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(Der Verwaltungsrat)
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Vorlage:Spenden eu

European Policy Centre
Rechtsform association internationale sans but lucratif - AISBL (nach belgischem Recht)
Tätigkeitsbereich Denkfabrik
Gründungsdatum 1997
Hauptsitz Brüssel
Lobbybüro
Lobbybüro EU 155 rue de la Loi, B-1040 Brüssel Rue du Trône, 14-16, 1000 Brussels
Webadresse http://www.epc.eu

Das European Policy Centre (EPC) ist eine Brüsseler Denkfabrik . Sie mit exzellenten Verbindungen zu EU-Institutionen. Mitglieder sind eine Reihe von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden. Das EPC kam 2010 in die Kritik, weil sie es in den 90er Jahren als Vorfeldorganisation einer von der Tabakindustrie angeführten Unternehmensallianz diente.

Strategische Partner sind die King Baudoin Foundation, die Mercator Stiftung und die Adessium Foundation. Zu den think tank Partnern gehört die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, das Centre for European Reform und weitere nationale Denkfabriken [1]. Es ist weiterhin Teil des Transatlantic Policy Network (TPN).


Lobbystrategie und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft verweist das EPC u.a. auf den einzigartigen Zugang zu seinem Netzwerk von Organisationen sowie zu EU-Kommissar:innen, EU-Parlamentarier:innen, hochrangigen Vertreter:innen von EU-Institutionen und internationalen Organisationen, die regelmäßig bei den Veranstaltungen auftreten.[2] Über seine Veranstaltungen und Publikationen nehme es Einfluss auf die Diskussionen zu Europa und die wichtigen Fragen, denen sich die EU konfrontiert sehe. Das EPC agiere als Katalysator für neues Denken und neue Lösungen. Viele Mitglieder des EPC sind Großunternehmen und einflussreiche Verbände, die über die genannten Kontaktmöglichkeiten ihre wirtschaftlichen Interessen bei der Ausgestaltung eines neuen Europa einbringen können. Zu den Großunternehmen gehören z.B. BASF, ExxonMobil, Google und Siemens, zu den Verbänden Businesseurope, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Cefic, EuropaBio und DIGITALEUROPE.

Die Kontaktaufnahme zur EU wird auch dadurch erleichtert, dass ehemalige ranghohe Vertreter:innen von EU-Institutionen beim EPC mitwirken. So war der Präsident des EPC, Hermann Van Rompuy, Vorsitzender des Europäischen Rats. Fabio Colasanti, Mitglied der Generalversammlung, ist ein ehemaliger Generaldirektor der Europäischen Kommission. Joaquin Almunia, Mitglied des Beirats, als auch des Vorstandes, war EU-Wettbewerbskommissar. 2020 hat das EPC ca. 240 Veranstaltungen organisiert, von denen der Großteil öffentlich waren und die, aufgrund der Corona-Pandemie, hauptsächlich online stattfanden. [3] Weiterhin erstellte das EPC 2020 101 Publikationen. Zudem haben sich Vertreter:innen des EPC insgesamt 57 Mal mit Mitgliedern der Europäischen Kommission getroffen. [4]


Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das EPC wurde 1997 gegründet. 2003 wurde es als gemeinnützige Organisation in Belgien registriert.[1] von Stanley Crossick, Max Kohnstamm und John Palmer gegründet. Gründungsvorsitzender war der Lobbyist Stanley Crossick, u.a. Gründer des Belmont European Community Office und des Belmont European Policy Centre sowie Senior Vice-Chairman der American Chamber of Commerce (EC Committee).[5]

Das EPC analysiert Entwicklungen in der EU und erarbeitet Reformvorschläge, die sie Vertreter:innen der EU-Institutionen nahe bringt. Als Schwerpunktthemen werden genannt: „European Politics and Institutions“, „European Migration and Diversity“, „Europe in the World“, „Sustainable Prosperity for Europe“, Europes‘s Political Economy“ und „Social Europe & Well-being“.


Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der EPC wird durch die Generalversammlung und den Verwaltungsrat geführt.

Die GeneralversammlungMitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder: 340 (Stand: 02/2023), darunter

  • 54 international tätige Großunternehmen
  • 80 Verbände
  • 61 Diplomatische Vertretungen
  • 23 Stiftungen
  • 6 Regierungsorganisationen
  • 12 zwischenstaatliche Organisationen
  • 51 Nichtregierungsorganisationen
  • 34 regionale und lokale Regierungsorganisationen
  • 6 religiöse Organisationen
  • 3 Universitäten und
  • das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
  • 8 Weitere

Quelle: [6]

Präsidentin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präsidentin ist:

  • Brigid Laffan, ehem. Direktorin des Robert Schumann Centre for Advanced Studies, European University Institute

Geschäftsführer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philippe Maystadt (Vorsitzender), früherer Präsident der Europäischen Investment Bank
  • Meglena Kuneva, Vorsitzende des Verwaltungsrates, 2007–2009 EU-Kommissarin für Verbraucherschutz
  • und 7 weitere Mitglieder

Quelle: [2]

Der Verwaltungsrat

Geschäftsführer („Chief Executive“/„Secretary to the General Assembly“) ist:

Verwaltungsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder sind:

  • David O'Sullivan, ehem. EU-Botschafter in den Vereinigten Staaten
  • Rachel Barlow, stellvertr. Direktorin der 'Public affairs Europe' von Oxford HR
  • Jim Cloos, ehem. Generaldirektor für allgemeine und institutionelle Politik, Generalsekretariat des EU-Ministerrats
  • Susan Danger, CEO der American Chamber of Commerce to the EU
  • Stefan Schäfers, Leiter der Abteilung für Europäische Angelegenheiten der King Baudouin Stiftung
  • Alexander Stubb, Direktor der School of transnational governance, European Universitiy Institute
  • Nathalie Tocci, Direktorin des Istituto Affari Internazionali und Beraterin der ehem. Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini und Honorarprofessorin an der Universität Tübingen

Quelle: [8]


"General Assembly"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: [3]

Ehrenpräsident: Peter Sutherland, 1985-1989 Europäischer Kommissar, non-executive Chairman und Managing Director von Goldman Sachs International, Mitglied der Bilderberg-Konferenz, der Trilateralen Kommission und des European Roundtable of Industrialists (ERT)[4

Mitglieder sind:

Zu den Mitgliedern gehören die sonstigen Mitglieder des Verwaltungsrats sowie fünf weitere Personen

  • Poul Skytte Christoffersen, ehem. dänischer Botschafter in Belgien, ehem. Ständiger Vertreter Dänemarks bei der EU
  • Jacki Davis, Senior Adviser für Kommunikationsstrategie
  • Luc Tayart de Borms, Geschäftsführer der King Baudouin Stiftung
  • Philippe de Buck, Senior Advisor, Hill+Knowlton Strategies, Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses
  • Andrew Duff, Präsident der Spinelli Group, Ehemaliger Abgeordneter des [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlaments] *George Pagoulatos, Professor für Europäische Politik an der Wirtschaftsuniversität Athen, Vizepräsident der Hellenic Foundation for European and Foreign Policy (ELIAMEP)

Quelle: [9]

Beirat (Strategic Council)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder, u.a.:
Herman Van Rompuy
  • Ehrenpräsidrent
  • TomorrowLab, Vorsitzender des Beirats [10]
  • bis 11/2014 Präsident des Europäischen Rats
  • ehem. belgischer Premierminister
Joaquin Almunia
  • Centre for European Policy Studies (CEPS), Mitglied des Verwaltungsrats („Board of Directors“)[11]
  • Friends of Europe, Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“)[12]
  • bis 2014 EU-Wettbewerbskommissar und Vizepräsident der EU-Kommission
Lord Kerr of Kinlochard
  • Royal Dutch Shell, 2005-2012 Stellv. Vorstandsvorsitzender
  • ehem. Botschafter Großbritanniens bei der EU
Erika Mann
  • seit 10/2011 Facebook, Leiterin des Brüsseler Lobbybüros *ehem. Mitglied des Europäischen Parlaments für die SPD *Atlantic Council, Senior Fellow
Jo Leinen
  • SPD, Mitglied des Europäischen Parlaments
Wolfgang Schüssel
  • Bertelsmann Stiftung, Mitglied des Kuratoriums *European Council on Foreign Relations (ECFR), Mitglied
  • ehem. österreichischer Bundeskanzler
Hendrik Bourgeois
  • Apple, Direktor für Strategie und Politik in Europa und Russland
Marta Dassù
  • Aspen Institute, Direktorin für Europangelegenheiten
  • Zeitschrift Aspenia, Chefredakteurin
Catherine Day
Jean Claude Junker
Brigide Laffan (Präsidentin)
  • Robert Schumann Centre for Advanced Studies (European University Institute), ehem. Direktorin
Antonio Missiroli
  • NATO, Stellvertretender Generalsekretär für aufkommende Sicherheitspolitische Herausforderungen
Federica Mogherini
  • ehem. Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik
Kristina Persson
  • Denkfabrik Global Challenge, Gründerin
  • ehem. Schwedische Ministerin
  • ehem. Mitglied des EU-Parlaments
Jean-Claude Piris
  • ehem. Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Union
Janez Potočnik
  • ehem. Europäischer Kommissar für Umwelt
Mario João Rodrigues
  • Ehem. Mitglied des EU-Parlaments
  • Professorin für Wirtschaft an der Universität Lissabon
Peter Semneby
  • ehem. EU-Sonderbeauftragter für den Südkaukasus
Rita Süssmuth
  • ehem. Präsidentin des Deutschen Bundestages
Zeger Vercouteren
  • Johnson&Johnson , Vize-Präsident für Regierungsangelegenheiten und Politik im Raum Europa

(Stand: Februar 2023) Quelle: [13]

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 hatte EPC Einnahmen in Höhe von 2,45 Mio. Euro. Etwa ein Drittel davon kommt als Organisationsförderung von ihren zwei strategischen Partnern: der italienischen Stiftung Compagnia di San Paolo und der belgischen King Baudouin Foundation. Ein weiteres Drittel stammt aus den Beiträgen der Mitglieder, darunter zahlreiche Unternehmen, Verbände und Lobbyagenturen, aber auch Nichtregierungsorganisationen.[5]. 27 Prozent der Einnahmen sind Zahlungen von Unternehmen, Stiftungen oder staatlichen Stellen für einzelne Projekte.[6]. 6 Prozent kommen von der EU selbst.[7].

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten

Das Budget lag im Jahr 2021 bei 3,5 Mio Euro. Die größten Beiträge kamen von der King Baudouin Stiftung, der Stiftung Mercator, dem europäischen Förderprogramm „Europe for Citizens“ und der Adessium Stiftung. Eine Liste der Förderer, die 2019 5000 Euro oder mehr gespendet haben, findet sich hier. [14] Die Lobbyausgaben lagen im Jahr 2020 zwischen 2,5 bis 2,75 Mio Euro. [15]


Quelle: [16]

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das EPC als Vorfeldorganisation für die Tabakindustrie u.a. in den 90ern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden setzte in den 90er 1990er Jahren durch, dass europäische Gesetze vorab auf ihre ökonomischen Kosten untersucht und dabei vor allem die betroffenen Branchen gehört werden sollten. Damit sollte der Ablauf des europäischen Gesetzgebungsverfahrens prinzipiell so gestaltet werden, dass die eigenen Interessen möglichst gut zur Geltung kommen. Die strategische Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden wurde von dem Lucky Strike-Hersteller British American Tobacco (BAT) ins Leben gerufen.
Um die Glaubwürdigkeit der Lobbykampagne zu erhöhen, sollte nicht BAT selber, sondern eine möglichst renommierte „Frontorganisation“ die Initiative ergreifen. Ausgewählt hierfür wurde das „European European Policy Centre“ Centre (EPC) , als Brüsseler Denkfabrik mit exzellenten Verbindungen zur EU-Administration. EPC wiederum gründete im Auftrag von BAT das „risk assessment forum“, das als Plattform für Unternehmen gedacht war, die von staatlicher Regulierung besonders betroffen sind. Dieses Vorgehen wurde durch eine Studie in der Medizinzeitschrift "Public Library of Science" im Januar 2010 bekannt. EPC sagte nach dem Erscheinen, das EPC habe sich seitdem grundlegend umstrukturiert.[817]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Immer erst die Industrie fragen, LobbyControl-Blog vom 23.303.2010 zu der Studie über EPCs Tätigkeit als Frontgruppe der Tabakindustrie in den 90er Jahren


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Governance, EPC-Webseite,
  1. think-tank-partners, epc.eu, abgerufen am 21.
9
  1. 01.
2011]
  • Webseite EPC - General Assembly abgerufen am 10.01.2013
  • Webseite EPC - Governing Board abgerufen am 10.01.2013
  • Goldman Sachs Group Inc., Website businessweek, abgerufen am 6. Februar 2013
  • Members, EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011
  • Programme contributions for 2010, EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011
  • Financing - the EPC's funding sources, EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011
    1. 2022
    2. EPC’s international membership, epc.eu, abgerufen am 24.01.2022
    3. EU-Transparenzregister, europa.eu, abgerufen am 24.01.2022
    4. EU-Transparenzregister, europa.eu, abgerufen am 24.01.2022
    5. Corporate Europe Observer Part One: The European Policy Centre, archive.corporateeurope.org 23.10.1998, abgerufen am 27.01.2022
    6. Jahresbericht EPC 2021, abgerufen am 06.02.2023
    7. Transparency International EU, abgerufen am 27.01.2022
    8. Governing Board, epc.eu, abgerufen am 06.02.2023
    9. Generalversammlung, epc.eu, abgerufen am 06.02.2023
    10. Management Advisory Board, tomorrowlab.com, abgerufen am 27.01.2022
    11. CEPS Board of Directors, ceps.eu, abgerufen am 28.01.2022
    12. Board of Trustees, friendsofeurope.org, abgerufen am 27.01.2022
    13. Strategic Council Webseite EPC, abgerufen am 06.02.2023
    14. Contributions Webseite EPC, abgerufen am 01.02.2022
    15. Lobbying Costs Lobbyfacts EU, abgerufen am 03.02.2022
    16. Financing Webseite EPC, abgerufen am 01.02.2022
    17. Immer erst die Industrie fragen, LobbyControl-Blog vom 23.3.2010, abgerufen am
    21
    1. 01.
    9
    1. 02.
    2011
    1. 2022
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            Das '''European Policy Centre''' (EPC) ist eine Brüsseler Denkfabrik. Sie  mit exzellenten Verbindungen zu EU-Institutionen. Mitglieder sind eine Reihe von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden. Das EPC kam 2010 in die Kritik, weil siees in den 90er Jahren als Vorfeldorganisation einer von der Tabakindustrie angeführten Unternehmensallianz diente.
            
    == Strategische Partner sind die King Baudoin Foundation, die Mercator Stiftung und die Adessium Foundation. Zu den think tank Partnern gehört die [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]], das [[Centre for European Reform]] und weitere nationale Denkfabriken <ref>[https://www.epc.eu/en/think-tank-partners think-tank-partners], epc.eu, abgerufen am 21.01.2022</ref>. Es ist weiterhin Teil des [[Transatlantic Policy Network]] (TPN).
                
    
                ==Lobbystrategie und Einfluss==
                
                Zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft verweist das EPC u.a. auf den einzigartigen Zugang zu seinem Netzwerk von Organisationen sowie zu EU-Kommissar:innen, EU-Parlamentarier:innen, hochrangigen Vertreter:innen von EU-Institutionen und internationalen Organisationen, die regelmäßig bei den Veranstaltungen auftreten.<ref>[https://www.epc.eu/en/about EPC’s international membership], epc.eu, abgerufen am 24.01.2022</ref> Über seine Veranstaltungen und Publikationen nehme es Einfluss auf die Diskussionen zu Europa und die wichtigen Fragen, denen sich die EU konfrontiert sehe. Das EPC agiere als Katalysator für neues Denken und neue Lösungen. Viele Mitglieder des EPC sind Großunternehmen und einflussreiche Verbände, die über die genannten Kontaktmöglichkeiten ihre wirtschaftlichen Interessen bei der Ausgestaltung eines neuen Europa einbringen können. Zu den Großunternehmen gehören z.B. [[BASF]], ExxonMobil, [[Google]] und [[Siemens]], zu den Verbänden [[Businesseurope]], der [[Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft]] (BDEW), [[Cefic]], [[EuropaBio]] und [[DIGITALEUROPE]].
                
    
                Die Kontaktaufnahme zur EU wird auch dadurch erleichtert, dass ehemalige ranghohe Vertreter:innen von EU-Institutionen beim EPC mitwirken. So war der Präsident des EPC, Hermann Van Rompuy, Vorsitzender des Europäischen Rats. Fabio Colasanti, Mitglied der Generalversammlung, ist ein ehemaliger Generaldirektor der Europäischen Kommission. Joaquin Almunia, Mitglied des Beirats, als auch des Vorstandes, war EU-Wettbewerbskommissar.
                
                2020 hat das EPC ca. 240 Veranstaltungen organisiert, von denen der Großteil öffentlich waren und die, aufgrund der Corona-Pandemie, hauptsächlich online stattfanden. <ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=89632641000-47&isListLobbyistView=true EU-Transparenzregister], europa.eu, abgerufen am 24.01.2022</ref> Weiterhin erstellte das EPC 2020 101 Publikationen. Zudem haben sich Vertreter:innen des EPC insgesamt 57 Mal mit Mitgliedern der Europäischen Kommission getroffen. <ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=89632641000-47&isListLobbyistView=true EU-Transparenzregister], europa.eu, abgerufen am 24.01.2022</ref>
                
    
                ==Kurzdarstellung und Geschichte==
            
            {{Lobbyismus_EU-Box}}
            
            Das EPC wurde 1997 gegründet. 2003 wurde es als gemeinnützige Organisation in Belgien registriert.<ref>[http://epc.eu/about_governance.php Governance], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011]</ref>
                
    
                == Organisationsstruktur und Personal==
                
                Der EPC wird durch die Generalversammlung und den Verwaltungsrat geführt.
                
                === Die Generalversammlung ===
                
                *Philippe Maystadt (Vorsitzender), früherer Präsident der [[Europäischen Investment Bank]]
                
                *[[Meglena Kuneva]], Vorsitzende des Verwaltungsrates, 2007–2009 EU-Kommissarin für Verbraucherschutz
                
                *und 7 weitere Mitglieder
                
                Quelle: <ref>[http://epc.eu/about_assembly.php Webseite EPC - General Assembly] abgerufen am 10.01.2013</ref>
                
    
                ===Der Verwaltungsrat===
                
                *[[Meglena Kuneva]] (Vorsitzende), 2007–2009 EU-Kommissarin für Verbraucherschutz 
                
                *Fabio Colasanti, früherer Generaldirektor in der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]]
                
                *und 7 weitere Mitglieder
                
                Quelle: <ref>[http://epc.eu/about_board.php Webseite EPC - Governing Board] abgerufen am 10.01.2013</ref>
                
    
                * Ehrenpräsident: [[Peter Sutherland]], 1985-1989 Europäischer Kommissar, non-executive Chairman und Managing Director von [[Goldman Sachs]] International, Mitglied der [[Bilderberg-Konferenz]], der [[Trilaterale Kommission|Trilateralen Kommission]] und des [[European Roundtable of Industrialists]] (ERT)<ref>[http://investing.businessweek.com/research/stocks/people/person.asp?personId=394468&ticker=GS Goldman Sachs Group Inc.], Website businessweek, abgerufen am 6. Februar 2013</ref>
                
    
                == Finanzen==
                
                2010 hatte EPC Einnahmen in Höhe von 2,45 Mio. Euro. Etwa ein Drittel davon kommt als Organisationsförderung von ihren zwei strategischen Partnern: der italienischen Stiftung Compagnia di San Paolo und der belgischen King Baudouin Foundation. Ein weiteres Drittel stammt aus den Beiträgen der Mitglieder, darunter zahlreiche Unternehmen, Verbände und Lobbyagenturen, aber auch Nichtregierungsorganisationen.<ref>[http://www.epc.eu/members_list.php Members], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011</ref>. 27 Prozent der Einnahmen sind Zahlungen von Unternehmen, Stiftungen oder staatlichen Stellen für einzelne Projekte.<ref>[http://www.epc.eu/about_contributors.php Programme contributions for 2010], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011</ref>. 6 Prozent kommen von der EU selbst.<ref>[http://www.epc.eu/about_financing.php Financing - the EPC's funding sources], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011</ref>.
                
    
                == Lobbystrategien und Einfluss==
                
    
                == Fallstudien und Kritik ==
                
    
                === von Stanley Crossick, Max Kohnstamm und John Palmer gegründet. Gründungsvorsitzender war der Lobbyist Stanley Crossick, u.a. Gründer des Belmont European Community Office und des Belmont European Policy Centre sowie Senior Vice-Chairman der American Chamber of Commerce (EC Committee).<ref>[http://archive.corporateeurope.org/observer2/epc.html Corporate Europe Observer Part One: The European Policy Centre], archive.corporateeurope.org 23.10.1998, abgerufen am 27.01.2022</ref>
                
    
                Das EPC analysiert Entwicklungen in der EU und erarbeitet Reformvorschläge, die sie Vertreter:innen der EU-Institutionen nahe bringt. Als Schwerpunktthemen werden genannt: „European Politics and Institutions“, „European Migration and Diversity“, „Europe in the World“, „Sustainable Prosperity for Europe“, Europes‘s Political Economy“ und „Social Europe & Well-being“.
                
    
                ==Organisationsstruktur und Personal==
                
    
                ===Mitglieder===
                
                Mitglieder: 340 (Stand: 02/2023), darunter
                
    
                *54 international tätige Großunternehmen
                
                *80  Verbände
                
                *61 Diplomatische Vertretungen
                
                *23 Stiftungen
                
                *6 Regierungsorganisationen
                
                *12 zwischenstaatliche Organisationen
                
                *51 Nichtregierungsorganisationen
                
                *34 regionale und lokale Regierungsorganisationen
                
                *6 religiöse Organisationen
                
                *3 Universitäten und
                
                *das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
                
                *8 Weitere
                
    
                Quelle: <ref>[https://epc.eu/content/PDF/2022/AR2021-WEB.pdf Jahresbericht EPC 2021], abgerufen am 06.02.2023</ref>
                
    
                ===Präsidentin===
                
                Präsidentin ist:
                
    
                *Brigid Laffan, ehem. Direktorin des Robert Schumann Centre for Advanced Studies, European University Institute
                
    
                ===Geschäftsführer===
                
                Geschäftsführer („Chief Executive“/„Secretary to the General Assembly“) ist:
                
    
                *Fabian Zuleeg, Executive Board [[Transparency International EU]] <ref>[https://transparency.eu/about/our-governance/ Transparency International EU], abgerufen am 27.01.2022</ref>
                
    
                ===Verwaltungsrat===
                
                Mitglieder sind:
                
    
                *David O'Sullivan, ehem. EU-Botschafter in den Vereinigten Staaten
                
                *Rachel Barlow, stellvertr. Direktorin der 'Public affairs Europe' von Oxford HR
                
                *Jim Cloos, ehem. Generaldirektor für allgemeine und institutionelle Politik, Generalsekretariat des EU-Ministerrats
                
                *Susan Danger, CEO der American Chamber of Commerce to the EU
                
                *Stefan Schäfers, Leiter der Abteilung für Europäische Angelegenheiten der King Baudouin Stiftung
                
                *Alexander Stubb, Direktor der School of transnational governance, European Universitiy Institute
                
                *Nathalie Tocci, Direktorin des Istituto Affari Internazionali und Beraterin der ehem. Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini und Honorarprofessorin an der Universität Tübingen
                
    
                Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/governing-board Governing Board], epc.eu, abgerufen am 06.02.2023</ref>
                
    
                ==="General Assembly"===
                
                Mitglieder sind:
                
    
                Zu den  Mitgliedern gehören die sonstigen Mitglieder des Verwaltungsrats sowie fünf weitere Personen
                
    
                *Poul Skytte Christoffersen, ehem. dänischer Botschafter in Belgien, ehem. Ständiger Vertreter Dänemarks bei der EU
                
                *Jacki Davis, Senior Adviser für Kommunikationsstrategie
                
                *Luc Tayart de Borms, Geschäftsführer der King Baudouin Stiftung
                
                *Philippe de Buck, Senior Advisor, [[Hill+Knowlton Strategies]], Mitglied des [[Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses]]
                
                *Andrew Duff, Präsident der [[Spinelli Group]], Ehemaliger Abgeordneter des [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlaments] *George Pagoulatos, Professor für Europäische Politik an der Wirtschaftsuniversität Athen, Vizepräsident der Hellenic Foundation for European and Foreign Policy (ELIAMEP)
                
    
                Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/general-assembly Generalversammlung], epc.eu, abgerufen am 06.02.2023</ref>
                
    
                ===Beirat (Strategic Council)=== 
                
                {| class="lptable" 
                
                |- 
                
                !Mitglieder, u.a.:
                
                !
                
    
                |- 
                
                |[[Herman Van Rompuy]]
                
                |
                
                *Ehrenpräsidrent
                
                *TomorrowLab, Vorsitzender des Beirats <ref>[https://www.tomorrowlab.com/news/new-advisory-board-of-tomorrowlab-and-living-tomorrow-kicks-off Management Advisory Board], tomorrowlab.com, abgerufen am 27.01.2022</ref>
                
                *bis 11/2014 Präsident des Europäischen Rats
                
                *ehem. belgischer Premierminister
                
    
                |- 
                
                |[[Joaquin Almunia]]
                
                |
                
                *Centre for European Policy Studies (CEPS), Mitglied des Verwaltungsrats („Board of Directors“)<ref>[https://www.ceps.eu/about-ceps/ceps-board/ CEPS Board of Directors], ceps.eu, abgerufen am 28.01.2022</ref> 
                
                *Friends of Europe, Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“)<ref>[https://www.friendsofeurope.org/governance/ Board of Trustees], friendsofeurope.org, abgerufen am 27.01.2022</ref> 
                
                *bis 2014 EU-Wettbewerbskommissar und Vizepräsident der EU-Kommission
                
    
                |- 
                
                |[[Lord Kerr of Kinlochard]]
                
                |
                
                *[[Royal Dutch Shell]], 2005-2012 Stellv. Vorstandsvorsitzender
                
                *ehem. Botschafter Großbritanniens bei der EU
                
    
                |-
                
                |[[Erika Mann]]
                
                |
                
                *seit 10/2011 Facebook, Leiterin des Brüsseler Lobbybüros *ehem. Mitglied des Europäischen Parlaments für die SPD *Atlantic Council, Senior Fellow
                
    
                |- 
                
                |[[Jo Leinen]]
                
                |
                
                *SPD, Mitglied des Europäischen Parlaments
                
    
                |-
                
                |[[Wolfgang Schüssel]]
                
                |
                
                *Bertelsmann Stiftung, Mitglied des Kuratoriums *European Council on Foreign Relations (ECFR), Mitglied 
                
                *ehem. österreichischer Bundeskanzler
                
    
                |-
                
                |[[Hendrik Bourgeois]]
                
                |
                
                *[[Apple]], Direktor für Strategie und Politik in Europa und Russland
                
    
                |-
                
                |[[Marta Dassù]]
                
                |
                
    
                *[[Aspen Institute]], Direktorin für Europangelegenheiten
                
                *Zeitschrift Aspenia, Chefredakteurin
                
    
                |-
                
                |[[Catherine Day]]
                
                |
                
    
                *[[EU-Kommission]], ehem. Generalsekretärin
                
    
                |-
                
                |[[Jean Claude Junker]]
                
                |
                
    
                *ehemaliger Präsident der [[EU-Kommission]]
                
    
                |-
                
                |[[Brigide Laffan]] (Präsidentin)
                
                |
                
    
                *Robert Schumann Centre for Advanced Studies (European University Institute), ehem. Direktorin
                
    
                |-
                
                |[[Antonio Missiroli]]
                
                |
                
    
                *NATO, Stellvertretender Generalsekretär für aufkommende Sicherheitspolitische Herausforderungen
                
    
                |-
                
                |[[Federica Mogherini]]
                
                |
                
    
                *ehem. Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik
                
    
                |-
                
                |[[Kristina Persson]]
                
                |
                
    
                *Denkfabrik Global Challenge, Gründerin
                
                *ehem. Schwedische Ministerin
                
                *ehem. Mitglied des [[EU-Parlaments]]
                
    
                |-
                
                |[[Jean-Claude Piris]]
                
                |
                
    
                *ehem. Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Union
                
    
                |-
                
                |[[Janez Potočnik]]
                
                |
                
    
                *ehem. Europäischer Kommissar für Umwelt
                
    
                |-
                
                |[[Mario João Rodrigues]]
                
                |
                
    
                *Ehem. Mitglied des [[EU-Parlaments]]
                
                *Professorin für Wirtschaft an der Universität Lissabon
                
    
                |-
                
                |[[Peter Semneby]]
                
                |
                
    
                *ehem. EU-Sonderbeauftragter für den Südkaukasus
                
    
                |-
                
                |[[Rita Süssmuth]]
                
                |
                
    
                *ehem. Präsidentin des Deutschen Bundestages
                
    
                |-
                
                |[[Zeger Vercouteren]]
                
                |
                
    
                *Johnson&Johnson , Vize-Präsident für Regierungsangelegenheiten und Politik im Raum Europa
                
    
                |}
                
                (Stand: Februar 2023) Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/strategic-council Strategic Council] Webseite EPC, abgerufen am 06.02.2023</ref>
                
    
                ==Finanzen==
                
                Das Budget lag im Jahr 2021 bei 3,5 Mio Euro. Die größten Beiträge kamen von der King Baudouin Stiftung, der Stiftung Mercator, dem europäischen Förderprogramm „Europe for Citizens“ und der Adessium Stiftung. Eine Liste der Förderer, die 2019 5000 Euro oder mehr gespendet haben, findet sich hier. <ref>[https://www.epc.eu/content/info/About_Page/5000___contributions_2019.pdf Contributions] Webseite EPC, abgerufen am 01.02.2022</ref> Die Lobbyausgaben lagen im Jahr 2020 zwischen  2,5 bis 2,75 Mio Euro. <ref>[https://lobbyfacts.eu/representative/6743cb7e69804277a6f6bb9514843c5d/european-policy-centre Lobbying Costs] Lobbyfacts EU, abgerufen am 03.02.2022</ref> 
                
    
                Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/financing Financing] Webseite EPC, abgerufen am 01.02.2022</ref>
                
    
                ==Fallstudien und Kritik==
                
    
                ===Das EPC als Vorfeldorganisation für die Tabakindustrie u.a. in den 90ern===
                
    ===
                Eine Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden setzte in den 90er1990er Jahren durch, dass europäische Gesetze vorab auf ihre ökonomischen Kosten untersucht und dabei vor allem die betroffenen Branchen gehört werden sollten. Damit sollte der Ablauf des europäischen Gesetzgebungsverfahrens prinzipiell so gestaltet werden, dass die eigenen Interessen möglichst gut zur Geltung kommen. Die strategische Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden wurde von dem Lucky Strike-Hersteller [[British American Tobacco]] (BAT) ins Leben gerufen.  
                
    <br />
                Um die Glaubwürdigkeit der Lobbykampagne zu erhöhen, sollte nicht BAT selber, sondern eine möglichst renommierte „Frontorganisation“ die Initiative ergreifen. Ausgewählt hierfür wurde das „EuropeanEuropean Policy Centre“Centre (EPC), als Brüsseler Denkfabrik mit exzellenten Verbindungen zur EU-Administration. EPC wiederum gründete im Auftrag von BAT das „risk assessment forum“, das als Plattform für Unternehmen gedacht war, die von staatlicher Regulierung besonders betroffen sind. Dieses Vorgehen wurde durch eine Studie in der Medizinzeitschrift "Public Library of Science" im Januar 2010 bekannt. EPC sagte nach dem Erscheinen, das EPC habe sich seitdem grundlegend umstrukturiert.<ref>[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2010/03/immer-erst-die-industrie-fragen/ Immer erst die Industrie fragen], LobbyControl-Blog vom 23.3.2010, abgerufen am 21.9.201101.02.2022</ref>
            
    
            == Weiterführende Informationen ==
                ==
                
    *[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2010/03/immer-erst-die-industrie-fragen/ Immer erst die Industrie fragen], LobbyControl-Blog vom 23.303.2010 zu der Studie über EPCs Tätigkeit als Frontgruppe der Tabakindustrie in den 90er Jahren
            
    == Einzelnachweise ==
                <references/>
                
    
                [[Kategorie:Denkfabrik]]
                
                [[Kategorie:EU]]
                
                {{spendenbanner}}
                
    
                ==Einzelnachweise==
                <references />
                
    
                [[Kategorie:Think tank]]
                
                [[Kategorie:EU]]
                
                [[Kategorie:Thinktank-EU]]
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    | Name            = European Policy Centre
     
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    | Tätigkeitsbereich  = Denkfabrik
     
    | Tätigkeitsbereich  = Denkfabrik
     
    | Gründungsdatum  = 1997
     
    | Gründungsdatum  = 1997
     
    | Hauptsitz            = Brüssel
     
    | Hauptsitz            = Brüssel
     
    | Lobbybüro Deutschland = -
     
    | Lobbybüro Deutschland = -
    | Lobbybüro EU = 155 rue de la Loi, B-1040 Brüssel
    +
    | Lobbybüro EU = Rue du Trône, 14-16, 1000 Brussels
     
    | Homepage        = http://www.epc.eu
     
    | Homepage        = http://www.epc.eu
     
    }}
     
    }}
    Das '''European Policy Centre''' ist eine Brüsseler Denkfabrik. Sie kam 2010 in die Kritik, weil sie in den 90er Jahren als Vorfeldorganisation einer von der Tabakindustrie angeführten Unternehmensallianz diente.
    +
    Das '''European Policy Centre''' (EPC) ist eine Brüsseler Denkfabrik mit exzellenten Verbindungen zu EU-Institutionen. Mitglieder sind eine Reihe von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden. Das EPC kam 2010 in die Kritik, weil es in den 90er Jahren als Vorfeldorganisation einer von der Tabakindustrie angeführten Unternehmensallianz diente.
       
    == Kurzdarstellung und Geschichte==
    +
    Strategische Partner sind die King Baudoin Foundation, die Mercator Stiftung und die Adessium Foundation. Zu den think tank Partnern gehört die [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]], das [[Centre for European Reform]] und weitere nationale Denkfabriken <ref>[https://www.epc.eu/en/think-tank-partners think-tank-partners], epc.eu, abgerufen am 21.01.2022</ref>. Es ist weiterhin Teil des [[Transatlantic Policy Network]] (TPN).
      +
     
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    ==Lobbystrategie und Einfluss==
      +
    Zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft verweist das EPC u.a. auf den einzigartigen Zugang zu seinem Netzwerk von Organisationen sowie zu EU-Kommissar:innen, EU-Parlamentarier:innen, hochrangigen Vertreter:innen von EU-Institutionen und internationalen Organisationen, die regelmäßig bei den Veranstaltungen auftreten.<ref>[https://www.epc.eu/en/about EPC’s international membership], epc.eu, abgerufen am 24.01.2022</ref> Über seine Veranstaltungen und Publikationen nehme es Einfluss auf die Diskussionen zu Europa und die wichtigen Fragen, denen sich die EU konfrontiert sehe. Das EPC agiere als Katalysator für neues Denken und neue Lösungen. Viele Mitglieder des EPC sind Großunternehmen und einflussreiche Verbände, die über die genannten Kontaktmöglichkeiten ihre wirtschaftlichen Interessen bei der Ausgestaltung eines neuen Europa einbringen können. Zu den Großunternehmen gehören z.B. [[BASF]], ExxonMobil, [[Google]] und [[Siemens]], zu den Verbänden [[Businesseurope]], der [[Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft]] (BDEW), [[Cefic]], [[EuropaBio]] und [[DIGITALEUROPE]].
      +
     
      +
    Die Kontaktaufnahme zur EU wird auch dadurch erleichtert, dass ehemalige ranghohe Vertreter:innen von EU-Institutionen beim EPC mitwirken. So war der Präsident des EPC, Hermann Van Rompuy, Vorsitzender des Europäischen Rats. Fabio Colasanti, Mitglied der Generalversammlung, ist ein ehemaliger Generaldirektor der Europäischen Kommission. Joaquin Almunia, Mitglied des Beirats, als auch des Vorstandes, war EU-Wettbewerbskommissar.
      +
    2020 hat das EPC ca. 240 Veranstaltungen organisiert, von denen der Großteil öffentlich waren und die, aufgrund der Corona-Pandemie, hauptsächlich online stattfanden. <ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=89632641000-47&isListLobbyistView=true EU-Transparenzregister], europa.eu, abgerufen am 24.01.2022</ref> Weiterhin erstellte das EPC 2020 101 Publikationen. Zudem haben sich Vertreter:innen des EPC insgesamt 57 Mal mit Mitgliedern der Europäischen Kommission getroffen. <ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=89632641000-47&isListLobbyistView=true EU-Transparenzregister], europa.eu, abgerufen am 24.01.2022</ref>
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    ==Kurzdarstellung und Geschichte==
     
    {{Lobbyismus_EU-Box}}
     
    {{Lobbyismus_EU-Box}}
    Das EPC wurde 1997 gegründet. 2003 wurde es als gemeinnützige Organisation in Belgien registriert.<ref>[http://epc.eu/about_governance.php Governance], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011]</ref>
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    Das EPC wurde 1997 von Stanley Crossick, Max Kohnstamm und John Palmer gegründet. Gründungsvorsitzender war der Lobbyist Stanley Crossick, u.a. Gründer des Belmont European Community Office und des Belmont European Policy Centre sowie Senior Vice-Chairman der American Chamber of Commerce (EC Committee).<ref>[http://archive.corporateeurope.org/observer2/epc.html Corporate Europe Observer Part One: The European Policy Centre], archive.corporateeurope.org 23.10.1998, abgerufen am 27.01.2022</ref>
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    Das EPC analysiert Entwicklungen in der EU und erarbeitet Reformvorschläge, die sie Vertreter:innen der EU-Institutionen nahe bringt. Als Schwerpunktthemen werden genannt: „European Politics and Institutions“, „European Migration and Diversity“, „Europe in the World“, „Sustainable Prosperity for Europe“, Europes‘s Political Economy“ und „Social Europe & Well-being“.
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    ==Organisationsstruktur und Personal==
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    ===Mitglieder===
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    Mitglieder: 340 (Stand: 02/2023), darunter
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    *54 international tätige Großunternehmen
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    *80  Verbände
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    *61 Diplomatische Vertretungen
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    *23 Stiftungen
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    *6 Regierungsorganisationen
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    *12 zwischenstaatliche Organisationen
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    *51 Nichtregierungsorganisationen
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    *34 regionale und lokale Regierungsorganisationen
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    *6 religiöse Organisationen
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    *3 Universitäten und
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    *das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
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    *8 Weitere
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      +
    Quelle: <ref>[https://epc.eu/content/PDF/2022/AR2021-WEB.pdf Jahresbericht EPC 2021], abgerufen am 06.02.2023</ref>
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      +
    ===Präsidentin===
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    Präsidentin ist:
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      +
    *Brigid Laffan, ehem. Direktorin des Robert Schumann Centre for Advanced Studies, European University Institute
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      +
    ===Geschäftsführer===
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    Geschäftsführer („Chief Executive“/„Secretary to the General Assembly“) ist:
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      +
    *Fabian Zuleeg, Executive Board [[Transparency International EU]] <ref>[https://transparency.eu/about/our-governance/ Transparency International EU], abgerufen am 27.01.2022</ref>
      +
     
      +
    ===Verwaltungsrat===
      +
    Mitglieder sind:
      +
     
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    *David O'Sullivan, ehem. EU-Botschafter in den Vereinigten Staaten
      +
    *Rachel Barlow, stellvertr. Direktorin der 'Public affairs Europe' von Oxford HR
      +
    *Jim Cloos, ehem. Generaldirektor für allgemeine und institutionelle Politik, Generalsekretariat des EU-Ministerrats
      +
    *Susan Danger, CEO der American Chamber of Commerce to the EU
      +
    *Stefan Schäfers, Leiter der Abteilung für Europäische Angelegenheiten der King Baudouin Stiftung
      +
    *Alexander Stubb, Direktor der School of transnational governance, European Universitiy Institute
      +
    *Nathalie Tocci, Direktorin des Istituto Affari Internazionali und Beraterin der ehem. Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini und Honorarprofessorin an der Universität Tübingen
      +
     
      +
    Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/governing-board Governing Board], epc.eu, abgerufen am 06.02.2023</ref>
      +
     
      +
     
      +
    ==="General Assembly"===
      +
    Mitglieder sind:
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      +
    Zu den  Mitgliedern gehören die sonstigen Mitglieder des Verwaltungsrats sowie fünf weitere Personen
      +
     
      +
    *Poul Skytte Christoffersen, ehem. dänischer Botschafter in Belgien, ehem. Ständiger Vertreter Dänemarks bei der EU
      +
    *Jacki Davis, Senior Adviser für Kommunikationsstrategie
      +
    *Luc Tayart de Borms, Geschäftsführer der King Baudouin Stiftung
      +
    *Philippe de Buck, Senior Advisor, [[Hill+Knowlton Strategies]], Mitglied des [[Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses]]
      +
    *Andrew Duff, Präsident der [[Spinelli Group]], Ehemaliger Abgeordneter des [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlaments] *George Pagoulatos, Professor für Europäische Politik an der Wirtschaftsuniversität Athen, Vizepräsident der Hellenic Foundation for European and Foreign Policy (ELIAMEP)
      +
     
      +
    Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/general-assembly Generalversammlung], epc.eu, abgerufen am 06.02.2023</ref>
      +
     
      +
    ===Beirat (Strategic Council)===
      +
    {| class="lptable"
      +
    |-
      +
    !Mitglieder, u.a.:
      +
    !
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Herman Van Rompuy]]
      +
    |
      +
    *Ehrenpräsidrent
      +
    *TomorrowLab, Vorsitzender des Beirats <ref>[https://www.tomorrowlab.com/news/new-advisory-board-of-tomorrowlab-and-living-tomorrow-kicks-off Management Advisory Board], tomorrowlab.com, abgerufen am 27.01.2022</ref>
      +
    *bis 11/2014 Präsident des Europäischen Rats
      +
    *ehem. belgischer Premierminister
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Joaquin Almunia]]
      +
    |
      +
    *Centre for European Policy Studies (CEPS), Mitglied des Verwaltungsrats („Board of Directors“)<ref>[https://www.ceps.eu/about-ceps/ceps-board/ CEPS Board of Directors], ceps.eu, abgerufen am 28.01.2022</ref>
      +
    *Friends of Europe, Mitglied des Kuratoriums („Board of Trustees“)<ref>[https://www.friendsofeurope.org/governance/ Board of Trustees], friendsofeurope.org, abgerufen am 27.01.2022</ref>  
      +
    *bis 2014 EU-Wettbewerbskommissar und Vizepräsident der EU-Kommission
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Lord Kerr of Kinlochard]]
      +
    |
      +
    *[[Royal Dutch Shell]], 2005-2012 Stellv. Vorstandsvorsitzender
      +
    *ehem. Botschafter Großbritanniens bei der EU
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Erika Mann]]
      +
    |
      +
    *seit 10/2011 Facebook, Leiterin des Brüsseler Lobbybüros *ehem. Mitglied des Europäischen Parlaments für die SPD *Atlantic Council, Senior Fellow
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Jo Leinen]]
      +
    |
      +
    *SPD, Mitglied des Europäischen Parlaments
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Wolfgang Schüssel]]
      +
    |
      +
    *Bertelsmann Stiftung, Mitglied des Kuratoriums *European Council on Foreign Relations (ECFR), Mitglied
      +
    *ehem. österreichischer Bundeskanzler
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Hendrik Bourgeois]]
      +
    |
      +
    *[[Apple]], Direktor für Strategie und Politik in Europa und Russland
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Marta Dassù]]
      +
    |
      +
     
      +
    *[[Aspen Institute]], Direktorin für Europangelegenheiten
      +
    *Zeitschrift Aspenia, Chefredakteurin
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Catherine Day]]
      +
    |
      +
     
      +
    *[[EU-Kommission]], ehem. Generalsekretärin
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Jean Claude Junker]]
      +
    |
      +
     
      +
    *ehemaliger Präsident der [[EU-Kommission]]
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Brigide Laffan]] (Präsidentin)
      +
    |
      +
     
      +
    *Robert Schumann Centre for Advanced Studies (European University Institute), ehem. Direktorin
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Antonio Missiroli]]
      +
    |
      +
     
      +
    *NATO, Stellvertretender Generalsekretär für aufkommende Sicherheitspolitische Herausforderungen
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Federica Mogherini]]
      +
    |
      +
     
      +
    *ehem. Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Kristina Persson]]
      +
    |
      +
     
      +
    *Denkfabrik Global Challenge, Gründerin
      +
    *ehem. Schwedische Ministerin
      +
    *ehem. Mitglied des [[EU-Parlaments]]
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Jean-Claude Piris]]
      +
    |
      +
     
      +
    *ehem. Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Union
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Janez Potočnik]]
      +
    |
      +
     
      +
    *ehem. Europäischer Kommissar für Umwelt
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Mario João Rodrigues]]
      +
    |
      +
     
      +
    *Ehem. Mitglied des [[EU-Parlaments]]
      +
    *Professorin für Wirtschaft an der Universität Lissabon
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Peter Semneby]]
      +
    |
      +
     
      +
    *ehem. EU-Sonderbeauftragter für den Südkaukasus
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Rita Süssmuth]]
      +
    |
      +
     
      +
    *ehem. Präsidentin des Deutschen Bundestages
      +
     
      +
    |-
      +
    |[[Zeger Vercouteren]]
      +
    |
       
    == Organisationsstruktur und Personal==
    +
    *Johnson&Johnson , Vize-Präsident für Regierungsangelegenheiten und Politik im Raum Europa
    Der EPC wird durch die Generalversammlung und den Verwaltungsrat geführt.
     
    === Die Generalversammlung ===
     
    *Philippe Maystadt (Vorsitzender), früherer Präsident der [[Europäischen Investment Bank]]
     
    *[[Meglena Kuneva]], Vorsitzende des Verwaltungsrates, 2007–2009 EU-Kommissarin für Verbraucherschutz
     
    *und 7 weitere Mitglieder
     
    Quelle: <ref>[http://epc.eu/about_assembly.php Webseite EPC - General Assembly] abgerufen am 10.01.2013</ref>
     
       
    ===Der Verwaltungsrat===
    +
    |}
    *[[Meglena Kuneva]] (Vorsitzende), 2007–2009 EU-Kommissarin für Verbraucherschutz
    +
    (Stand: Februar 2023) Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/strategic-council Strategic Council] Webseite EPC, abgerufen am 06.02.2023</ref>
    *Fabio Colasanti, früherer Generaldirektor in der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]]
     
    *und 7 weitere Mitglieder
     
    Quelle: <ref>[http://epc.eu/about_board.php Webseite EPC - Governing Board] abgerufen am 10.01.2013</ref>
     
       
      +
    ==Finanzen==
      +
    Das Budget lag im Jahr 2021 bei 3,5 Mio Euro. Die größten Beiträge kamen von der King Baudouin Stiftung, der Stiftung Mercator, dem europäischen Förderprogramm „Europe for Citizens“ und der Adessium Stiftung. Eine Liste der Förderer, die 2019 5000 Euro oder mehr gespendet haben, findet sich hier. <ref>[https://www.epc.eu/content/info/About_Page/5000___contributions_2019.pdf Contributions] Webseite EPC, abgerufen am 01.02.2022</ref> Die Lobbyausgaben lagen im Jahr 2020 zwischen  2,5 bis 2,75 Mio Euro. <ref>[https://lobbyfacts.eu/representative/6743cb7e69804277a6f6bb9514843c5d/european-policy-centre Lobbying Costs] Lobbyfacts EU, abgerufen am 03.02.2022</ref>
       
    * Ehrenpräsident: [[Peter Sutherland]], 1985-1989 Europäischer Kommissar, non-executive Chairman und Managing Director von [[Goldman Sachs]] International, Mitglied der [[Bilderberg-Konferenz]], der [[Trilaterale Kommission|Trilateralen Kommission]] und des [[European Roundtable of Industrialists]] (ERT)<ref>[http://investing.businessweek.com/research/stocks/people/person.asp?personId=394468&ticker=GS Goldman Sachs Group Inc.], Website businessweek, abgerufen am 6. Februar 2013</ref>
     
       
    == Finanzen==
    +
    Quelle: <ref>[https://www.epc.eu/en/financing Financing] Webseite EPC, abgerufen am 01.02.2022</ref>
    2010 hatte EPC Einnahmen in Höhe von 2,45 Mio. Euro. Etwa ein Drittel davon kommt als Organisationsförderung von ihren zwei strategischen Partnern: der italienischen Stiftung Compagnia di San Paolo und der belgischen King Baudouin Foundation. Ein weiteres Drittel stammt aus den Beiträgen der Mitglieder, darunter zahlreiche Unternehmen, Verbände und Lobbyagenturen, aber auch Nichtregierungsorganisationen.<ref>[http://www.epc.eu/members_list.php Members], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011</ref>. 27 Prozent der Einnahmen sind Zahlungen von Unternehmen, Stiftungen oder staatlichen Stellen für einzelne Projekte.<ref>[http://www.epc.eu/about_contributors.php Programme contributions for 2010], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011</ref>. 6 Prozent kommen von der EU selbst.<ref>[http://www.epc.eu/about_financing.php Financing - the EPC's funding sources], EPC-Webseite, abgerufen am 21.9.2011</ref>.
     
       
    == Lobbystrategien und Einfluss==
    +
    ==Fallstudien und Kritik==
       
    == Fallstudien und Kritik ==
    +
    ===Das EPC als Vorfeldorganisation für die Tabakindustrie===
      +
    Eine Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden setzte in den 1990er Jahren durch, dass europäische Gesetze vorab auf ihre ökonomischen Kosten untersucht und dabei vor allem die betroffenen Branchen gehört werden sollten. Damit sollte der Ablauf des europäischen Gesetzgebungsverfahrens prinzipiell so gestaltet werden, dass die eigenen Interessen möglichst gut zur Geltung kommen. Die strategische Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden wurde von dem Lucky Strike-Hersteller [[British American Tobacco]] (BAT) ins Leben gerufen.  <br />
      +
    Um die Glaubwürdigkeit der Lobbykampagne zu erhöhen, sollte nicht BAT selber, sondern eine möglichst renommierte „Frontorganisation“ die Initiative ergreifen. Ausgewählt hierfür wurde das European Policy Centre (EPC) als Brüsseler Denkfabrik mit exzellenten Verbindungen zur EU-Administration. EPC wiederum gründete im Auftrag von BAT das „risk assessment forum“, das als Plattform für Unternehmen gedacht war, die von staatlicher Regulierung besonders betroffen sind. Dieses Vorgehen wurde durch eine Studie in der Medizinzeitschrift "Public Library of Science" im Januar 2010 bekannt. EPC sagte nach dem Erscheinen, das EPC habe sich seitdem grundlegend umstrukturiert.<ref>[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2010/03/immer-erst-die-industrie-fragen/ Immer erst die Industrie fragen], LobbyControl-Blog vom 23.3.2010, abgerufen am 01.02.2022</ref>
       
    === Vorfeldorganisation für die Tabakindustrie u.a. in den 90ern===
    +
    ==Weiterführende Informationen==
       
    Eine Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden setzte in den 90er Jahren durch, dass europäische Gesetze vorab auf ihre ökonomischen Kosten untersucht und dabei vor allem die betroffenen Branchen gehört werden sollten. Damit sollte der Ablauf des europäischen Gesetzgebungsverfahrens prinzipiell so gestaltet werden, dass die eigenen Interessen möglichst gut zur Geltung kommen. Die strategische Allianz von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden wurde von dem Lucky Strike-Hersteller British American Tobacco (BAT) ins Leben gerufen. 
    +
    *[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2010/03/immer-erst-die-industrie-fragen/ Immer erst die Industrie fragen], LobbyControl-Blog vom 23.03.2010 zu der Studie über EPCs Tätigkeit als Frontgruppe der Tabakindustrie in den 90er Jahren
       
    Um die Glaubwürdigkeit der Lobbykampagne zu erhöhen, sollte nicht BAT selber, sondern eine möglichst renommierte „Frontorganisation“ die Initiative ergreifen. Ausgewählt hierfür wurde das „European Policy Centre“ (EPC), als Brüsseler Denkfabrik mit exzellenten Verbindungen zur EU-Administration. EPC wiederum gründete im Auftrag von BAT das „risk assessment forum“, das als Plattform für Unternehmen gedacht war, die von staatlicher Regulierung besonders betroffen sind. Dieses Vorgehen wurde durch eine Studie in der Medizinzeitschrift Public Library of Science im Januar 2010 bekannt. EPC sagte nach dem Erscheinen, das EPC habe sich seitdem grundlegend umstrukturiert.<ref>[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2010/03/immer-erst-die-industrie-fragen/ Immer erst die Industrie fragen], LobbyControl-Blog vom 23.3.2010, abgerufen am 21.9.2011</ref>
     
       
    == Weiterführende Informationen ==
    +
    {{spendenbanner}}
    *[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2010/03/immer-erst-die-industrie-fragen/ Immer erst die Industrie fragen], LobbyControl-Blog vom 23.3.2010 zu der Studie über EPCs Tätigkeit als Frontgruppe der Tabakindustrie in den 90er Jahren
     
       
    == Einzelnachweise ==
    +
    ==Einzelnachweise==
    <references/>
    +
    <references />
       
    [[Kategorie:Denkfabrik]]
    +
    [[Kategorie:Think tank]]
     
    [[Kategorie:EU]]
     
    [[Kategorie:EU]]
      +
    [[Kategorie:Thinktank-EU]]

    Anhänge

    Diskussionen