Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft
Aktionsgemeinschaft Soziale Matktwirtschaft | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Tätigkeitsbereich | Verbreitung neoliberaler Ideen |
Gründungsdatum | 23. Januar 1953 |
Hauptsitz | Tübingen |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.asm-ev.de |
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Die Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft e.V. (ASM), ein eingetragener Verein mit Sitz in Tübingen, wurde 1953 als eine Vereinigung von Wissenschaftlern, Unternehmern, Verbänden und Privatpersonen gegründet.[1] Nach eigenen Angaben setzt sich die ASM für den Schutz und die Förderung des Privateigentums, die Entscheidungsfreiheit des Unternehmers und den Leistungswettbewerb als Grundlage einer gerechten Gesellschaft ein. Die Soziale Marktwirtschaft wolle die Freiheit auf dem Markt mit dem sozialen Ausgleich verbinden. Doch erst die marktwirtschaftliche Leistung mache sozialen Fortschritt möglich. Der einzelne Mensch werde nicht allein gelassen, doch dürfe ihm die individuelle Verantwortung nicht abgenommen werden. Die ASB organisiert Veranstaltungen, erstellt Publikationen (Schriftenreihe „Marktwirtschaftliche Reformpolitik“) und verleiht die „Alexander Rüstow-Plakette“.
Im Rahmen der wirtschaftlichen Ausbildung der jungen Generation verfolgt die ASM das Projekt "Soziale Marktwirtschaft im Unterricht". Dabei sollen auch der Gedanke einer Weiterentwicklung von Regeln im Sinne des neoliberalen Vordenkers Friedrich August von Hayek didaktisiert werden.[2]
Alexander Rüstow
Alexander Rüstow (geboren 1885 in Wiesbaden, gestorben 1963 in Heidelberg) war bis 1962 Vorsitzender und danach Ehrenvorsitzender der ASM. Er war ein aufgeklärter und differenziert denkender Wirtschaftsliberaler, der den Markt zwar als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, nicht jedoch als Allheilmittel betrachtete:
„Der schwerste Fehler des Liberalismus liegt in seinem Pseudouniversalismus, seiner Blindheit für die Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Voraussetzungen, die seine Geltung begrenzen“.[3]
Aus der Erkenntnis heraus, dass die Wohltaten des Marktes nur bei funktionierendem Wettbewerb entstehen können, forderte Rüstow eine konsequente Wettbewerbspolitik mit striktem Kartellverbot, Fusionskontrolle und Entflechtungsmöglichkeiten. Er ging sogar sei weit, die Sozialisierung von Unternehmen zu empfehlen, deren Monopolstellung unvermeidlich ist: „Sozialisierung aller Wirtschaftszweige, die wie insbesondere der Schienenverkehr und die public utilities, aus natürlichen, technischen oder sonstigen Gründen eine unvermeidliche Monopolstellung haben (Sozialisierung der Rüstungsindustrie dürfte sich auch noch aus anderen als wirtschaftlichen Gründen empfehlen). Solange doch noch ausnahmsweise private Monopole, insbesondere Trusts, bestehen: scharfe Staatsaufsicht mit Preisgenehmigung und Lieferzwang“.[4]
Solche Positionen werden von den heutigen Repräsentanten der ASM nicht mehr vertreten. Diese unterscheiden sich in ihrer Marktgläubigkeit und dem Motto „mehr Markt – weniger Staat“ nicht von den anderen neoliberalen Netzwerken, mit denen sich die ASM auch personell überschneidet.
Organisationsstruktur und Personal
Vorstand
(Stand: Oktober 2015)
- Nils Goldschmidt, Professor für Kontextuale Ökonomik und ökonomische Bildung an der Universität Siegen mit Verbindungen zu den folgenden Oraganisationen:
- Wilhelm-Röpke-Institut: Vorstandsmitglied
- Walter Eucken Institut: Affiliated Fellow
- NOUS: Mitglied
- Roman Herzog Institut: Experte
- Jenaer Allianz: Gründungsmitglied
- Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft: ehem. Mitglied
- Rolf Hasse (2. Vorsitzender), Vorsitzender der Leipziger Wirtschaftspolitische Gesellschaft, Sprecher des Promotionskolleg Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
- Karen Horn, Publizistin, ehemalige Leiterin des Berliner Büros des arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft, ist u. a. Mitglied/Funktionsträger der folgenden Organisationen:
- Mont Pelerin Society: Mitglied
- Walter Eucken Institut: Stellv. Vorsitzende des Kuratoriums
- Open Europe Berlin: Mitglied des Kuratoriums
- Herbert Giersch Stiftung: Mitglied des Vorstands
- Institut der deutschen Wirtschaft: Fellow
- Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA): Gründungsmitglied der Policy Fellows
- Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft: bis 7/2015 Vorsitzende des Vorstands
- Claus Dierksmeier, Professor für Globalisierungs- und Wirtschaftsethik an der Uni Tübingen, Direktor des Weltethos-Institut, Tübingen
- Winfried Kreis, Inhaber und Geschäftsführer der Kreis Consulting GmbH, Senior Partner der DWPT Deutsche Wertpapiertreuhand GmbH
Beirat
Die Mitglieder sind hier abrufbar. Zu ihnen gehören u.a.:
- Lars P. Feld
- Walter Eucken Institut, Leiter
- Stiftung Marktwirtschaft, Sprecher "Kronberger Kreis"
- Ludwig-Erhard-Stiftung, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats
- Mont Pelerin Society, Mitglied
- Otmar Issing
- Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), Botschafter
- Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung, Mitglied des Kuratoriums
- Walter Eucken Institut, Mitglied
- Ludwig-Erhard-Stiftung , Mitglied
- Goldman Sachs, Berater
- Hans-Ottol Lenel
- Walter Eucken Institut, Mitglied
- Mont Pelerin Society, Mitglied
- Joachim Starbatty, emeritierter Professor, Europaabgeordneter der Alternative für Deutschland (AfD) und Euro-Kläger mit den folgenden Verbindungen
- Ludwig-Erhard-Stiftung: Mitglied
- Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft: Mitglied
- Open Europe Berlin: Mitglied des Kuratoriums
- Mont Pelerin Society: Mitglied
- Christian Watrin
- Institut für Wirtschaftspolitik, ehem. Direktor
- Walter Eucken Institut, Mitglied
- Mont Pelerin Society: Mitglied
- Gerhard Wegner
- Wilhelm-Röpke-Institut, Vorsitzender des Vorstands
- Walter Eucken Institut, Mitglied
Kooperationen
Die ASM kooperiert mit den folgenden Organisationen:
- Netzwerk NOUS
- Jenaer Allianz
- Wilhelm-Röpke-Institut
- Promotionskolleg "Soziale Marktwirtschaft" der Konrad-Adenauer-Stiftung
- Zentrum für ökonomische Bildung (ZÖBiS)
- Werner Reimers Stiftung
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ ASM/Aufgabe, Website ASM, abgerufen am 29.9.2011
- ↑ Soziale Marktwirtschaft im Unterricht, Webseite ASM, abgerufen am 18. 10. 2015
- ↑ Alexander Rüstow: Die Defizite des Liberalismus, in: Alexander Rüstow: Die Religion der Marktwirtschaft, Walter Eucken Archiv Reihe Zweite Aufklärung, Bd. 4, 3. Auflg., Berlin 2009, S. 40
- ↑ Rüstow: Der dritte Weg, in: Religion der Marktwirtschaft, S. 55