen“. Innerhalb von 24 Stunden änderte die Bundesregierung ihre Haltung. In dem Vorschlag Deutschlands für die Sitzung des Technischen Ausschusses in Brüssel am 24. März 2015 war das konkrete Datum für die Einführung strenger Abgastests erst einmal verschwunden. Bei der eigentlichen Entscheidung im Herbst 2015 kam die Bundesregierung den Herstellern weit entgegen.
Quelle: [27]
Schulmaterial und Aktionen mit Genius
Die Daimler AG ist mit ihrem Bildungsprogramm Genius auch an Schulen aktiv. Es werden Schulmaterialien mit Präferenz für Indivualverkehr und Auto verbreitet und Fahrtrainings (genannt "RoadSense") für Schüler zwischen 13 und 14 Jahren mit Mercedes Benz-Autos durchgeführt.[28] Außerdem gibt es Workshop in der Ravensburger Kinderwelt[29] oder im Europa Park [30].
Verdeckte PR: "Tramp a Benz"
Im März 2011 sprach der deutsche PR-Rat eine Rüge gegen Mercedes-Benz, Jung von Matt und Stefan Gbureck aus, wegen deren verdeckten PR bezüglich der Internetaktion "Tramp a Benz". So wirkte der Blog nach außen als eine persönliche Aktion und es wurde nicht ersichtlich wer dahinter steckt. Der Blogger Stefan Gbureck stellte sich als einziger Urheber einer vermeidlichen Kunstaktion dar, jedoch wurde er von Mercedes-Benz beauftragt und finanziell unterstützt. Ebenso bei der Umsetzung unterstützt wurde der Blogger durch Jung von Matt, dem eigentlichen Urheber.[31]
BigBrotherAward
2011 erhielt die Daimler AG den Negativpreis BigBrotherAward von dem Verein Digitalcourage wegen der Forderung von Bluttests von Produktionsmitarbeitern. [32]
Lobbyisten in Ministerien
Daimler-Chrysler hatte Mitarbeiter im Verkehrs-, Wirtschafts- und Außenministerium; in zuletzt genanntem war im Zuge des sog. Austauschprogramms auch ein Beamter des Außenministeriums bei dem Automobilhersteller, der ihn nach dieser Zeit direkt anstellte.
Lobbyisten im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Zeitraum | Unbekannte Einsatzdauer, mindestens zwischen 2001 und 2003.[33] |
Mitarbeiter | Leiter der Abteilung Konzernstrategie-Verkehrspolitik bei DaimlerChrysler, Teilnehmer Austauschprogramm |
Bearbeitete Themen | Zum Zeitpunkt der Vergabe des Milliardenauftrags für die LKW-Maut, bei dem DaimlerChrysler zum Bewerberkonsortium gehörte, hatte der Mitarbeiter einen eigenen Schreibtisch im Ministerium und Zugang zu vertraulichen Informationen, Referenten und dem Referatsleiter |
Die Journalisten Sascha Adamek und Kim Otto beschreiben in ihrem Buch "Der gekaufte Staat" den Einsatz des von Dr.-ing. Heinrich Osterloh im Verkehrsministerium. Zentral ist dabei die Frage, ob er Einfluss auf die Vergabe des Auftrags für die LKW-Maut an das Konsortium aus DamilerChrysler und Telekom namens "Toll Collect" hatte. Hierzu sind die Angaben widersprüchlich: Laut BMVBS hatte er Kontakt zum zuständigen Referatsleiter, wobei DaimlerChrysler dieser Aussage widerspricht. Bereits 2001 war Osterloh Mitarbeiter einer Monitoringgruppe des Bundesverkehrsministeriums, die im November 2001 eine Studie zum Thema Maut veröffentlichte und dem Ministerium empfahl, die Vernetzung der Verkehrsträger zu beschleunigen. Während seiner Zeit im Ministerium erhielt Toll Collect den Zuschlag, wobei andere Bieter benachteiligt wurden, wie Adamek und Otto unter Berufung auf das OLG Düsseldorf darstellen.
Lobbyisten im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Zeitraum | Unbekannte Einsatzdauer ab 01.03.2006 bis spätestens Oktober 2007 [34] |
Mitarbeiter | Holger Meinel, Daimler-Chrysler Manager und Teilnehmer am Austauschprogramm Seitenwechsele.conomy: Seitenwechsel - Schreibtisch Tauschen, abgerufen 27.09.2011 |
Bearbeitete Themen | Mitarbeit im Grundsatzreferat der Innovations- und Technologiepolitik. Im Gegensatz zu anderen Lobbyisten äußert er sich öffentlich auf der Homepage der Bundesregierung über das Programm. In seinen Äußerungen wird klar, dass es darum gehe, "den Staat zu bewegen" und Politik zu machen. Der Artikel erklärt außerdem, das "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vollständig in das Tagesgeschäft eingebunden werden" und "[...] in dieser Zeit von ihrer Heimatinstitution weiter ihr Gehalt [erhalten]".[35] |
Bundesbeamte bei DaimlerChrysler
2006 war ein Beschäftigter des Auswärtigen Amtes bei DaimlerChrysler. [36] DaimlerChrysler hat aktiv am Austauschprogramm mit der Bundesregierung und den Bundesministerien teilgenommen, in dessen Zuge über 100 Konzernmitarbeiter teilweise über Jahre in Ministerien gearbeitet haben. Demgegenüber stehen lediglich zwölf Beamte, einer davon bei Daimler Chrysler. Sein Wissen über politische und administrative Abläufe scheint sich für den Konzern ausgezahlt zu haben, denn er wurde anschließend in ein wohl besser vergütetes reguläres Beschäftigungsverhältnis bei Daimler übernommen.[37]
Zeitraum | Unbekannte Einsatzdauer zwischen 2002 und Oktober 2007 [38] [39] |
Mitarbeiter | Teilnehmer Austauschprogramm |
Bearbeitete Themen | k.A. |
Geschäftstätigkeit
Die Geschäftsfelder der Daimler AG bestehen aus Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services.
Personal und Organisation
Vorstand
Die Mitglieder des Vorstands sind hier abrufbar. Vorsitzender des Vorstands ist Ola Källenius
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat ist hier abrufbar. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Bernd Pischetsrieder
Anteilseigner
Die größten Anteilseigner sind:
- chinesischer Investor Li Shufu (Tenacious3 Prospekt Investment Limited): 9,7 %
- Staatsfonds von Kuwait (Kuwait Investment Authority): 6,8 %
- chinesische BAIC-Group: 5%
Quelle: [40]
Geschichte
Die Vorgängerorganisation der Daimler AG war die 1926 gegründete Daimler-Benz Aktiengesellschaft. 1998 entstand durch die Fusion mit der US-amerikanischen Chrysler AG die DaimlerChrysler AG. 2007 trennte sich Daimler von Chrysler und benannte sich in Daimler AG um.
Weiterführende Informationen
Schwarzbuch Autolobby 2 von Greenpeace, 15.04.2016== Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus ==
Einzelnachweise
- ↑ Geschäftsbericht 2021 group.mercedes-benz.com, abgerufen am 06.05.2022
- ↑ Schwarzbuch Autolobby, 2016, greenpeace.de, abgerufen am 28.07.2017
- ↑ Strobl verliert wichtigsten Mitarbeiter, FAZ vom 16.03.2018, abgerufen am 06.05.2022
- ↑ EU-Transparenzregister, abgerufen am 06.05.2022
- ↑ LinkedIn-Profile von Holger Krahmer, abgerufen am 06.05.2022
- ↑ Daniel Mack, abgeordnetenwatch.de, abgerufen am 10.05.2022
- ↑ Mack leitet Digitalpolitik bei Daimler, politik-kommunikation.de vom 24.02.2020, abgerufen am 10.05.2022
- ↑ Die Macht der deutschen Autolobby in Brüssel, lobbycontrol.de vom 21.09.2015, abgerufen am 15.10.2015
- ↑ Die Gewinner der Worst Eu Lobbying Awards sind…, lobbycontrol.de vom 04.12.2007, abgerufen am 27.07.2017
- ↑ Volkswagen Aktiengesellschaft, lobbyfacts.eu, abgerufen am 15.09.2021
- ↑ Daimler Aktiengesellschaft, lobbyfacts.eu, abgerufen am 15.09.2021
- ↑ Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft, lobbyfacts.eu, abgerufen am 15.09.2021
- ↑ Verband der Automobilindustrie, lobbyfacts.eu, abgerufen am 15.09.2021
- ↑ EU Transparenz-Register, abgerufen am 06.08.2017
- ↑ Daimler streicht Parteispenden Manager Magazin vom 21.4.2019
- ↑ „Daimler leistet einen Beitrag zur Schwächung der Demokratie“ Welt vom 24.4.2019
- ↑ Hermann-Otto Solms rügt Parteispenden-Stopp durch Daimler Welt vom 25.4.2019
- ↑ Keine Parteispenden mehr - gefährdet Daimler die Demokratie? BR24 vom 27.4.2019
- ↑ „Unternehmen betreiben politische Landschaftspflege“ Cicero vom 24.4.2019
- ↑ German Automakers and Climate Policy. German automakers dominate the fight to weaken climate regulation. An InfluenceMap Report, November 2021. S. 13f.
- ↑ ebd., S. 4
- ↑ ebd., S. 13
- ↑ Deutsche Autobauer dominieren den Kampf gegen nationale und europäische Klimaregulierung influencemap.org, abgerufen am 18.11.2021
- ↑ Thinktank: Deutsche Autobauer bremsen Verkehrswende aus n-tv.de, vom 11.11.2021, abgerufen am 18.11.2021
- ↑ Bundesregierung muß Autolobby endlich besser kontrollieren, lobbycontrol.de vom 29.01.2018, abgerufen am 04.02.2018
- ↑ Ex-Staatsminister beeinflusste Kanzleramt im Auftrag von Daimler, spiegel.de vom 04.08.2017
- ↑ Die dunkle Seite der Macht, Der Spiegel, 32/2017, S. 13 f.
- ↑ Seite RoadSense, Stand: 2.09.2013
- ↑ Seite Ravensburger Kinderwelt, Stand: 2.09.2013
- ↑ Seite von Kooperationspartnern bei Daimler, Stand: 2.09.2013
- ↑ drpr Ratsspruch 03/2011, abgerufen am 4.4.2017
- ↑ bigbrotherawards.de Preisträger 2011, abgerufen am 09.05.2017
- ↑ Adamek, Sascha/ Otto,Kim (2008): Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben. Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch, S. 147ff
- ↑ Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie auf die Frage nach dem Einsatz von Beschäftigten aus Unternehmen und Verbänden im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie von Lobbycontrol vom 21.11.2007, Stand: 01.11.2007
- ↑ Adamek, Sascha/ Otto,Kim (2008): Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben. Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch, S. 158
- ↑ Antwort der Bundesregierung (pdf) auf kleine Anfrage der Grünen-Fraktion zu "Mitarbeit von Beschäftigten von Verbänden und Wirtschaftsunternehmen in Bundesministerien und in nachgeordneten Bundesbehörden" vom 04.12.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
- ↑ Adamek, Sascha/Otto,Kim (2008): Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben. Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch, S. 159 f.
- ↑ Antwort der Bundesregierung (pdf) auf kleine Anfrage der FDP-Fraktion zu "'Monitor"-Bericht über eine neue Art von Lobbyismus in Bundesministerien vom 13.11.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
- ↑ Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie auf die Frage nach dem Einsatz von Beschäftigten aus Unternehmen und Verbänden im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie vom 21.11.2007, Stand: 01.11.2007
- ↑ Daimler-Aktionäre im Überblick, daimler.com, abgerufen am 16.09.2021