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Goldman Sachs: Unterschied zwischen den Versionen

(Organisationsstruktur und Personal)
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Goldman Sachs
Branche Finanzen
Hauptsitz New York, In Deutschland: MesseTurm, Friedrich-Ebert-Anlage 49, Frankfurt/Main
Lobbybüro Deutschland
Lobbybüro EU
Webadresse goldmansachs.com

Goldman Sachs ist ein Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen und nimmt im internationalen Finanzsektor eine herausragende Stellung ein. Es gilt als eines der mächtigsten und am besten vernetzten Unternehmen der Branche. Goldman Sachs ist hauptsächlich als Finanzdienstleister für Großunternehmen und institutionelle Investoren tätig.


Lobbyarbeit: Struktur und Strategien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgaben für Lobbying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut EU-Transparenzregister lagen die Ausgaben für die von 2 Vollzeitäquivalenten erbrachte EU-Lobbyarbeit im Jahr 2018 zwischen 1-1,3 Mio. Euro.[1]

2018: Deutschland-Chef wird Staatssekretär im Bundesfinanzministerium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jörg Kukies, ehem. Co-Deutschland-Chef von Goldman Sachs, ist seit April 2018 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und ist dort für Fragen der Finanzmarktregulierung zuständig. Gerhard Schick, Finanzexperte der Grünen warnte: „Das Finanzministerium darf nicht zum House of Banks verkommen.“[2]

Beste Verbindungen zu Kanzlerin Merkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der frühere Deutschland-Chef von Goldman Sachs Alexander Dibelius nahm „schon früh Kontakt zu CDU-Parteichefin Angela Merkel auf, lange vor ihrer Nominierung als Kanzlerkandidatin. Für sie arrangierte er mehrere Dinner mit Unternehmens­chefs … Immer wieder steht er der Kanzlerin bei Fragen zur Verfügung“, berichtet das Wirtschaftsmagazin capital. [3]

Im Krisenjahr 2008 machte Angela Merkel den Goldman-Berater Otmar Issing zum Vorsitzenden der Kommission Expertengruppe Neue Finanzmarktarchitektur.[4]

Phänomen Drehtür - Das Goldman Sachs Netzwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldman Sachs gilt als Paradebeispiel für das Seitenwechsler-Phänomen. Das Unternehmen hat zahlreiche ehemalige Entscheidungsträger als Berater angeworben, zugleich wechseln immer wieder Mitarbeiter in Regierungs- oder Aufsichtsposten. Der SPIEGEL beschrieb das Netzwerk als "Gemeinschaft, die zusammenhält, auch wenn der eine geht, der andere kommt. Über Jahrzehnte trifft man sich irgendwann irgendwo immer wieder. Man verdient gutes Geld, hat beste Karrierechancen [...]" und gab einen Überblick über das System.[5]:

  • EUROPA
  • José Manuel Barroso: Nach zehn Jahren als EU-Kommissionspräsident schied Barroso zum 31. Oktober 2014 aus der EU-Kommission aus. Im Juli 2016 kündigte er seinen Wechsel zu Goldman Sachs International in London an.[6] Das Ethik-Komitee der EU-Kommission gab grünes Licht für den Seitenwechsel, nachdem Barroso zugesagt hatte, keine Lobbyarbeit für Goldman Sachs zu betreiben.[7] Im Oktober 2017 gab es dann doch ein Lobbytreffen zwischen Barroso und EU-Kommissar Jyrki Katainen.
  • Mario Draghi, von 2011 bis 2019 Präsident der Europäischen Zentralbank, war von 2002-2005 stellvertretender Vorsitzender und Managing Director von Goldman Sachs International.
  • Mario Monti, Regierungschef Italiens von 2011 bis 2013, EU-Kommissar von 1995-2004, wird als Berater von Goldman Sachs („Board of International Advisors“) in dessen Jahresbericht 2010 geführt[8]
  • Romano Prodi, ehem. italienischer Ministerpräsident und EU-Kommissionspräsident, war von 03/1990-05/1993 bei Goldman. Wenn Prodi kein öffentliches Amt bekleidet, arbeitet er als Berater für Goldman Sachs.[9]
  • Otmar Issing, seit 2007 „International Advisor“ von Goldman Sachs, ist ehem. Direktoriumsmitglied der EZB und ehem. Chefvolkswirt der Deutschen Bundesbank.
  • Peter Sutherland, bis 1989 EU-Kommissar (u. a. für Wettbewerb) und bis 1995 GATT-Generaldirektor, ist seit 1995 Vorstandsmitglied von Goldman Sachs International.[10]
  • USA
  • Gary Cohn, Präsident & Chief Operating Officer bei Goldman Sachs, war von 2017-03/2018 Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats[11]
  • Stephen Mnuchin war für Goldman Sachs tätig und wurde unter Präsident Donald Trump Finanzminister der USA.
  • Philip D. Murphy, ehemalige Goldman Sachs Senior Director, wurde 2009 zum Botschafter der USA in Deutschland ernannt.
  • Henry Paulson, US-Finanzminister unter George W. Bush. In Paulsons Amtszeit fielen einige wichtigsten Banken-Rettungmaßnahmen der USA, ehemaliger Aufsichtratschef (CEO) von Goldman Sachs.
  • Robert Rubin, US-Finanzminister unter Bill Clinton, langjähriges Aufsichtsratsmitglied von Goldman Sachs.
  • Robert Zoellick ist seit 2013 Vorsitzender des International Advisory Board von Goldman Sachs. Zuvor war er Präsident der Weltbank, United States Trade Representative (2001-2005), Deputy Secretary of State (2005-2006). Zoellick war in den 1990ern erst Goldman Sachs-Berater, später leitender Angestellter.[12][13]

Beziehungen zu Organisationen der Finanzwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgehensweise gegen striktere Regulierung des Derivatemarktes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen seiner Mitgliedschaft im Derivateverband ISDA setzte sich Goldman Sachs aggressiv und mit Erfolg gegen geplante Regulierungen des risikoreichen Derivatemarktes ein. Regulierungen waren notwendig geworden, da Derivate bereits in der Finanzkrise 2008 weltweite wirtschaftliche Instabilität und Arbeitsplatzverluste verursachten sowie 2008 Mitverursacher der Lebensmittelkrise und der Eurokrise 2010 waren.

Als erfolgreichste Investmentbank im ISDA warnte Goldman Sachs davor, dass striktere Regulierungen die Bank dazu bringen würden, sich aus Europa zurückzuziehen.[14] Weiterhin setzte der ISDA die EU massiv unter Druck, um die Bildung einer Expertengruppe für Derivate zu bilden. Diese bestand dann fast ausschließlich aus Mitgliedern des ISDA - darunter auch Goldman Sachs.[15]. Die Bank platzierte sich außerdem in nahezu allen Beratergruppen der Kommission, die sich mit der Finanzmarktregulierung nach der Weltwirtschaftskrise befassten.[16]

2011: Lobbyarbeit gegen eine EU-weite Finanztransaktionssteuer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 legte die EU-Kommission 2011 einen Vorschlag für eine Richtlinie zur Einführung einer EU-weiten Finanztransaktionssteuer vor. Sie sah eine Besteuerung für den Kauf und Verkauf von Finanzprodukten vor, die je nach Produkt und Höhe der Transaktion zwischen 0,01 und 0,1 Prozent betragen sollte. Sie sollte dazu dienen, Anreize für Spekulationen zu senken und die Finanzinstitute an den Kosten der Finanzmarktkrise zu beteiligen.[17] Die Finanzlobby stemmte sich gegen dieses Vorhaben.[18]

Auch Goldman Sachs trat als wichtiger Akteur auf, ein EU-weites Gesetzesvorhaben zu verhindern. So mahnte die Investmentbank in einem Papier an ausgewählte Politiker:innen, dass sich eine Finanztransaktionssteuer negativ auf die Geschäfte der Zentralbanken und an die Bereitstellung der Liquidität auswirken würde.[19] Im Zusammenspiel mit anderen Wirtschaftsverbänden und Finanzlobbygruppen (Bundesverband Investment und Asset Management , Deutsches Aktieninstitut, Bayer, Siemens, u. A.) wurden umfassend Zweifel gesät, wodurch der ursprüngliche Entwurf zunehmend durch Ausnahmen und Anpassungen verwässert wurde, bis das Projekt letztendlich im Sande verlief.[20]

Andere Verbände, Institutionen und Finanzexpert:innen sehen überwiegend gesamtgesellschaftliche Vorteile in einer Finanztransaktionssteuer, da sie ein krisenfesteres Finanzsystem und hohe Steuereinnahmen verspricht.[21][22][23][24][25]

2010: Negativ-Preis für Lobbying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldman Sachs wurde am 2. Dezember 2010 mit dem Negativ-Preis Worst EU Lobby Award von einem Zusammenschluss lobbykritischer Organisationen ausgezeichnet.[1726]


Brisante Geschäfte vor und in der Finanzkrise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldman Sachs-Chef Lloyd C. Blankfein soll in einer internen E-Mail an Mitarbeiter laut Kölner Stadt-Anzeiger geäußert haben, in der Welt-Finanzkrise „haben wir mehr verdient, als wir verloren haben“. [1827]

Verkauf von Depfa und Conti[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Informationen von Werner Rügemer hat Goldman Sachs folgende Geschäfte vermittelt und über Provisionen davon profitiert:

  • Verkauf der Depfa an die Hypo Real Estate - woraus mit zeitlicher Verzögerung der (angebliche) Beinahe-Zusammenbruch des deutschen Bankensystem erfolgt sein soll
  • Der Reifen-Hersteller Schäffler übernimmt den Konkurrenten Conti (Provision: 15 Mio.Euro) - Schäffler geht an dem Deal beinahe bankrott.[3]

2010: Davis Square VI - LBBW klagt wegen Betrug oder Fahrlässigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2010 musste sich Goldman Sachs gegen Anschuldigungen der Landesbank Baden-Württemberg wehren, die sich durch die Verbriefung Davis Square VI.[1928] geschädigt sah. Goldman Sachs hatte diese Papiere strukturiert, verkauft und verwaltet. Sie waren mit einem Triple-A-Rating bewertet worden.[2029] und von der Landesbank-Tochter LBBW Luxemburg im März 2006 erworben worden. Die Landesbank forderte von Goldman Sachs 37 Millionen US-Dollar für erlittene Verluste. "Goldman wusste auf höchster Organisationsebene, dass die Darstellung, die Papiere wären mit Triple-A bewertet und hochklassig, offensichtlich falsch waren. Goldman hat Betrug begangen, und, oder, handelte fahrlässig, indem es die Papiere an die LBBW Luxemburg vermarktete und verkaufte."

Darüberhinaus verklagte die LBBW den Investment-Ratgeber TCW Group. Bei deren Besitzer Societe Generale hatte Goldman Sachs, so der Vorwurf, sich mit Kreditausfallwetten gegen den Ausfall von Davis Square VI und anderen CDOs eingedeckt. TCW und Goldman Sachs wiesen diese Vorwürfe umgehend zurück[2130][2231]

Die Fall Landesbank Baden-Württemberg vs. Goldman Sachs hat das Aktenzeichen 10-7549 und wird am U.S. District Court, Southern District of New York (Manhattan) verhandelt.[2130]

2010: Finanzprodukt "Abacus 2007-AC1" Goldman Sachs zahlt Rekordsumme um Verfahren zu stoppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16.04.2010 reichte die US-Bankenaufsicht SEC eine Beschwerde gegen Goldman Sachs wegen Betrugs ein. Die Bank soll verschwiegen haben, dasss ein Hedge-Fonds an der Konstruktion eines "modernen Finanzprodukts" namens Abacus 2007-ACI beteiligt war, der zudem auf den Wertverfall des Derivats wettete. Die Abacus-Papiere, die ein komplexes Derivat aus US-Hypotheken waren, stellten sich als mutmaßliche Schrott-Produkte heraus.[2332] Als eine der leidtragenden Banken galt die Düsseldorfer IKB.
Mitte Juli 2010 kamen die SEC und Goldman Sachs zu einem Vergleich: Die Ermittlungen wurden gegen die Zahlung von 550 Millionen Dollar eingestellt, einen Teil davon erhielt die Düsseldorfer IKB.[2433]

John Paulsons Hedge-Fonds und Abacus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Abacus-Papier wurde von einem Hedge-Fonds zusammengestellt, den einer der bestverdienenden Männer der Wall-Street leitete: John Paulson. Die Zeit schrieb über das Geschäftsgebahren von Paulson & Co.:

„Der Logik der SEC-Anklage folgend hat Paulson das ganze Paket so zusammengeschnürt, dass es von Anfang besonders viele faule Hypotheken enthielt. Schließlich wettete er auf einen Wertverlust. Das ist ungefähr so, als würde bei der Nationalmannschaft der Trainer der gegnerischen Mannschaft die Aufstellung festlegen. Paulson hat Goldman Sachs 15 Millionen Dollar dafür gezahlt, dass sein Hedgefonds dieses Produkt konstruieren durfte.“
„Paulsons Wetten gegen Abacus funktionierte so: Paulson kaufte eine Art Ausfallversicherung für Kredite, die für den Kauf von Häusern aufgenommen waren. Platzte ein Kredit, kassierte Paulson die Prämie, ohne etwas mit dem eigentlichen Kredit zu tun zu haben. Ähnlich jemandem, der eine Brandschutzversicherung für das Haus seines Nachbarn aufnimmt – brennt es, kassiert er.“[2534]

Strafen wegen Falschberatung in USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldman Sachs soll auf Druck der New Yorker Staatsanwaltschaft seit 2003 mindestens 22,5 Millionen Dollar an Strafzahlungen geleistet haben, weil sie Kunden beim Verkauf von Finanzprodukten wie "Auktionsanleihen" falsch beraten haben soll. [2635]

2008: Goldman profitiert von Lehman-Pleite und AIG-Rettung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den USA gab es vermehrte Skepsis, warum die US-Regierung den Goldman-Konkurrenten Lehman Brothers kollabieren ließ, während die American International Group (AIG) mit einer in der Geschichte des Kapitalismus einmaligen Summe gerettet wurde. Goldman Sachs war einer der größten Gläubiger des Versicherungskonzerns.

Von den $182.5 Milliarden an Steuergeldern zur Rettung der AIG[2736], flossen $12.9 Milliarden direkt an Goldman Sachs, bei denen AIG Verbindlichkeiten hatte. Insgesamt gingen $90 Milliarden der AIG-Rettungsgelder direkt an andere Banken, darunter neben Goldman auch die französische Societe Generale mit $11.9 Milliarden, die Deutsche Bank mit $11.8 Milliarden und die britische Barclays PLC mit $8.5 Mrd.. Die us-amerikanische Merrill Lynch erhielt $6.8 Mrd.[2837]

Informationen der New York Times zufolge war der US-Finanzminister und ehemalige Goldman Sachs Aufsichtsratsvorsitzende Hank Paulson während des Höhepunktes der Welt-Finanzkrise "in sehr häufigem Kontakt" mit Lloyd C. Blankfein, Goldmans damaligem Aufsichtsratsvorsitzenden. In der Woche als der Versicherer AIG durch Regierungsgelder gerettet wurde, sprach Paulson laut seiner Kalender-Einträge zwei Dutzend Male mit Blankfein, weitaus öfter als mit anderen Wall Street Managern.[2938]

Am 18. Oktober 2008 erhielt Goldman Sachs $10 Milliarden Rettungsgelder von der US-Regierung[3039][3140][3241] und gehörte somit zu den sechs großen US-Banken, die staatliche Stützungen aus dem TARP-Programm erhielten, das eine Kreditklemme verhindern sollte.

Goldman zahlte die $10 Milliarden TARP-Gelder im Juni 2009 zurück.[3342] Rechnet man allein die AIG-Gelder dagegen, hätte Goldman netto $2,9 Milliarden an Staatsgeldern eingestrichen.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1975 erließ die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) die Regel, dass Investment-Banken einen Fremdfinanzierungsgrad (leverage ratio) von nicht weniger als 1 zu 15 aufweisen dürfe. D.h. mit 100 $ Eigenkapital durfte man 1.500 $ Fremdkapital aufnehmen. Im Jahr 2004 autorisierte die SEC unter dem Vorsitz von Christopher Cox fünf Investmentbanken, ihre eigenen Eigenkapitalregeln zu entwickeln. Voran gegangen war intensives Lobbying von Goldman Sachs. Besagte fünf Banken waren Goldman Sachs, Morgan Stanley, Lehman Brothers, Bear Stearns und Merrill Lynch. Durch die Lockerung der Regulierung konnten die fünf ihre Eigenkapitalquote z.T. auf 1 zu 40 senken. [3443] Das geringe Eigenkapital im Verhälnis zu aufgenommenen Krediten beschleunigte den Weg in die Welt-Finanzkrise, da die Institute kaum Möglichkeiten hatten, jene Verluste auszugleichen, die aus geplatzten Risiko-Wetten wie CDO und CDS resulierten. [3544][3645]

Lee A. Pickard, 1975 Direktor der SEC-Abteilung für Markt-Regulierung während die 1-zu-15-Regel erlassen wurde, sagte zu dem Umschwung von 2004, „Die SEC Änderung von 2004 ist der Hauptgrund für alle aufgetretenen Verluste.“[3746]

Im Jahr 2008 hatte Goldman Sachs sich in eine Bank-Holding umgewandelt und sich der Kontrolle der Federal Reserve Bank (die US-amerikanische Notenbank) unterworfen. Ihr Anlagevermögen wurde damals auf 150 Mrd. US-Dollar geschätzt. [3847]

Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übernahmen und Fusionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldman Sachs ist als eine weltweit führende Investmentbank an vorderster Stelle mit der Einfädelung von Übernahmen und Fusionen befasst. Das Unternehmen soll u.a. folgende Deals begleitet haben:

Quellen:[3][3948]

Immobilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Tochtergesellschaften Whithall und Highstreet kaufte Goldman Sachs in Nordrhein-Westfalen 950.000 Wohnungen der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). In Berlin erwarb die Bank 75.000 Wohnungen der Wohnungsgesellschaft GSW.[3]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmensleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chairman und Chief Executive Officer der Goldman Sachs, Inc., ist David D. Solomon

Im Januar 2019 ist die Goldman Sachs AG in die Goldman Sachs Bank Europe SE übergegangen.[4049] Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs Deutschland und Österreich ist Wolfgang Fink (Stand: April 2020).

Quelle: [4150]

Partner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 gab es weltweit 467 Goldman-Partner.[4251] Deutsche Partner sind[4352]

  • Alexander Dibelius (bis 2014 Deutschland-Chef)
  • Jörg Kukies (2014-03/2018 Deutschland-Chef, danach Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen)
  • Wolfgang Fink (seit 04/2018 Deutschland-Chef)
  • Tobias Koester (wird 01/2019 Partner)

International Advisory Board[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder sind [4453] (Stand: März 2015)

  • Robert B. Zoellick (Vorsitzender), ehemaliger Präsident der Weltbank[4554]
  • Claudio Aguirre
  • José Luis Arnaut, portugiesischer Politiker und Gründungspartner der Anwaltssoicietät CMS-Rui Pena, Arnaut & Associados[4655]
  • Christof Brand
  • Efthymios Christodoulou
  • Juan Claro González
  • Charles de Croisset
  • Charles Curran, A.C.
  • Guillermo de la Dehesa, Third vice-chairman und non-executive director der Banco Santander, Chairman of the Trustees des Centre of Economic Policy Research (CEPR), Mitglied der Euro 50 Group[4756]
  • Vladimir Dlouhy, Präsident der tschechischen Handelskammer und Stellv. Vorsitzender Trilaterale Kommission [4857]
  • Walter W. Driver, Jr.
  • Orit Freedman Weissman
  • Lord Griffiths of Fforestfach, Mitglied des britischen Oberhauses und Mitglied des Verwaltungsrats von Times Newspapers Holding, Ltd., ehemaliger Berater von Margaret Thatcher[4958]
  • Victor Halberstadt, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Leiden Universität/Niederlande, ehemaliger Vorsitzender des International Advisory Board von DaimlerChrysler und Berater des Generalsekretärs der OECD[5059]
  • Otmar Issing, Präsident des Center for Financial Studies (CFS), ehemaliges Mitglied des Zentralbankrats Europäische Zentralbank (EZB)[5160]
  • Roberto Junguito

  • Mario Laborín Gómez
  • 
Ian Macfarlane, A.C.
  • 
Axel May

  • Tito T. Mboweni

Zitate über Goldman Sachs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wirtschaftsjournalist Wolfgang Münchau schrieb 2010 in der Financial Times:

„Goldman ist zunächst sehr groß und mächtig. Wo auch immer größere Geldsummen von einem Ort zum anderen geschoben werden, ist die amerikanische Investmentbank dabei. Als Griechenland sein Defizit mittels schwer zu durchschauender Währungs-Swap-Kontrakte reduzierte, spielte Goldman Sachs die Rolle des Animateurs. Die Bank ist omnipräsent. Sie verfügt über dermaßen viel legales Insiderwissen, dass sie als Investor einen natürlichen Vorteil hat, ohne irgendein Gesetz brechen zu müssen.“[5261]


Weitere Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. EU-Transparenzregister Goldman Sachs, abgerufen am 31.03.2020
  2. Scholz überrascht mit Personalauswahl, tagesschau.de, abgerufen am 20.03.2018
  3. 3,03,13,23,3 Alexander und Angela, Werner Rügemer in jungewelt.de vom 26. April 2010, abgerufen am 21. Juli 2010
  4. Kanzlerin beruft Issings Expertengruppe Spiegel.de vom 28. Oktober 2008, abgerufen am 14. Mai 2010
  5. Goldman Sachs' Verflechtung mit der Politik: Alles zum Wohl des Geldes, Der Spiegel, 13. Juli 2016, zuletzt aufgerufen am 14.07.2016
  6. Goldman Sachs hires former EU chief José Manuel Barroso ft.com vom 08.07.16, abgerufen am 09.07.2016
  7. Ex-Kommissionspräsident Barroso ertappt bei Lobbyarbeit für Goldman Sachs, lobbycontrol.de vom 20.02.2018, abgerufen am 21.03.2018
  8. Italien: Monti ist im Nebenjob Berater bei Goldman Sachs deutsche-mittelstands-nachrichten.de vom 14.11.11, abgerufen am 16.11.2011
  9. Goldman Sachs' Revolving Door, CBSnews.com vom 7. April 2010, abgerufen am 18. Juli 2010
  10. Executive Profile Peter Dennis Sutherand, Website businessweek, abgerufen am 31. März 2013
  11. Die Situation ist ernst, faz.net vom 07.03.2018, abgerufen am 21.03.2018
  12. „Zoellick Wins German Support to Be World Bank Head“, Bloomberg.com vom 29. Mai 2007, abgerufen am 27. April 2010
  13. Presseerklärung Goldman Sachs vom 7. Oktober 2013, Webseite abgerufen am 08. 03. 2015
  14. Goldman warns Europe on regulation, Financial Times.com vom 29. September 2010, abgerufen am 26.Oktober 2010
  15. Homepage der Europäischen Kommission, abgerufen am 26.Oktober 2010
  16. The People versus Goldman Sachs , Corporate Europe Observatory vom 1.Juni 2010, abgerufen am 26.Oktober 2010
  17. Vorschlag für eine Richtlinie des Rates für die Umsetzung einer Verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Finanztransaktionssteuer, eur-lex.europa.eu vom 14.02.2013, abgerufen am 31.10.2023
  18. Finanzlobby: Im Auftrag des Geldes. Finanzwende Recherche 2022, S.56 ff.
  19. Financial Transaction Tax: How severe?, Goldman Sachs Equity Research vom 01.05.2013, abgerufen am 20.11.2023
  20. Finanzlobby: Im Auftrag des Geldes. Finanzwende Recherche 2022, S.56 ff.
  21. Weltwirtschaft: 1000 Ökonomen wollen Finanzmarktsteuer, abgerufen am 16.11.2023
  22. Offener Brief führender Finanzexpert:innen, abgerufen am 16.11.2023
  23. Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, abgerufen am 16.11.2023
  24. "Die Finanztransaktionssteuer muss kommen", Euractive.de vom 16.07.2020, abgerufen am 16.11.2023
  25. "Die vernünftigste Steuer in diesen Zeiten", Le Monde diplomatique vom 11.12.2014, abgerufen am 16.11.2023
  26. Homepage der Worst EU Lobbying Awards 2010, abgerufen am 26. Oktober 2010
  27. Vorwürfe gegen US-Bank erhärtet, Kölner Stadt-Anzeiger vom 24. April 2010, abgerufen am 27. April 2010
  28. Davis Square VI CDO Portfolio Pre‐September 2008, Tavakoli structured Finance, INC, abgerufen am 27. Oktober 2010
  29. Goldman sieht für Klage der LBBW "keinerlei Grundlage" Börsen-Zeitung vom 6. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010
  30. 21
  31. 30,0
  32. 21
  33. 30,1 Goldman Sachs Sued Over German Bank's $37 Million Loss on CDO, Bloomberg.com vom 5. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010
  34. Sachs Sued by German Bank Over Davis Square VI, an AIG CDO Bailed Out by Taxpayers (Updated), Jenet Tavakoli in huffingtonpost.com vom 5. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010
  35. Goldman Sachs Group Inc.-Overview, Nytimes.com vom 20. April 2010, abgerufen am 27. April 2010
  36. Derivat „Abacus“: Goldman Sachs droht erneut Millionenstrafe, Handelsblatt vom 9. September 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010.
  37. Goldman Sachs Die gewonnene Wette des John Paulson, Die Zeit vom 17. April 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010
  38. Banken: Brandstifter als Feuerwehr, Website Werner-Rügemer.de, abgerufen am 21. Juli 2010
  39. AIG shares bounce as CEO hopes to repay bailout funds, USAtoday.de vom 20. August 2009, abgerufen am 26. April 2010
  40. $90B Of AIG's Federal Rescue Went To Banks, CBSNews.com vom 16. März 2009, abgerufen am 26. April 2010
  41. Paulson’s Calls to Goldman Tested Ethics, Gretchen Morgenson and Don Van Natta Jr. in NYTimes.de vom 8. August 2009, abgerufen am 26. April 2010
  42. Goldman reports $1.8 billion profit, CNN.com vom 14. April 2009, abgerufen am 27. 2010
  43. Paulson's $250 Billion Bank Buy, Jane Sasseen and Theo Francis in BusinessWeek.com vom 14. October 2008, abgerufen am 27. April 2010
  44. Blankfein's $70 Million Would Survive Paulson's Rules, Ian Katz and Rebecca Christie in Bloomberg.com vom 15. Oktober 2008, abgerufen am 27. April 2010
  45. Goldman Sachs repays about $10 bln in TARP funds, Marketwatch.com vom 17. Juni 2009, abgerufen 27. April 2010
  46. Agency’s ’04 Rule Let Banks Pile Up New Debt, Stephen Labaton in NYTimes.com vom 8. Oktober 2008, abgerufen am 27. April 2010
  47. Ex-SEC Official Blames Agency for Blow-Up of Broker-Dealers, Julie Satow, NYSun.com vom 18. September 2008, abgerufen am 27. April 2010
  48. ‘Flawed’ SEC Program Failed to Rein in Investment Banks, Ben Protess in ProPublica.org vom 1. Oktober 2008, abgerufen am 27. April 2010
  49. Ex-SEC Official Blames Agency for Blow-Up of Broker-Dealers, Julie Satow in NYSun.com vom 18. September 2008, abgerufen am 27. April 2010
  50. Goldman Sachs to be regulated by Fed, reuters-Meldung vom 21. September 2008, abgerufen am 26. April 2010
  51. Bayer und Monsanto: Dutzende Banken teilen sich Finanzierung der Übernahme, Handelsblatt, 12. Okotber 2016, zuletzt aufgerufen am 19.10.2016
  52. Über Goldman Sachs in Deutschland, goldmansachs.com, abgerufen am 02.03.2020
  53. Profil, goldmansachs.com, abgerufen am 31.03.2020
  54. Julia Laroche: These 78 Goldman Sachs Employees are the happiest people on Wall Street right now, Business Insider UK online vom 12. November 2014, abgerufen am 03.12.2018
  55. Goldman Sachs Warten auf den goldenen Anruf, Handelsblatt online vom 12. November 2014, abgerufen am 07.03.2015
  56. Annual Report 2015 Directors, Advisors and Offices March 5, 2015, Webseite, abgerufen am 26.05.2016
  57. Presseerklärung Goldman Sachs vom 7. Oktober 2013, Webseite abgerufen am 08. 03. 2015
  58. Presserklärung Goldman Sachs vom 10. Januar 2014, Webseite abgerufen am 08. 03. 2015
  59. Economic and Financial Affairs, Speakers, Guillermo de la Dehesa, Webseite EU-Kommission, abgerufen am 10. 04. 2015
  60. Trilateral Commission Leadership European Group, Webseite abgerufen am 13. 03. 2015
  61. Andrew Gavin Marshall: Global Power Project, Part 5: Banking on influence with Goldman Sachs, Occupy.com, abgerufen am 08. 03. 2015
  62. Andrew Gavin Marshall: Global Power Project, Part 5: Banking on influence with Goldman Sachs, Occupy.com, abgerufen am 08. 03. 2015
  63. Former World Bank president rejoins Goldman Sachs, Reuters vom 8. Oktober 2013, Webseite abgerufen am 08. 03. 2015
  64. Münchau - Das Ende von Goldman Sachs, ftd.de vom 20. April 2010 - gespeichert in web.archieve.org, abgerufen am 19. August 2015

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