BlackRock: Unterschied zwischen den Versionen

(Aktionäre von BlackRock)
(Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung)
 

BlackRock, Inc.
Branche Finanzen
Hauptsitz New York, In Deutschland:

1. Bockenheimer Landstrasse 2-4, OpernTurm Complex, 60306 Frankfurt/M

2. Max-Joseph-Strasse 6Lenbachplatz 1, 80333 München

Lobbybüro Deutschland
Lobbybüro EU 35 Square de Meeus, Brussels 1000
Webadresse blackrock.com

Die Firma BlackRock ist der größte Vermögensverwalter und gleichzeitig das einflussreichste Finanzunternehmen der Welt. Das Unternehmen verwaltet das Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden mit einem Gesamtwert von 5,42 Billionen US-Dollar.[1] BlackRock gilt im Finanzsektor als eines der einflussreichsten Unternehmen und ist bei vielen großen Aktiengesellschaften als Großaktionär vertreten. Andere Börsenmanager halten BlackRock daher für extrem gefährlich, es wird in vielen Kreisen auch als sogenannte Schattenbank bezeichnet, da Vermögensverwalter nicht den Regeln traditioneller Banken unterliegen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Geschichte
  • 2 Organisationsstruktur und Personal
  • 3 Lobbystrategien und Einfluss
  • 4 Fallbeispiele und Kritik 4.1

    , darunter Bayer, BASF, Allianz und E.ON.[1]

    Damit geht ein hoher direkter und indirekter Lobbyeinfluss einher: Allein 2022 gab das Unternehmen nach eigenen Angaben circa 3,5 Millionen Euro für Lobbyarbeit aus.[2] Mitunter bestehen starke Verflechtungen in die Politik, so war etwa der CDU-Politiker Friedrich Merz von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG.[3]

    BlackRock gilt gemeinhin als Schattenbank, da sie nicht den Reglementierungen traditioneller Banken unterliegt und auch eine statistische Erfassung der Transaktionen weitgehend ausbleibt. Als „too big too fail“-Privatunternehmen kann es in Krisenzeiten auf die Unterstützung von Staaten vertrauen. Darüber hinaus bemängeln Kritiker:innen die undurchsichtige Eigentümerstrukturen und zweifelhafte Investitionsmodelle (etwa in fossile Energien).


    GeschichteGeschäftstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    CEO Larry Fink gründete den Vermögensverwalter BlackRock 1988 mit acht Mitarbeitern als Tochter von Blackstone. 1992 wurde der Name BlackRock angenommen, das verwaltete Kapital lag zu diesem Zeitpunkt bereits bei 17 Milliarden, 1994 sogar bei 53 Milliarden Dollar.

    • 1995 übernahm PNC Financial die Firma, heute liegt ihr Aktienanteil bei 21,3%.
    • 1999 lag das verwaltete Kapital bei 165 Milliarden Dollar; 2004 waren es bereits 342 Milliarden Dollar.
    • 2006 übernahm/fusionierte BlackRock mit Merrill Lynch Investment Managers (MLIF)
    • 2009 übernahm BlackRock zudem Barclays Sparte „Barclays Global Investors“ (BGI) mit iShares, BlackRocks Version von ETFs, Investmentfonds, die ganze Aktienindexe nachbilden.[2]

    Inzwischen ist BlackRock mit 78 Standorten in über 30 Ländern der größte Vermögensverwalter der Welt, 35 davon in Nordamerika und 23 in Europa, die deutschen Standorte sind Frankfurt und München, ein weiterer wichtiger Standort für Lobbyarbeit ist Brüssel.[3][4] BlackRock beriet laut eigener Angaben bereits AIG, die griechische und irische Zentralbank, die Federal Reserve Bank of New York, das britische Finanzministerium und UBS, ist jedoch in Kontakt mit weitaus mehr Finanzinstituten wie der EZB oder der Deutschen Bank, bei der BlackRock gleichzeitig Großaktionär ist.[5][6] Größte Konkurrenten in ihrer Sparte sind Vanguard und State Street. Zum Abschluss des Jahres 2016 betrug das verwaltete Vermögen 5,15 Billionen Dollar, die ETF Sparte iShares macht dabei 25% dieser Summe aus.[7Geschäftsfelder des Vermögensverwalters BlackRock sind: Altersvorsorge, Zukunftsinvestitionen, Pensionsfonds, Versicherungen, Finanzierung von staatlichen Infrastrukturprojekten.[4] Angeboten werden u. a. offene und geschlossene Investmentfonds, iShares und börsengehandelte Fonds, separate Konten, kollektive Investmentfonds und andere gepoolte Investmentvehikel. [5] Außerdem betätigt sich BlackRock in den Bereichen Beratung, Risikomanagement und Risikoanalyse, auch mit dem Risiko-Analyse-System Aladdin. Zu den Kunden gehören Privatanleger, professionelle Anleger (Beispiele: Regierung, Zentralbank, regulierte Börse, beaufsichtigtes Finanzinstitut, regulierter Pensionsfonds, Großunternehmen) und semiprofessionelle Anleger (Beispiele: Einzelperson mit einem Nettovermögen von mindestens 500.000 USD, ein Unternehmen, eine Treuhandgesellschaft oder Stiftung, die einzig zum Zweck der Verwaltung eines Investmentportfolios einer Einzelperson gegründet wurde und die Kriterien für professionelle Anleger erfüllt).[6] Ende 2023 beschäftigte der Konzern ca. 19.800 Personen in über 30 Ländern[7] und verwaltete 2024 ein Vermögen in Höhe von 10,5 Billionen USD.[8]

    In Europa verwaltet BlackRock mit iShares 43 % des gesamten ETF-Vermögens.[9] Ein ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines Index wie beispielsweise des DAX, dem deutschen Leitindex, nachzubilden und die gleiche Rendite, (abzüglich Gebühren) wie dieser Index zu erzielen.[10]

    Wettbewerbsminderung durch Minderheitsbeteiligungen von Vermögensverwaltern an Anbietern einer Branche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Monopolkommission kam in ihrem Gutachten aus dem Jahr 2016 zu dem Ergebnis, „dass indirekte Horizontalverflechtungen zwischen Unternehmen desselben Marktes über institutionelle Investoren ein wettbewerbsverzerrendes Potenzial bilden. Durch Minderheitsbeteiligungen institutioneller Anleger an mehreren Anbietern einer Branche könne das Interesse an der Gesamtmarktrendite im Vordergrund stehen, was die Anreize zu wettbewerblichem Verhalten abschwächt.“[11] Derartige Eigentümerstrukturen werden auch als „Common Ownership“ bezeichnet. Laut José Aznar, Visiting Professor of Economics, wird „Common Ownership“ besonders sichtbar bei der wachsenden Macht der „Big Three“ der Vermögensverwaltung: BlackRock, Vanguard und State Street.[12] Eine Studie von vier Wissenschaftlern der University of Groningen und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die 2025 im Global Strategy Journal veröffentlicht wurde, kommt zu folgendem Ergebnis: "Wenn Investoren Anteile an zwei konkurrierenden Unternehmen halten, kann dies die Wettbewerbsintensität dieser Konkurrenten verringern. […] Der Effekt schwächt sich ab, wenn der Wettbewerb innerhalb gemeinsamer Märkte abnimmt und die Distanz zwischen den beteiligten Konkurrenten und ihrem gemeinsamen Investor zunimmt. Für Manager global operierender Unternehmen unterstreicht dies die Notwendigkeit, nicht nur die Strategien der Wettbewerber, sondern auch deren Eigentümerstruktur zu berücksichtigen. Überlappende Eigentümerstrukturen können die Wettbewerbsdynamik auf globalen Märkten erheblich beeinflussen, indem sie die strategischen Ansätze der Wettbewerber prägen." (Übersetzung: Google Übersetzer). [13]

    Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Undurchsichtige Eigentümerstrukturen[

    Die BlackRock Inc., New York, ist die Konzernmutter aller BlackRock-Gesellschaften. Die BlackRock Asset Management Deutschland AG mit Sitz in München ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die iShares ETFs in Deutschland anbietet, wobei ETF für "Exchange Traded Fund" steht.[14] Die Muttergesellschaft von BlackRock Deutschland ist die BlackRock (Netherlands) B.V., Amsterdam.

    Aktionäre von BlackRock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Laut Angaben der NASDAQ besteht die börsennotierte BlackRock AG zu 86 Prozent aus institutionellen Beteiligungen, größter Anteilseigner ist PNC mit ca. 25% aller institutionell gehaltenen Aktien, dies entspricht 21,3 % aller Anteile.[8] Die PNC Financial Services Group selbst ist auch börsennotiert, von der wiederum BlackRock, Vanguard, Wellington und State Street zu den größten Aktionären gehören.[9] Während PNC also in Abstimmungen großen Einfluss auf BlackRock ausüben könnte, unterliegt sie in ihren Leitlinien ebenfalls dem Stimmverhalten der Aktionäre, sodass BlackRock sich wiederum bei PNC, für die aus ihrer Sicht relevanten Themen, einsetzen kann. Dies lässt darauf schließen, dass sich die Besitzstrukturen von BlackRock im Kreis drehen. So kontrollieren sich die Vermögensverwaltungen selbst bzw. unterliegen eigentlich keiner Kontrolle.

    Ca. 84 % der Aktien von BlackRock sind im Besitz von Institutionen (Stand: 03/2025).[15] Zu den Top institutionellen Anlegern gehören: Vanguard Group Inc (8,62 %), Black Rock Inc. (6,47 %), State Street Corporation (4,06 %), Temasek Holdings (Private) Limited (3,28 %), Bank of America Corporation (3,22 %), Morgan Stanley (3,08 %). Der langjährige Großaktionär PNC Financial Services Group hat 2020 seine Anteile veräußert.[16]

    Vanguard Group Inc. und State Street Corporation sind als bedeutende Vermögensverwalter wichtige Konkurrenten des Marktführers BlackRock.

    BlackRock als Aktionär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Nach einer Studie der Research-Abteilung von statista (Stand: 02/2024) ist BlackRock an 32 der 40 im Dax gelisteten Unternehmen beteiligt, an mehr als zwanzig sogar mit über 5 %.[17] Die höchsten Beteiligungen hält BlackRock an Qiagen (11,4 %), MTU Aero Engines (11,33 %) und Commerzbank (8,96 %).

    BlackRock ist u.a. an den folgenden US-Konzernen beteiligt (Stand: 11/03/2025):

    Wichtige Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Gründer, Chairman und CEO: Laurence „Larry“ Fink [10]Head of Supervisory Board Germany: Friedrich Merz [11]21]
    • Amin Nasser, Chef des weltweit größten Ölkonzerns Saudi Aramco, ist Mitglied des Verwaltungsrats von BlackRock[22]
    • Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, war von März 2016 bis März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG [23][24]

    Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“EU-Lobbying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.[12] Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."[13]

    EU-Lobbying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Laut EU-Lobbyregister ist BlackRock inzwischen eines der Unternehmen mit den meisten Treffen ihrer Lobbyisten und Lobbyistinnen Laut EU-Transparenzregister lagen die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying für das Jahr 2024 zwischen 900 Tsd. und 999 Tsd. Euro; Ende 2024 wurden 11 Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 1,9) beschäftigt.

    Rechtlich verantwortlich für die Brüsseler Repräsentanz ist Stephen Cohen, Leiter der BlackRock-Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).

    Mit 40 dokumentierten Treffen mit der EU-Kommission (zwischen 12/2014 und 06/2023) ist BlackRock ist eines der Unternehmen mit den meisten Kontakten mit EU-Vertretungen. Die Gespräche drehen drehten sich dabei vor allem um Finanzfragen.

    • Dokumentierte Treffen: 28, davon 17 zu Finanzmarkt-Themen.
    • Die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying lagen für das Jahr 2016 bei mindestens 1,25 Mio. Euro.
    • BlackRock hat für diese Zwecke fünf akkreditierte Lobbyisten mit EU-Parlamentszugang.[14]

    BlackRock traf sich 2015 und 2016 zweimal mit dem damaligen Finanzkommissar Jonathan Hill, der nach dem Brexit von Valdis Dombrovskis abgelöst wurde, mit dem das Unternehmen sich ebenfalls bereits zweimal traf. 2016 2022 traffen sich Lobbyist:innen innerhlab von 3 Monaten zwei Mal mit dem Generaldirektor Gerassimos Thomas, der für die Besteuerung und Zollunionen zuständig ist und tauschten sich mit ihm zur Besteuerung von Banken und Finanzunternehmen aus.[25]

    2016 fanden allein 5 von 9 Treffen mit einem Teammitglied des Finanzkommissars oder Dombrovskis selbst statt, ein weiterer wichtiger Ansprechpartner war hier Jan Ceyssens, der speziell für die Verhältnisse zur EZB und anderen Banken verantwortlich ist.[1526] 2015 berichtete die Financial Times, BlackRock sei das Unternehmen mit den meisten Treffen (5) mit dem Team des Finanzkomissars Finanzkommissars gewesen.[1627] Die Public-Affairs-Agentur Fleishman-Hillard gibt zudem an, Zahlungen von BlackRock zu erhalten. Die Summe liegt Repräsentationskosten von Fleishman-Hillard lagen laut EU-Transparenzregister im Jahr 2022 zwischen 200 Tsd. 000 € und 299 Tsd. 000 €.[17] Deutscher Chef-Lobbyist ist Friedrich Merz, der Anfang 2016 zum Aufsichtsratsvorsitzenden für BlackRock Deutschland ernannt wurde. Mit Merz hat Euro.

    Von 2017-2021 war der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne ein wichtiger Berater von BlackRock, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhielt. In dieser Zeit war Osborne auch Chefredakteur der größten Londoner Tageszeitung, des London Evening Standard.[28]

    Lobbyaktivitäten in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im deutschen Lobbyregister gibt BlackRock Asset Management Deutschland AG an, im Jahr 2023 zwischen 650.001 bis 660.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben , direkt an der Interessenvertretung sind 7 Personen beteiligt, wobei die ehem. EU-BlackRock-Lobbyistin Joanna Cound Cheflobbistin ist. [29]

    Der CDU-Politiker Friedrich Merz war von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG. Mit Merz hatte BlackRock einen extrem weit vernetzten früheren CDU-Spitzenpolitiker in seinen Reihen, der lange Zeit Vorsitzender der Atlantik-Brücke ist war.[18] Ein wichtiger Berater von BlackRock ist der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhält. Er war im Kabinett des Ex-Premierministers David Cameron und ist 2016 nach dem Brexit von seinem Posten zurückgetreten, seit März 2017 ist er Chefredakteur von der größten Londoner Tageszeitung, London Evening Standard.[19]

    Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    30]

    Nachfolger von Merz als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland wurde der selbständige Vermögensberater Michael Rüdiger, Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Börse, zuvor Vorstandsvorsitzender der DekaBank Deutsche Girozentrale und Gremienmitglied mehrerer Banken und banknaher Organisationen.[31]

    Lobbyausgaben in den USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Für das Jahr 2022 gab BlackRock in den USA an 3,5 Millionen US-Dollar für Lobbyaktivitäten auszugeben, diese stiegen gegenüber 2021 um 1,5 Mio. US-Dollar. BlackRock Inc. beschäftigt laut US-Transparenzregister 23 Lobbyist:innen, wobei alleine 21 Personen zuvor im US-Kongress oder bei Kongressabgeordneten gearbeitet haben.[32]

    Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    BlackRock ist Mitglied der folgenden Organisationen:

    Quelle: EU-Transparenzregister, deutsches Lobbyregister und Webseiten der Organisationen (Stand: 07/2023)

    Im Januar 2025 hat BlackRock die Net Zero Asset Manager Initiative (NZAM) verlassen. Die Mitgliedschaft habe „Verwirrung hinsichtlich der Praktiken von BlackRock gestiftet und uns rechtlichen Anfragen verschiedener Beamter ausgesetzt“.[33] Die NZAM-Mitglieder verpflichteten sich, einen Beitrag zu leisten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, indem sie das Ziel von Netto-Treibhausgasemissionen von null bis 2050 oder früher verfolgen.[34] Kurz danach setzte die Initiative ihre Aktivitäten aus.[35]

    Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft des Panama-Kanals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Auf Druck aus den USA soll ein Konsortium um BlackRock 2025 einen 80-prozentigen Anteil an der Panama Ports Company vom chinesischen Unternehmen CK Hutchison erwerben.[36] Dadurch erlangt das Konsortium die Kontrolle über 43 Häfen in 23 Ländern, zu denen neben Panama Mexiko, die Niederlande, Ägypten und Australien gehören.[37]

    BlackRock als fossiler Finanzdienstleister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Juli 2023 wurde der CEO des saudi-arabischen Erdöl-Konzerns Aramco, Amin Nasser in den Verwaltungsrat BlackRocks berufen. Larry Fink begründete die Entscheidung mit einem Fokus auf Investitionen im Nahen Osten. Gleichzeitig reagiere er damit auf Kritik der Republikaner in den USA. Die neue 'nachhaltige' Ausrichtung BlackRocks werde dort zunehmend negativ wahrgenommen, sodass einige Pensionsfonds in republikanisch geführten Bundesstaaten ihr Geld von BlackRock abzogen. Durch die Entscheidung wolle man Ausgeglichenheit signalisieren. [38]

    Auch 2023 investierte BlackRock weiterhin in Konzerne wie ExxonMobile, BP und Aramco, die ihre Abbaukontingente in Öl, Gas und Kohle noch ausweiten wollen.[39] Die NGO Urgewald bezeichnet die Strategie BlackRocks daher als Greenwashing.[40]

    2022 versicherte BlackRock auf Anfrage, auch weiterhin in fossile Energien zu investieren, eine Beendigung von Investitionen in Öl, Gas und Kohle sei nicht notwendig für die Vorhaben gegen den Klimawandel.[41]

    2020 wurde BlackRock zudem offizieller Berater für Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Sustainable Finance-Strategie der Europäischen Union und erhielt so direkten Zugang zur EU-Gesetzgebung.[42] Die Bürgerbewegung Finanzwende hält diesen Schritt für hochproblematisch, weil BlackRock ein Geschäftsinteresse daran habe, die Sustainable Finance-Strategie zu verwässern.

    2020 verfasste BlackRock-CEO Larry Fink einen Brief an alle CEOs der Firmen, in die BlackRock investiert - 'Climate Risk is Investment Risk' (dt. Klimarisiko ist ein Investitionsrisiko) hies es darin. Man wolle Nachhaltigkeit als Investitionsstandard festlegen.[43]

    2019 deckten Recherchen noch auf, das BlackRock gegen Klimabeschlüsse einiger Energiekonzerne stimmte. Und auch mit dem Brief Finks ändert sich nicht viel. Zwar wolle man sich bis 2025 von Investitionen in Kohleunternehmen verabschieden, jedoch gilt der Beschluss nur für Investitionen in Kohleabbau, nicht in die Kohleverbrennung. So bleibt der deutsche Kohlekonzern RWE trotz massiven Kohleabbaus weiter Kunde BlackRocks, denn er verbrennt seine eigene Kohle direkt im konzerneigenen Kraftwerk. Außerdem konnte BlackRock durch die Regelung weiter größter Investor in Kohlekraftwerkentwickler bleiben, finanziert Öl- und Gaskonzerne. Portfolios der Anlagefonds bezeichnen sich zwar als nachhaltig, listen jedoch RWE.

    Aktivitäten zur Privatisierung der Pensionen in Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Paulo Pena und Harald Schumann berichten in „Der Freitag“ ausführlich über die erfolgreichen Bemühungen von BlackRock, ein europaweites privates Altersvorsorgeprodukt („Pan-European Personal Pension“, abgekürzt „PEPP) einzuführen, das keine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital enthält.[44] Die in Deutschland übliche Garantie soll entfallen. Vorgesehen sei lediglich ein „Qualitätssiegel“, mit dem die Finanzkonzerne in allen EU-Staaten gleichzeitig ihre Fonds als Altersvorsorge vermarkten können. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die Lobbyaktivitäten des ehemaligen britischen Finanzministers George Osborne bei der EU-Kommission, der schon als Minister enge Kontakte zu BlackRock unterhielt und seit Februar 2017 offiziell als Lobbyist für den Konzern tätig ist.

    Beratung des EU-Finanzsektors[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Beratungsfirma BlackRock Solutions, Tochter der BlackRock Vermögensverwaltung wurde 2011 von der irischen Zentralbank beauftragt, Verlustrisiken zu prognostizieren und einen Stress-Test durchzuführen, kurz zuvor wurde das Bankensystem Irlands mit 85 Milliarden Euro gerettet. Hierfür erhielt das Unternehmen 30 Millionen Euro, für einen ähnlichen Job für die Bank Griechenlands erhielt die Firma 12,3 Millionen Euro. Auch für die zypriotische Bank arbeitete BlackRock Solutions an einer Evaluierung zu den Rekapitalisierungsbedürfnissen des zypriotischen Bankensektors.[2045] Bedeutsam für die Investment-Strategien BlackRocks war auch der Auftrag für die EZB, ihre Beratung für eins der größten anvisierten „quantitative Lockerung“-Programme zur Verfügung zu stellen, und das als größter Vermögensverwalter der Welt.[2146] Neben den lukrativen Aufträgen schien für BlackRock vor allem die dadurch gewonnenen Informationen von großem Wert, die so in Kalkulationen und Planungen zu Anlagestrategien eingingen. Martin Hellwig, ehem. Vorsitzender der Monopolkommission und Leiter des Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter, hält es für grundsätzlich falsch, dass einem privaten Unternehmen eine hoheitliche Aufgabe anvertraut wird.[47]

    Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.[48] Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."[49]

    Benoit Coeure Skandal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Franzose Benoit Coeure, seit 2011 Mitglied des Direktoriums der EZB, sprach im Mai 2015 auf einer Versammlung von Bänkern, Hedge Fond Managern und Vermögensverwaltern und gab dabei Insiderinformationen zu möglichen Anleihekäufen der EZB preis. Da die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatten die anwesenden Manager erhebliche Vorteile und nutzten diese auch in ihren Investmentplanungen, wodurch der Wert des Euros sank und am Tag der medialen Publikation der Ereignisse noch einmal stark fiel.[2250] Für Coeure selbst gab es keine Konsequenzen, er behielt seinen Job bei der EZB, die selbst behauptete, dass ein Verfahrensfehler zur Veröffentlichung dieser Informationen geführt habe. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass es bereits mehrere Treffen mit Vertretern großer Banken wie BNP Paribas, UBS, Goldman Sachs und auch BlackRock in Räumlichkeiten der EZB gab, kurz bevor wichtige Entscheidungen in der EZB gefällt wurden.[2351]

    Weltweit vertretener Großaktionär

    Weitere Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Laut einer Studie der Universität von Amsterdam sind von den insgesamt 3900 in den USA börsennotierten Firmen BlackRock, Vanguard und State Street zusammengezählt bei 1662 Firmen größte Anteilseigner. Dies entspricht einem Marktkapital von über 17 Billionen Dollar, an diesen Firmen hängen mehr als 23,5 Millionen Arbeitsplätze. Die drei großen Firmen sind bei 438 von 500 Unternehmen des S&P 500 Index, der die größten 500 Firmen der USA umfasst, größte Anteilseigner. Diese Firmen machen etwa 82% des gesamten Marktkapitals dieses Indexes aus.[24]

    BlackRock ist zudem an allen deutschen DAX-Unternehmen als Großaktionär beteiligt, bei acht der 30 topgesetzten Unternehmen ist es sogar größter Anteilseigner, dazu gehören zum Beispiel Bayer, BASF, Allianz und E.ON. Der Gesamtwert dieser Anteile entspricht 59 Milliarden Euro.[25]

    Weitere Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

    https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://bsky.app/profile/lobbycontrol.bsky.social https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. BlackRock Reports First Quarter 2017 BlackRock.com vom 19.04.2017, abgerufen am 24.05.2017
    2. BlackRock: Our History, BlackRock.com vom 31.12.2015, abgerufen am 24.04.2017
    3. BlackRock: Global Impact, BlackRock.com vom 31.03.2015, abgerufen am 24.04.2017
    4. BlackRock: Contacts and Locations, BlackRock.com vom 31.12.2016, abgerufen am 24.04.2017
    5. BlackRock: Global Impact, BlackRock.com vom 31.03.2015, abgerufen am 24.04.2017
    6. BlackRock: Überall die Finger drin, Süddeutsche.de vom 02.03.2016, abgerufen am 24.04.2017
    7. BlackRock full year 2016 earnings report, BlackRock.com vom 13.01.2017, abgerufen am 24.04.2017
    8. NASDAQ: BlackRock-Aktionäre, Nasdaq.com vom 21.04.2017, abgerufen am 24.04.2017
    9. NASDAQ: PNC-Aktionäre, Nasdaq.com vom 21.04.2017, abgerufen am 24.04.2017
    10. Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen, statista.com, abgerufen am 11.03.2025
    11. Client Profile: Black Rock Inc, opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23
    12. Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock, FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020
    13. About us, blackrock.com, abgerufen am 09.03.2025
    14. BlackRock, Inc., marketscreener.com vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
    15. Professionelle Anleger, blackrock.com, abgerufen am 10.03.2025
    16. 2024 Proxy Statement, s24q4cnd.com, abgerufen am 09.03.2025
    17. BlackRock wird immer größer: Konzern verwaltet jetzt 10,5 Billionen Euro, businessinsider.com vom 12.10.2024, abgerufen am 10.03.2025
    18. ETFs: Niemand stiehlt iShares die Krone, morningstar.de vom 27.11.2024, abgerufen am 10.03.2025
    19. Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023, lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025
    20. Gefährden institutionelle Anleger den Wettbewerb?, Wirtschaftsdienst 12/2016, wirtschaftsdienst.eu, abgerufen am 12.03.2025
    21. Common ownership: implications for competitions and marktes, iese.edu vom 15.09.2022, abgerufen am 12.03.2025
    22. Common ownership and competitive dissimilarity: A global perspective on competition and instutional ownershi, uni-goettingen.de, abgerufen am 12.03.2025
    23. Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023, lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025
    24. BlackRock, Inc., finance.yahoo.com vom 10.03.2025, abgerufen am 10.03.2025
    25. BlackRock verliert Großaktionär PNC, handelsblatt.de vom 12.05.2020, abgerufen am 10.03.2025
    26. Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen, statista.com, abgerufen am 11.03.2025
    27. Microsoft, marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
    28. Apple Inc., marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
    29. Amazon, marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
    30. BlackRock: Leadership, BlackRock.com vom
    31. 31
    32. 17.
    33. 12
    34. 04.
    35. 2016
    36. 2020, abgerufen am
    37. 24
    38. 17.04.
    39. 2017
    40. 2020
    41. BlackRock auf Kuschelkurs mit Big Oil, manager-magazin.de vom 18.07.2023
    42. Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock, FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am
    43. 24
    44. 17.04.
    45. 2017
    46. 2020
    47. Specific Issue Reports by BlackRock,abgerufen auf Opensecrets.org am 24.04.2017 Der 4-Billionen-Dollar-Mann, Zeit
    48. Persönliche Erklärung, friedrich-merz.de vom
    49. 27
    50. 05.
    51. 08
    52. 02.
    53. 2015
    54. 2020, abgerufen am
    55. 24
    56. 17.04.
    57. 2017
    58. 2020
    59. BlackRock: Daten
    60. EU-
    61. Lobbying, Lobbyfacts.com vom 22.04.2017, abgerufen am 24.04.2017
    62. Transparenzregister: Meetings of BlackRock, ec.europa.eu vom 30.07.2023, zugegriffen am 3.07.23
    63. Dombrovskis Team, EU- Website
    64. vom 24.04.2017
    65. , zuletzt abgerufen am
    66. 24
    67. 29.04.
    68. 2017
    69. 2020
    70. BlackRock steps up lobbying of the European Commission, Financial Times.com vom 22.11.2015, abgerufen am
    71. 24
    72. 29.04.
    73. 2017
    74. 2020
    75. Fleishman-Hillard: Daten EU-Lobbying, Lobbyfacts.com vom 20.07.2016
    76. Journalisten als Polit-Cheerleader, Taz.de vom 30.03.2017, abgerufen am
    77. 24
    78. 17.04.
    79. 2017
    80. 2020
    81. Lobbyregister, lobbyregister.bundestag.de vom 1.6.2023, abgerufen am 28.07.23
    82. Friedrich Merz wird Kontrollchef, N-tv.de vom 18.01.2016, abgerufen am
    83. 24
    84. 17.04.
    85. 2017
    86. 2020
    87. Journalisten als Polit-Cheerleader, Taz
    88. Michael Rüdiger wird neuer BlackRock-Aufsichtsrat-Vorsitzender, manager-magazin.de vom
    89. 30.03.2017, abgerufen am 24.04.2017
    90. 03.06.2020, zugegriffen am 29.07.23
    91. Client Profile: Black Rock Inc, opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23
    92. BlackRock steigt aus Klimabündnis aus, fundresearch.de vom 10.01.2025
    93. BlackRock steigt aus Klimabündnis aus, fundresearch.de vom 10.01.2025
    94. Net-Zero-Asset-Managers-Initiative setzt Aktivitäten aus, portfolio-institutionell.de vom 15.01.2025, abgerufen am 09.03.2025
    95. US-Firma übernimmt Kontrolle über Häfen, tagesschau.de vom 04.03.2025, abgerufen am 10.03.2025
    96. BlackRock strikes deal to bring ports on both sides of Panama Canal under American control, apnews.com vom 04.03.2025, abgerufen am 11.03.2025
    97. Blackrock beruft Aramco-CEO in Verwaltungsrat, handelsblatt.de vom 18.07.2023, zugegriffen am 28.07.23
    98. BlackRock goes green?, facing-finance.org vom Mai 2020, zugegriffen am 28.07.23
    99. BlackRock und die Nachhaltigkeit, ndr-info.de vom 05.07.2023, zugegriffen am 28.07.23
    100. Blackrock and Vanguard tell UK inquiry they will not quit fossil fuel investments, ft.com vom 18.10.2022, zugegriffen am 28.07.23
    101. Den Bock zum Gärtner, finanzwende.de vom 21.04.2020, abgerufen am 29.04.2020
    102. Blackrocks dürftige Klimabilanz, table.media vom 17.01.2023, zugegriffen am 28.07.23
    103. Achtung, Rentenfresser, freitag.de Ausgabe 26/2018, abgerufen am 17.04.2020
    104. Troika consultancies: A multi-million euro business beyond scrutiny, EUobserver.com vom 16.12.2013, abgerufen am
    105. 24
    106. 17.04.
    107. 2017
    108. 2020
    109. BlackRock spreads its Tentacles in Brussels, Wolfstreet.com vom 28.11.2015, abgerufen am
    110. 24
    111. 17.04.
    112. 2017
    113. 2020
    114. BlackRock prüft Banken, an denen es selbst Anteile besitzt, tagesspiegel.de vom 23.05.2018, abgerufen am 17.04.2020
    115. Specific Issue Reports by BlackRock,abgerufen auf Opensecrets.org am 17.04.2020
    116. Der 4-Billionen-Dollar-Mann, Zeit.de vom 27.08.2015, abgerufen am 17.04.2020
    117. Benoît Cœuré speech highlights central bank links to financiers, Financial Times.com vom 21.05.2015, abgerufen am
    118. 24
    119. 17.04.
    120. 217
    121. 2020
    122. ECB officials met bankers before key decisions, Financial Times.com vom 02.11.2015, abgerufen am
    123. 24
    124. 17.04.
    125. 2017
    126. Hidden power of the Big Three? Passive index funds, re-concentration of corporate ownership, and new financial risk, SSRN.com vom 23.06.2016, abgerufen am 24.04.2017
    127. So viele Anteile hält BlackRock an deutschen Firmen, welt.de, abgerufen am 24.05.2017
    128. 2020
    <banner src="Spenden" time="10"></banner>
                {{BoxUnternehmen
            
            | Name             = BlackRock, Inc.
            
            | Logo             = 
            
            | Branche          = Finanzen
            
            | Geschäftsfelder  = Vermögensverwaltung
            
            | Hauptsitz             = New York, In Deutschland: 
            
            1.		Bockenheimer Landstrasse 2-4,
            
            		OpernTurm Complex, 
            
            		60306 Frankfurt/M
            
    
            2.		Max-Joseph-Strasse 6Lenbachplatz 1,
            
            		80333 München
            
            | Lobbybüro Deutschland = 
            
            | Lobbybüro EU = 35 Square de Meeus, Brussels 1000
            
            | Homepage         = [http://www.blackrock.com/ blackrock.com]
            
            }}
            
            Die Firma '''BlackRock''' ist der größte Vermögensverwalter der Welt. Das Unternehmen verwaltet das Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden mit einem Gesamtwert von 5,42 Billionen US-Dollar.<ref>[http://ir.blackrock.com/Cache/1500098463.PDF?O=PDF&T=&Y=&D=&FID=1500098463&iid=4048287 BlackRock Reports First Quarter 2017] BlackRock.com vom 19.04.2017, abgerufen am 24.05.2017</ref> BlackRock gilt im Finanzsektor als eines der einflussreichsten Unternehmen und ist bei vielen großen Aktiengesellschaften als Großaktionär vertreten. Andere Börsenmanager halten BlackRock daher für extrem gefährlich, es wird in vielen Kreisen auch als sogenannte Schattenbank bezeichnet, da Vermögensverwalter nicht den Regeln traditioneller Banken unterliegen.
                
    
                ==Geschichte ==
                
                CEO Larry Fink gründete den Vermögensverwalter BlackRock 1988 mit acht Mitarbeitern als Tochter von Blackstone. 1992 wurde der Name BlackRock angenommen, das verwaltete Kapital lag zu diesem Zeitpunkt bereits bei 17 Milliarden, 1994 sogar bei 53 Milliarden Dollar.
                
                * 1995 übernahm PNC Financial die Firma, heute liegt ihr Aktienanteil bei 21,3%.
                
                * 1999 lag das verwaltete Kapital bei 165 Milliarden Dollar; 2004 waren es bereits 342 Milliarden Dollar.
                
                * 2006 übernahm/fusionierte BlackRock mit Merrill Lynch Investment Managers (MLIF)  
                
                * 2009 übernahm BlackRock zudem Barclays Sparte „Barclays Global Investors“ (BGI) mit iShares, BlackRocks Version von ETFs, Investmentfonds, die ganze Aktienindexe nachbilden.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/blackrock-history BlackRock: Our History], BlackRock.com vom 31.12.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                Inzwischen ist BlackRock mit 78 Standorten in über 30 Ländern der größte Vermögensverwalter der Welt, 35 davon in Nordamerika und 23 in Europa, die deutschen Standorte sind Frankfurt und München, ein weiterer wichtiger Standort für Lobbyarbeit ist Brüsselund gleichzeitig das einflussreichste Finanzunternehmen der Welt. BlackRock ist bei vielen großen Aktiengesellschaften als Großaktionär vertreten, darunter [[Bayer]], [[BASF]], [[Allianz]] und E.ON.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/518085/umfrage/groesste-blackrock-beteiligungen-am-aktienkapital-von-dax-unternehmen/ Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen], statista.com, abgerufen am 11.03.2025</ref> 
                
    
                Damit geht ein hoher direkter und indirekter Lobbyeinfluss einher: Allein 2022 gab das Unternehmen nach eigenen Angaben circa 3,5 Millionen Euro für Lobbyarbeit aus.<ref>[https://www.opensecrets.org/federal-lobbying/clients/summary?cycle=2022&id=D000021872 Client Profile: Black Rock Inc], opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23</ref> Mitunter bestehen starke Verflechtungen in die Politik, so war etwa der CDU-Politiker [[Friedrich Merz]] von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ex-cdu-spitzenmann-friedrich-merz-geht-zu-blackrock-14130649.html Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock], FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020</ref> 
                
    
                BlackRock gilt gemeinhin als Schattenbank, da sie nicht den Reglementierungen traditioneller Banken unterliegt und auch eine statistische Erfassung der Transaktionen weitgehend ausbleibt. Als „too big too fail“-Privatunternehmen kann es in Krisenzeiten auf die Unterstützung von Staaten vertrauen. Darüber hinaus bemängeln Kritiker:innen die undurchsichtige Eigentümerstrukturen und zweifelhafte Investitionsmodelle (etwa in fossile Energien).
                
    <br />
                
    
                ==Geschäftstätigkeit==
                
                Geschäftsfelder des Vermögensverwalters BlackRock sind: Altersvorsorge, Zukunftsinvestitionen, Pensionsfonds, Versicherungen, Finanzierung von staatlichen Infrastrukturprojekten.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/about-us# About us], blackrock.com, abgerufen am 09.03.2025</ref> Angeboten werden u. a. offene und geschlossene Investmentfonds, iShares und börsengehandelte Fonds, separate Konten, kollektive Investmentfonds und andere gepoolte Investmentvehikel. <ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/BLACKROCK-INC-11862/unternehmen/ BlackRock, Inc.], marketscreener.com vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref> Außerdem betätigt sich BlackRock in den Bereichen Beratung, Risikomanagement und Risikoanalyse, auch mit dem Risiko-Analyse-System [https://www.blackrock.com/aladdin/view-whole-portfolio Aladdin]. Zu den Kunden gehören Privatanleger, professionelle Anleger (Beispiele: Regierung, Zentralbank, regulierte Börse, beaufsichtigtes Finanzinstitut, regulierter Pensionsfonds, Großunternehmen) und semiprofessionelle Anleger (Beispiele: Einzelperson mit einem Nettovermögen von mindestens 500.000 USD, ein Unternehmen, eine Treuhandgesellschaft oder Stiftung,  die einzig zum Zweck der Verwaltung eines Investmentportfolios einer Einzelperson gegründet wurde und die Kriterien für professionelle Anleger erfüllt).<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/global-impact BlackRock: Global Impact], BlackRock.com vom 31.03.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref><ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/contacts-locations BlackRock: Contacts and Locations], BlackRock.com vom 31.12.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref> BlackRock beriet laut eigener Angaben bereits AIG, die griechische und irische Zentralbank, die Federal Reserve Bank of New York, das britische Finanzministerium und UBS, ist jedoch in Kontakt mit weitaus mehr Finanzinstituten wie der EZB oder der Deutschen Bank, bei der BlackRock gleichzeitig Großaktionär ist.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/global-impact BlackRock: Global Impact], BlackRock.com vom 31.03.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-ueberall-die-finger-drin-1.2888514 BlackRock: Überall die Finger drin], Süddeutsche.de vom 02.03.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref> Größte Konkurrenten in ihrer Sparte sind Vanguard und State Street. Zum Abschluss des Jahres 2016 betrug das verwaltete Vermögen 5,15 Billionen Dollar, die ETF Sparte iShares macht dabei 25% dieser Summe aus.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/literature/press-release/q4-2016-earnings.pdf BlackRock full year 2016 earnings report], BlackRock.com vom 13.01.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                == Organisationsstruktur und Personal ==
                
                === Undurchsichtige Eigentümerstrukturen ===
                
                Laut Angaben der NASDAQ besteht die börsennotierte BlackRock AG zu 86 Prozent aus institutionellen Beteiligungen, größter Anteilseigner ist PNC mit ca. 25% aller institutionell gehaltenen Aktien, dies entspricht 21,3 % aller Anteile.<ref>[http://www.nasdaq.com/de/symbol/blk/ownership-summary NASDAQ: BlackRock-Aktionäre], Nasdaq.com vom 21.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref> Die PNC Financial Services Group selbst ist auch börsennotiert, von der wiederum BlackRock, Vanguard, Wellington und State Street zu den größten Aktionären gehören.<ref>[http://www.nasdaq.com/de/symbol/pnc/ownership-summary NASDAQ: PNC-Aktionäre], Nasdaq.com vom 21.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref> Während PNC also in Abstimmungen großen Einfluss auf BlackRock ausüben könnte, unterliegt sie in ihren Leitlinien ebenfalls dem Stimmverhalten der Aktionäre, sodass BlackRock sich wiederum bei PNC, für die aus ihrer Sicht relevanten Themen, einsetzen kann. Dies lässt darauf schließen, dass sich die Besitzstrukturen von BlackRock im Kreis drehen. So kontrollieren sich die Vermögensverwaltungen selbst bzw. unterliegen eigentlich keiner Kontrolle. 
                
    
                === Wichtige Personen ===
                
                * Chairman und CEO: Laurence „Larry“ Fink <ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/leadership BlackRock: Leadership], BlackRock.com vom 31.12.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
                * Head of Supervisory Board Germany: [[Friedrich Merz]] <ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ex-cdu-spitzenmann-friedrich-merz-geht-zu-blackrock-14130649.html Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock], FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                == Lobbystrategien und Einfluss ==
                
                ===Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“===
                
                In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.<ref>[https://www.opensecrets.org/lobby/specissue.php?bid=s1484-114&id=D000021872&year=2016 Specific Issue Reports by BlackRock],abgerufen auf Opensecrets.org am 24.04.2017</ref> 
                
                Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."<ref name="Larry Fink">[http://www.zeit.de/2015/33/blackrock-larry-fink-finanzkonzern-banken-krise/komplettansicht Der 4-Billionen-Dollar-Mann], Zeit.de vom 27.08.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                === EU-Lobbying ===
                
                Laut EU-Lobbyregister ist BlackRock inzwischen eines der Unternehmen mit den meisten Treffen ihrer Lobbyisten und Lobbyistinnen mit EU-Vertretungen. Die Gespräche drehen sich dabei vor allem um Finanzfragen.
                
    
                * Dokumentierte Treffen: 28, davon 17 zu Finanzmarkt-Themen.
                
                * Die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying lagen für das Jahr 2016 bei mindestens 1,25 Mio. Euro.
                
                * BlackRock hat für diese Zwecke fünf akkreditierte Lobbyisten mit EU-Parlamentszugang.<ref>[https://lobbyfacts.eu/representative/bc00bbb0e3cb4fd7a03231d84a00f7a5/blackrock BlackRock: Daten EU-Lobbying], Lobbyfacts.com vom 22.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                BlackRock traf sich 2015 und 2016 zweimal mit dem damaligen Finanzkommissar Jonathan Hill, der nach dem Brexit von Valdis Dombrovskis abgelöst wurde, mit dem das Unternehmen sich ebenfalls bereits zweimal traf. de/professionelle-anleger/themen/people-and-money?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true Professionelle Anleger], blackrock.com, abgerufen am 10.03.2025</ref> Ende 2023 beschäftigte der Konzern ca. 19.800 Personen in über 30 Ländern<ref>[https://s24.q4cdn.com/856567660/files/doc_financials/2024/ar/2024-Proxy-Statement_vF.pdf 2024 Proxy Statement], s24q4cnd.com, abgerufen am 09.03.2025</ref> und verwaltete 2024 ein Vermögen in Höhe von 10,5 Billionen USD.<ref>[https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/blackrock-wird-immer-groesser-verwaltet-jetzt-115-billionen-us-dollar/ BlackRock wird immer größer: Konzern verwaltet jetzt 10,5 Billionen Euro], businessinsider.com vom 12.10.2024, abgerufen am 10.03.2025</ref>
                
    
                In Europa verwaltet BlackRock mit iShares 43 % des gesamten ETF-Vermögens.<ref>[https://www.morningstar.de/de/news/257801/etfs-niemand-stiehlt-ishares-die-krone.aspx ETFs: Niemand stiehlt iShares die Krone], morningstar.de vom 27.11.2024, abgerufen am 10.03.2025</ref> Ein ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines Index wie beispielsweise des DAX, dem deutschen Leitindex, nachzubilden und die gleiche Rendite, (abzüglich Gebühren) wie dieser Index zu erzielen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/55/ed/369939/BlackRock_Asset_Management_Deutschland_AG_Testatsexemplar_31-12-2023.pdf Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023], lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025</ref>
                
    
                ==Wettbewerbsminderung durch Minderheitsbeteiligungen von Vermögensverwaltern an Anbietern einer Branche==
                
                Die Monopolkommission kam in ihrem Gutachten aus dem Jahr 2016 zu dem Ergebnis, „dass indirekte Horizontalverflechtungen zwischen Unternehmen desselben Marktes über institutionelle Investoren ein wettbewerbsverzerrendes Potenzial bilden. Durch Minderheitsbeteiligungen institutioneller Anleger an mehreren Anbietern einer Branche könne das Interesse an der Gesamtmarktrendite im Vordergrund stehen, was die Anreize zu wettbewerblichem Verhalten abschwächt.“<ref>[https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/12/beitrag/gefaehrden-institutionelle-anleger-den-wettbewerb.html Gefährden institutionelle Anleger den Wettbewerb?, Wirtschaftsdienst 12/2016], wirtschaftsdienst.eu, abgerufen am 12.03.2025</ref> Derartige Eigentümerstrukturen werden auch als „Common Ownership“ bezeichnet. Laut [https://www.iese.edu/faculty-research/faculty/jose-azar/ José Aznar], Visiting Professor of Economics, wird „Common Ownership“ besonders sichtbar bei der wachsenden Macht der „Big Three“ der Vermögensverwaltung: BlackRock, Vanguard und State Street.<ref>[https://www.iese.edu/insight/articles/common-ownership-implications-competition-markets/ Common ownership: implications for competitions and marktes], iese.edu vom 15.09.2022, abgerufen am 12.03.2025</ref> Eine Studie von vier Wissenschaftlern der University of Groningen und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die 2025 im Global Strategy Journal veröffentlicht wurde, kommt zu folgendem Ergebnis: "Wenn Investoren Anteile an zwei konkurrierenden Unternehmen halten, kann dies die Wettbewerbsintensität dieser Konkurrenten verringern. […] Der Effekt schwächt sich ab, wenn der Wettbewerb innerhalb gemeinsamer Märkte abnimmt und die Distanz zwischen den beteiligten Konkurrenten und ihrem gemeinsamen Investor zunimmt. Für Manager global operierender Unternehmen unterstreicht dies die Notwendigkeit, nicht nur die Strategien der Wettbewerber, sondern auch deren Eigentümerstruktur zu berücksichtigen. Überlappende Eigentümerstrukturen können die Wettbewerbsdynamik auf globalen Märkten erheblich beeinflussen, indem sie die strategischen Ansätze der Wettbewerber prägen." (Übersetzung: Google Übersetzer). <ref>[https://uni-goettingen.de/de/document/download/97678c090c3d66cb286f2bc291adedc5.pdf/Global%20Strategy%20Journal%20-%202025%20-%20Steinberg%20-%20Common%20ownership%20and%20competitive%20dissimilarity%20A%20global%20perspective%20on.pdf Common ownership and competitive dissimilarity: A global perspective on competition and instutional ownershi], uni-goettingen.de, abgerufen am 12.03.2025</ref>
                
    
                ==Organisationsstruktur und Personal==
                
                Die BlackRock Inc., New York, ist die Konzernmutter aller BlackRock-Gesellschaften. Die BlackRock Asset Management Deutschland AG mit Sitz in München ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die iShares ETFs in Deutschland anbietet, wobei ETF für "Exchange Traded Fund" steht.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/55/ed/369939/BlackRock_Asset_Management_Deutschland_AG_Testatsexemplar_31-12-2023.pdf Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023], lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025</ref> Die Muttergesellschaft von BlackRock Deutschland ist die BlackRock (Netherlands) B.V., Amsterdam.
                
                ===Aktionäre von BlackRock===
                
                Ca. 84 % der Aktien von BlackRock sind im Besitz von Institutionen (Stand: 03/2025).<ref>[https://de.finance.yahoo.com/quote/BLK/holders/ BlackRock, Inc.], finance.yahoo.com vom 10.03.2025, abgerufen am 10.03.2025</ref> Zu den Top institutionellen Anlegern gehören: Vanguard Group Inc (8,62 %), Black Rock Inc. (6,47 %), State Street Corporation (4,06 %), Temasek Holdings (Private) Limited (3,28 %), Bank of America Corporation (3,22 %), Morgan Stanley (3,08 %). Der langjährige Großaktionär PNC Financial Services Group hat 2020 seine Anteile veräußert.<ref>[https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/vermoegensverwalter-blackrock-verliert-grossaktionaer-pnc/25823000.html BlackRock verliert Großaktionär PNC], handelsblatt.de vom 12.05.2020, abgerufen am 10.03.2025</ref>
                
    
                Vanguard Group Inc. und State Street Corporation sind als bedeutende Vermögensverwalter wichtige Konkurrenten des Marktführers BlackRock.
                
    
                ===BlackRock als Aktionär===
                
                Nach einer Studie der Research-Abteilung von statista (Stand: 02/2024) ist BlackRock an 32 der 40 im Dax gelisteten Unternehmen beteiligt, an mehr als zwanzig sogar mit über 5 %.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/518085/umfrage/groesste-blackrock-beteiligungen-am-aktienkapital-von-dax-unternehmen/ Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen], statista.com, abgerufen am 11.03.2025</ref> Die höchsten Beteiligungen hält BlackRock an Qiagen (11,4 %), MTU Aero Engines (11,33 %) und Commerzbank (8,96 %).
                
    
                BlackRock ist u.a. an den folgenden US-Konzernen beteiligt (Stand: 11/03/2025):
                
                *Microsoft (5,9 %)<ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/MICROSOFT-CORPORATION-4835/unternehmen/ Microsoft], marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref> 
                
                *[[Apple]] (5,7 %)<ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/APPLE-INC-4849/unternehmen/ Apple Inc.], marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
                
                *[[Amazon]] (4,9 %)<ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/AMAZON-COM-INC-12864605/unternehmen/ Amazon], marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
                
                ===Wichtige Personen===
                
                *Gründer, Chairman und CEO: Laurence „Larry“ Fink <ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/leadership BlackRock: Leadership], BlackRock.com vom 17.04.2020, abgerufen am 17.04.2020</ref>
                
                *Amin Nasser, Chef des weltweit größten Ölkonzerns Saudi Aramco, ist Mitglied des Verwaltungsrats von BlackRock<ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/amin-nasser-blackrock-chef-larry-fink-holt-chef-von-oelkonzern-saudi-aramco-in-die-fuehrung-a-4e310dfc-3738-49a9-8764-5e1cba84dd64 BlackRock auf Kuschelkurs mit Big Oil], manager-magazin.de vom 18.07.2023</ref>
                
                *[[Friedrich Merz]], Bundesvorsitzender der CDU, war von März 2016 bis März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der ''BlackRock Asset Management Deutschland AG'' <ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ex-cdu-spitzenmann-friedrich-merz-geht-zu-blackrock-14130649.html Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock], FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020</ref><ref>[https://www.friedrich-merz.de/persoenliche-erklaerung-zum-aufsichtsratsvorsitz-von-blackrock/ Persönliche Erklärung], friedrich-merz.de vom 05.02.2020, abgerufen am 17.04.2020</ref>
                
    
                ==Lobbystrategien und Einfluss==
                
                ===EU-Lobbying===
                
                Laut [https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=51436554494-18&locale=de#de EU-Transparenzregister] lagen die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying für das Jahr 2024 zwischen 900 Tsd. und 999 Tsd. Euro; Ende 2024 wurden 11 Lobbyist:innen  (Vollzeitäquivalent: 1,9) beschäftigt. 
                
    
                Rechtlich verantwortlich für die Brüsseler Repräsentanz ist Stephen Cohen, Leiter der BlackRock-Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).
                
    
                Mit 40 dokumentierten Treffen mit der EU-Kommission (zwischen 12/2014 und 06/2023) ist BlackRock ist eines der Unternehmen mit den meisten Kontakten mit EU-Vertretungen. Die Gespräche drehten sich dabei vor allem um Finanzfragen. 2022 traffen sich Lobbyist:innen innerhlab von 3 Monaten zwei Mal mit dem Generaldirektor Gerassimos Thomas, der für die Besteuerung und Zollunionen zuständig ist und tauschten sich mit ihm zur Besteuerung von Banken und Finanzunternehmen aus.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=51436554494-18&pdf=true EU-Transparenzregister: Meetings of BlackRock], ec.europa.eu vom 30.07.2023, zugegriffen am 3.07.23</ref>
                
    2016 fanden allein 5 von 9 Treffen mit einem Teammitglied des Finanzkommissars oder Dombrovskis selbst statt, ein weiterer wichtiger Ansprechpartner war hier Jan Ceyssens, der speziell für die Verhältnisse zur EZB und anderen Banken verantwortlich ist.<ref>[https://ec.europa.eu/commission/commissioners/2014-20192019-2024/dombrovskis/team_en_en#team Dombrovskis Team], EU- Website vom 24.04.2017, abgerufen am 24.04.2017, zuletzt abgerufen am 29.04.2020</ref> 2015 berichtete die Financial Times, BlackRock sei das Unternehmen mit den meisten Treffen (5) mit dem Team des FinanzkomissarsFinanzkommissars gewesen.<ref>[https://www.ft.com/content/4e2d4666-8f75-11e5-8be4-3506bf20cc2b BlackRock steps up lobbying of the European Commission], Financial Times.com vom 22.11.2015, abgerufen am 2429.04.20172020</ref> 
                Die Public-Affairs-Agentur Fleishman-Hillard gibt zudem an, Zahlungen von BlackRock zu erhalten. Die Summe liegt zwischen 200.000 € und 299.000 €.<ref>[https://lobbyfacts.eu/representative/9fcd8aa5ed924ac899657be9f5faab1e/fleishman-hillard Fleishman-Hillard: Daten EU-Lobbying], Lobbyfacts.com vom 20.07.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                Deutscher Chef-Lobbyist ist [[Friedrich Merz]], der Anfang 2016 zum Aufsichtsratsvorsitzenden für BlackRock Deutschland ernannt wurde. Mit Merz hatRepräsentationskosten von Fleishman-Hillard lagen laut EU-Transparenzregister im Jahr 2022 zwischen 200 Tsd. und 299 Tsd. Euro.
                
    
                Von 2017-2021 war der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne ein wichtiger Berater von BlackRock, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhielt. In dieser Zeit war Osborne auch Chefredakteur der größten Londoner Tageszeitung, des London Evening Standard.<ref>[http://www.taz.de/Medien-in-Grossbritannien/!5394746/ Journalisten als Polit-Cheerleader], Taz.de vom 30.03.2017, abgerufen am 17.04.2020</ref>
                
    
                ===Lobbyaktivitäten in Deutschland===
                
                Im deutschen Lobbyregister gibt BlackRock Asset Management Deutschland AG an, im Jahr 2023 zwischen 650.001 bis 660.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben , direkt an der Interessenvertretung sind 7 Personen beteiligt, wobei die ehem. EU-BlackRock-Lobbyistin Joanna Cound Cheflobbistin ist. <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R003422/6296?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DBlackRock%26page%3D1%26pageSize%3D10%26sort%3DREGISTRATION_DESC Lobbyregister], lobbyregister.bundestag.de vom 1.6.2023, abgerufen am 28.07.23</ref>
                
    
                Der CDU-Politiker [[Friedrich Merz]] war von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG. Mit Merz hatte BlackRock einen extrem weit vernetzten früheren CDU-Spitzenpolitiker in seinen Reihen, der  lange Zeit Vorsitzender der [[Atlantik-Brücke]] istwar.<ref>[http://www.n-tv.de/wirtschaft/Friedrich-Merz-wird-Kontrollchef-article16787566.html Friedrich Merz wird Kontrollchef], N-tv.de vom 18.01.2016, abgerufen am 2417.04.20172020</ref>
            Ein wichtiger Berater von BlackRock ist der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhält. Er war im Kabinett des Ex-Premierministers David Cameron und ist 2016 nach dem Brexit von seinem Posten zurückgetreten, seit März 2017 ist er Chefredakteur von der größten Londoner Tageszeitung, London Evening Standard.<ref>[http://www.taz.de/Medien-in-Grossbritannien/!5394746/ Journalisten als Polit-Cheerleader], Taz.de vom 30.03.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref> 
                
    
                == Fallbeispiele und Kritik ==
                
    
                === 
                
                Nachfolger von Merz als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland wurde der selbständige Vermögensberater Michael Rüdiger, Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Börse, zuvor Vorstandsvorsitzender der DekaBank Deutsche Girozentrale und Gremienmitglied mehrerer Banken und banknaher Organisationen.<ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/personalien/michael-ruediger-wird-neuer-aufsichtsratschef-von-blackrock-deutschland-a-1307480.html Michael Rüdiger wird neuer BlackRock-Aufsichtsrat-Vorsitzender], manager-magazin.de vom 03.06.2020, zugegriffen am 29.07.23</ref>
                
    
                ===Lobbyausgaben in den USA===
                
                Für das Jahr 2022 gab BlackRock in den USA an 3,5 Millionen US-Dollar für Lobbyaktivitäten auszugeben, diese stiegen gegenüber 2021 um 1,5 Mio. US-Dollar. BlackRock Inc. beschäftigt laut US-Transparenzregister 23 Lobbyist:innen, wobei alleine 21 Personen zuvor im US-Kongress oder bei Kongressabgeordneten gearbeitet haben.<ref>[https://www.opensecrets.org/federal-lobbying/clients/summary?cycle=2022&id=D000021872 Client Profile: Black Rock Inc], opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23</ref> 
                
    
                ==Mitgliedschaften==
                
                BlackRock ist Mitglied der folgenden Organisationen:
                
    
                *<span class="" data-encrypted="Neorvgftrzrvafpunsg süe orgevroyvpur Nygrefibefbethat (NON)">[[Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersvorsorgung]] (ABA)</span>
                
                *Assogestioni
                
                *Association Francaise de la Gestion financiere (AFG)
                
                *Alternative Investment Management Association (AIMA)
                
                *The Association for Financial Markets in Europe (Afme)
                
                *Association of Luxembourg Funds Industry (ALFI)
                
                *[[Bruegel]]
                
                *<span class="ve-pasteProtect" data-encrypted="Ohaqrfireonaq Nygreangvir Vairfgzragf (ONV)">[[Bundesverband Alternative Investments]] (BAI)</span>
                
                *[[Bundesverband Investment und Asset Management]] (BVI)
                
                *The Dutch Fund and Asset Management Association (Dufas)
                
                *[[Deutsches Aktien Institut]] (DAI)
                
                *Eumedion
                
                *[[Eurofi]]
                
                *[[European Capital Markets Insitute]] (ECMI)
                
                *European Corporate Governance Institute (ECGI)
                
                *European Fund and Asset Management Association (EFAMA)
                
                *[[European Parliamentary Financial Services Forum]]
                
                *Forum VuV - Verband unabhängiger Vermögensverwalter
                
                *Green and Sustainable Finance Cluster Germany e.V.
                
                *ICI Global
                
                *Institutional Money Market Funds Association (IMMFA)
                
                *International Swaps and Derivatives Association (ISDA)
                
                *The Investment Association (IA)
                
                *Irish Funds
                
                *The International Capital Markets Association (ICMA)
                
                *Pensions Europe
                
    
                Quelle: EU-Transparenzregister, deutsches Lobbyregister und Webseiten der Organisationen (Stand: 07/2023)
                
    
                Im Januar 2025 hat BlackRock die Net Zero Asset Manager Initiative (NZAM) verlassen. Die Mitgliedschaft habe „Verwirrung hinsichtlich der Praktiken von BlackRock gestiftet und uns rechtlichen Anfragen verschiedener Beamter ausgesetzt“.<ref>[https://www.fundresearch.de/nachhaltigkeit/blackrock-steigt-aus-klimabuendnis-aus.php BlackRock steigt aus Klimabündnis aus], fundresearch.de vom 10.01.2025</ref> Die NZAM-Mitglieder verpflichteten sich, einen Beitrag zu leisten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, indem sie das Ziel von Netto-Treibhausgasemissionen von null bis 2050 oder früher verfolgen.<ref>[https://www.fundresearch.de/nachhaltigkeit/blackrock-steigt-aus-klimabuendnis-aus.php BlackRock steigt aus Klimabündnis aus], fundresearch.de vom 10.01.2025</ref> Kurz danach setzte die Initiative ihre Aktivitäten aus.<ref>[https://www.portfolio-institutionell.de/net-zero-asset-managers-initiative-setzt-aktivitaeten-aus/ Net-Zero-Asset-Managers-Initiative setzt Aktivitäten aus], portfolio-institutionell.de vom 15.01.2025, abgerufen am 09.03.2025</ref>
                
    
                ==Fallbeispiele und Kritik==
                
                ===Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft des Panama-Kanals===
                
                Auf Druck aus den USA soll ein Konsortium um BlackRock 2025 einen 80-prozentigen Anteil an der Panama Ports Company vom chinesischen Unternehmen CK Hutchison erwerben.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/panamakanal-china-usa-100.html US-Firma übernimmt Kontrolle über Häfen], tagesschau.de vom 04.03.2025, abgerufen am 10.03.2025</ref> Dadurch erlangt das Konsortium die Kontrolle über 43 Häfen in 23 Ländern, zu denen neben Panama Mexiko, die Niederlande, Ägypten und Australien gehören.<ref>[https://apnews.com/article/hong-kong-panama-canal-beijing-hutchison-blackrock-rubio-d02a8439cc63d9e740e5154d4e0c56f6 BlackRock strikes deal to bring ports on both sides of Panama Canal under American control], apnews.com vom 04.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
                
    
                ===BlackRock als fossiler Finanzdienstleister===
                
                Im Juli 2023 wurde der CEO des saudi-arabischen Erdöl-Konzerns Aramco, Amin Nasser in den Verwaltungsrat BlackRocks berufen. Larry Fink begründete die Entscheidung mit einem Fokus auf Investitionen im Nahen Osten. Gleichzeitig reagiere er damit auf Kritik der Republikaner in den USA. Die neue 'nachhaltige' Ausrichtung BlackRocks werde dort zunehmend negativ wahrgenommen, sodass einige Pensionsfonds in republikanisch geführten Bundesstaaten ihr Geld von BlackRock abzogen. Durch die Entscheidung wolle man Ausgeglichenheit signalisieren. <ref>[https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/vermoegensverwalter-blackrock-beruft-aramco-ceo-in-den-verwaltungsrat/29263580.html Blackrock beruft Aramco-CEO in Verwaltungsrat], handelsblatt.de vom 18.07.2023, zugegriffen am 28.07.23</ref>
                
    
                Auch 2023 investierte BlackRock weiterhin in Konzerne wie [[ExxonMobile]], [[BP Europa|BP]] und Aramco, die ihre Abbaukontingente in Öl, Gas und Kohle noch ausweiten wollen.<ref>[https://www.facing-finance.org/2020/05/blackrock-goes-green/ BlackRock goes green?], facing-finance.org vom Mai 2020, zugegriffen am 28.07.23</ref> Die NGO Urgewald bezeichnet die Strategie BlackRocks daher als Greenwashing.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/info/BlackRock-und-die-Nachhaltigkeit,audio1416650.html BlackRock und die Nachhaltigkeit], ndr-info.de vom 05.07.2023, zugegriffen am 28.07.23</ref>
                
    
                2022 versicherte BlackRock auf Anfrage, auch weiterhin in fossile Energien zu investieren, eine Beendigung von Investitionen in Öl, Gas und Kohle sei nicht notwendig für die Vorhaben gegen den Klimawandel.<ref>[https://www.ft.com/content/d586a16e-4f5e-4fff-8610-ade4dd2badda Blackrock and Vanguard tell UK inquiry they will not quit fossil fuel investments], ft.com vom 18.10.2022, zugegriffen am 28.07.23</ref> 
                
    
                2020 wurde BlackRock zudem offizieller Berater für Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Sustainable Finance-Strategie der Europäischen Union und erhielt so direkten Zugang zur EU-Gesetzgebung.<ref>[https://www.finanzwende.de/blog/den-bock-zum-gaertner/ Den Bock zum Gärtner], finanzwende.de vom 21.04.2020, abgerufen am 29.04.2020</ref> Die Bürgerbewegung Finanzwende hält diesen Schritt für hochproblematisch, weil BlackRock ein Geschäftsinteresse daran habe, die Sustainable Finance-Strategie zu verwässern.
                
    
                2020 verfasste BlackRock-CEO Larry Fink einen [https://www.blackrock.com/americas-offshore/en/larry-fink-ceo-letter Brief an alle CEOs] der Firmen, in die BlackRock investiert - 'Climate Risk is Investment Risk' (dt. Klimarisiko ist ein Investitionsrisiko) hies es darin. Man wolle Nachhaltigkeit als Investitionsstandard festlegen.<ref>[https://table.media/climate/analyse/blackrocks-duerftige-klimabilanz/ Blackrocks dürftige Klimabilanz], table.media vom 17.01.2023, zugegriffen am 28.07.23</ref>
                
    
                2019 deckten Recherchen noch auf, das BlackRock gegen Klimabeschlüsse einiger Energiekonzerne stimmte. Und auch mit dem Brief Finks ändert sich nicht viel. Zwar wolle man sich bis 2025 von Investitionen in Kohleunternehmen verabschieden, jedoch gilt der Beschluss nur für Investitionen in Kohleabbau, nicht in die Kohleverbrennung. So bleibt der deutsche Kohlekonzern RWE trotz massiven Kohleabbaus weiter Kunde BlackRocks, denn er verbrennt seine eigene Kohle direkt im konzerneigenen Kraftwerk. Außerdem konnte BlackRock durch die Regelung weiter größter Investor in Kohlekraftwerkentwickler bleiben, finanziert Öl- und Gaskonzerne. Portfolios der Anlagefonds bezeichnen sich zwar als nachhaltig, listen jedoch RWE.
                
    
                ===Aktivitäten zur Privatisierung der Pensionen in Europa===
                
                Paulo Pena und Harald Schumann berichten in „Der Freitag“ ausführlich über die erfolgreichen Bemühungen von BlackRock, ein europaweites privates Altersvorsorgeprodukt („Pan-European Personal Pension“, abgekürzt „PEPP) einzuführen, das keine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital enthält.<ref>[https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/achtung-rentenfresser Achtung, Rentenfresser], freitag.de Ausgabe 26/2018, abgerufen am 17.04.2020</ref> Die in Deutschland übliche Garantie soll entfallen. Vorgesehen sei lediglich ein „Qualitätssiegel“, mit dem die Finanzkonzerne in allen EU-Staaten gleichzeitig ihre Fonds als Altersvorsorge vermarkten können. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die Lobbyaktivitäten des ehemaligen britischen Finanzministers George Osborne bei der EU-Kommission, der schon als Minister enge Kontakte zu BlackRock unterhielt und seit Februar 2017 offiziell als Lobbyist für den Konzern tätig ist.
                
    
                ===Beratung des EU-Finanzsektors ===
            
            Die Beratungsfirma BlackRock Solutions, Tochter der BlackRock Vermögensverwaltung wurde 2011 von der irischen Zentralbank beauftragt, Verlustrisiken zu prognostizieren und einen Stress-Test durchzuführen, kurz zuvor wurde das Bankensystem Irlands mit 85 Milliarden Euro gerettet. Hierfür erhielt das Unternehmen 30 Millionen Euro, für einen ähnlichen Job für die Bank Griechenlands erhielt die Firma 12,3 Millionen Euro. Auch für die zypriotische Bank arbeitete BlackRock Solutions an einer Evaluierung zu den Rekapitalisierungsbedürfnissen des zypriotischen Bankensektors.<ref>[https://euobserver.com/investigations/122415 Troika consultancies: A multi-million euro business beyond scrutiny], EUobserver.com vom 16.12.2013, abgerufen am 2417.04.20172020</ref> Bedeutsam für die Investment-Strategien BlackRocks war auch der Auftrag für die EZB, ihre Beratung für eins der größten anvisierten „quantitative Lockerung“-Programme zur Verfügung zu stellen, und das als größter Vermögensverwalter der Welt.<ref>[http://wolfstreet.com/2015/11/28/blackrock-spreads-it-tentacles-in-brussels/ BlackRock spreads its Tentacles in Brussels], Wolfstreet.com vom 28.11.2015, abgerufen am 2417.04.20172020</ref> Neben den lukrativen Aufträgen schien für BlackRock vor allem die dadurch gewonnenen Informationen von großem Wert, die so in Kalkulationen und Planungen zu Anlagestrategien eingingen. 
                
                === Benoit Coeure Skandal Martin Hellwig, ehem. Vorsitzender der Monopolkommission und Leiter des Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter, hält es für grundsätzlich falsch, dass einem privaten Unternehmen eine hoheitliche Aufgabe anvertraut wird.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ezb-in-der-kritik-blackrock-prueft-banken-an-denen-es-selbst-anteile-besitzt/22590450.html BlackRock prüft Banken, an denen es selbst Anteile besitzt], tagesspiegel.de vom 23.05.2018, abgerufen am 17.04.2020</ref>
                
    
                ===Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“===
                
                In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.<ref>[https://www.opensecrets.org/lobby/specissue.php?bid=s1484-114&id=D000021872&year=2016 Specific Issue Reports by BlackRock],abgerufen auf Opensecrets.org am 17.04.2020</ref> 
                
                Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."<ref name="Larry Fink">[http://www.zeit.de/2015/33/blackrock-larry-fink-finanzkonzern-banken-krise/komplettansicht Der 4-Billionen-Dollar-Mann], Zeit.de vom 27.08.2015, abgerufen am 17.04.2020</ref>
                
    
                ===Benoit Coeure Skandal===
            
            Der Franzose Benoit Coeure, seit 2011 Mitglied des Direktoriums der EZB, sprach im Mai 2015 auf einer Versammlung von Bänkern, Hedge Fond Managern und Vermögensverwaltern und gab dabei Insiderinformationen zu möglichen Anleihekäufen der EZB preis. Da die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatten die anwesenden Manager erhebliche Vorteile und nutzten diese auch in ihren Investmentplanungen, wodurch der Wert des Euros sank und am Tag der medialen Publikation der Ereignisse noch einmal stark fiel.<ref>[https://www.ft.com/content/f48123e2-ff02-11e4-8dd4-00144feabdc0  Benoît Cœuré speech highlights central bank links to financiers], Financial Times.com vom 21.05.2015, abgerufen am 2417.04.2172020</ref> Für Coeure selbst gab es keine Konsequenzen, er behielt seinen Job bei der EZB, die selbst behauptete, dass ein Verfahrensfehler zur Veröffentlichung dieser Informationen geführt habe. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass es bereits mehrere Treffen mit Vertretern großer Banken wie BNP Paribas, UBS, Goldman Sachs und auch BlackRock in Räumlichkeiten der EZB gab, kurz bevor wichtige Entscheidungen in der EZB gefällt wurden.<ref>[https://www.ft.com/content/7a9d5d9a-8155-11e5-a01c-8650859a4767 ECB officials met bankers before key decisions], Financial Times.com vom 02.11.2015, abgerufen am 2417.04.20172020</ref>
            
    
            === Weltweit vertretener Großaktionär ===
                
                Laut einer Studie der Universität von Amsterdam sind von den insgesamt 3900 in den USA börsennotierten Firmen BlackRock, Vanguard und State Street zusammengezählt bei 1662 Firmen größte Anteilseigner. Dies entspricht einem Marktkapital von über 17 Billionen Dollar, an diesen Firmen hängen mehr als 23,5 Millionen Arbeitsplätze. Die drei großen Firmen sind bei 438 von 500 Unternehmen des S&P 500 Index, der die größten 500 Firmen der USA umfasst, größte Anteilseigner. Diese Firmen machen etwa 82% des gesamten Marktkapitals dieses Indexes aus.<ref>[https://papers.ssrn.com/sol3/Papers.cfm?abstract_id=2798653 Hidden power of the Big Three? Passive index funds, re-concentration of corporate ownership, and new financial risk], SSRN.com vom 23.06.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
                
    
                BlackRock ist zudem an allen deutschen DAX-Unternehmen als Großaktionär beteiligt, bei acht der 30 topgesetzten Unternehmen ist es sogar größter Anteilseigner, dazu gehören zum Beispiel [[Bayer]], [[BASF]], [[Allianz]] und [[E.ON]]. Der Gesamtwert dieser Anteile entspricht 59 Milliarden Euro.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/gallery159306584/So-viele-Anteile-haelt-BlackRock-an-deutschen-Firmen.html So viele Anteile hält BlackRock an deutschen Firmen], welt.de, abgerufen am 24.05.2017</ref>
                
    
                == Weitere Informationen ==
                
    
                * Weitere Informationen==
                
    
                *[https://soundcloud.com/lobbycontrol/deutsche-bank-blackrock-und-co-machtkonzentration-in-der-finanzwirtschaft Deutsche Bank, Blackrock und Co: Machtkonzentration in der Finanzwirtschaft] Podcast von LobbyControl vom 27.06.2023, soundcloud.com
                
                *[https://www.finanzwende.de/themen/banken-und-schattenbanken/die-marktmacht-von-blackrock/ Die Marktmacht von Black Rock - Finanzwende 08.06.2021]
                
                *[http://vds.issproxy.com/SearchPage.php?CustomerID=228 BlackRocks Abstimmungsverhalten in der Rolle als Aktionär]
            
                
                {{spendenbanner}}
                
    
                == Einzelnachweise ==
                <references/>*[https://www.facing-finance.org/2020/05/blackrock-goes-green/ BlackRock goes green?]- Facing Finance 05/2020
                
    
                {{spendenbanner}}
                
    
                ==Einzelnachweise==
                <references />
                
    
                [[Kategorie:Unternehmen]]
                
                [[Kategorie:Finanzlobby]]
    (104 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt)
    Zeile 1: Zeile 1:
      +
    <banner src="Spenden" time="10"></banner>
     
    {{BoxUnternehmen
     
    {{BoxUnternehmen
     
    | Name            = BlackRock, Inc.
     
    | Name            = BlackRock, Inc.
    Zeile 9: Zeile 10:
     
    60306 Frankfurt/M
     
    60306 Frankfurt/M
       
    2. Max-Joseph-Strasse 6,
    +
    2. Lenbachplatz 1,
     
    80333 München
     
    80333 München
     
    | Lobbybüro Deutschland =  
     
    | Lobbybüro Deutschland =  
    Zeile 15: Zeile 16:
     
    | Homepage        = [http://www.blackrock.com/ blackrock.com]
     
    | Homepage        = [http://www.blackrock.com/ blackrock.com]
     
    }}
     
    }}
    Die Firma '''BlackRock''' ist der größte Vermögensverwalter der Welt. Das Unternehmen verwaltet das Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden mit einem Gesamtwert von 5,42 Billionen US-Dollar.<ref>[http://ir.blackrock.com/Cache/1500098463.PDF?O=PDF&T=&Y=&D=&FID=1500098463&iid=4048287 BlackRock Reports First Quarter 2017] BlackRock.com vom 19.04.2017, abgerufen am 24.05.2017</ref> BlackRock gilt im Finanzsektor als eines der einflussreichsten Unternehmen und ist bei vielen großen Aktiengesellschaften als Großaktionär vertreten. Andere Börsenmanager halten BlackRock daher für extrem gefährlich, es wird in vielen Kreisen auch als sogenannte Schattenbank bezeichnet, da Vermögensverwalter nicht den Regeln traditioneller Banken unterliegen.
    +
    Die Firma '''BlackRock''' ist der größte Vermögensverwalter und gleichzeitig das einflussreichste Finanzunternehmen der Welt. BlackRock ist bei vielen großen Aktiengesellschaften als Großaktionär vertreten, darunter [[Bayer]], [[BASF]], [[Allianz]] und E.ON.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/518085/umfrage/groesste-blackrock-beteiligungen-am-aktienkapital-von-dax-unternehmen/ Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen], statista.com, abgerufen am 11.03.2025</ref>  
       
    ==Geschichte ==
    +
    Damit geht ein hoher direkter und indirekter Lobbyeinfluss einher: Allein 2022 gab das Unternehmen nach eigenen Angaben circa 3,5 Millionen Euro für Lobbyarbeit aus.<ref>[https://www.opensecrets.org/federal-lobbying/clients/summary?cycle=2022&id=D000021872 Client Profile: Black Rock Inc], opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23</ref> Mitunter bestehen starke Verflechtungen in die Politik, so war etwa der CDU-Politiker [[Friedrich Merz]] von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ex-cdu-spitzenmann-friedrich-merz-geht-zu-blackrock-14130649.html Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock], FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020</ref>  
    CEO Larry Fink gründete den Vermögensverwalter BlackRock 1988 mit acht Mitarbeitern als Tochter von Blackstone. 1992 wurde der Name BlackRock angenommen, das verwaltete Kapital lag zu diesem Zeitpunkt bereits bei 17 Milliarden, 1994 sogar bei 53 Milliarden Dollar.
     
    * 1995 übernahm PNC Financial die Firma, heute liegt ihr Aktienanteil bei 21,3%.
     
    * 1999 lag das verwaltete Kapital bei 165 Milliarden Dollar; 2004 waren es bereits 342 Milliarden Dollar.
     
    * 2006 übernahm/fusionierte BlackRock mit Merrill Lynch Investment Managers (MLIF) 
     
    * 2009 übernahm BlackRock zudem Barclays Sparte „Barclays Global Investors“ (BGI) mit iShares, BlackRocks Version von ETFs, Investmentfonds, die ganze Aktienindexe nachbilden.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/blackrock-history BlackRock: Our History], BlackRock.com vom 31.12.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref>
     
       
    Inzwischen ist BlackRock mit 78 Standorten in über 30 Ländern der größte Vermögensverwalter der Welt, 35 davon in Nordamerika und 23 in Europa, die deutschen Standorte sind Frankfurt und München, ein weiterer wichtiger Standort für Lobbyarbeit ist Brüssel.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/global-impact BlackRock: Global Impact], BlackRock.com vom 31.03.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref><ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/contacts-locations BlackRock: Contacts and Locations], BlackRock.com vom 31.12.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref> BlackRock beriet laut eigener Angaben bereits AIG, die griechische und irische Zentralbank, die Federal Reserve Bank of New York, das britische Finanzministerium und UBS, ist jedoch in Kontakt mit weitaus mehr Finanzinstituten wie der EZB oder der Deutschen Bank, bei der BlackRock gleichzeitig Großaktionär ist.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/global-impact BlackRock: Global Impact], BlackRock.com vom 31.03.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-ueberall-die-finger-drin-1.2888514 BlackRock: Überall die Finger drin], Süddeutsche.de vom 02.03.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref> Größte Konkurrenten in ihrer Sparte sind Vanguard und State Street. Zum Abschluss des Jahres 2016 betrug das verwaltete Vermögen 5,15 Billionen Dollar, die ETF Sparte iShares macht dabei 25% dieser Summe aus.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/literature/press-release/q4-2016-earnings.pdf BlackRock full year 2016 earnings report], BlackRock.com vom 13.01.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref>
    +
    BlackRock gilt gemeinhin als Schattenbank, da sie nicht den Reglementierungen traditioneller Banken unterliegt und auch eine statistische Erfassung der Transaktionen weitgehend ausbleibt. Als „too big too fail“-Privatunternehmen kann es in Krisenzeiten auf die Unterstützung von Staaten vertrauen. Darüber hinaus bemängeln Kritiker:innen die undurchsichtige Eigentümerstrukturen und zweifelhafte Investitionsmodelle (etwa in fossile Energien).
       
    == Organisationsstruktur und Personal ==
    +
    <br />
    === Undurchsichtige Eigentümerstrukturen ===
     
    Laut Angaben der NASDAQ besteht die börsennotierte BlackRock AG zu 86 Prozent aus institutionellen Beteiligungen, größter Anteilseigner ist PNC mit ca. 25% aller institutionell gehaltenen Aktien, dies entspricht 21,3 % aller Anteile.<ref>[http://www.nasdaq.com/de/symbol/blk/ownership-summary NASDAQ: BlackRock-Aktionäre], Nasdaq.com vom 21.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref> Die PNC Financial Services Group selbst ist auch börsennotiert, von der wiederum BlackRock, Vanguard, Wellington und State Street zu den größten Aktionären gehören.<ref>[http://www.nasdaq.com/de/symbol/pnc/ownership-summary NASDAQ: PNC-Aktionäre], Nasdaq.com vom 21.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref> Während PNC also in Abstimmungen großen Einfluss auf BlackRock ausüben könnte, unterliegt sie in ihren Leitlinien ebenfalls dem Stimmverhalten der Aktionäre, sodass BlackRock sich wiederum bei PNC, für die aus ihrer Sicht relevanten Themen, einsetzen kann. Dies lässt darauf schließen, dass sich die Besitzstrukturen von BlackRock im Kreis drehen. So kontrollieren sich die Vermögensverwaltungen selbst bzw. unterliegen eigentlich keiner Kontrolle.
     
       
    === Wichtige Personen ===
    +
    ==Geschäftstätigkeit==
    * Chairman und CEO: Laurence „Larry“ Fink <ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/leadership BlackRock: Leadership], BlackRock.com vom 31.12.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
    +
    Geschäftsfelder des Vermögensverwalters BlackRock sind: Altersvorsorge, Zukunftsinvestitionen, Pensionsfonds, Versicherungen, Finanzierung von staatlichen Infrastrukturprojekten.<ref>[https://www.blackrock.com/corporate/about-us# About us], blackrock.com, abgerufen am 09.03.2025</ref> Angeboten werden u. a. offene und geschlossene Investmentfonds, iShares und börsengehandelte Fonds, separate Konten, kollektive Investmentfonds und andere gepoolte Investmentvehikel. <ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/BLACKROCK-INC-11862/unternehmen/ BlackRock, Inc.], marketscreener.com vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref> Außerdem betätigt sich BlackRock in den Bereichen Beratung, Risikomanagement und Risikoanalyse, auch mit dem Risiko-Analyse-System [https://www.blackrock.com/aladdin/view-whole-portfolio Aladdin]. Zu den Kunden gehören Privatanleger, professionelle Anleger (Beispiele: Regierung, Zentralbank, regulierte Börse, beaufsichtigtes Finanzinstitut, regulierter Pensionsfonds, Großunternehmen) und semiprofessionelle Anleger (Beispiele: Einzelperson mit einem Nettovermögen von mindestens 500.000 USD, ein Unternehmen, eine Treuhandgesellschaft oder Stiftung,  die einzig zum Zweck der Verwaltung eines Investmentportfolios einer Einzelperson gegründet wurde und die Kriterien für professionelle Anleger erfüllt).<ref>[https://www.blackrock.com/de/professionelle-anleger/themen/people-and-money?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true Professionelle Anleger], blackrock.com, abgerufen am 10.03.2025</ref> Ende 2023 beschäftigte der Konzern ca. 19.800 Personen in über 30 Ländern<ref>[https://s24.q4cdn.com/856567660/files/doc_financials/2024/ar/2024-Proxy-Statement_vF.pdf 2024 Proxy Statement], s24q4cnd.com, abgerufen am 09.03.2025</ref> und verwaltete 2024 ein Vermögen in Höhe von 10,5 Billionen USD.<ref>[https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/blackrock-wird-immer-groesser-verwaltet-jetzt-115-billionen-us-dollar/ BlackRock wird immer größer: Konzern verwaltet jetzt 10,5 Billionen Euro], businessinsider.com vom 12.10.2024, abgerufen am 10.03.2025</ref>
    * Head of Supervisory Board Germany: [[Friedrich Merz]] <ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ex-cdu-spitzenmann-friedrich-merz-geht-zu-blackrock-14130649.html Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock], FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
     
       
    == Lobbystrategien und Einfluss ==
    +
    In Europa verwaltet BlackRock mit iShares 43 % des gesamten ETF-Vermögens.<ref>[https://www.morningstar.de/de/news/257801/etfs-niemand-stiehlt-ishares-die-krone.aspx ETFs: Niemand stiehlt iShares die Krone], morningstar.de vom 27.11.2024, abgerufen am 10.03.2025</ref> Ein ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung eines Index wie beispielsweise des DAX, dem deutschen Leitindex, nachzubilden und die gleiche Rendite, (abzüglich Gebühren) wie dieser Index zu erzielen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/55/ed/369939/BlackRock_Asset_Management_Deutschland_AG_Testatsexemplar_31-12-2023.pdf Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023], lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025</ref>
    ===Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“===
    +
     
    In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.<ref>[https://www.opensecrets.org/lobby/specissue.php?bid=s1484-114&id=D000021872&year=2016 Specific Issue Reports by BlackRock],abgerufen auf Opensecrets.org am 24.04.2017</ref>  
    +
    ==Wettbewerbsminderung durch Minderheitsbeteiligungen von Vermögensverwaltern an Anbietern einer Branche==
    Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."<ref name="Larry Fink">[http://www.zeit.de/2015/33/blackrock-larry-fink-finanzkonzern-banken-krise/komplettansicht Der 4-Billionen-Dollar-Mann], Zeit.de vom 27.08.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref>
    +
    Die Monopolkommission kam in ihrem Gutachten aus dem Jahr 2016 zu dem Ergebnis, „dass indirekte Horizontalverflechtungen zwischen Unternehmen desselben Marktes über institutionelle Investoren ein wettbewerbsverzerrendes Potenzial bilden. Durch Minderheitsbeteiligungen institutioneller Anleger an mehreren Anbietern einer Branche könne das Interesse an der Gesamtmarktrendite im Vordergrund stehen, was die Anreize zu wettbewerblichem Verhalten abschwächt.“<ref>[https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2016/heft/12/beitrag/gefaehrden-institutionelle-anleger-den-wettbewerb.html Gefährden institutionelle Anleger den Wettbewerb?, Wirtschaftsdienst 12/2016], wirtschaftsdienst.eu, abgerufen am 12.03.2025</ref> Derartige Eigentümerstrukturen werden auch als „Common Ownership“ bezeichnet. Laut [https://www.iese.edu/faculty-research/faculty/jose-azar/ José Aznar], Visiting Professor of Economics, wird „Common Ownership“ besonders sichtbar bei der wachsenden Macht der „Big Three“ der Vermögensverwaltung: BlackRock, Vanguard und State Street.<ref>[https://www.iese.edu/insight/articles/common-ownership-implications-competition-markets/ Common ownership: implications for competitions and marktes], iese.edu vom 15.09.2022, abgerufen am 12.03.2025</ref> Eine Studie von vier Wissenschaftlern der University of Groningen und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die 2025 im Global Strategy Journal veröffentlicht wurde, kommt zu folgendem Ergebnis: "Wenn Investoren Anteile an zwei konkurrierenden Unternehmen halten, kann dies die Wettbewerbsintensität dieser Konkurrenten verringern. […] Der Effekt schwächt sich ab, wenn der Wettbewerb innerhalb gemeinsamer Märkte abnimmt und die Distanz zwischen den beteiligten Konkurrenten und ihrem gemeinsamen Investor zunimmt. Für Manager global operierender Unternehmen unterstreicht dies die Notwendigkeit, nicht nur die Strategien der Wettbewerber, sondern auch deren Eigentümerstruktur zu berücksichtigen. Überlappende Eigentümerstrukturen können die Wettbewerbsdynamik auf globalen Märkten erheblich beeinflussen, indem sie die strategischen Ansätze der Wettbewerber prägen." (Übersetzung: Google Übersetzer). <ref>[https://uni-goettingen.de/de/document/download/97678c090c3d66cb286f2bc291adedc5.pdf/Global%20Strategy%20Journal%20-%202025%20-%20Steinberg%20-%20Common%20ownership%20and%20competitive%20dissimilarity%20A%20global%20perspective%20on.pdf Common ownership and competitive dissimilarity: A global perspective on competition and instutional ownershi], uni-goettingen.de, abgerufen am 12.03.2025</ref>
      +
     
      +
    ==Organisationsstruktur und Personal==
      +
    Die BlackRock Inc., New York, ist die Konzernmutter aller BlackRock-Gesellschaften. Die BlackRock Asset Management Deutschland AG mit Sitz in München ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die iShares ETFs in Deutschland anbietet, wobei ETF für "Exchange Traded Fund" steht.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/55/ed/369939/BlackRock_Asset_Management_Deutschland_AG_Testatsexemplar_31-12-2023.pdf Jahresbilanz zum 31.Dezember 2023], lobbyregister.de, abgerufen am 09.03.2025</ref> Die Muttergesellschaft von BlackRock Deutschland ist die BlackRock (Netherlands) B.V., Amsterdam.
      +
    ===Aktionäre von BlackRock===
      +
    Ca. 84 % der Aktien von BlackRock sind im Besitz von Institutionen (Stand: 03/2025).<ref>[https://de.finance.yahoo.com/quote/BLK/holders/ BlackRock, Inc.], finance.yahoo.com vom 10.03.2025, abgerufen am 10.03.2025</ref> Zu den Top institutionellen Anlegern gehören: Vanguard Group Inc (8,62 %), Black Rock Inc. (6,47 %), State Street Corporation (4,06 %), Temasek Holdings (Private) Limited (3,28 %), Bank of America Corporation (3,22 %), Morgan Stanley (3,08 %). Der langjährige Großaktionär PNC Financial Services Group hat 2020 seine Anteile veräußert.<ref>[https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/vermoegensverwalter-blackrock-verliert-grossaktionaer-pnc/25823000.html BlackRock verliert Großaktionär PNC], handelsblatt.de vom 12.05.2020, abgerufen am 10.03.2025</ref>
      +
     
      +
    Vanguard Group Inc. und State Street Corporation sind als bedeutende Vermögensverwalter wichtige Konkurrenten des Marktführers BlackRock.
      +
     
      +
    ===BlackRock als Aktionär===
      +
    Nach einer Studie der Research-Abteilung von statista (Stand: 02/2024) ist BlackRock an 32 der 40 im Dax gelisteten Unternehmen beteiligt, an mehr als zwanzig sogar mit über 5 %.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/518085/umfrage/groesste-blackrock-beteiligungen-am-aktienkapital-von-dax-unternehmen/ Beteiligungen des Vermögensverwalters BlackRock am Aktienkapital von im Dax gelisteten Unternehmen], statista.com, abgerufen am 11.03.2025</ref> Die höchsten Beteiligungen hält BlackRock an Qiagen (11,4 %), MTU Aero Engines (11,33 %) und Commerzbank (8,96 %).
      +
     
      +
    BlackRock ist u.a. an den folgenden US-Konzernen beteiligt (Stand: 11/03/2025):
      +
    *Microsoft (5,9 %)<ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/MICROSOFT-CORPORATION-4835/unternehmen/ Microsoft], marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
      +
    *[[Apple]] (5,7 %)<ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/APPLE-INC-4849/unternehmen/ Apple Inc.], marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
      +
    *[[Amazon]] (4,9 %)<ref>[https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/AMAZON-COM-INC-12864605/unternehmen/ Amazon], marketscreener vom 11.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
      +
    ===Wichtige Personen===
      +
    *Gründer, Chairman und CEO: Laurence „Larry“ Fink <ref>[https://www.blackrock.com/corporate/en-us/about-us/leadership BlackRock: Leadership], BlackRock.com vom 17.04.2020, abgerufen am 17.04.2020</ref>
      +
    *Amin Nasser, Chef des weltweit größten Ölkonzerns Saudi Aramco, ist Mitglied des Verwaltungsrats von BlackRock<ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/amin-nasser-blackrock-chef-larry-fink-holt-chef-von-oelkonzern-saudi-aramco-in-die-fuehrung-a-4e310dfc-3738-49a9-8764-5e1cba84dd64 BlackRock auf Kuschelkurs mit Big Oil], manager-magazin.de vom 18.07.2023</ref>
      +
    *[[Friedrich Merz]], Bundesvorsitzender der CDU, war von März 2016 bis März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der ''BlackRock Asset Management Deutschland AG'' <ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ex-cdu-spitzenmann-friedrich-merz-geht-zu-blackrock-14130649.html Ehemaliger CDU-Spitzenmann Merz geht zu Blackrock], FAZ.net vom 17.03.2016, abgerufen am 17.04.2020</ref><ref>[https://www.friedrich-merz.de/persoenliche-erklaerung-zum-aufsichtsratsvorsitz-von-blackrock/ Persönliche Erklärung], friedrich-merz.de vom 05.02.2020, abgerufen am 17.04.2020</ref>
      +
     
      +
    ==Lobbystrategien und Einfluss==
      +
    ===EU-Lobbying===
      +
    Laut [https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=51436554494-18&locale=de#de EU-Transparenzregister] lagen die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying für das Jahr 2024 zwischen 900 Tsd. und 999 Tsd. Euro; Ende 2024 wurden 11 Lobbyist:innen  (Vollzeitäquivalent: 1,9) beschäftigt.
      +
     
      +
    Rechtlich verantwortlich für die Brüsseler Repräsentanz ist Stephen Cohen, Leiter der BlackRock-Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).
      +
     
      +
    Mit 40 dokumentierten Treffen mit der EU-Kommission (zwischen 12/2014 und 06/2023) ist BlackRock ist eines der Unternehmen mit den meisten Kontakten mit EU-Vertretungen. Die Gespräche drehten sich dabei vor allem um Finanzfragen. 2022 traffen sich Lobbyist:innen innerhlab von 3 Monaten zwei Mal mit dem Generaldirektor Gerassimos Thomas, der für die Besteuerung und Zollunionen zuständig ist und tauschten sich mit ihm zur Besteuerung von Banken und Finanzunternehmen aus.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=51436554494-18&pdf=true EU-Transparenzregister: Meetings of BlackRock], ec.europa.eu vom 30.07.2023, zugegriffen am 3.07.23</ref>
      +
     
      +
    2016 fanden allein 5 von 9 Treffen mit einem Teammitglied des Finanzkommissars oder Dombrovskis selbst statt, ein weiterer wichtiger Ansprechpartner war hier Jan Ceyssens, der speziell für die Verhältnisse zur EZB und anderen Banken verantwortlich ist.<ref>[https://ec.europa.eu/commission/commissioners/2019-2024/dombrovskis_en#team Dombrovskis Team], EU- Website, zuletzt abgerufen am 29.04.2020</ref> 2015 berichtete die Financial Times, BlackRock sei das Unternehmen mit den meisten Treffen (5) mit dem Team des Finanzkommissars gewesen.<ref>[https://www.ft.com/content/4e2d4666-8f75-11e5-8be4-3506bf20cc2b BlackRock steps up lobbying of the European Commission], Financial Times.com vom 22.11.2015, abgerufen am 29.04.2020</ref> Die Public-Affairs-Agentur Fleishman-Hillard gibt zudem an, Zahlungen von BlackRock zu erhalten. Die Repräsentationskosten von Fleishman-Hillard lagen laut EU-Transparenzregister im Jahr 2022 zwischen 200 Tsd. und 299 Tsd. Euro.
      +
     
      +
    Von 2017-2021 war der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne ein wichtiger Berater von BlackRock, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhielt. In dieser Zeit war Osborne auch Chefredakteur der größten Londoner Tageszeitung, des London Evening Standard.<ref>[http://www.taz.de/Medien-in-Grossbritannien/!5394746/ Journalisten als Polit-Cheerleader], Taz.de vom 30.03.2017, abgerufen am 17.04.2020</ref>
      +
     
      +
    ===Lobbyaktivitäten in Deutschland===
      +
    Im deutschen Lobbyregister gibt BlackRock Asset Management Deutschland AG an, im Jahr 2023 zwischen 650.001 bis 660.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben , direkt an der Interessenvertretung sind 7 Personen beteiligt, wobei die ehem. EU-BlackRock-Lobbyistin Joanna Cound Cheflobbistin ist. <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R003422/6296?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DBlackRock%26page%3D1%26pageSize%3D10%26sort%3DREGISTRATION_DESC Lobbyregister], lobbyregister.bundestag.de vom 1.6.2023, abgerufen am 28.07.23</ref>
      +
     
      +
    Der CDU-Politiker [[Friedrich Merz]] war von 2016 bis Ende März 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG. Mit Merz hatte BlackRock einen extrem weit vernetzten früheren CDU-Spitzenpolitiker in seinen Reihen, der lange Zeit Vorsitzender der [[Atlantik-Brücke]] war.<ref>[http://www.n-tv.de/wirtschaft/Friedrich-Merz-wird-Kontrollchef-article16787566.html Friedrich Merz wird Kontrollchef], N-tv.de vom 18.01.2016, abgerufen am 17.04.2020</ref>
      +
     
      +
    Nachfolger von Merz als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland wurde der selbständige Vermögensberater Michael Rüdiger, Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Börse, zuvor Vorstandsvorsitzender der DekaBank Deutsche Girozentrale und Gremienmitglied mehrerer Banken und banknaher Organisationen.<ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/personalien/michael-ruediger-wird-neuer-aufsichtsratschef-von-blackrock-deutschland-a-1307480.html Michael Rüdiger wird neuer BlackRock-Aufsichtsrat-Vorsitzender], manager-magazin.de vom 03.06.2020, zugegriffen am 29.07.23</ref>
      +
     
      +
    ===Lobbyausgaben in den USA===
      +
    Für das Jahr 2022 gab BlackRock in den USA an 3,5 Millionen US-Dollar für Lobbyaktivitäten auszugeben, diese stiegen gegenüber 2021 um 1,5 Mio. US-Dollar. BlackRock Inc. beschäftigt laut US-Transparenzregister 23 Lobbyist:innen, wobei alleine 21 Personen zuvor im US-Kongress oder bei Kongressabgeordneten gearbeitet haben.<ref>[https://www.opensecrets.org/federal-lobbying/clients/summary?cycle=2022&id=D000021872 Client Profile: Black Rock Inc], opensecrets.org, abgerufen am 28.07.23</ref>
      +
     
      +
    ==Mitgliedschaften==
      +
    BlackRock ist Mitglied der folgenden Organisationen:
      +
     
      +
    *<span class="" data-encrypted="Neorvgftrzrvafpunsg süe orgevroyvpur Nygrefibefbethat (NON)">[[Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersvorsorgung]] (ABA)</span>
      +
    *Assogestioni
      +
    *Association Francaise de la Gestion financiere (AFG)
      +
    *Alternative Investment Management Association (AIMA)
      +
    *The Association for Financial Markets in Europe (Afme)
      +
    *Association of Luxembourg Funds Industry (ALFI)
      +
    *[[Bruegel]]
      +
    *<span class="ve-pasteProtect" data-encrypted="Ohaqrfireonaq Nygreangvir Vairfgzragf (ONV)">[[Bundesverband Alternative Investments]] (BAI)</span>
      +
    *[[Bundesverband Investment und Asset Management]] (BVI)
      +
    *The Dutch Fund and Asset Management Association (Dufas)
      +
    *[[Deutsches Aktien Institut]] (DAI)
      +
    *Eumedion
      +
    *[[Eurofi]]
      +
    *[[European Capital Markets Insitute]] (ECMI)
      +
    *European Corporate Governance Institute (ECGI)
      +
    *European Fund and Asset Management Association (EFAMA)
      +
    *[[European Parliamentary Financial Services Forum]]
      +
    *Forum VuV - Verband unabhängiger Vermögensverwalter
      +
    *Green and Sustainable Finance Cluster Germany e.V.
      +
    *ICI Global
      +
    *Institutional Money Market Funds Association (IMMFA)
      +
    *International Swaps and Derivatives Association (ISDA)
      +
    *The Investment Association (IA)
      +
    *Irish Funds
      +
    *The International Capital Markets Association (ICMA)
      +
    *Pensions Europe
      +
     
      +
    Quelle: EU-Transparenzregister, deutsches Lobbyregister und Webseiten der Organisationen (Stand: 07/2023)
      +
     
      +
    Im Januar 2025 hat BlackRock die Net Zero Asset Manager Initiative (NZAM) verlassen. Die Mitgliedschaft habe „Verwirrung hinsichtlich der Praktiken von BlackRock gestiftet und uns rechtlichen Anfragen verschiedener Beamter ausgesetzt“.<ref>[https://www.fundresearch.de/nachhaltigkeit/blackrock-steigt-aus-klimabuendnis-aus.php BlackRock steigt aus Klimabündnis aus], fundresearch.de vom 10.01.2025</ref> Die NZAM-Mitglieder verpflichteten sich, einen Beitrag zu leisten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, indem sie das Ziel von Netto-Treibhausgasemissionen von null bis 2050 oder früher verfolgen.<ref>[https://www.fundresearch.de/nachhaltigkeit/blackrock-steigt-aus-klimabuendnis-aus.php BlackRock steigt aus Klimabündnis aus], fundresearch.de vom 10.01.2025</ref> Kurz danach setzte die Initiative ihre Aktivitäten aus.<ref>[https://www.portfolio-institutionell.de/net-zero-asset-managers-initiative-setzt-aktivitaeten-aus/ Net-Zero-Asset-Managers-Initiative setzt Aktivitäten aus], portfolio-institutionell.de vom 15.01.2025, abgerufen am 09.03.2025</ref>
       
    === EU-Lobbying ===
    +
    ==Fallbeispiele und Kritik==
    Laut EU-Lobbyregister ist BlackRock inzwischen eines der Unternehmen mit den meisten Treffen ihrer Lobbyisten und Lobbyistinnen mit EU-Vertretungen. Die Gespräche drehen sich dabei vor allem um Finanzfragen.
    +
    ===Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft des Panama-Kanals===
      +
    Auf Druck aus den USA soll ein Konsortium um BlackRock 2025 einen 80-prozentigen Anteil an der Panama Ports Company vom chinesischen Unternehmen CK Hutchison erwerben.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/panamakanal-china-usa-100.html US-Firma übernimmt Kontrolle über Häfen], tagesschau.de vom 04.03.2025, abgerufen am 10.03.2025</ref> Dadurch erlangt das Konsortium die Kontrolle über 43 Häfen in 23 Ländern, zu denen neben Panama Mexiko, die Niederlande, Ägypten und Australien gehören.<ref>[https://apnews.com/article/hong-kong-panama-canal-beijing-hutchison-blackrock-rubio-d02a8439cc63d9e740e5154d4e0c56f6 BlackRock strikes deal to bring ports on both sides of Panama Canal under American control], apnews.com vom 04.03.2025, abgerufen am 11.03.2025</ref>
       
    * Dokumentierte Treffen: 28, davon 17 zu Finanzmarkt-Themen.
    +
    ===BlackRock als fossiler Finanzdienstleister===
    * Die Ausgaben BlackRocks für EU-Lobbying lagen für das Jahr 2016 bei mindestens 1,25 Mio. Euro.
    +
    Im Juli 2023 wurde der CEO des saudi-arabischen Erdöl-Konzerns Aramco, Amin Nasser in den Verwaltungsrat BlackRocks berufen. Larry Fink begründete die Entscheidung mit einem Fokus auf Investitionen im Nahen Osten. Gleichzeitig reagiere er damit auf Kritik der Republikaner in den USA. Die neue 'nachhaltige' Ausrichtung BlackRocks werde dort zunehmend negativ wahrgenommen, sodass einige Pensionsfonds in republikanisch geführten Bundesstaaten ihr Geld von BlackRock abzogen. Durch die Entscheidung wolle man Ausgeglichenheit signalisieren. <ref>[https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/vermoegensverwalter-blackrock-beruft-aramco-ceo-in-den-verwaltungsrat/29263580.html Blackrock beruft Aramco-CEO in Verwaltungsrat], handelsblatt.de vom 18.07.2023, zugegriffen am 28.07.23</ref>
    * BlackRock hat für diese Zwecke fünf akkreditierte Lobbyisten mit EU-Parlamentszugang.<ref>[https://lobbyfacts.eu/representative/bc00bbb0e3cb4fd7a03231d84a00f7a5/blackrock BlackRock: Daten EU-Lobbying], Lobbyfacts.com vom 22.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref>
     
       
    BlackRock traf sich 2015 und 2016 zweimal mit dem damaligen Finanzkommissar Jonathan Hill, der nach dem Brexit von Valdis Dombrovskis abgelöst wurde, mit dem das Unternehmen sich ebenfalls bereits zweimal traf. 2016 fanden allein 5 von 9 Treffen mit einem Teammitglied des Finanzkommissars oder Dombrovskis selbst statt, ein weiterer wichtiger Ansprechpartner war hier Jan Ceyssens, der speziell für die Verhältnisse zur EZB und anderen Banken verantwortlich ist.<ref>[https://ec.europa.eu/commission/commissioners/2014-2019/dombrovskis/team_en Dombrovskis Team], EU-Website vom 24.04.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref> 2015 berichtete die Financial Times, BlackRock sei das Unternehmen mit den meisten Treffen (5) mit dem Team des Finanzkomissars gewesen.<ref>[https://www.ft.com/content/4e2d4666-8f75-11e5-8be4-3506bf20cc2b BlackRock steps up lobbying of the European Commission], Financial Times.com vom 22.11.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref>
    +
    Auch 2023 investierte BlackRock weiterhin in Konzerne wie [[ExxonMobile]], [[BP Europa|BP]] und Aramco, die ihre Abbaukontingente in Öl, Gas und Kohle noch ausweiten wollen.<ref>[https://www.facing-finance.org/2020/05/blackrock-goes-green/ BlackRock goes green?], facing-finance.org vom Mai 2020, zugegriffen am 28.07.23</ref> Die NGO Urgewald bezeichnet die Strategie BlackRocks daher als Greenwashing.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/info/BlackRock-und-die-Nachhaltigkeit,audio1416650.html BlackRock und die Nachhaltigkeit], ndr-info.de vom 05.07.2023, zugegriffen am 28.07.23</ref>
    Die Public-Affairs-Agentur Fleishman-Hillard gibt zudem an, Zahlungen von BlackRock zu erhalten. Die Summe liegt zwischen 200.000 € und 299.000 €.<ref>[https://lobbyfacts.eu/representative/9fcd8aa5ed924ac899657be9f5faab1e/fleishman-hillard Fleishman-Hillard: Daten EU-Lobbying], Lobbyfacts.com vom 20.07.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
     
       
    Deutscher Chef-Lobbyist ist [[Friedrich Merz]], der Anfang 2016 zum Aufsichtsratsvorsitzenden für BlackRock Deutschland ernannt wurde. Mit Merz hat BlackRock einen extrem weit vernetzten früheren CDU-Spitzenpolitiker in seinen Reihen, der  Vorsitzender der [[Atlantik-Brücke]] ist.<ref>[http://www.n-tv.de/wirtschaft/Friedrich-Merz-wird-Kontrollchef-article16787566.html Friedrich Merz wird Kontrollchef], N-tv.de vom 18.01.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
    +
    2022 versicherte BlackRock auf Anfrage, auch weiterhin in fossile Energien zu investieren, eine Beendigung von Investitionen in Öl, Gas und Kohle sei nicht notwendig für die Vorhaben gegen den Klimawandel.<ref>[https://www.ft.com/content/d586a16e-4f5e-4fff-8610-ade4dd2badda Blackrock and Vanguard tell UK inquiry they will not quit fossil fuel investments], ft.com vom 18.10.2022, zugegriffen am 28.07.23</ref>  
    Ein wichtiger Berater von BlackRock ist der britische Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister George Osborne, der für diesen Job jährlich 750.000 Euro erhält. Er war im Kabinett des Ex-Premierministers David Cameron und ist 2016 nach dem Brexit von seinem Posten zurückgetreten, seit März 2017 ist er Chefredakteur von der größten Londoner Tageszeitung, London Evening Standard.<ref>[http://www.taz.de/Medien-in-Grossbritannien/!5394746/ Journalisten als Polit-Cheerleader], Taz.de vom 30.03.2017, abgerufen am 24.04.2017</ref>  
     
       
    == Fallbeispiele und Kritik ==
    +
    2020 wurde BlackRock zudem offizieller Berater für Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Sustainable Finance-Strategie der Europäischen Union und erhielt so direkten Zugang zur EU-Gesetzgebung.<ref>[https://www.finanzwende.de/blog/den-bock-zum-gaertner/ Den Bock zum Gärtner], finanzwende.de vom 21.04.2020, abgerufen am 29.04.2020</ref> Die Bürgerbewegung Finanzwende hält diesen Schritt für hochproblematisch, weil BlackRock ein Geschäftsinteresse daran habe, die Sustainable Finance-Strategie zu verwässern.
       
    === Beratung des EU-Finanzsektors ===
    +
    2020 verfasste BlackRock-CEO Larry Fink einen [https://www.blackrock.com/americas-offshore/en/larry-fink-ceo-letter Brief an alle CEOs] der Firmen, in die BlackRock investiert - 'Climate Risk is Investment Risk' (dt. Klimarisiko ist ein Investitionsrisiko) hies es darin. Man wolle Nachhaltigkeit als Investitionsstandard festlegen.<ref>[https://table.media/climate/analyse/blackrocks-duerftige-klimabilanz/ Blackrocks dürftige Klimabilanz], table.media vom 17.01.2023, zugegriffen am 28.07.23</ref>
    Die Beratungsfirma BlackRock Solutions, Tochter der BlackRock Vermögensverwaltung wurde 2011 von der irischen Zentralbank beauftragt, Verlustrisiken zu prognostizieren und einen Stress-Test durchzuführen, kurz zuvor wurde das Bankensystem Irlands mit 85 Milliarden Euro gerettet. Hierfür erhielt das Unternehmen 30 Millionen Euro, für einen ähnlichen Job für die Bank Griechenlands erhielt die Firma 12,3 Millionen Euro. Auch für die zypriotische Bank arbeitete BlackRock Solutions an einer Evaluierung zu den Rekapitalisierungsbedürfnissen des zypriotischen Bankensektors.<ref>[https://euobserver.com/investigations/122415 Troika consultancies: A multi-million euro business beyond scrutiny], EUobserver.com vom 16.12.2013, abgerufen am 24.04.2017</ref> Bedeutsam für die Investment-Strategien BlackRocks war auch der Auftrag für die EZB, ihre Beratung für eins der größten anvisierten „quantitative Lockerung“-Programme zur Verfügung zu stellen, und das als größter Vermögensverwalter der Welt.<ref>[http://wolfstreet.com/2015/11/28/blackrock-spreads-it-tentacles-in-brussels/ BlackRock spreads its Tentacles in Brussels], Wolfstreet.com vom 28.11.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref> Neben den lukrativen Aufträgen schien für BlackRock vor allem die dadurch gewonnenen Informationen von großem Wert, die so in Kalkulationen und Planungen zu Anlagestrategien eingingen.
     
       
    === Benoit Coeure Skandal ===
    +
    2019 deckten Recherchen noch auf, das BlackRock gegen Klimabeschlüsse einiger Energiekonzerne stimmte. Und auch mit dem Brief Finks ändert sich nicht viel. Zwar wolle man sich bis 2025 von Investitionen in Kohleunternehmen verabschieden, jedoch gilt der Beschluss nur für Investitionen in Kohleabbau, nicht in die Kohleverbrennung. So bleibt der deutsche Kohlekonzern RWE trotz massiven Kohleabbaus weiter Kunde BlackRocks, denn er verbrennt seine eigene Kohle direkt im konzerneigenen Kraftwerk. Außerdem konnte BlackRock durch die Regelung weiter größter Investor in Kohlekraftwerkentwickler bleiben, finanziert Öl- und Gaskonzerne. Portfolios der Anlagefonds bezeichnen sich zwar als nachhaltig, listen jedoch RWE.
    Der Franzose Benoit Coeure, seit 2011 Mitglied des Direktoriums der EZB, sprach im Mai 2015 auf einer Versammlung von Bänkern, Hedge Fond Managern und Vermögensverwaltern und gab dabei Insiderinformationen zu möglichen Anleihekäufen der EZB preis. Da die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatten die anwesenden Manager erhebliche Vorteile und nutzten diese auch in ihren Investmentplanungen, wodurch der Wert des Euros sank und am Tag der medialen Publikation der Ereignisse noch einmal stark fiel.<ref>[https://www.ft.com/content/f48123e2-ff02-11e4-8dd4-00144feabdc0  Benoît Cœuré speech highlights central bank links to financiers], Financial Times.com vom 21.05.2015, abgerufen am 24.04.217</ref> Für Coeure selbst gab es keine Konsequenzen, er behielt seinen Job bei der EZB, die selbst behauptete, dass ein Verfahrensfehler zur Veröffentlichung dieser Informationen geführt habe. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass es bereits mehrere Treffen mit Vertretern großer Banken wie BNP Paribas, UBS, Goldman Sachs und auch BlackRock in Räumlichkeiten der EZB gab, kurz bevor wichtige Entscheidungen in der EZB gefällt wurden.<ref>[https://www.ft.com/content/7a9d5d9a-8155-11e5-a01c-8650859a4767 ECB officials met bankers before key decisions], Financial Times.com vom 02.11.2015, abgerufen am 24.04.2017</ref>
     
       
    === Weltweit vertretener Großaktionär ===
    +
    ===Aktivitäten zur Privatisierung der Pensionen in Europa===
    Laut einer Studie der Universität von Amsterdam sind von den insgesamt 3900 in den USA börsennotierten Firmen BlackRock, Vanguard und State Street zusammengezählt bei 1662 Firmen größte Anteilseigner. Dies entspricht einem Marktkapital von über 17 Billionen Dollar, an diesen Firmen hängen mehr als 23,5 Millionen Arbeitsplätze. Die drei großen Firmen sind bei 438 von 500 Unternehmen des S&P 500 Index, der die größten 500 Firmen der USA umfasst, größte Anteilseigner. Diese Firmen machen etwa 82% des gesamten Marktkapitals dieses Indexes aus.<ref>[https://papers.ssrn.com/sol3/Papers.cfm?abstract_id=2798653 Hidden power of the Big Three? Passive index funds, re-concentration of corporate ownership, and new financial risk], SSRN.com vom 23.06.2016, abgerufen am 24.04.2017</ref>
    +
    Paulo Pena und Harald Schumann berichten in „Der Freitag“ ausführlich über die erfolgreichen Bemühungen von BlackRock, ein europaweites privates Altersvorsorgeprodukt („Pan-European Personal Pension“, abgekürzt „PEPP) einzuführen, das keine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital enthält.<ref>[https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/achtung-rentenfresser Achtung, Rentenfresser], freitag.de Ausgabe 26/2018, abgerufen am 17.04.2020</ref> Die in Deutschland übliche Garantie soll entfallen. Vorgesehen sei lediglich ein „Qualitätssiegel“, mit dem die Finanzkonzerne in allen EU-Staaten gleichzeitig ihre Fonds als Altersvorsorge vermarkten können. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die Lobbyaktivitäten des ehemaligen britischen Finanzministers George Osborne bei der EU-Kommission, der schon als Minister enge Kontakte zu BlackRock unterhielt und seit Februar 2017 offiziell als Lobbyist für den Konzern tätig ist.
       
    BlackRock ist zudem an allen deutschen DAX-Unternehmen als Großaktionär beteiligt, bei acht der 30 topgesetzten Unternehmen ist es sogar größter Anteilseigner, dazu gehören zum Beispiel [[Bayer]], [[BASF]], [[Allianz]] und [[E.ON]]. Der Gesamtwert dieser Anteile entspricht 59 Milliarden Euro.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/gallery159306584/So-viele-Anteile-haelt-BlackRock-an-deutschen-Firmen.html So viele Anteile hält BlackRock an deutschen Firmen], welt.de, abgerufen am 24.05.2017</ref>
    +
    ===Beratung des EU-Finanzsektors===
      +
    Die Beratungsfirma BlackRock Solutions, Tochter der BlackRock Vermögensverwaltung wurde 2011 von der irischen Zentralbank beauftragt, Verlustrisiken zu prognostizieren und einen Stress-Test durchzuführen, kurz zuvor wurde das Bankensystem Irlands mit 85 Milliarden Euro gerettet. Hierfür erhielt das Unternehmen 30 Millionen Euro, für einen ähnlichen Job für die Bank Griechenlands erhielt die Firma 12,3 Millionen Euro. Auch für die zypriotische Bank arbeitete BlackRock Solutions an einer Evaluierung zu den Rekapitalisierungsbedürfnissen des zypriotischen Bankensektors.<ref>[https://euobserver.com/investigations/122415 Troika consultancies: A multi-million euro business beyond scrutiny], EUobserver.com vom 16.12.2013, abgerufen am 17.04.2020</ref> Bedeutsam für die Investment-Strategien BlackRocks war auch der Auftrag für die EZB, ihre Beratung für eins der größten anvisierten „quantitative Lockerung“-Programme zur Verfügung zu stellen, und das als größter Vermögensverwalter der Welt.<ref>[http://wolfstreet.com/2015/11/28/blackrock-spreads-it-tentacles-in-brussels/ BlackRock spreads its Tentacles in Brussels], Wolfstreet.com vom 28.11.2015, abgerufen am 17.04.2020</ref> Neben den lukrativen Aufträgen schien für BlackRock vor allem die dadurch gewonnenen Informationen von großem Wert, die so in Kalkulationen und Planungen zu Anlagestrategien eingingen. Martin Hellwig, ehem. Vorsitzender der Monopolkommission und Leiter des Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter, hält es für grundsätzlich falsch, dass einem privaten Unternehmen eine hoheitliche Aufgabe anvertraut wird.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ezb-in-der-kritik-blackrock-prueft-banken-an-denen-es-selbst-anteile-besitzt/22590450.html BlackRock prüft Banken, an denen es selbst Anteile besitzt], tagesspiegel.de vom 23.05.2018, abgerufen am 17.04.2020</ref>
       
    == Weitere Informationen ==
    +
    ===Lobbying gegen die Einstufung als „systemically important financial institutions“===
      +
    In den USA gibt es zur Regulierung des Schatten-Banken-Sektors bereits das Vorhaben, große Vermögensverwalter wie BlackRock als "systemrelevant für das Finanzsystem" einzustufen. Die Konzerne wären dann mit einer Art Gefahrenaufkleber versehen und besonderer Aufsicht unterworfen. BlackRock hat intensiv Lobbyismus betrieben, um einen solchen Gesetzentwurf zu stoppen. Neben den eigenen Lobbyisten beauftragte BlackRock zu diesem Zwecke auch die Lobbyagentur „Rich Feuer Anderson“, die dafür im Jahr 2016 320.000 Dollar erhielt.<ref>[https://www.opensecrets.org/lobby/specissue.php?bid=s1484-114&id=D000021872&year=2016 Specific Issue Reports by BlackRock],abgerufen auf Opensecrets.org am 17.04.2020</ref>
      +
    Mit Erfolg: Das Vorhaben wurde bislang nicht durchgesetzt. BlackRock rechtfertigte sich gegenüber der ZEIT, „um eine Systemkrise zu verhindern, sei ein Regulierungsansatz, der sich auf einzelne Anlageprodukte beziehe, besser geeignet als die Regulierung einzelner Unternehmen“.."<ref name="Larry Fink">[http://www.zeit.de/2015/33/blackrock-larry-fink-finanzkonzern-banken-krise/komplettansicht Der 4-Billionen-Dollar-Mann], Zeit.de vom 27.08.2015, abgerufen am 17.04.2020</ref>
       
    * [http://vds.issproxy.com/SearchPage.php?CustomerID=228 BlackRocks Abstimmungsverhalten in der Rolle als Aktionär]
    +
    ===Benoit Coeure Skandal===
      +
    Der Franzose Benoit Coeure, seit 2011 Mitglied des Direktoriums der EZB, sprach im Mai 2015 auf einer Versammlung von Bänkern, Hedge Fond Managern und Vermögensverwaltern und gab dabei Insiderinformationen zu möglichen Anleihekäufen der EZB preis. Da die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatten die anwesenden Manager erhebliche Vorteile und nutzten diese auch in ihren Investmentplanungen, wodurch der Wert des Euros sank und am Tag der medialen Publikation der Ereignisse noch einmal stark fiel.<ref>[https://www.ft.com/content/f48123e2-ff02-11e4-8dd4-00144feabdc0 Benoît Cœuré speech highlights central bank links to financiers], Financial Times.com vom 21.05.2015, abgerufen am 17.04.2020</ref> Für Coeure selbst gab es keine Konsequenzen, er behielt seinen Job bei der EZB, die selbst behauptete, dass ein Verfahrensfehler zur Veröffentlichung dieser Informationen geführt habe. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass es bereits mehrere Treffen mit Vertretern großer Banken wie BNP Paribas, UBS, Goldman Sachs und auch BlackRock in Räumlichkeiten der EZB gab, kurz bevor wichtige Entscheidungen in der EZB gefällt wurden.<ref>[https://www.ft.com/content/7a9d5d9a-8155-11e5-a01c-8650859a4767 ECB officials met bankers before key decisions], Financial Times.com vom 02.11.2015, abgerufen am 17.04.2020</ref>
      +
     
      +
    ==Weitere Informationen==
      +
     
      +
    *[https://soundcloud.com/lobbycontrol/deutsche-bank-blackrock-und-co-machtkonzentration-in-der-finanzwirtschaft Deutsche Bank, Blackrock und Co: Machtkonzentration in der Finanzwirtschaft] Podcast von LobbyControl vom 27.06.2023, soundcloud.com
      +
    *[https://www.finanzwende.de/themen/banken-und-schattenbanken/die-marktmacht-von-blackrock/ Die Marktmacht von Black Rock - Finanzwende 08.06.2021]
      +
    *[http://vds.issproxy.com/SearchPage.php?CustomerID=228 BlackRocks Abstimmungsverhalten in der Rolle als Aktionär]
      +
    *[https://www.facing-finance.org/2020/05/blackrock-goes-green/ BlackRock goes green?]- Facing Finance 05/2020
       
     
    {{spendenbanner}}
     
    {{spendenbanner}}
       
    == Einzelnachweise ==
    +
    ==Einzelnachweise==
    <references/>
    +
    <references />
      +
     
      +
    [[Kategorie:Unternehmen]]
      +
    [[Kategorie:Finanzlobby]]

    Anhänge

    Diskussionen